Schwarzkümmel gegen Parodontose?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Schwarzkümmel gegen Parodontose?

Beitrag von human vegetable » 24. Sep 2017 21:40

Bei "Höhle der Löwen" wurde letzte Woche Schwarzkümmelölcreme zur Zahnpflege gepusht, angeblich das weltweit einzige Mittel, das entzündetes Zahnfleisch wieder an den Zahn anheftet und so Parodontose heilt. Da meine Zahnhälse mit den Jahren immer länger werden, spricht mich das schon an.

Habe erstmal versucht zu recherchieren, ob an der Behauptung, Schwarzkümmel heile Parodontose, was dran ist. Der Salbenerfinder ist praktizierender Zahnarzt und prahlte damit, selbst eine Studie durchgeführt zu haben. Alles, was sich auf der website findet, ist aber "in vitro" oder am Thema vorbei. Auch sonst habe ich im Netz nix gefunden. Also zweifelhaft...

Andererseits gibt es viele andere positive Studien über Schwarzkümmel, und so eine Wirkung wäre ihm vor diesem Hintergrund zuzutrauen. Da ich noch eine alte Flasche Schwarzkümmelöl im Kühlschrank habe (MHD abgelaufen, aber noch genießbar) habe ich jetzt wohl eine Verwendungsmöglichkeit dafür gefunden - Ölziehen. Sollte mindestens genauso gut funktionieren wie die Creme.

Habt ihr schon mal was von Schwarzkümmel zur Mundhygiene gehört?
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30352
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 25. Sep 2017 05:39

Mh. Ich habe sowohl im englischen als auch im deutschsprachigen Wikipediaeintrag keine Hinweise auf diese Wirkung gefunden.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
mashisouk
Admin-Liebling
Beiträge: 5023
Registriert: 29.06.2014

Beitrag von mashisouk » 25. Sep 2017 07:28

Tatsächlich habe ich auch schon davon gehört. Aber eher so: meine Nachbarin hat eine Freundin, die mit jemandem zur Schule gegangen ist, die jemanden kennt und deren Cousine hat gute Erfahrungen gemacht.
Also, nichts fundiertes oder nachvollziehbares.
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24916
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 25. Sep 2017 19:41

Hi human vegetable, Schwarzkümmelöl ist aus mittelöstlicher & nordafrikanischer Volksmedizin zur Behandlung von allerlei Erkrankungen/Sörungen bekannt. Die amerikanische & europäische Komplementärmedizin Szene greift hierauf zurück. Schwarzkümmelöl ist prinzipiell entzündungshemmend etc. Im Zusammenhang mit positiven Effekten bei Zahnfleischerkrankungen existiert einige anekdotische Evidenz. Wissenschaftlichen Anspüchen gerecht werdende Studien/Papers existieren nach meinem Infostand nicht. Kurzum, schaden kann Schwarzkümmelöl bei Anwendung typischer Mengen nicht. Versuch mit handelsüblichem Schwarzkümmelöl kann unternommen werden. Schwurbelprodukte zum Mondpreis können nicht mehr als handelsübliches Schwarzkümmelöl seriöser Anbieter zum Preis von ca 10 - 15 Euro je 250 ml Flasche.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 26. Sep 2017 05:53

Danke für das Feedback. Dann habe ich ja doch noch eine Verwendungsmöglichkeit für mein abgelaufenes Schwarkümmelöl gefunden - da man nach dem Ölziehen ausspuckt, scheint mir das weniger risikoreich.

Habe gesehen, dass es Schwarkümmelöl auch ungefiltert gibt. Diese Variante enthält mehr Schwebstoffe und ist angeblich dunkler und schärfer. Hat jemand von euch Erfahrung damit?
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24916
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 26. Sep 2017 15:41

human vegetable, heute früh fiel mir im Bad ein, auch von Teebaumöl irgendwann in diesem Zusammenhang gehört zu haben. Kurze Recherche ergab eben Vorliegen anekdotischer Evidenz auch für Teebaumöl. Vermutlich könnten weitere ätherische Öle zu Ergebnissen führen. Da die Zusammensetzung der Mundflora individuell unterschiedlich ist, könnte es IMO aussichtsreich sein, mehrere ätherische Öle zu testen.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 26. Sep 2017 21:10

Teebaumöl schmeckt echt unterirdisch und soll bei innerer Anwendung (d. h. beim Runterschlucken) giftig sein. Da müsste es schon 1A Referenzen geben, dass ich mir sowas antue! Zum Ausspülen/Gurgeln vielleicht noch OK, aber beim Ölziehen bleibt die Plörre ja mindestens 10-15 Minuten im Mund!

Schwarzkümmelöl dagegen schmeckt ok und hat auch wenn mal ein paar Tropfen den Rachen runterlaufen bestimmt keine schlechten Nachwirkungen.

Statt Öl wäre auch Grüntee einen Versuch wert. Der wirkt auch antibakteriell, und senkt laut Greger sogar das Erkältungsrisiko.

Hm, "Teeziehen". Sounds good to me.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24916
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 26. Sep 2017 21:59

Verwendete Teebaumöl eben erstmals zur Mundspülung (3 Tropfen auf ca 150 ml Wasser). Unterirdisch würde ich den Geschmack nicht bezeichnen. Sonst verwende ich Teebaumöl primär auf der Haut, beispielsweise gegen Jucken nach Insektenstichen & gelegentlich gegen Blähungen (einige Tropfen auf ca 150 ml Wasser, wobei ich mich nie für den Geschmack interessierte). Zum Ölziehen ist es IMO nicht geeignet.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 27. Sep 2017 06:05

Zum "Ziehen" (d. h. lange im Mund Hin- und herbewegen) sollte man nichts Scharfes verwenden. Ich war mal so blöd, eine scharfe Kräutermundspülung während einer Autofahrt für ca. eine Viertelstunde im Mund zu behalten. Danach war mein Geschmackssinn praktisch ausgelöscht!

Das hat mich so wahnsinnig gemacht, dass ich bei der ärztlichen Notaufnahme angerufen habe. Dort hat man mich beruhigt, der Geschmackssinn käme nach einigen Tagen zurück, und so war es dann auch.

Trotzdem sehr einprägsam - der Geschmackssinn ist fast total ausgefallen, wesentlich stärker als bei jeder Erkältung.

Deswegen würde ich ätherische Öle jeglicher Art nur zur Spülung, aber nicht zum Ziehen verwenden. Und wenn ich mich recht erinnere, hat auch Teebaumöl einen sehr starken Geruch. Dass es für Mundspülungen gut sein soll, habe ich auch schon gehört, aber halt eben auch von seiner Giftigkeit bei Verzehr. Ein anderer Verwendungszweck soll angeblich die Entfernung von Warzen sein, oder?
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30352
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 27. Sep 2017 06:54

human vegetable hat geschrieben:Ich war mal so blöd, eine scharfe Kräutermundspülung während einer Autofahrt für ca. eine Viertelstunde im Mund zu behalten.
Das klingt wirklich blöd. Darf ich fragen warum?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Antworten