Neurodermitis!

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Wuseljule
Sonnenschein
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Beitrag von Wuseljule » 19. Nov 2014 23:02

Ich denke über Papiere, auf denen Abschlüsse stehen, ähnlich.
Was die Psyche angeht, reagiere ich aber äußerst empfindlich, wenn Laien und/oder Nichtbetroffene erklären wollen, wie man was machen sollte.
Mein Vergleich zu Website-Programmierungen und Maschinenbau war nicht 100 %ig passend. Sagen wir mal, es baut ja keiner Anlagen, der sich nicht damit auskennt. :) Seinen Senf dazugeben darf natürlich jeder und es liegt letztendlich ja an mir, welche Ratschläge ich annehme und welche nicht. :) Wie eben schon geschrieben, reagiere ich aber halt sehr empfindlich... Und natürlich gilt das sowohl für deinen als auch Krishnatias Post.
Zu deinem Edit: Natürlich kann man theoretisch dazulernen. Ich nicht, weil siehe oben. ;)
Aber jetzt sind wir sehr offtopic. Und ich wollte ja eigentlich auch nicht darauf eingehen. :P
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

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raldus
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Beitrag von raldus » 19. Nov 2014 23:20

Ist gut. Ich sage niemandem was er tun soll. Das liegt mir sogar sehr fern. Genau so fern wie ich es mir nicht sagen lasse. Das schließt Verhaltensänderungen aber auch nicht aus.
Aber: Im Gegensatz zu einer Anlage, die ich nicht habe, habe ich auch eine Psyche. Bauen kann ich keine ;)
Psychologische Erfahrungen hab' ich u.a. als Copilot gesammelt.
*offtopic ende*
Schau nicht auf den Finger der dir den Mond zeigt, sondern auf den Mond.
(frei nach passante, Forenmitglied)

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Iwan
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Beitrag von Iwan » 27. Nov 2014 11:26

Hallo! Ich wollte mich auch mal wieder zu dem Thema äußern.

Mir geht es ähnlich wie Wuseljule. Ich bin überhaupt nicht der Typ, der schnell wütend wird, aber das passiert häufig wenn Unwissende zu dem Thema mir Tipps geben wollen. Jeder, der diese Krankheit hat, hat sich damit besser auseinandergesetzt als die meisten Leute in seiner Umgebung und auch die meisten Hautärzte (leider). Trotzdem meinen regelmäßig wildfremde Menschen, ein Wunderheilmittel zu kennen, weil ja ihre Cousine das auch hat und damit super geheilt wurde. Ich habe in meiner "Neurodermitis-Laufbahn" nahezu jedes erdenkliche Mittel ausprobiert und es ist sehr frustierend 1. von Fällen erzählt zu bekommen, die wesentlich milder waren und so "geheilt" werden konnten und 2. sich etwas von Leuten erzählen zu lassen, die keine Ahnung von der Krankheit haben.

Ich werde häufig von Anderen (meistens Ärzten) dafür verlacht, wenn ich erzähle dass ich die Neurodermitis inzwischen nur noch homöopathisch und systemisch behandele. Common sense: "Dann kannst du es auch gleich bleiben lassen." Es ist nun aber so, dass die konventionelle Medizin ebenfalls keine Lösung für das Problem kennt und sowieso reine Symptom-Bekämnpfung betreibt. Ich kann aber Drea gut verstehen, die erst einmal Linderung braucht und sich jetzt gar keinen Kopf um Ursachen machen kann.

Zur Stressdiskussion: Stress ist bei mir der Hauptauslöser für Schübe. Ich wickel Stress nach außen hin sehr ruhig ab, verarbeite ihn allerdings über meine Haut. Haut ist Kommunikation. Ihr mögt es für Stuss halten, aber seit ich angefangen habe, gezielter die Systeme und Strukturen aufzulösen, mit denen sich mein Geist und meine Körper nach außen schützen wollen und einfach klarer kommuniziere, was mich bewegt, geht es mir mit der Neurodermitis wesentlich besser. Nach diesem Ansatz trifft die Aussage "Neurodermitis ist eine psychische Krankheit" zu und ich würde mal die gewagte These aufstellen, dass das auf fast alle Krankheiten zutrifft. Ich hoffe, ihr könnt mir folgen.
raldus hat geschrieben:Im Gegensatz zu einer Anlage, die ich nicht habe, habe ich auch eine Psyche. Bauen kann ich keine.

