glutenfreie Ernährung, Amaranth, Buchweizen

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Kiba
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Beitrag von Kiba » 14. Nov 2015 12:43

Vampy:

Selbst wenn ein Indianer an Tetanus gestorben ist, ist es nicht sinnvoll gleich jeden dagegen impfen zu lassen. Indianern muss es besser gegangen haben, genauso wie es anderen Naturvölkern gut geht. Andererseits hätten sie nicht überlebt.
Ob die gerne in den Wald kacken oder nicht, ist doch egal. Fakt ist, denen geht es gut.

"verdächtig ist alles. und selbst wenn es autoimmunkrankheiten AUSLÖSEN kann, heißt das nicht, dass es einen einfluss auf bestehende hat."

Ok, also, sagst du "wenn ein Stoff x mich zur Krankheit y gebracht hat, so ist es egal, ob ich weiter x esse, weil ich sowieso y habe" ?

Ich könnte mir jetzt die Mühe machen und Quellen suchen, die bestätigen, dass Indianer gesund gelebt haben, aber die Mühe muss man sich nicht machen. Es ist logisch, dass sie gesund waren. Sie müssen so gesund gelebt haben. Wenn sie solche Krankheiten hätten wie wir, hätten sie wahrscheinlich nicht überlebt ohne Zugang zu moderner Medizin.
Ich hab mal in einer Doku über irgendwelche Naturvölker gehört, dass die keinerlei Beschwerden haben.

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 14. Nov 2015 15:11

Wenn Du schreibst "es ist logisch..." und "Fakt ist...", sind Quellen natürlich völlig unnötig.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 14. Nov 2015 16:24

Kiba hat geschrieben: Ich hab mal in einer Doku über irgendwelche Naturvölker gehört, dass die keinerlei Beschwerden haben.
Danach triffst du deine Entscheidungen im Leben?
Warum hört man auf, Weizen zu essen, also generell Weizen (und Hafer und andere Getreide), lässt sich aber nicht gegen Tetanus impfen?

Nur mal so als Hinweis: Wir haben auch überlebt. Bis heute.
Unser Überleben (so im Weitesten Sinne) ist mit ein Grund dafür, dass viele eingeborene Völker versklavt und ausgerottet sind. Viele Mitglieder wurden in einem massiven Ausmaß getötet - und das nicht nur durch Gewehrkugeln und Gewalt. Viele Native Americans sind zb an den vielen Krankheiten gestorben, die die Europäer eingeschleppt haben:
Even before the European settlement of what is now the United States, Native Americans suffered high fatalities from contact with European diseases spread throughout the Americas by the Spanish to which they had yet not acquired immunity. Smallpox epidemics are thought to have caused the greatest loss of life for indigenous populations, although estimates of the pre-Columbian population of what today constitutes the U.S. vary significantly, from 1 million to 18 million
Most mainstream scholars believe that, among the various contributing factors,[41] epidemic disease was the overwhelming cause of the population decline of the Native Americans because of their lack of immunity to new diseases brought from Europe
https://en.wikipedia.org/wiki/Native_Am ... ted_States

Was auch immer die gegessen haben, hat sie nicht davor geschützt. Amerikanische Ureinwohner (und Kanadische und Hawaiianische und...) werden ganz sicher nicht dasselbe gegessen haben, wenn man mal deren Verteilung auf dem Kontinent in Augenschein nimmt und die verschiedenen Klimazonen berücksichtigt:

Bild
https://en.wikipedia.org/wiki/Classific ... e_Americas

Tatsächlich geht es vielen Menschen heute eher schlechter als den Weißen, bzw. den Einwanderern, weil sie unter zahllosen Folgen und Folgeerkrankungen leiden, auch durchaus gesundheitlich. Zu behaupten, da sei alles toll und die würden nie krank werden, find ich ein wenig vermessen und durchaus naiv. :)

Ich finde es super, dass du dich dafür interessierst. Wenn du mehr lernen willst, als man vllt bei ZdG&Co findet, dann schau doch mal hier vorbei:
http://www.native-languages.org/languages.htm
http://www.naaog.de/index.html
Das scheinen mir Seiten zu sein, die tatsächlich von American Natives stammen (und nicht von Weißen über sie) und Informationen bereit stellen. Die zweite hat mir echt gut gefallen, da werd ich gleich mal schmökern.

