Dr. Volker Schmiedel

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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somebody
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Beitrag von somebody » 2. Feb 2018 22:56

BTW, ob individuelle Ernährung gesund oder ungesund ist, ist relativ unabhängig von der individuellen Ernährungsform. Sowohl vegan, vegetarisch, flexi, omnivor ist bei umsichtiger Planung sehr gesunde Ernährung möglich. Das durchschnittliche, nichts supplementierende VegetarierInnen gesünder als durchschnittliche, oft nur B12 supplementierende VeganerInnen seien, erwähnten 2 Äerzte in meinem Umfeld.
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hansel
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Beitrag von hansel » 3. Feb 2018 00:23

somebody hat geschrieben:Dass durchschnittliche, nichts supplementierende VegetarierInnen gesünder als durchschnittliche, oft nur B12 supplementierende VeganerInnen seien, erwähnten 2 Ärzte in meinem Umfeld.
Diese Beobachtung erscheint mir plausibel...

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 3. Feb 2018 09:37

somebody hat geschrieben:BTW, ob individuelle Ernährung gesund oder ungesund ist, ist relativ unabhängig von der individuellen Ernährungsform. Sowohl vegan, vegetarisch, flexi, omnivor ist bei umsichtiger Planung sehr gesunde Ernährung möglich. Das durchschnittliche, nichts supplementierende VegetarierInnen gesünder als durchschnittliche, oft nur B12 supplementierende VeganerInnen seien, erwähnten 2 Äerzte in meinem Umfeld.
Ab wann wird eine Kost objektiv gesund?
Zielführend ist für mich die Betrachtung der Lebensmittelgruppen. Und da helfen nach wissenschaftlicher Datenlage Obst und Gemüse gegen diverse Krankheiten (mit überzeugender Evidenz: Die Senkung des Risikos für Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall; mit wahrscheinlicher Evidenz: Die Senkung des Risiko für Krebskrankheiten). Bei Vollkorn, Hülsenfrüchten und Nüssen/Samen sind auch Benefits zu finden.
Wohingegen tierische Produkte potenziell karzinogene Verbindungen enthalten, die zur Vergrößerung des Krebsrisikos beitragen können oder viele SFA welche das KHK-Risiko erhöhen.
Ich kenne kaum Ergebnisse, die tierische Produkte als gesundheitsförderliche einstufen. Bei Milchprodukten gibt es wohl Benefits, die aber mit einem erhöhten Prostatakrebsrisiko relativiert werden.
Es erschliesst sich mir daher nicht warum eine (Ovo-Lacto)Vegetarische Kost "gesünder" sein soll, wie es die beiden Ärzte in deinem Umfeld festgestellt haben wollen.
Zumdem sind auch noch viele Veganer unachtsam unterwegs und beachten B12 immernoch nicht so ausreichend. Anstatt sich immer wieder über Blutuntersuchungen zu unterhalten, sollte die Anstrengung mehr auf die 4-7 mcg am Tag in mind. zwei Portionen gelegt werden. Was die meisten mit ihren paar angereicherten Lebensmitteln eher nicht schaffen.
Die "Strategie" mancher Veganer ist ab und zu in den Brunnen zu schauen, ob das Kind drin liegt, als auf das Kind aufzupassen.
Zuletzt geändert von Sphinkter am 3. Feb 2018 09:44, insgesamt 1-mal geändert.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Feb 2018 09:42

Akayi, stimme zu, dass die derzeitige Datenlage nicht den Schluss erlaubt, dass strenger Vegetarismus die gesündeste Ernährungsform ist (ganz unabhängig von der persönlichen Ausgestaltung, die wie somebody anmerkt viel wichtiger ist als die generelle Ausrichtung).

Andererseits ist aber offensichtlich, dass einige "Experten" bei ihren angeblich wissensschaftsbasierten Verrissen nicht objektiv sind und eine persönliche antivegane Agenda verfolgen (z. B. Udo Pollmer). Mag sein, dass auch deren Kritik Beachtung verdient, weil einige Aspekte davon konstruktiv aufgenommen werden können, um vegane Ernährung weiter zu verbessern. Aber man macht sich auch viel (unnötigen) Stress und ärgert sich entweder über unsachliche und tendenziöse Argumentation, oder erhöht die Gefahr von "Verschlimmbesserungen", z. B. unnötiger Supplementation angeblicher Mangelnährstoffe, oder unnötiger Vermeidung angeblicher "Antinährstoffe".

Deswegen scheint es mir sinnvoll, Menschen wie Pollmer/Schmiedel weitgehend zu ignorieren, und es vegan-freundlichen Experten zu überlassen, die hoffentlich sachliche Debatte mit Antiveganern zu führen. Sollte dabei was Nützliches abfallen, werde ich das schließlich auch über andere Kanäle erfahren (z. B. veganhealth, Ginny Messina, Dr. Greger etc.).
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 3. Feb 2018 09:55

human vegetable hat geschrieben:Akayi, stimme zu, dass die derzeitige Datenlage nicht den Schluss erlaubt, dass strenger Vegetarismus die gesündeste Ernährungsform ist (ganz unabhängig von der persönlichen Ausgestaltung, die wie somebody anmerkt viel wichtiger ist als die generelle Ausrichtung).
Dem mag ich nicht zustimmen. Die derzeitige Datenlage lässt den Schluss zu, dass eine vegane Kost mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn, Nüsse, Samen gesundheitliche Benefits bietet und darüber hinaus krankmachende tierische Lebensmittel meidet. Dass es noch genug vegane "ungesunde" "Lebensmittel" gibt wie Cola, vegane Gummibären, Fake Meat etc. sollte sich von selbst verstehen.
Die Frage mag sein, wieviel Tierprodukte kann dein Körper kompensieren. Hinzu kommen noch andere Einflussgrössen (Mind/Body), Soziale Kontakte, Umwelt, Gene, Bewegung etc. Ein kompliziertes Thema.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Feb 2018 11:58

Nicht mehr ganz aktueller Artikel von Jeff Novick zum Thema: http://www.jeffnovick.com/RD/Articles/E ... e_Way.html

An seinen Empfehlungen hat sich in den letzten zehn Jahren nix geändert, so ähnlich drückte er sich vor Kurzem in seinem Ernährungsforum immer noch aus.

Sein Fazit:
For reducing your risk for disease and optimal health, focus your attention and efforts on the 95-99% (that is plant-based) and getting THAT right, and not the 1-5% (that may be animal-based). And please, do not lose focus and forget about the other non-dietary lifestyle related issues (i.e, smoking, drinking, exercise, etc) that are as important, if not more important, than diet.
Wobei es ihm nur um Gesundheit geht, ethische und ökologische Aspekte ignoriert er völlig.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 3. Feb 2018 12:27

Gelöscht, da Dünnpfiff. :crown:

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