Fleischkonsum-Statistiken?

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illith
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Fleischkonsum-Statistiken?

Beitrag von illith » 21. Mär 2010 23:07

hat jemand zuverlässige (=neutrale) zahlen parat, wie sich der fleischkonsum in den letzten jahrzehnten so verändert hat, national und weltweit? (bzw auch die anzahl an vegetarierInnen und veganerInnen)
ich hab hier grad einen kurzen text des lokalen klimabündnisses anlässlich des meat-out-days (den ich verpasst habe^^°), in dem da steht:
Weil die Welt trotz Hunger und Armut unterm Strich immer reicher wird, steigt der Fleischkonsum rasant. Nach Prognosen der Welternährungsorganisation soll er sich bis 2050 verdoppeln.
da geht es ja um den weltweiten trend.
wie ist das aber in der 'westlichen welt'?
ich würde sagen, es ist unbestritten, dass in den letzten 30 jahren die zahl an veg*s deutlich zugenommen hat. und durch das allseitige diät-dogma dürften etliche leute (frauen speziell) auch einen verminderten fleischkonsum haben.
tropfen auf den heißen stein? (es wird ja mW auch viel an totem tier einfach vernichtet, um die marktpreise zu halten, irgendwie so)
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 21. Mär 2010 23:59

Da steht doch bereits die Quelle :P

Die stellen die Daten zur Verfügung, und die haben eine übersichtliche Datenbank eingerichtet.

Ich habe mir kurz mal den Fleischkonsum pro Kopf von 1992-2002 angeschaut, und der nimmt in Europa minimal ab, in Asien und Nordamerika jedoch zu. Genauer betrachtet nimmt der pro-Kopf Verbrauch in den USA zu, in Deutschland nimmt er ab, und in GB steigt er auch an.
stat_2.pdf
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Beitrag von Akayi » 22. Mär 2010 13:13

illith hat geschrieben: ich würde sagen, es ist unbestritten, dass in den letzten 30 jahren die zahl an veg*s deutlich zugenommen hat. und durch das allseitige diät-dogma dürften etliche leute (frauen speziell) auch einen verminderten fleischkonsum haben.
tropfen auf den heißen stein? (es wird ja mW auch viel an totem tier einfach vernichtet, um die marktpreise zu halten, irgendwie so)
Ich würde auch von derselben Annahme ausgehen, abgeleitet aus der Represäntation von Vegetarismus in den Medien, als Zielgruppe etc. Gleichzeitig musst Du aber bedenken, dass wir in derselben Zeit, in der es sicher zunehmend mehr Menschen die sich zeitweilig oder Dauerhaft als Veg* definieren eine Zunahme und Veränderung in den Essgewohnheiten und Konsum haben. In demselben Zeitraum von dreißig Jahren kommt ja nicht nur der Refomkostladen auf - in dem es dann zum ersten mal Sojadrinks gibt - sondern auch der Discounter der zum Tiefstpreis ordentlich Aufschnitt in großen Mengen unters Volk bringt. Vor diesem Hintergrund könnte ich mir gut vorstellen, dass der Effekt den einzelne Veg*s ausmachen sehr gering ist, auch wenn er größer erscheint ("wir werden immer mehr").
Bei der Diäten stellt sich auch die Frage wer davon real betroffen ist. Eine rein subjektive Beobachtung aus der Gegend aus der ich komme war, dass Diät und Ernährung erst ab einer gewissen Stellung in der Sozialstruktur (Arbeit, Einkommen, formaler Bildungsstand) einen realen Einfluss hat. Demnach kann es gut sein, dass die allgegenwärtigen Diäten bei der großen Mehrheit der Gesellschaft gar keine praktische Rolle spielen. Und demenstprechend auch Fleischverzicht nicht vorkommt.
Zuletzt geändert von Akayi am 22. Mär 2010 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fleischkonsum-Statistiken?

Beitrag von pünktchen.av » 22. Mär 2010 14:50

die 1-2 % vegetarier fallen statistisch nicht sonderlich ins gewicht. wieso diäten irgendeine einfluss haben sollen, ist mir auch schleierhaft: die müssen ja nicht fleischarm sein, meist wird eher auf fett & kohlenhydrate geachtet und da schneidet eine trockene hühnerbrust super ab.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

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Beitrag von skjoell » 22. Mär 2010 20:33

1 % Veganer und noch einmal ca. 8 % (Ovo-)-Lacto-Vegetarier dürfte eher hinkommen.. Ich glaube auch nicht, dass Leute, die vorher Schweine- und Hühnerfleisch gegessen haben, das Schweinefleisch aus Kaloriengründen einfach komplett durch Hühnerfleisch ersetzen. Wär vielleicht a bissel fad.
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Nerofin
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Beitrag von Nerofin » 22. Mär 2010 23:18

skjoell hat geschrieben: Wär vielleicht a bissel fad.
:clap:

Sorry :mrgreen:
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 23. Mär 2010 00:12

skjoell hat geschrieben:1 % Veganer und noch einmal ca. 8 % (Ovo-)-Lacto-Vegetarier dürfte eher hinkommen..
nö:
Nach der Nationalen Verzehrsstudie von 2007 mit 20.000 Teilnehmern ernähren sich in Deutschland 1,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (Männer 1 Prozent, Frauen 2,2 Prozent) fleischlos (entweder vegetarisch oder mit Einbeziehung von Fisch). 0,1 Prozent der Studienteilnehmer bezeichneten sich als vegan
http://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarism ... Vegetarier

bzw: http://www.bmelv.de/cae/servlet/content ... tTeil2.pdf

das scheinen mir für deutschland die einzig seriösesen zahlen zu sein.
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Beitrag von Akayi » 1. Feb 2011 13:37

Ich habe mal nebenher angefangen mit der Datenbank ein wenig herumzurechnen. Nunja, fleischproduzierende Laender konsumieren auch mehr Fleisch. Und (fuer Europa) gibt es keinen Zusammenhang zwischen Wohlstand und Fleischkonsum.
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