Omega 6

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Sphinkter
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Omega 6

Beitrag von Sphinkter » 2. Aug 2017 20:19

Ich lese immer öfters, dass Omega 6 nicht zuviel sein darf, da es sonst Entzündungen begünstigt und vieles negativ mehr.

Wieviel O6 esst ihr im Schnitt am Tag?
Mit etwas Rapsöl zum kochen, 100g Erdnüssen bin ich schon bei 36g am Tag. Omega 3 sind 2g, was ein Verhältnis von 1 zu 13 ergibt. :ugh:

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 2. Aug 2017 23:05

Grob geschätzt (ich tracke nicht mehr so genau wie früher):
~10g LA, ~2g ALA, ~0.5g DHA, ~0.3g EPA

3/6-Verhältnis also etwa 1 zu 4

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illith
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Beitrag von illith » 3. Aug 2017 00:51

mehr als die absolute Menge ist doch das Verhältnis omega3:omega6 von Relevanz. (das natürlich ziemlich suboptimal ist^^)

ich tracke das nicht, guck nur allgemein, dass ich o6 möglichst niedrig halte und o3 gezielt zuführe.
sprich: zum Braten HO-Bratöl, für kalte Küche Rapsöl, Lein/Chia/Hanfsamen/Walnüsse, Rapsöl-Halbfettmargarine (Deli).
wollte mir auch schon länger mal ein Algenöl-Präparat holen, aber irgendwie noch nicht zu gekommen.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Aug 2017 07:28

Schwieriges Thema.

In der Vergangenheit habe ich auch ziemlich drauf geachtet, mein o3:o6 verhältnis zu optimieren (d. h. über 1:5 zu halten), dabei aber nur kurzkettige o3 aus Leinsamen gegessen. Dann Ende letztes Jahr Bluttest - Ergebnis: Sehr niedriger o3-Index, nach der Interpretation des Labors erhöhtes Risiko für HK-Erkrankungen. Problem: Mein Körper scheint auch bei optimiertem o3:o6 Verhältnis nicht in der Lage (oder nicht Willens, da unnötig?) die kurzkettigen o3 in ausreichendem Maße in die bioaktiven langkettigen Formen umzuwandeln.

Im letzten halben Jahr habe ich dann Algenölkapseln genommen (ca. 500 mg langkettige o3 pro Tag), im Rahmen einer lowfat-Ernährung zwar die o6-Aufnahme minimiert dabei aber ganz auf Leinsamen verzichtet und mein o3:o6 Verhältnis damit trotz der absolut niedrigen Zufuhr in den angeblich suboptimalen Bereich gebracht. Ergebnis: Trotzdem Steigerung des o3-Index auf mehr als das Doppelte, dicke im Normbereich.

Mein persönliches Fazit: Wichtig scheint für mich vor allem die direkte Zufuhr von langkettigen o3-Fetten. Demgegenüber ist das o3:o6 Verhältnis relativ unwichtig, zumindest solange die absoluten Zahlen klein sind. Die Relevanz des Laborparameters "o3-Index" für Veganer ist zwar nicht abschließend geklärt (Studien wurden an Omnivoren durchgeführt), aber auch auf Empfehlung meiner Ärztin gönne ich mir die monatliche Investition von ca. 10 Euro für Algensupps. Bei o6 aus gesunden (d. h. unverarbeiteten, vollwertigen) Quellen wie Nüssen, Samen etc. bin ich entspannt, nur auf konzentrierte o6-Quellen wie Öle und Streichfette verzichte ich möglichst ganz.
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morten
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Beitrag von morten » 3. Aug 2017 07:44

Omega 3 ist nicht gleich Omega 3, siehe HV's Post. Wegen der niedrigen Konversionsraten von ALA zu DHA muss man schon größere Mengen Pflanzenöle zu sich nehmen, um optimale Versorgung zu gewährleisten – was wiederum gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann. Supplementierung von 300 mg DHA (z.B. veganes Algenpräparat) ist sinnvoll, wenn man auf Nummer sicher gehen und seine Ernährung gesundheitlich optimieren will. Omega-6-Zufuhr möglichst reduzieren ist auch eine gute Idee.

Quelle: Veganhealth.org

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Aug 2017 09:32

Was mich an dem Thema wirklich fuchst, ist wie relevant die o3-Aufnahme/der o3-Spiegel für die Gesundheit von Veganern nun wirklich ist. Mag sein, dass Veganer weniger o3 aufnehmen und niedrigere Gewebeanteile von o3 aufweisen, aber gleichzeitig haben sie für viele chronische Krankheiten eben auch niedrigere Risiken.

