rice, rice baby! - über Reiszubereitung & Arsen im Reis

Welche veganen Nahrungsmittel sind zu empfehlen? Wo gibt es was?
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VeganKatze
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rice, rice baby! - über Reiszubereitung & Arsen im Reis

Beitrag von VeganKatze » 21. Jun 2015 22:53

Hallo Ihr, ich hab gesehen, dass der Reis jetzt wieder angeprangert wird, wegen dem Arsengehalt und das er "gesundheitsschädlich" sein kann. Da ich mich ja jetzt häufiger von Reis ernähren möchte, lässt mich der Artikel nicht ganz so kalt wie früher. Natürlich kenne ich diese "dann darf man gar nichts mehr Essen" Kommentare und ich denke auch dass vieles zu heiß gegessen wird. Aber Arsen... Ist das nicht "wirklich" gefährlich? Würde mich freuen wenn ihr aufgrund eurer längeren Erfahrung eure Meinung dazu sagen könntet und mir hoffentlich ein bisschen die "Angst" nehmen könnt, da ich Reis sehr liebe :D :D

Themen zusammengeführt & Titel geändert. somebody

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illith
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Beitrag von illith » 21. Jun 2015 22:57

hab die warnungen bisher nur bzgl. reiswaffeln gehört und mich in dem zusammenhang auch schon gefragt, was mit gekochten reis ist. (mehr theoretisch, weil ich kaum reis ess)
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 21. Jun 2015 23:11

du meinst sicher http://www.bfr.bund.de/de/presseinforma ... 94362.html
da wird nicht nur vor reiswaffeln gewarnt, sondern allen reisprodukten. da stand bloß
Die bisher vorliegenden Daten zu Reisprodukten zeigen, dass die Gehalte in einigen der untersuchten Reisprodukte höher sind als in Reiskörnern. Die Ursache hierfür ist bislang unbekannt.
in den dazugehörigen faq steht auch noch
Arsenverbindungen können beim Waschen und Kochen von Reis in reichlich Wasser mit
geringen Arsengehalten teilweise aus dem Reis in das Wasser übergehen. Um den Gehalt
an anorganischem Arsen im selbst zubereiteten Lebensmittel zu reduzieren, können Ver-
braucherinnen und Verbraucher daher eine Zubereitungsart wählen, bei der Reis in reichlich
Wasser gewaschen und gegart wird und überschüssiges Kochwasser nach dem Garvorgang
abgegossen wird.
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-un ... dukten.pdf

also ich glaub wenn man den reis wäscht, isses nicht so das Problem, den auch mehrmals wöchentlich zu konsumieren. zumal da jetzt nur so wischiwaschi-gerde von wegen "bei erhöhtem arsengehalt ist eine statistische Erhöhung von krebserkrankungen in irgendwelchen hinterwäldlerdörfern" kam. keine genaue Bezeichnung der Krebsarten und um wie viel erhöht die krebsrate war. vlt hat sich ja bloß das Risiko für hodenkrebs von 0,0003 auf 0,0004% erhöht? man denke auch an die schauermeldung über brustkrebsauslösendes soja.... also ich würd da jetzt nicht in panik ausbrechen.
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somebody
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Beitrag von somebody » 22. Jun 2015 08:12

Denke, hier ist etwas Entspannung angebracht: :)

Sehr interessant ist die ausführliche BfR-Stellungnahme.

Zielführend die BfR-FAQ:
BfR-FAQ hat geschrieben: Sollen Verbraucherinnen und Verbraucher wegen der im Vergleich zu anderen Getrei-
dearten relativ hohen Gehalte an anorganischem Arsen ganz auf den Verzehr von Reis
verzichten?
Reis ist ein wertvolles Lebensmittel, das zahlreiche wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine,
Mineralstoffe und Ballaststoffe enthält. Reis sollte daher weiterhin Bestandteil einer ausge-
wogenen Ernährung sein. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten jedoch bei der Auswahl
von Lebensmitteln die generelle Empfehlung zu Abwechslung und Vielfalt berücksichtigen
und die verzehrten Getreidearten nach Möglichkeit variieren.

Dürfen Säuglinge, Kleinkinder und Kinder weiterhin Reis und Reisprodukte verzeh-
ren?
Eltern wird empfohlen, ihre Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschließlich mit reisbasierten
Getränken oder Beikost wie Reisbrei zu ernähren. Auch bei Zwischenmahlzeiten sollten sie
Produkte wie Reiswaffeln nur gelegentlich anbieten.
Bezüglich der Ernährung von Säuglingen mit Getränken auf Reisbasis (sogenannter Reis-
milch) weist das BfR zudem auf Empfehlungen nationaler und internationaler Gremien hin,
die diese Ernährungsform nicht nur wegen der hohen Gehalte an Arsen in den Produkten
ablehnen, sondern insbesondere wegen der ungeeigneten Nährstoffzusammensetzung, die
nicht den Bedürfnissen von Säuglingen entspricht.

