Risiken durch Strahlung und Umweltgifte?

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 19. Aug 2016 19:57

die frage ist halt bloß ob man in 5 jahren krebs deswegen kriegt oder nicht.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 19. Aug 2016 20:14

Krebserkrankungen lassen sich leider auch durch noch so gesunde Ernährung nicht zuverlässig verhindern.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 19. Aug 2016 20:24

nee, aber man kann es schon beeinflussen. so wie mit nichtrauchen zb.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 19. Aug 2016 22:02

Man kann's versuchen. Leider kann man aber auch da keine zuverlässige Aussage über die Wirksamkeit im konkreten Einzelfall machen. Ist ein grundsätzliches Problem der Statistik :)

(Um Missverständnissen vorzubeugen: Rauchen gilt derzeit als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Lungenkrebs, und gemäß Studien sind oder waren 75 % bis 90 % der Erkrankten Raucher. Die restlichen 10 % bis 25 % aber nicht. Man weiß auch nicht, wie viele Raucher keinen Lungen- oder anderen Krebs bekommen. Vermutlich kennt man auch noch nicht alle Faktoren, die zu Lungenkrebs beitragen, und den Einfluss anderer hat man noch nicht sonderlich breit untersucht, Feinstaub zum Beispiel. Ähnlich verhält es sich mit anderen Erkrankungen und ihren Risikofaktoren, Ernährung inklusive.)

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 19. Aug 2016 22:16

Gemüse, du läufst hier in die "Alles oder Nichts"-Falle: "Weil man durch gesunde Lebensführung nicht mit absoluter Sicherheit den Zeitpunkt seines Todes verzögern, bzw. die Lebensqualität davor verbessern kann, kann man es auch gleich ganz sein lassen."

Mag sein, dass es viele Menschen gibt, die das so sehen. Und das ist ihr gutes Recht. Ich bezweifle nur, dass viele davon Veganer sind, denn "man kann ja eh nicht leben, ohne irgendwelches Tierleid zu verursachen. Da kann man es auch gleich ganz..."

Gut, dieser Einwurf hatte jetzt nicht gerade viel mit dem Thema zu tun, also back OT: Gerade WEIL es keinerlei Garantie gibt, dass die Anstrengungen und Mühen die wir hier unternehmen um unsere Gesundheit zu verbessern am Ende was bringen (das wissen wir erst hinterher, haha), ist es doch logisch, sich soweit wie möglich darüber zu informieren, mit welcher WAHRSCHEINLICHKEIT eine bestimmte Maßnahme wirklich was nützt, und nicht purer feel-good Humbug ist.

Dass es in unserem individuellen Einzelfall trotz prinzipiell guter Prognose dann doch nichts nützen könnte, versteht sich von selbst. Es gibt schließlich auch angeschnallte Autofahrer, die bei Unfällen sterben. Ist das ein Grund, sich nicht mehr anzuschnallen? Wenn dir der Zeitpunkt deines Todes egal ist, natürlich schon.

Das von Vampy angesprochene Nichtrauchen ist z. B. mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nützlich, die Lebensqualität zu verbessern und später zu sterben. Mit der Meidung von Produkten, die minimale Mineralölrückstände aufweisen, wäre ich mir da weit weniger sicher, ob das wirklich einen "praxisrelevanten" Nutzen hat, der über die fünfte Nachkommastelle in der Statistik hinausgeht.

Letztlich muss man priorisieren und versuchen die "big things" richtig zu machen, wenn man alles und jeden Hinweis kritiklos befolgt was angeblich gesundes Leben ausmacht, dann hat man bald keins mehr vor lauter Prävention.

Und was mich betrifft stelle ich halt fest, dass ich mich sport- und ernährungstechnisch gut aufgestellt fühle, aber nicht im Bezug auf Umweltgifte etc. Da macht es mir mein Unwissen unmöglich, rationale Prioritäten zu setzen, und nicht nur nach "Bauchgefühl" zu gehen.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

gemüse
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Beitrag von gemüse » 19. Aug 2016 22:33

Das Blöde ist halt, dass es zu Themen wie Mineralölrückstände oder Phtalate in Lebensmitteln nicht sehr viele Studien über langfristige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit geben dürfte. Die Praxis, alles und jedes in Plastikfolien einzuschweißen und wochenlang darin zu lagern, ist noch zu neu. Wie soll man also heute wissen, ob es sich hinsichtlich Gesundheit um ein "big thing" handelt oder nicht?

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kaktus
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Beitrag von kaktus » 19. Aug 2016 23:38

Gerlinde hat geschrieben: Bei anderen Schadstoffen unterscheide ich schon mal nach Schadstoffen, an die die Menschheit schon lange sich "anpassen" konnte (z.B. Schwermetalle) und neue Stoffgruppen (z.B. PFC, Asbest) - letztere sehe ich kritischer (Bauchgefühl).
Hast du irgendwelche Belege dafür, daß "der heutige Mensch" inzwischen weniger sensibel auf Schwermetalle reagiert?
Asbest sehe ich weniger kritisch als Blei oder Chrom.

human vegetable: Gerade deine Anmerkung, man müsse berücksichtigen, "mit welcher WAHRSCHEINLICHKEIT eine bestimmte Maßnahme wirklich was nützt", ist in meinen Augen das Problem. Krebs z. B. ist nun mal nicht monokausal und da aus irgendwelchen Studien ableiten zu wollen, was Kausalität und was Korrelation ist, halte ich für schwierig. Mit welcher Wahrscheinlichkeit vermindert Nichtrauchen das Sterberisiko für Veganer, Bauarbeiter, Russisch-Roulette-Spieler?

