Palmesel hat geschrieben:Du irrst Dich. Meine Tendenz dazu folgt meiner Erziehung, wie es bei den meisten Menschen ist. Aus dem Bauch erscheint mir auch Pipi Langstrumpfs Vater als Negerkönig unproblematisch, obwohl ich kein Rassist bin. Denn im Denken und bedachten Entscheiden bin ich mir der latenten Gefahr eines Speziesismus bewusst, und berücksichtige es. Ich bin kein Speziesist.
Benutzt du regelmäßig oder gelegentlich einen PKW, als Fahrer oder Beifahrer? Falls ja, würdest du das weiterhin tun, wenn pro Fahrt als einkalkulierbare Zwangsläufigkeit im Durchschnitt mehrere Dutzend Menschen auf deiner Windschutzscheibe aufschlagen und verenden würden? Falls nein, warum nicht?
Palmesel hat geschrieben:Die Wahrnehmung wird deutlich eingeschränkt, und sie ist Teil von Kognition. Aber wenn Du klar hast, welche Definition von Kognition von DarkInsanity und Dir benutzt wird, dann verlink mir sie mir doch bitte, damit wir eine Sprache sprechen.
Diese hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kognition ... sychologie
"In der Psychologie bezeichnet Kognition die mentalen Prozesse und Strukturen eines Individuums wie Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Urteile, Wünsche und Absichten. Kognitionen können als Informationsverarbeitungsprozesse verstanden werden, in denen Neues gelernt und Wissen verarbeitet wird, z. B. in Bezug auf Denken und Problemlösung."
Kognition umfasst in jedem Fall eine Art Informationsverarbeitung. Das ist bei dem Beispiel der lokalen Anästhesie nicht der Fall. Wobei ich insgesamt sagen muss, dass diese Haarspalterei uns nicht weiterbringt.
Palmesel hat geschrieben:Dieses Ergo fällt mir ein bisschen schnell vom Himmel. Wer weniger Sinne hat, empfindet die vorhandenen womöglich viel intensiver - sie sind ja seine ganze Welt.
Pure Spekulation und argumentfreies Palaver, weshalb all dieses Kognitionsgefasel insgesamt völlig sinnbefreit ist. Ich habe nur den logischen Haken aufzeigen wollen, der bei eurem Anästhesie-Beispiel besteht, wenn ihr zeigen wollt, dass geringere Kognitionleistung zu höherem Wohlbefinden führen kann, wo es in dem Fall doch tatsächlich so ist, dass die geringere Kognitionsleistung eher zu reduziertem Schmerzempfinden führt. Und somit eher ein Argument FÜR die Tierausbeutung sein könnte, als umgekehrt.
DarkInsanity hat geschrieben:
So sehr du es auch wahr haben willst, dass jeder genau so speziesistisch ist wie du, um dich dann besser zu fühlen, es ist einfach nicht der Fall. Ich halte Regenwürmer nicht aus Prinzip für weniger wertvoll als Menschen. Ich denke, dass die höhere Kognition, die längere Lebensdauer, der durch komplexere soziale Strukturen höhere extrinsische Wert und diverse weitere Faktoren einen typischen Mensch wertvoller als einen typischen Regenwurm machen.
Und genau das ist Speziesismus. Du hast gerade einfach nur biologische Unterschiede der beiden Spezies Mensch und Regenwurm aufgezählt und diese dann arbiträr als Rechtfertigung für die moralische Abwertung des Regenwurms angeführt. Analog könnte ich sagen, dass ich denke, dass die hellere Hautfarbe, die schmaleren Lippen und die steilere Nase einen typischen Weißen wertvoller als einen typischen Schwarzen machen. Dann wäre ich aber immer noch ein Rassist.