Veganer Cheatday - Inspirationen gesucht.

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 12. Jul 2017 19:48

Inspiration brauch ich zwar nicht, aber ich hänge mich trotzdem mal hier dran.
Was haltet ihr so vom Cheat-day? Braucht der Körper während einer Abnehmphase ein carboloading? Oder ist das Quatsch und bringt einen nur aus dem Plan?
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somebody
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Beitrag von somebody » 12. Jul 2017 22:44

mashisouk, der Hype um den cheat day ist IMO stark übertrieben.

Bei einer Diät mit relativ hohem Energiedefizit soll der cheat day angeblich vorteilhaft sein. Fundierte Studien fehlen meines Wissens.

Eine Diät mit relativ geringem Energiedefizit, in der beispielsweise an einem Tag wöchentlich moderates Mogeln erlaubt ist, erscheint mir hingeben sinnvoll. Beispielsweise die Woche über nur gesunde Ernährung mit 10 - 20 % Energiedefizit & am Sonntag die Belohnung fürs Durchhalten mit 2 Stück Sahnekuchen oder einer Tafel Schokolade etc.
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chestnut
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Beitrag von chestnut » 12. Jul 2017 23:48

Das kommt meiner Meinung nach auf die Definition und die Intention eines solchen Tages an.
Generell nicht sinnvoll ist es, an einem Tag alles gedankenlos in sich reinzustopfen, und das mit einem "Cheat Day" zu legitimieren. Wenn man zB einen Cheat Day pro Woche etabliert und unter der Woche nur ein geringes Energiedefizit unterhält, kann der Cheat Day ganz leicht das Energiedefizit der gesamten Woche zunichte machen. Außerdem ist es gerade zu Beginn einer Abnehmphase wichtig, seine Gewohnheiten, insbesondere wenn man zum "Überfressen" neigt, auf lange Sicht umzustellen. Sich eine neue Angewohnheit anzutrainieren, erfordert in der Regel mehrere Wochen Konsequenz. Wenn man in dieser Phase Cheat Days einbaut, ist es für den Körper viel schwieriger, den neuen Lebensstil langfristig anzunehmen.

Ein Cheat Day kann meiner Meinung nach unter folgenden Voraussetzungen funktionieren:
- Er sollte keine Legitimation zum "Binge-Eating" sein, da das allgemein ein gestörtes, zu vermeidendes Verhalten ist.
- Du hast schon einiges abgenommen, dir ist dein neues Essverhalten bereits zur Gewohnheit geworden und du kennst deinen Körper.
- Du hast das Gefühl, du würdest persönlich von dem Cheat Day profitieren. Das ist zB dann nicht der Fall, wenn du gar nicht das Gefühl hast, dass dir etwas fehlt, oder zB dann, wenn du danach ein schlechtes Gewissen hättest oder leicht wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen könntest.
- Der Cheat Day funktioniert unter diesen Prämissen wohl besser wie von somebody beschrieben als "Cheat Mahlzeit" - du isst eine im Vorhinein begrenzte Menge zusätzlicher Kalorien von etwas, das du dir sonst im Rahmen deines Abnehmplans nicht gönnen würdest, anstatt den ganzen Tag von morgens bis abends voll reinzuhauen.
- Falls du Kalorien trackst, würde ich das auch am Cheat Day machen, oder zumindest in ein kleines Büchlein eintragen, was man so gegessen hat - so vermeidet man, sich selbst darüber zu täuschen, wie viel man tatsächlich gegessen hat. Ehrlichkeit zu sich selbst ist nämlich - Cheat Day hin oder her - meiner Meinung nach so ziemlich das wichtigste beim Abnehmen. Selbstbetrug ist immer schlecht.

Bitte diese Punkte nur als Empfehlungen auf Basis meiner Erfahrungen (und was ich so im Laufe der Jahre aus Erfahrungen anderer gezogen habe) verstehen. Auch wenn ich das Konzept Cheat Day eher kritisch sehe, gibt es durchaus Personen, denen das beim Abnehmen hilft bzw sie immerhin nicht daran hindert. In der Mehrzahl der Fälle klappt das aber meiner Meinung nach nicht.

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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 13. Jul 2017 07:08

Danke euch beiden!!
Ich habe nämlich genau dieses Gefühl: ich möchte ja langfristig meine Gewohnheiten ändern, da kann es doch nicht gut sein, immer auf den Ausnahmetag zu warten.
Und letztes Jahr habe ich ja viele Wochen meine Ernährung geändert, nämlich auf drei Mahlzeiten am Tag. Damit geht's mir immer gut! Aber dann hat meine Angststörung derart zugeschlagen, Depressionen hatten mich monatelang im Griff- und sofort falle ich zurück in alte Muster. Da hab ich gesehen, wie tief das in mir verwurzelt ist.
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illith
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Beitrag von illith » 13. Jul 2017 19:48

also Carbloading ist afaik für LeistungssportlerInnen - für uns Normalsterbliche ist das nicht relevant.
Chestnut hat eigentlich schon alles Relevante gesagt.
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somebody
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Beitrag von somebody » 13. Jul 2017 20:21

Der durchschnittliche menschliche Körper kann in Größenordnung ca 500 - 700 g Kohlenhydrate zum Verbrauch bereithalten. Sind die Speicher voll, sollten überflüssige zugeführte Kohlenhydrate zu Fett umgewandelt werden.

Speicherfüllung sinnvoll vor längerer körperlicher Belastung durch Sport/Schwerarbeit oder falls 1 - 2 Tage keine Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme.

Nutzen von wöchentlicher Speicherfüllung innerhalb einer Diät mit Energiedefizit kann ich nicht nachvollziehen. Sinnvoll vielleicht einmalig zum Einstieg in eine solche Diät.
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