Schwellungen/Wassereinlagerungen nach Vegan-Umstellung

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Tron
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Schwellungen/Wassereinlagerungen nach Vegan-Umstellung

Beitrag von Tron » 1. Apr 2015 03:33

Hallo,

ja auch von mir unbekannterweise glückwünsche.

Ich kapere mal Deinen Thread, da er so wunderschön zu meinem Problem passt.

(Vorsicht. Lang. Entschuldigung dafür)

Auch ich ernähre mich noch nicht lange vegan (Seit Weihnachten etwa) und auch noch nicht zu 100%, da ich ab und an noch auswärts mal vegetarisch esse.
Da der Entschluss, zum Veganismus zu wechseln, relativ spontan getroffen wurde, hatte ich mich vorher auch nicht wirklich damit auseinander gesetzt, worauf man achten muss und habe einfach Milch durch Sojamilch ersetzt, Käse durch vegane Pasten und zu warmen Mahlzeiten häufiger Tofu genutzt. Der auch schon vorher hohe Konsum von Kidneybohnen wurde noch leicht hochgeschraubt (auch mal auf Brot) und durch die gelegentliche Alternative "Linsen" abgerundet.
Allerdings habe ich zB nie über Jod o.Ä. nachgedacht.

Wie dem auch sei: nach zwei Monaten unbekümmertem Dahinveganieren stellte ich plötzlich fest, dass sich mein gesicht zum Unguten verändert hatte. Ich sah morgens richtig breit und verbeult aus, was sich zwar im Laufe des Tages immer wieder besserte, aber trotzdem blieben auch da immer mindestens Rest-Wassereinlagerungen, die teilweise - auch ziemlich unvermittelt - wieder sehr starke Ausmaße einnehmen konnten, so dass ich mich selbst kaum wiedererkannt habe und mir mein gesicht regelrecht fremd erschien. Extrem aufgedunsen/schwammig.

Mein erster gedanke ging Richtung Zucker, da die Sojagetränke anfangs gesüßt waren und so ging ich zu ungesüßten über, denn in Ansätzen kannte ich sowas auch gelegentlich schon vorher und dann hing es meistens mit unbekümmertem Zuckergenuss zusammen und bildete sich dann relativ schnell wieder zurück. Diesmal aber nicht.
Dann hörte ich irgendwann von den Phytoöstrogenen in Soja und hielt diese für die Ursache und dachte, sie würden mich entweder verweiblichen oder hätten in den zwei Monaten ihre goitrogene Wirkung entfaltet (da ich - wie gesagt - auch kein Stück auf Iodzufuhr geachtet hatte). Dachte also, dieses aufgeschwemmte gesicht sei ein Anzeichen einer Hypothyreose.
Bin dann zu einer Ärztin, woraufhin Blut abgenommen wurde.
Schilddrüsenwerte alle in Ordnung, auch keine Antikörper (Hashimoto), Testosteron im Normbereich (4.5 ng/ml; Norm: 3.0-8.3), Östrogen (E2) auch (35.6 pg/ml; Norm: <52) (hatte allerdings mal gehört, dass oftmals - angeblich bei "fitten" Männern - das Östrogen nicht nachgewiesen werden kann. Die Ärztin verneinte das).
Vitamin D- Mangel ---> Dekristol verschrieben bekommen.

Jedenfalls besteht das PRoblem weiterhin und zwar auch unabhängig vom Soja. Konsumiere momentan überhaupt keine Sojamilch mehr (stattdessen Hafer- oder Reisdrinks zusammen mit isoliertem Reisprotein) und trotzdem habe ich teils heftige Wassereinlagerungen.
Was mir auffällt, ist, dass die vegane Ernährung wirklich ziemlich kohlenhydratbetont und fettarm ist. Und richtig viel Protein zu bekommen, ist auch schwierig (obwohl ich bestimmt auf über 100g Protein (bis zu 150 g würde ich schätzen) am Tag komme, bei - allerdings - auch ca. 110 kg Körpergewicht). Ich könnte mir vorstellen, dass hier irgendwo der Knackpunkt ist (mehr Protein und/oder Fett?).
Denke aber auch zB darüber nach, dass es vielleicht bestimmte Fette sind, die fehlen, da der Körper ja - meines rudimentären Wissens nach - Testosteron aus Cholesterin bildet und somit vielleicht ein gegengewicht zu den Phytoöstrogenen fehlt). Bräuchte ich also vielleicht auch (mehr) ungesättigte Fette?
Achja: ich habe auch das gefühl, dass meine Brust gewachsen ist . Sie sieht gleichzeitig muskulöser aus (schwimme leistungsmäßig und hatte auch das gefühl, dass ich intensiver trainieren konnte), hat aber auch definitiv am seitlichen Rand eine leichte Fettwulst bekommen und das kenne ich so nicht - musste dann schon wieder an Östrogene denken. :roll:
Versuche hier nicht, die Östrogendiskussion wiederzubeleben und vegan irgendwie als "schlecht" darzustellen. Es hat bei mir auch klare positive Wirkungen. Hatte vorher Herzrhythmusstörungen, die jetzt fast komplett weg sind und fühle mich deutlich belastbarer und Appetit auf Käse/Milch habe ich auch nicht mehr (geschmacklich würde ich mittlerweile immer zu etwas pflanzlichem greifen wollen).
Aber dieses ästhetische Problem kann ich auch nicht mehr lange tolerieren und brauche irgendwie Hilfe/Ratschläge/Tipps.

