Heilerde

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 1. Okt 2017 18:16

Im Luvos-Produkt ist laut Beipackzettel keine Methylzellulose enthalten, sondern nur Löss.

Mein Post sollte eigentlich nicht die medizinische "Wirksamkeit" des Produkts belegen, sondern eher seine toxikologische Unbedenklichkeit (siehe RoadofBones' Post weiter oben). Wenn sich aus dieser Erde signifikante Mengen Aluminium herauslösten und im Körper anreicherten, dann dürfte dieses Produkt doch eigentlich keine Zulassung zur inneren Anwendung erhalten haben, oder? Insbesondere weil im Beipackzettel auch die Langzeitanwendung empfohlen wird.

Schon klar, dass selbst wenn Luvos-Heilerde toxikologisch unbedenklich sein sollte, das nicht automatisch für andere sogenannte "Heilerden" wie Bentonit, Zeolith etc. gilt. HMM, das frisst mich echt an - gibt es wirklich keine Untersuchungen darüber, ob bei längerfristiger Einnahme dieser Erden Aluminium und/oder andere Schwermetalle angereichert werden?
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

hansel
Beiträge: 1155
Registriert: 29.09.2016

Beitrag von hansel » 2. Okt 2017 11:24

human vegetable hat geschrieben:Wenn sich aus dieser Erde signifikante Mengen Aluminium herauslösten und im Körper anreicherten, dann dürfte dieses Produkt doch eigentlich keine Zulassung zur inneren Anwendung erhalten haben, oder?
Ich gehe mal davon aus, dass in ALLEN "Heilerden" in reichlichem Maß Aluminium enthalten ist. Immerhin das häufigste Metall der Erdkruste und in Tonen definitionsgemäß immer drin.
Unterschiedliche Aufnahme ist auf Grund unterschiedlicher Kristallstruktur und Anwendungsweise möglich, aber das wird imho nicht Gegenstand einer Arzneimittelprüfung sein. Ein zugelassenes Arzneimittel ist auch kaum zum regelmäßigen Verbrauch bestimmt. Das ist eher bei Nahrungsmittelzusätzen der Fall.

Nach wie vor werden Antacida zugelassen und vertrieben, die bedeutende Mengen von aufnehmbaren Aluminium (z.B. als Oxid oder Hyddroxid bzw. Sucralfat) enthalten. Erst rel. neue Antacida (2. Generation wie Magaldrat in Riopan) weisen eine Schichtgitterstruktur auf ( mit dem reizvollen Namen: Pentaaluminium-decamagnesium-hentriacontahydroxid-bis(sulfat)), aus der das Aluminium nachweislich schwerer herauszulösen ist.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... m3_09_2001

Trotzdem sollte auch bei ihnen nicht gleichzeitig Fruchtsäfte gegeben werden, und eine Anwendung bei gleichzeitiger Niereninsuffizienz darf nicht stattfinden.
Eine gesunde Niere scheidet übliche Mengen von Aluminiumsalzen ohne weiteres aus, es reichert sich in der Regel ohne Niereninsuffiziens nicht an (dann kann es allerdings zu einer Encephalopathie führen. Der URSÄCHLICHE Zusammenhang Aluminium zu Alzheimer und Krebs ist aber doch recht fraglich).
Die moderne internetinduzierte Abneigung gegen Aluminium ist zwar nicht ganz unbegründet, wird aber imho auch übertrieben.

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 2. Okt 2017 12:36

Danke für die weiteren Erläuterungen.

Auch Dr. Neal Barnard warnt vor Aluminium, behauptet allerdings, dass es sich wesentlich stärker im Körper anreichern würde, wenn es zusammen mit gesättigtem Fett (v. a. aus tierischen Produkten) verzehrt wird. Dabei beruft er sich auf mehrere beobachtende Studien, die viel höhere Belastungen bei Menschen mit höherem Fettverzehr feststellen - hört sich für mich als Laien recht überzeugend an. Kommt aus diesem Buch: https://www.amazon.de/Power-Foods-Brain ... nard+braun

Da mir der professionelle Hintergrund fehlt ist es wirklich schwer, sich nicht von jeder online-Hexenjagd anstecken zu lassen, und Risiken realistisch einzuschätzen, da hast du völlig recht.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Antworten