"Abhärten" für den Winter

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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"Abhärten" für den Winter

Beitrag von human vegetable » 2. Okt 2016 22:25

Sich zumindest zeitweilig der Kälte auszusetzen scheint gesundheitlich viele Vorteile zu bieten, "Kalt Duschen" wird z. B. als Mittel der Vermehrung und Aktivierung sogenannter "brauner Fettzellen" gehandelt, die paradoxerweisse unter dem Strich Fett verbrennen und so den KFA verringern sollen (schlanke Menschen haben im Schnitt mehr braunes Fett als dicke).

Mir geht es hier aber um was anderes: Dauerhafte Absenkung der Raumtemperatur (was laut zumindest einer Studie ebenfalls die oben erwähnte Wirkung hat, und dazu noch unbestreitbare ökologische und finanzielle Vorteile).

Die letzten Jahre habe ich das teilweise recht aggressiv betrieben, aber dann irgendwann im tiefsten Winter bibbernd aufgegeben und die Heizung wieder hochgedreht.

Diesmal will ich etwas anders rangehen und statt der Heizung den "gesunden Menschenverstand" einschalten: Wenn mir zu kühl wird, drehe ich nicht das Thermostat hoch sondern ziehe mich dicker an. Denn erstens bleiben zumindest die finanziellen/ökologischen Vorteile erhalten. Und zweitens vermute ich, dass sich auch die gesundheitlichen Vorteile nicht ganz hinfortheben: Man atmet ja weiterhin kältere Luft ein, und mit ca. 80 qm Oberfläche übertrifft die Lunge die der Haut um das ca. 40fache. Also muss sich der Körper auch wenn man warm eingepackt ist, weiter mit der Kälte auseinandersetzen.

Übertreiben will ich's dennoch nicht, über 10 Grad sollte es schon noch sein. Das ist ein Langzeitprojekt - werde in den nächsten Monaten meine Erfahrungen updaten. Input von eurer Seite ist natürlich auch erwünscht - welche Erfahrungen habt ihr mit Abhärtung durch Kälteexposition gemacht?
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illith
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Beitrag von illith » 2. Okt 2016 23:49

wenn ich meine füße zu oft oder zu lange auskühlen lass, schafft macht mich das erkältungsanfällig.

ich weiß gar nicht, wie legit das ist, aber laut kneipp sollen ja solche warm/kalt-wechsel das immunsystem anregen und so. also die ganze zeit kalt stell ich mir eher kontraproduktiv vor, aber zb barfuß durch den schnee rennen und dann ins warme oder wechselduschen oder wassertreten könnte ich mir schon funktional vorstellen.
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 2. Okt 2016 23:51

Ich halte das für Quatsch. Die eingeatmete Luft wird über die oben Atemwege erwärmt ,so dass sie, wenn sie in der Lunge ankommt, Körpertemperatur hat (was eine unglaubliche Leistung vom Körper ist, die Luft auf diesem kurzen Weg um durchaus 25 °C und mehr anzuheben!!).
Ausserdem schimmeln die Wände leichter, wenn sie so stark auskühlen. Das liegt irgendwie daran, weil kalte Luft nicht soviel Feuchtigkeit aufnehmen kann und diese deshalb an die Umgebung abgibt.
Ausserdem ist es irre ungastlich, also beschwer dich nicht, wenn du nach diesem Winter keine Freund mehr hast.
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 2. Okt 2016 23:52

Ansonsten: was Ill schreibt. Der Wechsel machts.
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somebody
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Vorsicht Risiko Schimmelbildung in Wohnung/Haus!

Beitrag von somebody » 3. Okt 2016 00:16

Zur Vermeidung von Schimmel halte ich die Temperatur bei 15 - 16 Grad in Schlafzimmer/ungenutzten Räumen/Flur und bei 20 - 21 Grad im Bad. Halte ich mich im Büro oder Wohnzimmer auf, brauche ich als annehmbar empfundene Temperatur mindestens 18 Grad unabhängig von der Art der Kleidung. Ob die 15 Grad Untergrenze zur Vermeidung von Schimmelbildung darstellen, weiß ich nicht. Bei minimal 15 Grad Raumtemperatur habe ich keine Schimmelbildung. Falls niedrigere Temperatur angestrebt wird, würde ich die Meinungen von Heizungs-/Baufachmenschen erfragen.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Okt 2016 06:30

An die Schimmelgefahr habe ich noch gar nicht gedacht, danke. Dann werde ich mich wie somebody an den 15-16 Grad orientieren - diese Temperatur wurde auch in der von mir erwähnten Studie verwendet.