Welche Möglichkeiten haben Verbraucherinnen und Verbraucher, die Aufnahme von
anorganischem Arsen über Reis und Reisprodukte zu reduzieren?
Verbraucherinnen und Verbraucher können die jeweilige Höhe der Gehalte an anorgani-
schem Arsen im Reis oder in den Reisprodukten nicht erkennen. Das BfR empfiehlt, Produk-
te wie Reiswaffeln oder Reisflocken/Reisbrei nur in Maßen zu konsumieren und mit Produk-
ten, die auf anderen Getreidearten wie Mais oder Weizen basieren, zu variieren.
Arsenverbindungen können beim Waschen und Kochen von Reis in reichlich Wasser mit
geringen Arsengehalten teilweise aus dem Reis in das Wasser übergehen. Um den Gehalt
an anorganischem Arsen im selbst zubereiteten Lebensmittel zu reduzieren, können Ver-
braucherinnen und Verbraucher daher eine Zubereitungsart wählen, bei der Reis in reichlich
Wasser gewaschen und gegart wird und überschüssiges Kochwasser nach dem Garvorgang
abgegossen wird.

Was empfiehlt das BfR Menschen, die auf den Verzehr glutenfreier Getreidearten wie
Reis angewiesen sind?
Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) erkrankt
sind, gelten für eine gesunde Ernährung die gleichen generellen Empfehlungen zu Variation
der Auswahl von Lebensmitteln wie für Gesunde. Eine einseitige Ausrichtung ihrer Ernäh-
rung allein auf Reis und Reisprodukte sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Alternativ
sollten andere glutenfreie Getreidearten wie Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth oder
Quinoa in den Speiseplan aufgenommen werden.
BfR-FAQ:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-un ... dukten.pdf

BfR-Stellungnahme:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/arsen-in- ... dukten.pdf

Lt einem Test von Ökotest um 2010 war der Uncle Ben's Spitzen-Langkorn-Reis OK:
Ökotest hat geschrieben:Danach ist nur der Uncle Ben’s Spitzen-Langkorn-Reis, 10 Minuten in puncto Arsen nahezu unbelastet.
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?ar ... 6&bernr=04

Ob das für diesen Uncle Ben's-Reis heute noch gilt, ist eine spannende Frage. Mailanfrage an Uncle Ben's könnte Klarkeit schaffen und vielleicht für weitere Entspannung sorgen.
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illith
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Beitrag von illith » 22. Jun 2015 12:52

problematischer bei reis ist doch afaik der negative öko-impact oder?
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 22. Jun 2015 14:53

Ist es, finde aber gerade mein schlaues Buch nicht. In dem wird der Methan-ausstoß durch den Nass-Reis-Anbau in CO2 äquivalente umgerechnet.
Hiermal was dazu:

http://www.tagesschau.de/multimedia/bil ... eowebm.jpg
http://www.unclebens.de/uploads/pics/ub ... fik_01.png
https://pagewizz.com/reisanbau-und-sein ... imawandel/
http://www.stern.de/panorama/wissen/nat ... 74042.html

Ob die Zahlen in der Uncle Ben´s Graphik stimmen und mit Methangas eingerechnet sind ist nicht bekannt. Bei Trockenreisanbau ist die Klimabilanz wesentlich besser. Aber gibt auch nur wenige Sorten.

Sollte man Reis in Papp oder Papierverpackung ohne Innenbeschichtung kaufen werden giftige Stoffe aus der Druckerfarbe bzw. dem Altpapier in den Reis assimiliert.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Rena
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Beitrag von Rena » 22. Jun 2015 15:13

Ich kaufe meinen Reis ja jetz aus Spanien, beim Erzeuger. Vermute mal, das geht klar? Aber was die Belastung angeht weiss ich auch nicht. Jedenfalls kann man mit spanischem Rundkornreis auch Milchreis und Sushi machen :)
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 22. Jun 2015 18:26

Ich hole ab und zu Milchreis, vermute mal den gibts nur aus Spanien oder Italien. Da billig wohl eher aus Italien.

Risotto Reis find ich aber für manches schöner, weil der dadurch das er nicht ganz so sehr geschält ist nicht so weich wird und irgendwie besser wird.

Welchen Reis verwendest du denn dafür ? Der Premium Sushi Reis den ich aus einem japanischen Laden kenne kommt auch aus Italien , ist aber anders geschält und wird besser. Mit anderem Reis hab ich nie guten Sushi Reis hinbekommen.und ich es den meistens so, weil mir der Sushi Reis besser schmeckt. Hatte ich aber schon lange nicht mehr.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 22. Jun 2015 18:32

die Belastung dürfte da überall ungefähr gleich sein, da das ja nicht ein lokales Problem ist, sondern dem reinanbau immanent.
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Vegrace
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Beitrag von Vegrace » 22. Jun 2015 19:58

ALL unser Essen ist genetisch modifiziert (wirklich 100% bio existiert eigentlich in der heutigen Welt nicht) und hat Pestizide, Chemikalien etc. Unsere Luft ist verschmutzt, unsere Möbel und Kleider setzen uns Chemikalien aus, wir sind durch Handys und andere Geräte ständig Elektrosmog ausgesetzt, die Liste ist lang.

Wer sich um ein wenig Arsen im Reis Gedanken macht, versteht nicht, in welcher Welt wir leben.
Zuletzt geändert von Vegrace am 23. Jun 2015 08:37, insgesamt 1-mal geändert.

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