Rohvegan - Veränderung

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Sam
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Rohvegan - Veränderung

Beitrag von Sam » 1. Jul 2017 06:39

Hey,
ich lese zur Zeit Green for Life: Grüne Smoothies nach der Boutenko-Methode und die Autorin beschreibt Rohkost so, als wenn es sehr gesund wäre und man sich dadurch auch viel besser fühlen würde.

Rohkost ist schon eine sehr harte Umstellung (glaube ich zumindest Mal). Stelle es mir auch schwerer wie vom omni zum Veganer vor, weil ich es ja nicht wegen anderen Lebewesen sondern mir zu Liebe machen würde.
Deshalb wollte ich mich erst einmal vorher informieren bevor ich mir die Mühe mache und es ausprobiere.

Hat hier jemand den Versuch gewagt und habt ihr eine Verbesserung fest gestellt?


Vielen Dank
LG ford :)
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Sam
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Beitrag von Sam » 1. Jul 2017 08:24

Hey,
habe gerade dieses Video gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=-LSIgGVmTAM

Das wären (pro Tag):

200gr Nackthafer -> 1-2 Tage im kalten Wasser einweichen
300gr gekeimte Kichererbsen
600gr Grünkohl
20gr Leinsamen
_____________________________
1120gr


Fett: 14,2gr 18gr 5,4gr 6,29gr = 43,89gr
Kohlenhydrate: 111,2gr 183gr 54gr 0gr = 348,2gr
Kalorien: 75,8kcal 658,684kcal 1092kcal 294kcal = 2120.484kcal


Dazu noch 1-2 Bananen dazu. Alles in den Smoothie-Maker und das über den Tag verteilt trinken.

Ist das gut oder sind das zu viele Kohlenhydrate?

EDIT: Ich bin 173cm groß, wiege 74kg und gehe alle 2 Tage ins Fitness-Studio.
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morten
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Beitrag von morten » 1. Jul 2017 09:09

Hi ford,

ich hab selbst nie ernsthaft versucht, eine rohvegane Ernährung durchzusetzen und hab nur Infos aus zweiter Hand. Ich würd mir ehrlich gesagt nicht zu viel davon versprechen. Habe noch keinen überzeugenden Beweis gesehen, dass Rohkost einer ausgewogenen veganen Ernährung überlegen ist, und sie kann, wenn man nicht auf ein paar Dinge achtet, sogar gefährlich sein.

Ich wills dir aber nicht ausreden und finds gut, dass du Kichererbsen und Hafer mit einbeziehst und dich nicht nur von Früchten und Gemüse ernährst, was ernährungsphysiologisch problematisch ist, z.B. hinsichtlich Kalzium, Proteinen/Aminosäuren (insbesondere Lysin) und Energie (Raw Foodism, veganhealth.org). Ich weiß nicht, wie alt du bist und was du im Fitnessstudio machst, 2100 kcal können bei intensivem Training zu wenig sein. Gerade bei Sportlern finde ich eine Ernährungsform mit höherer Kaloriendichte sinnvoll.

Als persönlicher Einwand: Ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Tag nur Smoothies zu schlürfen :mg:

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illith
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Beitrag von illith » 1. Jul 2017 12:37

ford, um rovegane Ernährung wird ja teils ein geradezu religiöser Kult betrieben, inkl. aller möglicher Heilsversprechen. jenseits von euphorischen Erfahrungsberichten der AnhängerInnen gibt es mW keine stichhaltigen Argumente für eine rein rohe Ernährung - im Gegenteil. (wobei, wie Morten schon sagte, es schon deutlich unkritischer ist, wenn man gekeimte Hülsenfrüchte und auch Nüsse und Ölsaaten miteinbezieht - manche Rohkost-Glaubenskirchen schließen die afaik auch aus)

falls bei dir allerdings tatsächlich irgendwie essstörungsmäßig was potentiell latent sein sollte (das kann ich natürlich nciht einschätzen, aber du hattest ja was angedeutet), würde ich von so einer Ernährungsweise auf jeden Fall abraten.
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hansel
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Beitrag von hansel » 1. Jul 2017 20:31

vegan und roh....
Abgesehen von der veganen Seite, über die hier nicht diskutiert werden sollte und die ja roh keineswegs automatisch beinhaltet, würde mich interessieren, was die Gründe für die Rohkost sein sollen:
Gesünder?, ursprünglicher (natürlicher)?,...oder welche anderen?