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 20. Aug 2016 06:39

gemüse und kaktus, guter Punkt. Ihr meint, dass nach heutigem Wissensstand eine rationale Risikoabschätzung gar nicht möglich ist, insbesondere wenn man sich selbst in gesundheitsrelevanten Faktoren von der Masse unterscheidet (z. B. durch eine gut geplante, vegane Ernährung).

kaktus, ich bin mir nicht sicher, ob ich deine abschließende (vermutlich wiederum rhetorische) Frage richtig verstehe. Willst du damit nur die vorausgehende Aussage verdeutlichen ("Ein Russisch-Roulette-Spieler, der Umweltgifte meidet, wird dadurch kaum substantiell länger leben, er hat andere Probleme")? Denn das hieße ja im Umkehrschluss, dass ein sehr gesundheitsbewusster Mensch, der die gravierenden Risiken alle schon ausgeschaltet hat, sich Hoffnung auf einen größeren Vorteil machen kann. Was ist deine persönliche Meinung zu Umweltgiften - ignorieren oder minimieren?
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 20. Aug 2016 09:45

kaktus hat geschrieben: Hast du irgendwelche Belege dafür, daß "der heutige Mensch" inzwischen weniger sensibel auf Schwermetalle reagiert? Asbest sehe ich weniger kritisch als Blei oder Chrom.
Nach zitierbaren Belgen müsste ich selbser suchen, das kam aus einer Bewertung in einem Fachartikel/Fachzeitschrift - aber frage mich nicht, wie lange das schon her ist, klang für mich plausibel und ich habe es aufgenommen.

Man meinte damit nicht den modernen Menschen (Industriezeitalter), sondern die Anpassung über Jahrtausende der menschlichen Entwicklung. Ich habe es so verstanden, dass der Körper geringe Mengen besser tolerieren kann, und solche Schadstoffe auch wieder ausleiten kann - also Stoffe wie Schwermetalle, an die wir uns über einen langen Zeitraum anpassen konnten.

Moderne, künstlich hergestellte Gifte, reichern sich im Körper an und die langfristige Wirkung oder Wechselwirkung ist oft noch nicht belegt.
Bei Chrom meinst Du bestimmt Chrom VI. Blei kommt in der Umwelt aber viel häufiger vor als Asbest.

Es ist auch so, dass z.B. der Bodenschutz (dauerhaft) andere Maßstäbe hat als die Vorsorge beim Menschen.
Nachweislich reichern sich synth Moschusverbindungen im Menschen an und man macht nichts dagegen, weil keine Schädigung bisher bewiesen ist.
Moschusverbindungen werden im Bodenschutz kritischer gesehen, da reicht das Argument der Anreicherung aus - weil man eben in längeren Zeitspannen als ein Menschenleben denkt.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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kaktus
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Beitrag von kaktus » 20. Aug 2016 14:12

Gerlinde, das verwirrt mich jetzt etwas. Gerade bei Blei ist meines Wissens doch das Problem, daß es sich im Körper anreichert, und wenn man viel öfter Kontakt mit Blei als mit Asbest hat, würde ich mir wegen des Bleis erst recht mehr Sorgen machen als wegen des Asbests, was du in deinem vorherigen Beitrag gerade anders herum gewichtet hattest.

human vegetable, ich sehe es so, wie gemüse weiter oben schon geschrieben und du es zusammengefaßt hast: Letztlich ist die Faktenlage wohl zu dünn, um wirklich alle gravierenden Risiken als solche benennen zu können, und bei der Beurteilung der Langzeitwirkung von irgendwelchen Stoffen, die erst kürzlich ins Visier gerückt sind, liegt das in der Natur der Sache und wird sich vermutlich auch zukünftig nicht vermeiden lassen, weshalb ich es für praktisch nicht möglich halte, alle diese Risiken auszuschalten. Es ist sicherlich eine Option, einfach präventiv alles so weit wie möglich zu meiden, was in Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein, aber ob das so praktikabel ist, hast du ja selber schon weiter vorne in Frage gestellt.
Wenn ich mir die Punkte anschaue, die du in deinem Eröffnungspost genannt hast, würde ich mich tendenziell in die "ignorieren"-Riege einreihen. Mineralwasser z. B. kaufe ich inzwischen aber nur noch in Glasflaschen, da ich bei Kunststoffflaschen bereits deutliche Geschmackseinbußen festgestellt habe und mir zumindest einbilde, daß das nicht so gesund sein kann - das ist letztlich aber auch nur Bauchgefühl und nicht meinerseits recherchiert.

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