P.S.: vielleicht ist es auch tatsächlich ein Iodproblem. Es ist ja nicht auszublenden, dass ich über zwei Monate fast kein Iod aufgenommen habe (zusätzlich aber Soja, was ja - unbestritten - eine leicht goitrogene Wirkung hat) und es gibt ja auch so etwas wie subklinische Hypothyreosen. Jedenfalls bin ich mir in punkto Iod auch extrem unsicher, ob ich da alles richtig mache. Sowohl zuviel, als auch zu wenig kann in der HInsicht schädlich sein und dazu kommt, dass man die Iodgehalte der LEbensmittel (Algen, mit Algen versetzte Drinks) nicht abschätzen kann. Wie macht ihr das?

P.P.S.: das ganze erinnert mich stark an ein Jahr, in dem ich mich schonmal extrem fettarm und kohlenhydratbetont ernährt hatte. Auch da sah ich trotz Allem eher aufgedunsen aus (auf jeden Fall gemessen an der geringen Fettzufuhr). Das alles änderte sich erst, als ich - frustbedingt - alles über Bord geworfen hatte und angefangen habe, "Junk" zu essen (fette Süßigkeiten und Co). Wie sieht hier mein "gegengift" aus ? :eh:

grüße

Tron
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Beitrag von Tron » 1. Apr 2015 05:41

mir ist noch was eingefallen:
zum ersten Mal ist mir dieses "verschwiemelte" Aussehen Mitte Februar nach einem Infekt aufgefallen, der mit bis dato mir unbekannten Symptomen (kurzzeitig unkontrollierbarer Schüttelfrost) einherging. In der Zwischenzeit hatte ich mich schonmal gefragt, ob es damit zusammenhängen könnte, es aber verworfen, da ich mich gesund fühlte. Der Infekt ist jetzt sechs bis sieben Wochen her, allerdings ist mir gerade aufgefallen, dass meine Lymphknoten am Übergang Kiefer/Ohr mir doch deutlich verhärtet und leicht geschwollen vorkommen. Könnte mich aber auch irren. gibt es solche Infekte, die so ewig lang noch solche Symptome hinter sich herziehen können?

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Lee
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Beitrag von Lee » 1. Apr 2015 07:14

Herzlich wilkommen im Forum :).

Was sagt denn dein Arzt dazu?
Muh!

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Rena
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Beitrag von Rena » 1. Apr 2015 07:24

Bei so starken Sympthomen,nach so kurzer Zeit würde ich eher an eine Allergie als an nen Mengel denken.
Nahrungsmittelallergien können (ich glaube so semizuverlässig) übers Blut festgestellt werden. Da würde ich mal rangehen.

Jod habe ich über Monaten nicht aufgenommen ohne jedes Problem. Ich glaube dafür brauchts länger (Laienmeinung)
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

Julia89
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Beitrag von Julia89 » 1. Apr 2015 09:37

Warst du mit dem Infekt denn beim Arzt? Vll war das Pfeiffersches Drüsenfieber? Das kann man ja ziemlich lange mit sich herumschleppen.

Julia89
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Beitrag von Julia89 » 1. Apr 2015 09:41

http://claudigoesvegan.blogspot.de/2013 ... e.html?m=1

-> schau dir das mal an...da steht (von 2 echten Profis ) , dass sie von veganen aufstrichen etc am nächsten tag aufgedunsen aussehen. Isst du denn eher selbstgemachte oder fertige Sachen? Lg

Tron
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Beitrag von Tron » 1. Apr 2015 11:25

Leethebeast hat geschrieben:Herzlich wilkommen im Forum :).