Doch, ich denke schon. Wir gestalten unsere Realität zum größten Teil selbst und ich denke, dass diese Krankheit und die Einschränkungen die damit einhergehen, ein Weg des Körpers sind, das eigene Innerste gegen die Außenwelt zu schützen. Das klingt jetzt wohl sehr kryptisch. Es scheint absurd und ich kann da nicht für andere sprechen, aber zumindest von mir weiß ich inzwischen, dass die Neurodermitis neben den ganzen furchtbaren Symptomen ein Mittel meines Körpers ist/war, um es mir mit einigen Dingen bequemer zu machen.

Was will mein Körper, was er sich über die Neurodermitis holt? -> Schutz meiner innersten Gefühle und Gedanke, ich bringe eine Barriere zwischen mich und die Außenwelt.
-> Aufmerksamkeit. Das ist sicherlich von Person zu Person unterschiedlich, aber ich nehme dieses Gejucke bei mir selbst auch ein Stück weit als selbstverletztendes Verhalten wahr. Es fällt mir schwer, mir das einzugestehen aber solche Muster lassen sich eigentlich immer auf den tiefen Wunsch nach Aufmerksamkeit zurückführen. Die meisten Neurodermitiker haben erstaunlicherweise vor allem an den Stellen Wunden, die auch für Außenstehende zu sehen sind. Ich möchte nicht behaupten, dass da ein Zusammenhang bestehen muss, halt es aber durchaus für möglich.
Hoffentlich ist verständlich, was ich mit diesem wirren Post sagen will. Allen eine gute Besserung!
"Foren sind freilich nur die Pissecken der Szene, aber alle Annoncen sind dort angeschlagen."

Kati34

Beitrag von Kati34 » 27. Nov 2014 12:40

Mein Hautarzt hat mir empfohlen ab und zu das Solarium aufzusuchen, wenn es wieder mal besonders schlimm wird. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich "nur" in den Kniekehlen und Armbeugen eine leichte Neurodermitis habe. Trotzdem sieht es weniger schön aus und wenn der Juckreiz einmal beginnt, dann ist es auch relativ unangenehm. Gerade jetzt bei den kälteren Temperaturen und dann die warmen Wollpullis auf der Haut :cry2:
Nachdem ich auf dem Solarium war merke ich meist einen Tag darauf eine Besserung. Ich gehe daher alle zwei Wochen für 15 Minuten auf die Sonnenbank, lasse mich aber auch immer beim Hautarzt gut durchchecken!
Lieben Gruß
Kati

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Iwan
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Beitrag von Iwan » 13. Feb 2015 17:46

Ich würde mich sehr freuen, von den anderen betroffenen StammschreiberInnen hier mal zu hören, wie sich das bei euch entwickelt hat! LG
"Foren sind freilich nur die Pissecken der Szene, aber alle Annoncen sind dort angeschlagen."

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Wuseljule
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Beitrag von Wuseljule » 8. Sep 2015 21:43

Mein Kopfhautekzem mal außen vorgelassen (im November erfahre ich hoffentlich endlich, was es genau ist) ging es mir in den letzten Monaten sehr gut mit meiner Haut. Ich habe wenig bis nichts Haselnusshaltiges gegessen und mich gefreut, dass sich die hellen Stellen in den Armbeugen - wo die Neurodermitis mal stark war - durch die Sonne nach und nach farblich der restlichen Haut angepasst haben. Tja. Ende August stand ja der Umzug an, es war stressig, es ging einiges schief, es gab Streit mit meinem Freund - und prompt habe ich geblüht. :cry2: Es fing am Hals an, ist ins Dekolletee gewandert, unter die Achseln und in die Armbeugen... Der Oberknaller war/ist, dass dieses Mal auch die Oberarme (Innenseiten) und Teile des Gesichts (Kinn, Kiefer, Stirn (außen)) betroffen sind/waren. :( Kommt wohl vom Cremen, man kann sich selbst "anstecken" d. h. neue Hautpartien. Mittlerweile ist es größtenteils "nur" noch trocken, nur Dekolletee und Oberarme sind noch rot und geschädigt.
Behandlung: Panthenol. Was anderes wollte ich wegen der Schwangerschaft nicht benutzen. Und hat ja auch gereicht. Nur an einigen Tagen war ich kurz davor mir Cortison zu besorgen... Hätte ich welches zu Hause gehabt, hätte ich es vielleicht sogar genommen. Wer die Qualen kennt, versteht das...
vermutete Ursachen: Psyche, Unmengen von Schokokeksen (->Haselnüsse). Und ich habe 2 - 3 Mal unveganes Gebäck gegessen, das Milch enthalten hat. Aber ob so geringe Mengen was ausmachen...? Hauptauslöser war jedenfalls 100 %ig die Psyche...
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

