"Abhärten" für den Winter

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 3. Okt 2016 11:22

human vegetable hat geschrieben:Sich zumindest zeitweilig der Kälte auszusetzen scheint gesundheitlich viele Vorteile zu bieten, "Kalt Duschen" wird z. B. als Mittel der Vermehrung und Aktivierung sogenannter "brauner Fettzellen" gehandelt, die paradoxerweisse unter dem Strich Fett verbrennen und so den KFA verringern sollen (schlanke Menschen haben im Schnitt mehr braunes Fett als dicke).

Mir geht es hier aber um was anderes: Dauerhafte Absenkung der Raumtemperatur (was laut zumindest einer Studie ebenfalls die oben erwähnte Wirkung hat, und dazu noch unbestreitbare ökologische und finanzielle Vorteile).
Ich frag mich da aber schon, ob diese oben genannten Nutzen das hier wirklich wert sind:
human vegetable hat geschrieben:
Die letzten Jahre habe ich das teilweise recht aggressiv betrieben, aber dann irgendwann im tiefsten Winter bibbernd aufgegeben und die Heizung wieder hochgedreht.
Das klingt für mich schon ziemlich masochistisch.
Ansatzweise find ich das ja auch ziemlich spannend und ich glaube, wir haben auch "drüben" schonmal darüber geschrieben.

In meiner alten Wohnung war ich ja auch ganz gut abgehärtet, bis ich dann die meiste Zeit bei meinem damaligen Freund verbracht habe und der ziemlich viel geheizt hat - auch wegen der Schimmelgefahr.
Ich hab dann auch ein paar Versuche gestartet, aber sich da wieder abzuhärten, braucht wohl etwas Zeit. Ich versteh allerdings nicht ganz, wieso man das so "aggressiv" betreiben muss? Vor allem, wenn das dann dazu führt, dass man abbrechen muss.
Kann man nicht den Kompromiss finden, dass man einfach BIßCHEN weniger heizt? Häufiger im Winter draußen ist?
Und ohne Heizung muss der Körper ja trotzdem mehr Leisten beim Aufwärmen. Wenn ich mich nicht in Fleece oder Funktionskleidung schmeiße, schaffen meine Klamotten es bei kühleren Temperaturen trotzdem nicht, mich ausreichend warm zu halten. Besser als ein Tshirt, klar, aber ich fröstel dann immer noch, wenn ich die Heizung nicht anmache. Insofern muss der Körper ja ohne Heizung, aber mit viel Kleidung eben doch mehr leisten. Das wäre ja auch schonmal ein Anfang...

Was bei mir wirklich hilft, bzw. geholfen hat in Bezug auf im Winter warm bleiben ohne viel zu heizen ist viel spazieren gehen, schwimmen, körperlich aktiv sein,etc.
Leider sitze ich durch die Arbeit extrem viel und da muss man heizen, weil der Körper selbst so stark abkühlt. Vllt kann ich da dieses Jahr etwas gegenarbeiten und mehr aktiv sein...
Zuletzt geändert von ClaireFontaine am 3. Okt 2016 12:34, insgesamt 1-mal geändert.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Okt 2016 12:32

Claire, du hast natürlich recht.

Ich habe mich einfach dumm angestellt und dabei meinen inneren Masochisten, der sonst recht viel ab kann, überfordert. Irgendwann hatte ich es dann so satt, dass ich einfach aufgehört habe, statt es auf moderaterem Level weiterzubetreiben. Die übliche "Ganz oder gar nicht"-Falle.

Und dabei rufen seriöse Experten (nicht die Kerle im Netz, die einem Eiswesten verkaufen wollen) ausdrücklich zur Mäßigung auf:
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 4. Okt 2016 05:38

Ich habe einen Winter mit unbeheitzter Küche und Bad verbracht. Wirklich abgehärtet hat mich das aber nicht. Und angenehm war es ebenso nicht.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 4. Okt 2016 08:02

Tja, hättest Du mich gefragt...! Ich wäre gekommen.
enter the void.

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kaktus
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Beitrag von kaktus » 4. Okt 2016 21:07

Ich hatte zwei Jahre lang eine Zweitwohnung, die ich aus finanziellen Gründen quasi nicht geheizt habe. Fiel die Temperatur unter ca. 13 Grad, empfand ich längere Arbeit am Schreibtisch aufgrund auskühlender Finger als unangenehm. Regelmäßiges Lüften gegen Schimmelbildung war im Winter bei minus 10 Grad Außentemperatur auch nicht so toll.
Bei mir war wohl eher meine bereits vorhandene Kältetoleranz Voraussetzung dafür, mich dabei noch einigermaßen wohl zu fühlen, anstatt umgekehrt ein Resultat der Wohntemperaturen. (Außer bei Frost trage ich z. B. das ganze Jahr über kurze Hosen, falls die sozialen Gegebenheiten es zulassen.)

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 5. Okt 2016 14:52

Die über längere Zeit laufenden Studien zeigen, dass chronische Kälteexposition zumindest bei der Mehrheit der Teilnehmer in mehr und stärker aktiviertem braunem Fett resultiert. Also besteht schon eine recht große Chance, dass die "Abhärtung" am Ende was bringt.

Anderersseits könnte man natürlich einer der wenigen non-responder sein, und zusätzlich gibt es bei der Kältetoleranz große individuelle Unterschiede. Eventuell beeinflussen auch Vorerkrankungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion) den Erfolg solcher Maßnahmen.

Ob man es so schafft, vom "Eiszapfen" zum "Eisbären" zu werden, ist fraglich. Ich denke es ist wie beim Sport: Zwar kann sich (fast) jeder an der individuellen Leistung gemessen durch Training verbessern, aber: "Elite athletes are born, not made."
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