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Verfasst: 3. Aug 2017 20:06
von Sphinkter
morten hat geschrieben: Proteine an sich sind gar nicht so das Problem, der limitierende Faktor ist nach Auffassung von Experten Lysin, welches in den meisten Pflanzenproteinen nur unzureichend drin ist.

Hülsenfrüchte sind nicht alle gleich. Große Mengen Linsen z.B. machen mir Probleme, Tofu geht wesentlich besser.
Aber auch Lysin ist kein grosses Thema. Selbst ohne Hülsenfrüchte. Ich finde auch J. Norris Lysinvorgabe übertrieben. Zum Lysinbedarf gibt es unterschiedliche Referenzwerte.

Verfasst: 3. Aug 2017 21:35
von somebody
:ehm:
Lysin ist essentiell für viele Körperfunktionen. Der Bedarf an Lysin kann individuell sehr unterschiedlich sein, Größenordnung ca 10 - 50 mg je kg Körpergewicht täglich. Wer Hülsenfrüchte, die die ergiebigste vegane Lysinquelle darstellen, nicht verträgt bzw nicht mag, sollte Lysin unbedingt ergänzeng zu den Getreide Proteinquellen supplementieren. Synthetisches Lysin ist vegan & kostengünstig.

Verfasst: 3. Aug 2017 21:52
von human vegetable
Puh, so kritisch siehst du das?

Mag sein, dass jemand, der sich nur von Weizen ernährt nicht ganz an die Empfehlung rankommt - aber da ist Lysinmangel doch mit Sicherheit nicht das größte Problem. Da würde es doch eher Sinn machen, neben Hülsenfrüchten noch andere vollwertige Lebensmittel mit ein paar mg Lysin zu esssen, statt dieses isoliert zu supplementieren? Z. B. Erdnüsse sind technisch zwar auch eine Hülsenfrucht, aber für die Verdauung unbedenklicher. Auch viel Gemüse reißt es raus, sonstige Nüsse/samen vermutlich auch.

Ist Lysinmangel bei Erstwelt-Veganern tatsächlich schon dokumentiert worden, gibt es typische klinische Symptome? Irgendwie kam mir das bis jetzt eher wie ein "Papiertiger" vor, der sich als theoretische Konsequenz aus den AS-Mindestaufnahmeempfehlungswerten (deren Genese verschlungenen Pfaden folgt) ergibt.

Verfasst: 3. Aug 2017 21:59
von somebody
human vegetable, leider existieren neben Hülsenfrüchten nicht viele ergiebige vegane Lysinquellen. Momentan bin ich nicht an einem PC, reiche Dir morgen/Wochenende Links zur Lysinproblematik nach.

Verfasst: 4. Aug 2017 06:43
von human vegetable
Zumindest mit den Standardeinstellungen von Cron-o-Meter ist es kein Problem, die Lysinempfehlung mit einer überwiegend Getreide-/Weizenbasierten Kost zu erfüllen, wenn man einige Zusatzlebensmittel strategisch auswählt.

Wenn man als Hauptenergiequelle Hafer oder Pseudogetreide nimmt, hat sich die Sache ganz erledigt.

Weiß aber nicht, wie großzügig die cron-o-meter Empfehlung kalkuliert ist...

Verfasst: 4. Aug 2017 09:32
von Sphinkter
somebody hat geschrieben:Momentan bin ich nicht an einem PC, reiche Dir morgen/Wochenende Links zur Lysinproblematik nach.
Das würde mich auch interessen.
Ich sehe das wie Humanveg immerhin ist Gemüse und Quinoa eine nicht zu verachtende Lysinquelle.
Eine obligatorische Supplementierung bei Veganern zu empfehlen, die keine Hülsenfrüchte essen, ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

http://veganhealth.org/articles/protein
Gemäss J. Norris Seite benötige ich mit 82kg insgesamt 3,1g.
Zu bedanken ist, dass bei den RDA Vorgaben bereits 2 Sicherheitszuschläge drin sind.

Meine Berechnungsgrundlage beinhaltet:

300g Gemüse
100g Haferflocken
250g Quinoa trocken
250g Dinkelnudeln trocken
75g Mandelmus

Gesamt: 110g Proteinmit 4,2g Lysin

Norris referenziert einen RDA von 2,58g Lysin für einen erwachsenen Mann. Mit 4,2g ist man da aber gut dabei. Woher hasst du die Größenordnung 10 - 50 mg je kg Körpergewicht?

Verfasst: 9. Aug 2017 21:37
von Sphinkter
somebody hat geschrieben:Momentan bin ich nicht an einem PC, reiche Dir morgen/Wochenende Links zur Lysinproblematik nach.
Kommt das noch?

Verfasst: 13. Aug 2017 20:16
von Sphinkter
Vega81 hat geschrieben:
Ist nicht gerade Fett, dass was einem zum Diabetiker 2. macht. Die verstopfen doch die Pooren dachte ich.
Das behaupten viele Low Fat Ärzte, ich bin aktuell sehr unschlüssig.
Das was du meinst ist der Intramyozelluläre Lipidgehalt.
Es konnte gezeigt werden, dass der intramyozelluläre Lipidgehalt mit der Insulinsensitivität korrelierrt. Einer fettreichen Ernährung und mangelnder körperlichen Betätigung kommt eine entscheidende Bedeutung für die Entwicklung eines Typ 2 Diabetes zu, durch eine Erhöhung der zirkulierenden Freien Fettsäuren (FFS).

Siehe auch hier:
https://publikationen.uni-tuebingen.de/ ... 0900/44429

Auf der anderen Seite, helfen Low Carb Diäten beim Diabetes Typ 2 Management.

https://www.sciencedaily.com/releases/2 ... 091352.htm

Von Neal Barnard gibt es eine Studie, wo Vegan Low Fat bei Diabetes half, besser als die Diät der American Diabetes Association.
Aber, dort wurden Lebensmittel mit niedriger Glykämischer Last wie Bohnen und Gemüse bevorzugt gegessen.
Das ist ja schonmal was anderes als Mcdougall Starch All You Can Eat Solution.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2677007/
Participants were asked to 1) avoid animal products (ie, meats, dairy products, eggs); 2) avoid fatty foods, such as added oils, fried products, avocados, nuts, and seeds; and 3) favor low–glycemic index foods, such as beans and green vegetables
.

In der Studie wurden auch lächerliche 1400 kcal gegessen und gerade mal 220g Kohlenhydrate.
Also was anderes als von 3000 kcal 80% Kohlenhydrate in Forum von Brot, Kartoffeln, Reis etc.

Die Evidenzbasierte Leitlinie: „Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten“ sagt wiederum, dass der Gesamtfettverzehr keinen Einfluss auf die Insulinsensitivität hat.
http://www.dge.de/wissenschaft/leitlini ... inie-fett/

Also widerspürliche Aussagen, soweit das Auge reicht.

Läuft :P

Verfasst: 25. Sep 2017 10:31
von sonnenfreund
Verzehrst Du viele Süßigkeiten, wie Schokolade, Gummi Bärchen etc.?
Vielleicht ist Dir ein hoher Zuckergehalt bei einem Produkt nicht aufgefallen, weil Du es nicht vermutet hättest.
Achte einfach mal zukünfitg auf den Zuckergehalt.

Verfasst: 27. Sep 2017 20:35
von mcdougall
Richtig, Zucker und Fett in Kombi treiben das Insulin am meisten hoch.