Bedeutet das, dass die ganze o3-Problematik für Veganer völlig unbedeutend ist? Oder lediglich, dass die durch suboptimale o3-Versorgung verursachte Gefährdung durch die ansonsten gesundheitsförderliche Lebensführung wettgemacht wird, und man mit höheren o3-Spiegeln noch besser dran wäre? Meines Wissens nach gibt es darüber bis jetzt keinerlei handfeste Erkenntnissse, lediglich Spekulation.

Und so zahle ich bis auf Weiteres monatlich 10 Euro für Laborwertkosmetik, denn kurzfristige positive Veränderungen meines Körpergefühls bemerke ich auch nach mittlerwweile einem halben Jahr Supplementation keine. Selbst wenn es sich langfristig auszahlt, werde ich davon nix mitbekommen - denn selbst wenn ich bis ins hohe Alter von schlimmen Krankheiten verschont bliebe, wüsste ich nicht, woran das liegt. Unbefriedigend.
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Beitrag von Balthazar2026 » 3. Aug 2017 09:45

Ich vermute für meinen Teil eher dn erhöhten Omega6 Anteil bei Veganern eher an der Struktur vieler veganer Lebensmittel nbzw. Convenience.
Dort wird häufig mit den meist günstigeren Omega-6 haltigen Ölen gearbeitet. Das verändert deas o3/o6 Verhältnis natürlich Recht negativ.

Dürfte aber selbst dann nicht so negativ sein wie die positiven Effekte durch die Aufnahme von weniger gesättigten Fetten, gehärteten Fetten und Transfetten.

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Beitrag von Sphinkter » 3. Aug 2017 10:10

Ich bin schon erstaunt, wie viel Omega 6 doch so schnell zusammenkömmen.
Liest man Mainstream Medien sind Nüsse gesund und pflanzliche Öle.
Ich zähl mal die Erdnuss zu den Nüssen, aber auch Mandeln wäre man mit Rapsöl schnell in einem hohen Bereich. Dann noch ein Fertigpesto oder Brotaufstrich mit Sonnenblumenöl und ich bin völlig im Megabereich.

Alternative? Gesättigte Fette? Die soll man ja eher meiden. Bleibt noch Olivenöl. Aber auch das bringt Omega6 mit.

Habe gerade ne Sendung Quarks und Co über Fette gesehen. Fazit für mich: Wir wissen, dass wir nichts wissen. Okay Transfette, da ist man sich zumindest einig, dass sie schlecht sind.

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illith
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Beitrag von illith » 3. Aug 2017 23:56

man muss bei diesen Mainstream-Ernährungsempfehlungen berücksichtigen, dass die auf den gemeinen Omni zugeschnitten sind.
gerade bei der Fettzufuhr müssen die auf anderes achten.
während die im Schnitt weniger Probleme als VeganerInnen mit zu viel omega6 haben, führen die sich idR zu viel gesättigte Fettsäuren zu.
darum wird allgemein immer proklamiert: mehrfachungesättigte (pflanzliche) Fett guuut, gesättigte Fettsäuren schlecht!
für VeganerInnen gilt aber was anderes.
wenn man jetzt nicht einer dieser Kokosöl-Nutbags oder sich konsequent von Junkfood ernährt, bekommt man normalerweise reichlich mehrfach/ungesättigte Fettsäuren ab, eher wenig gesättigte, und eben schnell zu viel omega6 und zu wenig omega3.
mein persönliches Ernährungswissenschaften Vunderkind hat mir in jüngerer Vergangenheit erst nahe gebracht, dass VeganerInnen daher gerade darauf achten sollen auch gesättigte FS zu sich zu nehmen.
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Beitrag von human vegetable » 4. Aug 2017 06:39

mein persönliches Ernährungswissenschaften Vunderkind hat mir in jüngerer Vergangenheit erst nahe gebracht, dass VeganerInnen daher gerade darauf achten sollen auch gesättigte FS zu sich zu nehmen.
Illith, da wüsste ich gern die Begründung: Zwar habe ich schon öfter gelesen, dass gesättigte FS zur endogenen Produktion von Hormonen wie Testosteron wichtig seien (was Kraftsportler wie mich defiitiv aufhorchen lässt), aber die Quellen waren immer unzuverlässig, so in der Art "Paleos die über Veganer ablästern".

Andererseits gibt es jede Menge veganer low fat Gurus und Mainstreamorganisationen, die explizit dazu auffordern, gesättigte Fette zu minimieren.

Bzgl. der "neuen Studien", die gesättigte Fette angeblich rehabilitieren: Da hat Dr. Greger einige debunking Artikel und clips drüber, angeblich nur geschicktes Studiendesign der Tierlobby. Link: https://nutritionfacts.org/2016/10/04/h ... the-truth/

Bis jetzt schien mir die Kontra-Seite glaubwürdiger, but you never stop learning... enlighten me.
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