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illith
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Beitrag von illith » 14. Nov 2015 16:42

"die indianer" ist in dem zusammenhang eh eine ziemlich ignorante formulierung bzw annahme. siehe die von claire gepostete karte.
zudem gab/gibt es ja auch in allen möglichen anderen teilen der erde irgendwelche ureinwohnerInnen - warum da ausgerechnet die aus amerika als großes ernährungsvorbild herauspicken?
vlt haben die ja auch ihre geundheitlichen vorteile nicht dadurch erlangt, dass sie keinen weizen gegessen haben, sondern weil sie jeden tag geröstete engerlinge verpeist haben. wäre das dann auch eine option für dich?
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somebody
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Beitrag von somebody » 15. Nov 2015 04:30

Glutenfreie Ernährung nützt meines Wissens Menschen ohne Glutenunverträglichkeit nichts, schadet ihnen aber auch nicht, sofern der Bedarf an allen Nährstoffen gedeckt wird. :)

Glutenfreie Fertigprodukte sind für die Nahrungsmittelindustrie wirtschaftlich interessant. Vermutlich ist die Nahrungsmittelindustrie daher daran interessiert, sie unter Verwendung sachlich unhaltbarer Werbeaussagen auch Menschen anzudrehen, die Gluten vertragen und daher keine glutenfreien Fertigprodukte benötigen. :(

BTW, die Menschen in den nativen amerikanischen Kulturen waren meines Wissens bereits vor Heimsuchung durch Menschen aus europäischen Kulturen tendenziell nicht gesünder bzw seltener krank als die Menschen in europäischen Kulturen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der heute lebenden Menschen nativer amerikanischer Kulturen ist durchschnittlich geringer (Beispiel USA meines Wissens in Größenordnung ca 5 - 10 Jahre niedriger) bis wesentlich geringer (Beispiel Brasilien meines Wissens in Größenordnung 1/3 bis 1/2 niedriger) als die der Gesamtbevölkerung in den jeweiligen Ländern. :(
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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 15. Nov 2015 10:43

Kann ich mir gut vorstellen, somebody.

Mag sein, dass ich mich da etwas weit aus dem Fenster lehne - und man muss ja auch immer gucken, wie war die tatsächliche Nährstoffversorgung einer Gruppe von Menschen und wie waren die hygienischen Bedingungen, zb waren ja nicht alle so blöd wie viele mitteleuropäische Menschen im Mittelalter, in die Flüsse zu pinkeln und zu kacken, aus denen man später trinkt oder sich tagelang/monatelang, vielleicht nie, nicht richtig zu waschen. Meines Wissens nach, waren da die Japaner zb schon früh viel weiter mit ihren Badehäusern.

Davon ab, wird Gesundheit aber in den meisten Kulturen und Völkern in der Zeit vor Antibiotikum, Anästhesie, dem Wissen von Bakterien/Infektionen/Desinfektion, Händewaschen &Co definitiv nicht der Hit gewesen sein. Die werden genauso Menschen an Infektionen verloren haben, an Krankheiten aus verseuchten Gewässern. Und garantiert jede Menge Frauen und Kindern an schwierigen Geburtsumständen. Genug Menschen werden an infizierten Wunden gestorben sein, weil man die einfach kaum sauber halten kann, wenn man nicht wie wir ständig auf Beton lebt, mit gefiltertem Wasser aus dem Wasserhahn und ohne Straßenstaub, ohne landwirtschaften, ohne Tierkontakt, etc.
Insofern hilft einem da auch einfaches Nachdenken schon weiter :)

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Beitrag von illith » 15. Nov 2015 11:54

somebody hat geschrieben:Glutenfreie Fertigprodukte sind für die Nahrungsmittelindustrie wirtschaftlich interessant. Vermutlich ist die Nahrungsmittelindustrie daher daran interessiert, sie unter Verwendung sachlich unhaltbarer Werbeaussagen auch Menschen anzudrehen, die Gluten vertragen und daher keine glutenfreien Fertigprodukte benötigen. :(
somebody, du bist so.... :xd: :hug:
Die durchschnittliche Lebenserwartung der heute lebenden Menschen nativer amerikanischer Kulturen ist durchschnittlich geringer (Beispiel USA meines Wissens in Größenordnung ca 5 - 10 Jahre niedriger) bis wesentlich geringer (Beispiel Brasilien meines Wissens in Größenordnung 1/3 bis 1/2 niedriger) als die der Gesamtbevölkerung in den jeweiligen Ländern. :(
wobei das sicher durch die besch#ssenen politischen/sozialen umstände kommt (resultierend in armut, vermehrtem alkoholismus usw.)
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Kiba
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Beitrag von Kiba » 15. Nov 2015 14:10