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Beitrag von Wuseljule » 13. Sep 2015 19:50

Habe vorhin Manner-Waffeln gegessen und die enthalten ja Haselnüsse... Drehe gerade durch vor Juckreiz und würde so gerne Fenistiltropfen nehmen, aber davon wird in der Schwangerschaft abgeraten...
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

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Wuseljule
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Beitrag von Wuseljule » 16. Nov 2015 12:30

Update zu meiner Hautproblematik: Nachdem ich in den vergangenen zwei (oder sind es mittlerweile sogar schon drei?) Jahren drei verschiedene Hautärzte bzgl. meiner Kopfhaut konsultiert hatte, hatte ich mir einen Termin in einer Hautklinik besorgt. Mit dem Bericht meines letzten Hautarztes bin ich da also hin... Die beiden Ärzte, die mich da angesehen haben, haben mich zunächst wütend gemacht. Ein paar Fragen zur Problematik und Allergien, die ich habe, dann ein kurzer Blick auf meine Kopfhaut. Hmpf. Aber im anschließenden Gespräch habe ich mich gut aufgehoben gefühlt: Es sei definitiv atopisch, d. h. allergisch. Ich werde immer wieder schubweise damit zu kämpfen haben. >.< Sobald ein Schub anfängt - und nicht erst, wenn er in vollem Gange ist - soll ich vier - fünf Tage mit Cortison dagegensteuern. Es gebe noch weitere Therapiemöglichkeiten, aber die seien alles nicht schwangerschafts- und stillzeitgeeignet. In der Zwischenzeit solle ich mir Olivenöl draufmachen, um die schuppenartigen Dinger zu lösen. (Salicylsäure fällt leider raus.) Nach Schwangerschaft + Stillzeit gibt es z. B. rückfettende Shampoos, die die Haut unterstützen.
Bzgl. der 4 -5 Tage Cortison hat er mich beruhigt: Wenn man es nur auf der Kopfhaut anwendet, ginge nur äußerst wenig in die Plazenta, daher kann er mir das guten Gewissens empfehlen. Grünes Licht von meiner Gyn habe ich auch bekommen.
Beim Googeln von "atopische Dermatitis" bin ich übrigens direkt auf den Begriff "Neurodermitis" gestoßen. Ist wohl nur ein anderes Wort. Toll. :arf:

Bzgl. Neurodermitis noch ein weiterer Bericht: Vor meiner Hochzeit war es am Hals, im Dekolletee und unter den Armen sehr sehr schlimm und Fenistil zur Beruhigung fiel wegen der Schwangerschaft raus. Ich habe mir Linola Creme gekauft (rezeptfrei in Internet oder Apotheke erhältlich; nicht vegan) und bereits leichte Verbesserung festgestellt, aber es ging mir nicht schnell genug, der Tag der Hochzeit rückte näher. Zähneknirschend habe ich mir ein Molkebad (ja Molke, d. h. nicht vegan) gekauft und zwar dieses und das hat Wunder bewirkt... :| Nach drei Bädern und Eincremen mit Linola hatte ich babyweiche, ausschlagsfreie Haut.
Als ich neulich den Eindruck hatte, es könnte ein neuer Schub kommen (trockene Haut, beginnender Juckreiz, erste rote Stellen), habe ich noch einmal darin gebadet - die Haut war schlagartig wieder normal.

edit: korrigiert, hatte Wichtiges ausgelassen
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Wuseljule
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Beitrag von Wuseljule » 16. Nov 2015 12:52

In kursiv eine Korrektur/Ergänzung für alle, die schon gelesen hatten...
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

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europium
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Beitrag von europium » 16. Nov 2015 17:33

Oh Wuseljule. Es tut mir sehr leid mit deiner Haut.

Ich leide auch an Neurodermitis, bin aber seit nem knappen Jahr quasi schubfrei. Davor hatte ich gefühlt ALLES offen. Also in Wirklichkeit Hals, Arme Innenseite, Oberschenkelinnenseiten, Brust und Kieferlinie. Das war so ein Horror, dass ich teilweise Tage hatte, wo ich hätte nur heulen können und nichts schönes am Leben mehr gesehen habe. Aus meiner jetzigen Perspektive undenkbar. Finde es immer wieder krass, wie einen die Krankheit auch psychisch fertig machen kann.
Meine Besserung fällt übrigens in den Zeitraum meiner veganen Anfänge (war nicht der Grund)... aber zu der Zeit war ich auch in nem "hautfreundlichen" Klima für nen Monat.
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