500 Kcal Vegan möglich ?

Welche veganen Nahrungsmittel sind zu empfehlen? Wo gibt es was?
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 4. Sep 2017 18:29

Sogenannte "Formula-Diäten" bei denen zeitweise ausschließlich Flüssignahrung in Form von Shakes konsumiert wird, sind recht verbreitet.

Einerseits nehmen Leute damit kurzfristig wirklich viel ab (wenn sie schmerzfrei genug sind, die Sache konsequent durchzuziehen). Dennoch bleiben Vorbehalte: Macht man das langfristig, kann es zu Mangelerscheinungen führen, und man lernt dabei eben NICHT, wie gesunde Ernährung funktioniert. D. h. nach Beendigung ist das Risiko sehr groß, wieder genauso weiterzumachen wie vorher, was einen Jojo-Effekt sehr wahrscheinlich macht.

Soviel zum background - empfehlen würde ich diese Diätform nicht, aber wenn es jemand machen will ist es meiner Meinung nach für den Erfolg recht unerheblich, ob die Shakes nun aus Molkenprotein oder aus veganen Alternativen wie Soja-, Erbsen-, oder Reisproteinisolat bestehen. Solltest du es ohne Soja durchziehen wollen, würde ich dir nur raten, Erbse und Reis zu kombinieren oder zu alternieren, da diese beiden Proteine nicht ganz so hochwertig sind, sich in Kombination aber nahezu optimal ergänzen.

Als gesündere (aber immer noch kontroverse) Alternative empfehle ich den "Potato Hack" - soll heißen, tagein/tagaus nix als Kartoffeln bis zum Abwinken. Googel' das mal, gibt massig websites und blogs dazu. Paradoxerweise gerade unter Paleoköstlern ein Renner! Der "Erfinder" Tim Steele hat auch einige abgemilderte Varianten im Programm, wie man das mit Alltagskost verbindet.
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illith
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Beitrag von illith » 4. Sep 2017 19:26

human vegetable hat geschrieben:Einerseits nehmen Leute damit kurzfristig wirklich viel ab (wenn sie schmerzfrei genug sind, die Sache konsequent durchzuziehen). Dennoch bleiben Vorbehalte: Macht man das langfristig, kann es zu Mangelerscheinungen führen, und man lernt dabei eben NICHT, wie gesunde Ernährung funktioniert. D. h. nach Beendigung ist das Risiko sehr groß, wieder genauso weiterzumachen wie vorher, was einen Jojo-Effekt sehr wahrscheinlich macht.
stimmt, das ist auch noch ein wichtiger Punkt.
erinnert mich an diese "Stoffwechseldiät", die unsere Köchin auf der Arbeit mal gemacht hat. waren glaub ich auch around 500kcal/T. (bei einem körperliche schon belastenden Job) - ich musste schon arg an mich halten, um das ganze nicht in der Luft zu zerreißen, weil sie so viel Hoffnung darein gesetzt hat. hat auch erstmal geklappt - mittlerweile wiegt sie mehr als vorher. das macht mich STINKsauer. sie sieht es natürlich als persönliches Versagen, was sie noch mehr runterzieht. dabei ist es das Konzept an sich, was total fahrlässig und bekloppt ist.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 4. Sep 2017 20:27

So läuft es zwar oft, aber nicht immer. Eine Frau in der Nachbarschaft hat vor einigen Jahren mit einer nicht-veganen Formuladiät radikal abgespeckt, und den Großteil des Gewichtsverlusts bis heute gehalten. Insofern: wenn einem klar ist, dass man danach eben auch was ändern muss, und nicht so weitermachen darf wie bisher, kann es hinhauen.
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 4. Sep 2017 20:46

Das ist wie beim Kinderkriegen. Nach der Geburt sagen auch fast alle Frauen: endlich geschafft!!
Erfahrene Gebärerinnen wissen: jetzt geht's erst los!!
Und das ist bei einer Diät genauso, der schwierigste Teil kommt, wenn man denkt, es wäre geschafft.
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Beitrag von illith » 4. Sep 2017 20:48

HV, sich darüber im klaren sein ist ja nur die eine Hälfte der Sache....

mashi, meine Mutter sagt immer, sie würde viel drum geben, nochmal Schwangerschaft und Geburt durchleben zu dürfen. nur auf den ganzen Kram danach hätte sie keinen Bock mehr. :mg:
...
:eh:
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Beitrag von mashisouk » 4. Sep 2017 20:51

Nimm das nicht persönlich!!!! Das meint sie sicher nicht so...... :D

Aber siehste, da sind deine Mutter und ich uns völlig einig. :O
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Beitrag von Rosiel » 4. Sep 2017 22:13

human vegetable hat geschrieben: "Potato Hack" - soll heißen, tagein/tagaus nix als Kartoffeln bis zum Abwinken.
Vielleicht sollte man dazu sagen, dass es um 3-5 Tage und nicht Monate geht?
Zumindest soweit ich das verstanden hab.

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Beitrag von illith » 4. Sep 2017 22:23

und ich dachte kurz echt "hm - also Reiawaffel-Hack kenn ich!" :'d:
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Beitrag von Gruftmoggele » 5. Sep 2017 09:46

joli cœur hat geschrieben: L-Carnitin 2g
Das gibt es auch vegan??? :eek: Meine Rettung :laugh:

Äh, vielleicht kurz noch zum armen Threadersteller, der sich glaub gar nicht mehr traut was zu schreiben/ sagen.

Es geht meiner Meinung nach nicht. Mit keiner Ernährungsform dieser Welt. Weder vegan, omnivor, noch mit solchen Astronautennahrungsdingern ala Soylent.
Was eventuell klappen könnte ist, etwa 100 g Proteinpulver anzurühren, einen großen Apfel kleinzuschneiden, alles zu vermengen und dann in 3 Portionen für die Mahlzeiten aufzuteilen. Dann hast du genug Proteine.
Ist aber nur so ein Rechenbeispiel.

Dass das nicht gesund oder zielführend ist, wurde bereits schon erwähnt.

Und lecker ist es auch nicht.


Vorgesterm war ich mal lustig drauf und hab nochmal so ein Rechenbeispiel/Tagesplan gemacht:

Frühstück: VK-Brot mit Hummus.
Zwischenmalzeit: 1/2 Apfel.
Mittagessen: 1/2 Kopfsalat mit Tomate, Zwiebel, Petersilie und einem Zitronensaft-Süßstoffdressing.
Zwischenmalzeit: 1/2 Apfel.
Abendessen: VK-Brot mit Hummus.
Abends: 15 g Proteinpulver mit Wasser.

Macht dann etwa 500 kcal aber nur 28,4 g Protein.

Hätte ich jemals vorgehabt sowas durchzuziehen, hätte ich es wahrscheinlich so oder so ähnlich gemacht. Aber gesund ist es nicht.
Und ich war dezent geschockt, warum Nadja Herrmann in ihrem Buch die 500 kcal pro Tag so anpreist :( Das ist so unbegreiflich für mich. Aber ich war auch noch nie Ü100.

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Beitrag von somebody » 5. Sep 2017 10:22

Moggi, L-Carnitin der Marke Carnipure ist vegan, erhältlich zB bei myprotein. Ob Anwendung sinnvoll ist, ist abhängig vom Einzelfall. Meistens ist Anwendung nicht sinnvoll.
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