Ich sage ja nur, dass die Indianer auch kein Getreide hatten und dass es denen gut ging.
Dass es denen schlecht ging, weil irgendwelche Europäer mit irgendwelchen Krankheiten kamen, hat ja mit der Ernährung nichts zu tun. Da kann einem dann natürlich auch die beste Ernährung nicht helfen.
Und auch wenn die in ihr eigenes Trinkwasser gekackt haben oder generell unhygienisch waren und es ihnen deswegen schlecht ging, hat das alles doch nichts mit der Ernährung und der daraus resultierenden Gesundheit zu tun.

Aber generell kann man sagen, dass Naturvölker gesund leben. Auch wenn es mal zu irgendwelchen Infektionen usw. mit daraus resultierenden Todesfällen kommen kann, werden keine Antibiotika usw. benötigt, weil die Zahlen an kranken Menschen bei ihnen eh nur gering sind.

"Warum hört man auf, Weizen zu essen, also generell Weizen (und Hafer und andere Getreide), lässt sich aber nicht gegen Tetanus impfen?"

Über Impfungen hört man ja auch einige Horrorgeschichten.

Und natürlich ist die Ernährung von Region zu Region unterschiedlich. Aber auch das hat doch mit dem Thema nichts zu tun. Ich sage nicht, dass Gluten mit Sicherheit gesundheitsschädlich ist. Ich sage nur, dass die Indianer gesund gelebt haben und das ohne Getreide.

Und vielleicht ist Gluten schädlich. Angeblich sollen darin darmwanddurchdringende Stoffe sein, die letztendlich zu Autoimmunerkrankungen führen können.
Eine japanische Studie soll wohl bestätigt haben, dass die Ursachen von Autoimmunerkrankungen im Darm liegen.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich von Haferflocken und Roggenbrot Bauchschmerzen bekam. Eine Magenspiegelung bestätigte bei mir aber, dass eine Glutenunverträglichkeit nicht vorliegt. Das ist mir egal, ich bekam Bauchschmerzen. Grund genug aufzuhören.

Das mit den Tests ist auch so eine Sache. Ein Internist sagte einem Freund von mir mal, dass Gluten den Darm leicht belasten kann.
Die Normwerte, die man bei irgendwelchen Laborwerten bekommt, sind ja auch nicht gottgegeben. Man weiß zb. (mal angenommen): Gluten ist etwas schädlich für den Darm. Da das aber für jeden Menschen gilt und dies deswegen als Norm gesetzt wird, bekommt man bei Ergebnissen zu irgendwelchen Magenspiegelungen, dass keine Unverträglichkeit vorliegt. In Wirklichkeit müsste einem aber gesagt werden, dass Gluten zu leichten Beschwerden führen kann (wie bei jedem Menschen). Das wird aber aus oben genanntem Grund nicht gemacht.

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 15. Nov 2015 14:30

Kiba hat geschrieben:
Aber generell kann man sagen, dass Naturvölker gesund leben. Auch wenn es mal zu irgendwelchen Infektionen usw. mit daraus resultierenden Todesfällen kommen kann, werden keine Antibiotika usw. benötigt, weil die Zahlen an kranken Menschen bei ihnen eh nur gering sind.

Nein, das kann man eben nicht sagen. "Die" erkranken, genauso wie wir, an allen möglichen Krankheiten und brauchen dann, genauso wie alle anderen auch, Antibiotika. Gerade wenn sie, wie alle anderen auch, daran sterben, brauchen sie Antibiotika.
Wenn du jetzt plötzlich sagst, diese vermeintliche Superheilkräfte oder Krankheitsimmunität hätte mit der Ernährung nichts zu tun, dann würde mich mal interessieren, was du glaubst, wo das her kommt?

Hast du eigentlich schonmal was von positivem Rassismus gehört? Wer hätte gedacht, dass sich das Konzept des "Noble Savage" so lange hält...https://de.wikipedia.org/wiki/Edler_Wilder

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illith
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Beitrag von illith » 15. Nov 2015 14:35

mich würde auch echt (wie schon gesagt) interessieren, woher du deine infos über "die indianer" so beziehst.
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