Was sagt denn dein Arzt dazu?
Danke :)

Naja, die Ärztin ist schon offen an die Sache mit der Hypothyreose rangegangen (da ihr Spezialgebiet), aber nachdem das ausgeschlossen war, wurde das erstmal nicht weiter thematisiert (auch von mir nicht, da ich vermutlich da einen Moment hatte, wo ich dachte, ich bekäme es wieder alleine in den griff und nur froh war, dass nichts mit der Schilddrüse ist).
Rena hat geschrieben:Bei so starken Sympthomen,nach so kurzer Zeit würde ich eher an eine Allergie als an nen Mengel denken.
Nahrungsmittelallergien können (ich glaube so semizuverlässig) übers Blut festgestellt werden. Da würde ich mal rangehen.

Jod habe ich über Monaten nicht aufgenommen ohne jedes Problem. Ich glaube dafür brauchts länger (Laienmeinung)
ja, hatte auch schon an eine Allergie gedacht (natürlich zuerst an Soja-), aber nachdem das jetzt auch unabhängig vom Soja auftritt, müsste das ja irgendwas sein, was ich vorher auch schon konsumiert habe und da war ich eigentlich immer recht unempfindlich.
Julia89 hat geschrieben:Warst du mit dem Infekt denn beim Arzt? Vll war das Pfeiffersches Drüsenfieber? Das kann man ja ziemlich lange mit sich herumschleppen.
Nein, war ich nicht. Das war in der Zeit, wo gerade die grippe ziemlich heftig umging, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es keine ist und anfänglich war auch außer Niesen und laufender Nase nichts <----> kein grund zum Arzt zu gehen.
Aber Pfeiffersches Drüsenfieber dürfte es nicht gewesen sein. Das hatte ich mit 16 schonmal und dann sollte man doch immun sein, soweit ich weiß (und das war auch eine Spur heftiger und anders als das, was ich da erlebt habe).
Julia89 hat geschrieben:http://claudigoesvegan.blogspot.de/2013 ... e.html?m=1

-> schau dir das mal an...da steht (von 2 echten Profis ) , dass sie von veganen aufstrichen etc am nächsten tag aufgedunsen aussehen. Isst du denn eher selbstgemachte oder fertige Sachen? Lg
Ah, lustig (oder "lustig"?), auf den blog bin ich schonmal gestoßen (wahrscheinlich bei der Recherche zu meinem Problem - weiß nicht mehr). Ich mache die Sachen meist selbst (z.B. ungesalzene Cashews mit Lauchzwiebeln mixen), z.T. hole ich mir aber auch Sachen...
Vielleicht reagieren Rohköstler auch empfindlicher auf Salzgaben, bzw. sie sehen den leichten Effekt dann eher...hmmm....andererseits bin ich auch schon auf Berichte von Leuten getroffen, denen es unter reiner Rohkostdiät auch so geht. im Amerikanischen gibt es auch den Ausdruck "carb face". Irgendwie scheinen auch zuviel (reine) Kohlenhydrate (=unter Rohkost) zu einer Wasserretention zu führen. Hmm...kompliziert.

Ich glaube, ich probiere es erstmal mit etwas mehr Fett und Protein Und weniger Kohlenhydraten...

Tron
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Beitrag von Tron » 1. Apr 2015 11:34

Rena hat geschrieben: Jod habe ich über Monaten nicht aufgenommen ohne jedes Problem. Ich glaube dafür brauchts länger (Laienmeinung)
Ich glaube, die Ärztin meinte mir gegenüber, dass die Schilddrüse so zwei, drei Monate (keine gewähr) mit ihren Vorräten arbeiten kann. Deswegen hielt sie es auch für plausibel, dass nach ca. zwei monaten ohne Iod erste Symptome auftreten könnten...
wie nimmt man kein Iod auf ? (klingt, als wolltest Du das gezielt nicht tun)

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Rena
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Beitrag von Rena » 1. Apr 2015 11:37

Indem das bevorzugte Salinensalz (nostalgische Gruende) unjodiert ist und man auf Fertiglebensmittel verzichtet.
Inzwischen esse ich so viele Chips, dass das passe ist.

Wie waers uebrigensmit Nuessen?
Carbarm, Fettreich, Eiweissreich, lecker...lecker :D
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

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Daydream
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Beitrag von Daydream » 1. Apr 2015 14:56

Ich gehe ganz stark von Eiweißmangel aus. Ich hatte das genauso. Nach ca. 8 Monaten veganer Ernährung, Low carb und roh und fast kein Fett.
Be the change, you want to see in the world.
Mahatma Gandhi

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