Langzeitstudien mit Veganern

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Waschbär
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Langzeitstudien mit Veganern

Beitrag von Waschbär » 18. Okt 2017 22:33

Wer kennt das nicht; man unterhält sich mit einem Omni (in meinem Fall Passanten im Straßenaktivismus) und das Gespräch verläuft in etwa so:

Omni: Und bist du denn gesund?
Veganer: Ja, ich lebe seit 3 Jahren vegan, fühle mich gut, und meine Blutwerte sind prima.
Omni: Ok, aber auf lange Sicht wird man womöglich krank davon. Es fehlen die Langzeitstudien mit Veganern.
Veganer: Es gibt zahlreiche Menschen, teilweise sogar erfolgreiche Sportler, die sich von Geburt an vegan ernähren. Ich kenne auch ...
Omni: Ja aber das sind nur Beispiele, und es fehlen die Langzeitstudien. Was passiert nach 20, 30 Jahren? Wie entwickeln sich die Kinder von Veganern?
Veganern: Ja es gibt auch zahlreiche vegane Kinder, die ...
Omni: Es fehlen die Langzeitstudien.

Wie würdest du als Veganer dieses Gespräch weiterführen? Und wie würdest du das Argument des Omnis einstufen? Eine Zusammenfassung der Studienlage gibt es beim vebu. Mir geht es hier aber nicht nur um Inhalte, sondern auch um effektive Kommunikation in einem angeheizten Gespräch wie oben.

PS: Ellsworth Wareham lebt seit über 50 Jahren vegan und ist für sein Alter, 103 Jahre (!), noch recht fit. Das ist wunderschönes Beispiel, aber die Leute wollen halt mehr als nur Beispiele.
Zuletzt geändert von Waschbär am 20. Okt 2017 15:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 19. Okt 2017 16:27

Es gibt Langzeitstudien mit den Adventisten in Amerika beispielsweise. Die Person will aber eh nur provozieren oder glaubst du die eigene Ernährungsweise beruht auf Studien? Die meisten essen doch einfach was sie wollen.
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 19. Okt 2017 17:39

vor allem läßt sich dieses Argument auch einfach umdrehen.

"stimmt, es gibt keine Langzeitstudien. dementsprechend kann man auch nicht sagen, ob Veganismus nicht sogar gesünder ist?"

(schließlich existieren derartige Studien zu Vegetarismus, die (afaik?) alle zu dem Ergebnis kommen, daß Menschen, die sich vegetarisch ernähren im Durchschnitt meßbar bessere Werte, geringere Anfälligkeit für diverse Krankheiten usw. haben)
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 20. Okt 2017 01:20

"afaik?" kommt in so einer Diskussion auch sehr überzeugend rüber.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 20. Okt 2017 11:00

Und es ist auch nicht zielführend. Es gibt drölfzigtausend Studien, die belegen, wie gesund Gemüse und Obst ist. Na und? Trotzdem bilden sich vor unserem Bäcker lange Schlangen, wenn er frische Waffeln verkauft.
Ich bin völlig der Überzeugung, das der Schritt zum Veganismus fast nie über die Ratio geht. Wenn man fühlt, was Lebewesen leiden, damit ich Gummibärchen essen kann - der wird keine mehr kaufen.
Es ist wichtig, Mitgefühl zu vermitteln ,Empathie und das Gefühl: einer alleine kann zwar nichts ändern - aber wir beide wären ja schon zwei.
Sei ganz du selbst!
Außer du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 20. Okt 2017 12:27

Wenn man sich auf Facebook in den Gruppen rumtreibt, kommt es einem so vor als gäbe es nur noch Plantbased Leute statt Veganern.
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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 20. Okt 2017 12:35

Ähm, Rückfrage:
Gibt es eigentlich Langzeitstudien zu den positiven (!) Auswirkungen von Fleisch- und Milchkonsum?
----------------
We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.

gemüse
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Beitrag von gemüse » 20. Okt 2017 21:57

Solche Gespräche kenne ich ungefähr so:
Waschbär hat geschrieben: Omni: Und bist du denn gesund?
me: Danke, Blutbild, Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin: alles prima. Und bei Dir?

Meist ist der zweite Satz des "Omnis" dann ein anderer. Falls nicht:
Omni: Ok, aber auf lange Sicht wird man womöglich krank davon. Es fehlen die Langzeitstudien mit Veganern.
me: Woran sollte man erkranken?
Omni: An Mangelerscheinungen!
me: Wegen welcher Mängel?
Omni: Proteine! Vitamin B12!
me: Pflanzen enthalten genug Protein, und an Vitamin-B12-Mangel erkranken auch Fleischesser. Deswegen wurden Vitamin-B12-Präparate entwickelt.
Omni: Vitaminpräparate sind total künstlich!
me: Stimmt. Natürlicherweise würde man Vitamin B12 mit Bakterien aufnehmen, zum Beispiel denen im Kot. Das ist auch der Weg, wie es in wildlebende Tiere kommt. Nutztiere erhalten es als Vitaminzusatz im Futter.

Meistens wechselt "Omni" dann das Thema oder hat dringend etwas zu tun. Wenn doch einer auf das Thema Langzeitstudien kommt:
me: Regelmäßiger Konsum von Tierprodukten geht mit einem erhöhten Risiko für Atherosklerose, ernährungsbedingten Diabetes, Herzinfarkte, einige Krebsarten und Schlaganfälle einher. Dazu gibt's etliche Langzeitstudien.

Traveltheworld
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Beitrag von Traveltheworld » 10. Dez 2017 13:29

mashisouk hat geschrieben: Ich bin völlig der Überzeugung, das der Schritt zum Veganismus fast nie über die Ratio geht. Wenn man fühlt, was Lebewesen leiden, damit ich Gummibärchen essen kann - der wird keine mehr kaufen.
Es ist wichtig, Mitgefühl zu vermitteln ,Empathie und das Gefühl: einer alleine kann zwar nichts ändern - aber wir beide wären ja schon zwei.
Da muss ich widersprechen. Viele Menschen haben einfach nichts für Tiere über und es wird sie nie berühren. Aber die eigene Gesundheit trifft dann eben doch mehr Leute.
Habe meine Eltern jahrelang belagert mit dem Leid der Tiere und es hat nichts gebracht. Dann vor einigen Monaten die Dokumentation "What the health" gezeigt und siehe da, seit dem ernähren sie sich vegetarisch und integrieren mehr und mehr vegane Produkte. Als Grund geben sie aber immer nur die eigene Gesundheit an. Nichts mit Umwelt, Tierleid etc. Mag jetzt vllt nicht so nobel sein, aber mir persönlich ist es egal, aus welchen Gründen Menschen vegan (oder halt wenigstens vegetarisch) sind, Hauptsache sie sind es. Und gerade Menschen mit Problemen (Diabetes Typ 2 bspw) kann man darüber "kriegen", für Informationen öffnen und erreichen, dass sie die vegane Ernährung versuchen.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 10. Dez 2017 13:52

Bis der nächste Healh Hype sie davon überzeugt, dass jetzt nicht mehr "vegan" sondern "Paleo" die gesündere Option ist. Den Tieren ist es folglich nicht egal warum Menschen vegan sind.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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