Mehr: http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/B ... tt105.html (Infos zur Studie bei ca. 2:00; Vorsicht - clip diskutiert danach auch Tierversuche).

Übrigens lässt sich braunes Fett auch durch den Verzehr scharfer Gewürze wie Chili oder Ingwer aktivieren - es hat schon einen Grund, dass diese im Englischen als "hot" bezeichnet werden.
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NoXter
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Beitrag von NoXter » 3. Okt 2016 10:40

Ich habe kein Problem damit bei 10°C im Haus zu leben, aber ich bin auch in einer Wohnung aufgewachsen wo lediglich im Wohnzimmer ein Ölofen stand. Bei Bedarf wurde dann mal zusätzlich ein Radiator aufgestellt. Aber auch heute noch heize ich nur das Notwendigste (wegen Schimmel halt). Ein Kumpel hat mir mal gestanden das er lange Unterhosen anzog wenn er mich im Winter besucht hat. :devil: Für Gäste heize ich dann mittlerweile schonmal mehr...
Allgemein denke ich sind 15°C + regelmäßiges lüften schon völlig in Ordnung. Wobei das für viele schon nicht mehr erträglich ist. Ich kenne aber auch genug Leute die den Anspruch haben im Winter mit t-shirt durch die Wohnung zu hüpfen.
Ob das für mich gesundheitliche Vorteile hat weiß ich nicht. Vllt psychische, weil ich im Winter wegen der Kälte nicht schlecht gelaunt sein muss. :mg:
Einen Nachteil hat das aber schon... Fremde Räumlichkeiten empfinde ich sehr oft als unerträglich überheizt. Logisch.

Ansonsten würde ich mal sagen lohnt es sich, zwecks Abhärtung, viel nach draußen zu gehen.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 3. Okt 2016 11:00

Noch ein Artikel zum Thema: http://www.telegraph.co.uk/science/2016 ... at-say-sc/

Vermutlich ist es am sinnvollsten, statt einzelner "Schockmaßnahmen" generell mehr Kältetoleranz zu entwickeln. Den Großteil des Tages in geheizter Umgebung verbringen zu können, ist eine Segnung der Zivilisation, die ähnlich wie andere Errungenschaften des Fortschritts mit Augenmaß genutzt werden sollte.
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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 3. Okt 2016 11:01

Ich messe die Raumtemperatur bei mir nie, daher keine Ahnung wie das mit der Schimmelgefahr ist :/ Heize aber auch nur das nötigste, zB auf Stufe 1-2. Halte mich hauptsächlich im Wohnzimmer auf und das wird wegen den grossen Fenstern meistens genug aufgeheizt. Im Winter kuschle ich mich dann jeweils mit dickem Pulli und Socken auf's Sofa und decke mich mit einer Kuscheldecke zu. Solange es keine Atemwölkchen gibt und die Nase nicht dauernd tropft, darf es also ruhig kühl sein. Das mache ich auch aus ökologischen Gründen- Kälte mag ich nämlich eigentlich gar nicht. Das Schlafzimmer halte ich möglichst kühl und dunkel.

Meine letzte Matratze musste ich übrigens wegen Schimmelbefall entsorgen, das war noch in meiner vorherigen Wohnung. Ich heizte mein WG-Zimmer als einzige nicht...
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 3. Okt 2016 11:13

Ich finde es aus ökologischer sicht gut nicht zu heizen,
das ist neben Warmwasser oft einer der Hauptanteile am ökologischen Fußabdruck,
aber nur solange es keine schimmelgefahr gibt. Macht daher nur Sinn , wenn du den Raum kaum nutzt, keine Wäsche dort trocknen lässt oder kochst.

Man könnte die Luftfeuchtigkeit niedrig halten mit einem (hoffentlich energieeffizienten) Gerät um die LUftfeuchtigkeit im Raum "abzutrocknen", ich weiß gerade nicht wie es heißt.. Die Geräte sind sehr groß und in den Behältern in die das Wasser der Luftfeuchte anschließend geht ist danach sehr viel Wasser. Meine Eltern hatten oder haben soetwas daher kenne ich es.

Das Problem ist aber, das Feuchtigkeit nur mit warmer Luft aus dem Zimmer entlüftet werden kann.
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