"Zuckerbombe" Hafermilch?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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"Zuckerbombe" Hafermilch?

Beitrag von human vegetable » 26. Jul 2017 09:01

Im letzten Campbell-Newsletter wird von Hafermilch abgeraten, aufgrund des höheren Zuckergehalts. Als empfehlenswerte pflanzliche Milchalternativen werden ungesüßte Nuss- und Sojadrinks genannt. Link: http://nutritionstudies.org/plant-based ... ased-milk/

Kommt mir recht übertrieben vor, solange man Hafermilch nicht in großen Mengen verwendet und aufgrund des ohnehin schon süßen Geschmacks dann weitere Süßungsmittel weglässt. Zugegeben, der Protein- und generelle Nährstoffgehalt ist bescheiden. Ist bei Nussdrinks aber auch nicht anders, nur ungesüßte Sojamilch bringt da mehr auf den Tisch. Was meint ihr, was sind eurer Meinung nach die besten Milchalternativen?
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Ryuzaki
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Beitrag von Ryuzaki » 26. Jul 2017 09:17

Ich mache das meistens vom Geschmack bzw. von der Verwendung abhängig, aber ich trinke auch wenig Milchalternativen. Zum so trinken nehme ich weniger süße, für Pudding oder so halt die süßeren (dann tu ich aber auch weniger Zucker rein, als auf der Puddingverpackung angegeben ist). Es ist halt alles von der Menge abhängig. In Maßen wird Hafermilch nicht schaden.

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somebody
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Beitrag von somebody » 26. Jul 2017 09:23

Relevant ist die gesamte Zuckerzufuhr.

Haferdrink oder andere zuckerreiche Milchalternative in normaler Verzehrmenge bei allgemein geringer Zuckerzufuhr OK.

Menschen brauchen keinen Zucker.

Zu den Auswirkungen menschlichen Zuckerkonsums besteht noch großer Forschungsbedarf. Es besteht Unklarheit, ob nur der Nahrung zugefügter Zucker oder ob auch natürlicher Fruchtzucker in Obst allgemein negative Auswirkungen hat.

Die gesamte Zuckerzufuhr insgesamt sollte IMO möglichst gering gehalten werden.

Als unbedenklich gelten für körperlich durchschnittlich aktive Erwachsene max tgl um 50 g Zucker (= natürlicher + externer Zucker insgesamt).

Obst bei normalem Verzehr in Abhängigkeit Zuckergehalt (ca max 1/2 - 1 kg tgl) OK.

Die langfristigen Auswirkungen einer Ernährung a la Banana Girl sind nicht hinreichend erforscht. Theoretisch sollte durch überdurchschnittliche körperliche Aktivitäten sofort verbrannte überdurchschnittliche Zufuhr natürlichen Zuckers vertretbar sein. Ob das auch für beispielsweise täglich 5 kg Bananen gilt, ist unklar.
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morten
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Beitrag von morten » 26. Jul 2017 10:51

Unabhängig vom Zuckerhalt ist Sojamilch das einzige derartige Produkt, welches ein ähnliches Nährstoffprofil wie Kuhmilch hat. Menschen, die Kuhmilch beim vegan-Umstieg durch Hafermilch o.ä. ersetzen und einen identischen Nährwert erwarten, tun sich keinen Gefallen.

Ich war übrigens erstaunt, dass die Hafermilch (GF mag die lieber) in unserem Kühlschrank mehr Kalorien als mein ungesüßter Sojadrink hat.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 27. Jul 2017 07:27

Danke für den input.

Mir geht es dabei weniger um mich selbst (habe mir den süßen Zahn gezogen) als um meine kids - Hafermilch ist die unangefochtene Nr. 1, was deren Geschmack angeht (wird zum morgendlichen Müsli genommen). Habe schon x-oft versucht, sie auf Sojamilch umzugewöhnen (ergänzt sich besser mit dem Getreide), aber sowohl ungesüßte Varianten als auch gesüßte haben keine Chance.

Zum Thema "Zuckerbombe" - was haltet ihr diesbezüglich eigentlich von Fruchtsaft? Da die meisten Ballaststoffe fehlen, klar minderwertiger als ganze Früchte, aber gleich "junk food" auf einer Stufe mit Limo, wie man oft liest?

Laut DGE-Empfehlungen "darf" man soweit ich weiß täglich eine Portion Obst durch Saft ersetzen, und Dr. Greger hat ein paar seltsame clips wo sich on-top Saftverzehr sogar negativ auf das Körpergewicht auswirkt (wenn ich mich recht erinnere wurde die entsprechende Studie aber industriefinanziert).

Würdet ihr Fruchtsaft möglichst ganz verbannen, oder "in Maßen" einbeziehen? Besondere Empfehlungen dazu, wie Granatapfel- oder Aroniasaft?
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untitled
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Beitrag von untitled » 27. Jul 2017 21:58

somebody hat geschrieben:Menschen brauchen keinen Zucker.
Menschen können aber Zucker wollen - und das ist okay.
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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 27. Jul 2017 22:44

Wenn ich mich an meine eigene Kindheit und Jugend zurück erinnere, dann habe ich den Eindruck, Kinder können eine ganze Menge Zucker problemlos verstoffwechseln, wenn sie ein bisschen aktiv sind und herumtoben.

Ordentliche Zahnpflege vorausgesetzt, sehe ich die Zuckermengen, um die es hier wohl geht, nicht allzu kritisch für Kinder.
Ich denke, Hafermilch ist schon OK.

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illith
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Beitrag von illith » 27. Jul 2017 23:39

auf einer Stufe mit Softdrinks sind (Direkt)Säfte sicher nicht, weil afaik schon noch ein paar Vitamine vor Ort sind.
aber was Kalorien angeht und Zucker+Säure sind sie schon gleichauf.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 4. Aug 2017 14:44

human vegetable hat geschrieben:Im letzten Campbell-Newsletter wird von Hafermilch abgeraten, aufgrund des höheren Zuckergehalts.
Komisch ist doch gar keine Saccharose drin.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 4. Aug 2017 20:09

Der enthaltene Hafer wird fermentiert - dabei wird wohl ein Teil der enthaltenen Stärke in kleinere Mono- oder Disaccharide runtergebrochen. Insofern kann man hier höchstens noch augenzwinkernd von "natürlichem" Zucker reden - zwar ist er im natürlichen Lebensmittel nicht enthalten, aber er ist auch nicht künstlich zugesetzt, sondern entsteht bei der Verarbeitung.
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