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somebody
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Beitrag von somebody » 1. Jul 2017 20:58

Hi ford,

rohvegane Ernährungskonzepte sind je nach Gestaltung bestenfalls nutzlos bis schlimmenfalls tödlicher (Todesfälle von Kleinkindern) Mumpiz.

Garen vieler Lebensmittel ist zur optimalen Nutzung der in ihnen enthaltenen Nährstoffe erforderlich. Beispielsweise die Vitamine A und E stehen bei Verzehr roher Lebensmittel dem Körper nur in sehr geringen Mengen zur Verfügung.

Faustregel Kohlenhydrate für gesunde, durchschnittlich körperlich belastete Menschen : Täglich 4 - 5 g je kg Körpergewicht, mindestens jedoch täglich insgesamt ca 250 g.
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 1. Jul 2017 22:22

Ich möchte hier (mal wieder) an die unglaubliche Mimi Kirk erinnern, die schon seit Jahren rohvegan lebt, bei bester Gesundheit und ungeheuer gutem Aussehen.
Also möglich ist es. aber nötig? Eher nicht.
Sei ganz du selbst!
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hansel
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Beitrag von hansel » 1. Jul 2017 23:21

somebody hat geschrieben: Garen vieler Lebensmittel ist zur optimalen Nutzung der in ihnen enthaltenen Nährstoffe erforderlich. Beispielsweise die Vitamine A und E stehen bei Verzehr roher Lebensmittel dem Körper nur in sehr geringen Mengen zur Verfügung.
Ich gehe sogar noch weiter: Je mehr vegan, um so mehr ist Erhitzen angesagt:
Während das Garen von tierischem Eiweiß hauptsächlich der besseren Verwertbarkeit dient (neben einer gewissen Haltbarmachung), sind es weitaus mehr Pflanzen als Tiere, die - um nicht unverdaulich, ungenießbar oder gar giftig zu sein - unbedingt gegart werden müssen.

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Ryuzaki
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Beitrag von Ryuzaki » 2. Jul 2017 15:27

Einige Vitamine gehen aber auch beim Kochen kaputt.
Letztendlich schätze ich, dass ein vernünftiges Verhältnis von rohem Essen zu gekochtem am Besten ist. Du kannst ja eine oder zwei Mahlzeiten pro Tag oder so rohvegan gestalten. Ich selbst habe immer so Phasen, in denen ich mehr Appetit auf rohes Essen habe, und Phasen, in denen ich mehr Appetit auf gekochtes Essen habe. Sonst habe ich mich aber noch nicht so sehr mit der rohveganen Ernährungsweise beschäftigt.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 3. Jul 2017 04:29

hansel hat geschrieben: Ich gehe sogar noch weiter: Je mehr vegan, um so mehr ist Erhitzen angesagt:
Während das Garen von tierischem Eiweiß hauptsächlich der besseren Verwertbarkeit dient (neben einer gewissen Haltbarmachung), sind es weitaus mehr Pflanzen als Tiere, die - um nicht unverdaulich, ungenießbar oder gar giftig zu sein - unbedingt gegart werden müssen.
Umgekehrt: je fleischlastiger die Ernährung umso mehr wird man auch erhitzen müssen. Neben Tartar fallen mir keine rohe Fleischgerichte ein, die in Deutschland gegessen werden (und auch Tartar habe ich nie als regelmäßige Speise wahrgenommen). Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren falls roher Fleischkonsum tatsächlich alltäglich wäre.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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