Ich habe nicht die Absicht, hier meinen "Meister" zu machen. Es tut mir auch leid, wenn ich hier "Von-oben-herab-Reaktionen" provoziert habe. Dennoch muss ich aber keinesfalls "kotzen"...Rosiel hat geschrieben: ↑9. Okt 2022 15:01Ich empfehle dir echt, dich mal mit Themen auseinanderzusetzen vor du direkt was in die Welt kotzt (so wie die Biene den Honig). Geh zum Imkereiverein, mach einen Kurs, geh auf die jährlichen Konferenzen, lies ein Buch. Führ dir die 10.000h Regel zu Gemüte. 5 min google Suche machen kein Expertenwissen.
Für mein Dafürhalten hat sich aber eines ganz klar herauskristallisiert: Veganismus (ich mag diesen Begriff immer noch nicht...) beruht auf der unabdingbaren Prämisse, dass Tieren kein Leid angetan werden darf, und zwar unabhängig vom Zweck. Dieses Leid wird definiert durch Gefangenschaft, Ausbeutung, Qual und Tötung. Hinsichtlich der "Qual" herrscht wohl Einhelligkeit, zumindest soweit es körperliches Leiden betrifft.
Hinsichtlich der Begriffe Gefangenschaft und Ausbeutung sollte allerdings eine Bewertung meiner Meinung nach differenzierter erfolgen. So halte ich es zumindest für sehr fraglich, ob menschliches Empfinden diesbezüglich auf Tiere projiziert und als Maßstab genommen werden darf. So deutet der Mensch beispielsweise das Erscheinungsbild eines Delfin-Maules als Lächeln, obwohl das Tier über keinerlei Muskulatur verfügt, die dies hervorrufen könnte. Somit sind Rückschlüsse auf die Emotionen des Tieres objektiv nicht möglich. Bevor ich wieder "festgenagelt" werde: Dies ist nur ein Beispiel.
Es konnte mir hier auf meinen entsprechende Frage leider auch nicht dargelegt werden, woraus schlüssig gefolgert werden könne, dass menschliches Empfinden so auf Tiere übertragbar sei, dass diese z. B. Gefangenschaft gleichermaßen wahrnehmen können wie ein Mensch.
Auch "Ausbeutung" ist ein Begriff, der seit der Zeit von Karl Marx auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und -nehmer Verwendung findet und ein rücksichtsloses Missverhältnis zwischen geleisteter Arbeit und der Entlohnung darstellen soll. Auch wenn es wohl keinen besseren Begriff zu geben scheint, muss auch hier der Tatsache ins Auge geblickt werden, dass "Ausbeutung" die menschliche Beschreibung eines Vorgangs darstellt und auch nur innerhalb menschlicher Bereiche Anwendung finden kann. Dass z. B. ein Bienenvolk die Wegnahme seines mühsam erzeugten Honigs oder eine Kuh das maschinelle Absaugen ihrer Milch als Ausbeutung empfindet, halte ich - mit Verlaub gesagt - für Unfug. Es sei denn, darüber würden wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. Dann wäre ich ggf. gern bereit, mich zu korrigieren.
Ich habe die Überzeugung, dass somit bloße "Gefangenschaft" und "Ausbeutung" bezogen auf Nutztiere für diese keine Qual darstellen, weil sie es selbst nicht so empfinden können. Anders dürfte es aussehen, wenn die Haltung der Tiere so gestaltet ist, dass ihnen z. B. nur wenig Platz und keinerlei Auslauf zur Verfügung steht. In diesen Fällen sehe ich in jedem Falle - zumindest in körperlicher Hinsicht - ein Leiden der Tiere. Somit bin auch ich ein strikter Gegner der sog. Massentierhaltung.
Es erscheint mir allerdings in keinem Verhältnis zu stehen, Nutztierhaltung generell zu verdammen (Fleischesser wurden in diesem Forum schon als Verbrecher tituliert...), ohne dabei Alternativen einer solchen Haltung überhaupt nur in Erwägung zu ziehen. Sicherlich werden dabei in jedem Falle Tiere getötet. Das werden sie aber auch, wenn sie - wie hier schon angeregt - zum Zwecke des Aussterbens sanft eingeschläfert werden. Wer will behaupten, dass ein solches Vorgehen nicht auch im Falle der anschließenden Nutzung grundsätzlich anwendbar sein kann? Ob dies natürlich praktikabel wäre, sei zunächst dahingestellt.
Es erscheint nach meiner Auffassung aus ernährungsphysiologischer Sicht also nicht abwegig, eine grundsätzliche pflanzliche Kost durch tierische Nahrungsmittel zu ergänzen, sofern diese unter Einhaltung strengster tierschutzrechtlicher Vorgaben produziert werden. Dies sollte jedoch der Entscheidung des Individuums vorbehalten sein, ohne der ganzen übrigen Welt erklären zu wollen, sie würde verbrecherisch handeln...