Moderne Ställe von innen

Diskussionen pro & contra
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mashisouk
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Beitrag von mashisouk » 12. Feb 2016 14:02

Das ist natürlich Quatsch mit Sosse.
Aus demselben Grund haben wir ja noch vor zwanzig Jahren, die Kinder, die zur Adoption freigegeben waren, nicht den Müttern gezeigt, sondern gleich weggenommen. Damit sie keine Bindung aufbauen können. Die Traumen, die wir damit verursacht haben, sind nie wieder gut zu machen.
Ob eine Kuh nach ihrem Kalb schreit, hat nichts mit dem Ausmaß der Trauer zu tun. Zudem ist Trauer oder auch Schmerz nicht subjektivierbar.
Dass Kühe nicht schreien könnte auch am Schock liegen, wer will das schon beurteilen.
Um es auf den Punktnzu bringen: man nimmt Lebewesen nicht die Nachkommenschaft weg.
So einfach ist das.
Sei ganz du selbst!
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GrannySmith
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Beitrag von GrannySmith » 12. Feb 2016 17:09

Ich wohne direkt neben einem winzigen Hof mit Fleischrassekühen und idyllischer Weidehaltung.
Wenn im Frühjahr einige Kälber separat abtransportiert werden, läuft die gesamte Herde bis zum Zaun dem Transporter nach um ruft noch einige Zeit später nach den Kleinen.

Man möge mich ignorant nennen, aber ich kann darauf aufbauend nicht glauben, dass es einer Milchrasse vollkommen egal sein soll, was mit den Jungen passiert...

Und selbst wenn sogar das noch gegeben wäre, heißt es dann dass diese Kühe auch abgebrüht gegenüber dem Schlachthof gezüchtet seien?
Ich denke ebenfalls, dass dieser Mensch die Hand nicht beißt, die ihn füttert und sich eventuell seinen Beruf auch fürs eigene Gewissen legitimieren will...

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Liobghyta
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Beitrag von Liobghyta » 13. Feb 2016 18:06

Also ich habe bereits Ställe von Puten, Hühnern und Schweinen gesehen und GEROCHEN. :wuerg:
Unglaubliche Verhältnisse, die Angestellten gehen ungern bei den Gefiederten rein, stinkt zu schlimm, sagten die mir. Die Schweine waren echt eng gepackt und wieder unglaublicher
Gestank, der Bauer meinte das käm vom Spaltenboden, der Schieber wäre kaputt... Keine Ahnung.
So, Text wieder gelöscht, war zu radikal.
Solche Diskussionen mit einem Bauern, einem Tierarzt oder einem Bauernverbandsmitglied würde ich einfach lassen. Klar, kann man die Standardargumente anbringen, aber die wirken
doch nicht.
Welchen Zweck haben denn Weidehaltung, Stallhaltung oder Mondhaltung mit Massagen und Hefeweizen am Ende? Den Tod des Tieres damit jemand Fleisch oder tierische Produkte (Milch/Eier)
essen kann.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 13. Feb 2016 19:33

die Diskussion verweigern ist in dem fall keine Option. wenn man am infostand sagt "ich diskutiere nicht mit ihnen", ist das doch ein Eingeständnis, dem anderen unterlegen zu sein. das wirkt nicht nur auf den Landwirt dumm, sondern auch auf die anderen interessierten.
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Liobghyta
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Beitrag von Liobghyta » 14. Feb 2016 13:23

Naja, ich dachte eher man bringt die Argumente ran, die man hat, bekommt nur dummes Geschwurbel zurück und dann? Dann kommen doch die guten Argumente wie,
wir sind ein kleiner Betrieb und kümmern uns rührend um die Tiere, oder sowas wie, es mag ja sein, dass die großem im Fleischgeschäft teilweise fahrlässig handeln, aber
sowas passiert doch nicht in Deutschland, wir haben viel zu harte Gesetze.
Sicherlich kann man sich nicht wegdrehen, aber ich seh halt einfach nicht, wie man gegen diese Art von verblendeten Menschen anreden kann. Vielleicht sich einfach den
anderen Leuten zuwenden, die offener sind? Der "Normalo" wird vielleicht noch nicht an die Bilder gewöhnt sein, deswegen finde ich Bilder immer ziemlich wirksam, obwohl
die auch schnell vergessen werden. Ach man, das ist so ein schwieriges Thema und eigentlich will man doch nur was Gutes tun. =(

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 14. Feb 2016 13:29

wir haben keine harten Gesetze. wir werden sogar vom Ausland kritisiert für unsere low Standards.
was heißt "kleiner betrieb"? wie viel platz hat jedes Tier? klein heißt nicht automatisch gut, im Gegenteil. oft fehlt da auch die Technik. und fleisch heißt immer Tiere töten. und ihr lehnt das töten ja schon grundsätzlich ab. und wie wird geschlachtet? die Tiere werden wahrscheinlich auch zu irgendnem Schlachthof gefahren, wo dann im Akkord getötet wird, und da wachen 10% der Tiere beim ausbluten auf, weil die Betäubung versagt.
das ding ist halt, dass du die leute nicht loswirst. die stehen da, und man wiederholt irgendwann halt nochmal von vorne.
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 14. Feb 2016 14:32

Ich wollte noch sagen, das ich mal in einen Schweinestall reingeschaut habe. Also ich war nicht drinnen, sondern wollte zuerst auf dem Bauernhof etwas kaufen und da kommt man an deren Schweinestall vorbei.

Das war ein Metallstall, der ziemlich niedrig gebaut war und es sah sehr dunkel dadrin aus. Ich weiß nicht,ob das so normal ist.

In dem Hofladen hab ich dann auch nichts gekauft, weil die nebenan die Tiere zerlegen und das sehr stark danach riecht.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 15. Feb 2016 21:36

Waschbär hat geschrieben:.. noch nie einen modernen Stall von innen gesehen habt?
auch für moderne Ställe werden die Tiere durch Zuchtauswahl den Stall-Systemen angepasst und nicht umgekehrt.

Es gibt in der Tierhaltung die "5 Freiheiten" zur Beschreibung des Tierwohls:
"frei von Hunger und Durst, von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten ..." und nur hierfür stehen die modernen Ställe.

für alles, was darüber hinaus geht, sind die meisten Beteiligten in der Nutztierhaltung betriebsblind,
das betrifft die ganze Erzeugerkette und nicht nur den Tierhalter und deshalb sind Diskussionen so schwierig,

reichlich Bewegung an frischer Luft, Beschäftigung, Familienverband, Altern usw hat in diesen "Freiheiten" keinen großen Stellenwert
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 15. Feb 2016 21:38

"frei von Schmerz, Verletzungen und Krankheit" passt doch aber schon mal nicht so ganz zur Geflügelzucht, oder?
Be the nation russian propaganda says you are.

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Gerlinde
alte Scheier
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Beitrag von Gerlinde » 15. Feb 2016 21:46

Nullpositiv hat geschrieben:"frei von Schmerz, Verletzungen und Krankheit" passt doch aber schon mal nicht so ganz zur Geflügelzucht, oder?
ja richtig,
je kürzer die "Nutzungsdauer" ist und je mehr Individuen gehalten werden, desto schneller verliert man ein einziges Individuum aus dem Auge;

Bei Schweinen und Kühen sieht/überwacht man das einzelne Tier noch irgendwie, besonders in modernen Systemen,

ein unglückliches Huhn in einer 6.000 er Abteilung sieht niemand, da werden nur regelmäßig die vorzeitig verendeten Tiere "abgesammelt"
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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