Vegetarier sind weltweit Mörder

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Zardoz
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Beitrag von Zardoz » 30. Dez 2011 17:48

kiara hat geschrieben:
HomoGermanicus hat geschrieben:Da Tiere nie Rechte hatten und keine haben, sowie haben können, können sie nicht entrechtet sein.
Aber es gab auch mal ne Zeit wo man sagen konnte "Schwarze hatten nie Rechte und haben keine." Trotzdem spricht man von Entrechtung. Die Rechte von Menschen basieren darauf, dass Menschen ein Bewusstsein, Gefühle, Schmerzen haben. Das haben viele Tierspezies auch, wenn auch zu unterschiedlcihen Umfängen. - Tieren keine Rechte zuzusprechen ist auf dieser Grundlage schlicht nicht rechtfertigbar bzw dann müsste man sie Menschen auch absprechen; oder Rechte wären nach purer Willkür verteilt - wie eben zur Zeit der Sklaverei.
HomoGermanicus hat geschrieben:Da ein Tier mit Rechten nichts anfangen kann,
aber ein Baby kann mit Rechten auch nichts anfangen, und ein geistig behinderter Mensch auch nicht
Nein, darauf beruhen Rechte von Menschen NICHT!!! Das ist epochaler Unsinn.

Recht und Gesetz existieren, um das Zusammenleben von Menschen zu regeln. Recht ist der ethische MINDESTSTANDARD auf den sich eine Gesellschaft geeinigt hat. Dieser Standard kann im übrigen sehr unterschiedlich sein, wenn man zum Bleistift das BGB oder StGB und die Scharia vergleicht. Dieses System beruht grundsätzlich auf der Überlegung, dass alle Mitglieder der Gesellschaft die gleichen Rechte haben sollen, jdenfalls in unserem Rechtssraum; Moslems sehen das z. B. teilweise wieder anders. Und zudem besteht die grundlegende Überlegung, dass jeder die Rechte des anderen respektieren muß. Gibt es Ärger, sollen Gerichte bzw. der Staat entscheiden.

Kinder und Geisteskranke oder Behinderte sind Teil der Gesellschaft, weil sie Menschen, Deutscher, Münchener etc. sind. Ihnen stehen daher dieselben Rechte zu. In der Wahrnehmung der Rechte werden sie vertreten, bei Kindern z. B. zeitweise bis sie volljährig werden.

Tiere stehen ausserhalb dieses Kreises weil sie schon theoretisch nicht in der Lage sind Rechte zu respektieren.

Kinder mit Tieren zu vergleichen, finde ich im übrigen äußerst perfide und geradezu anstößig.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Dez 2011 18:20

Abgesehen davon, dass das natürlich eine sehr einfache und in Teilen falsche Sichtweise auf Recht ist meine ich da einen Widerspruch zu sehen: Du gibst an, die Grundlage der genannten Gesetzbücher sei, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben sollen und führst das darauf zurück, dass Behinderte z.B. sie und Deutsche seien. Wie ist dann die Ungleichbehandlung von Nicht-Deutschen zu erklären? Sind sie kein Teil der Gesellschaft. Wenn Gleichbehandlung doch die Grundlage des Rechtssystems ist, warum billigt man Menschen dann nicht die gleichen Rechte zu?

Ich wäre aber seh interessiert an der empirischen Studie über die Rechtsauffassung von Muslimen, auf die du dich da beziehst.
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Re: Vegetarier sind weltweit Mörder

Beitrag von Zardoz » 30. Dez 2011 19:01

Das hatte ich mit den Menschen, Deutschen, Münchenern anreissen wollen. Je welchem Rechtskreis man angehört, gibt es eben weitere oder weniger Rechte., je nachdem welcher Gemeinschaft in der Gesellschaft man angehört.

Ausländern stehen z. B. die Menschenrechte des GG zu, Deutschen alle Bürgerrechte des GG, Münchenern das Kommunalwahlrecht in München etc. . Zivilrechtlich sieht das latürnich anders aus. Da braucht man diese Unterscheidungen nicht. Ob der Geschädigte einen Schadensersatzanspruch hat, hängt nicht von seiner Nationalität ab.

Nun .... wenn ich das recht erinnere hat nach der Scharia der Mann das Recht die Frau zu verstoßen, die Frau aber nicht. das war der Grund für meine Annahme, dass Moslems da wohl einen rechtlichen Unterschied machen.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Dez 2011 19:15

Also sind doch nicht alle Teile der Gesellschaft gleich, sondern man unterscheidet da und die Unterscheidung ist ebenfalls Grundlage des Rechtssystems (in manchen Bereichen) wie die Gleichbehandelung (in anderen). Dann hatte ich das wohl vorhin falsch verstanden.

Es stehen auch nicht alle Menschenrechte des GG AusländerInnen zu, da muss ich dich korrigieren. Der Wortlaut zur Versammlungsfreiheit bezieht sich z.B. nur auf Deutsche und ich meine, dass Versammlungsfreiheit eigentlich auch eine Menschenrecht ist.

Danke für den Hinweis bezüglich der Schariah, solche Stellen finden sich ja auch in der Bibel. Heißt dass, dass die Christen in Deutschland ebenfalls ein andere Rechtsauffassung haben, deiner Meinung nach?
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Re: Vegetarier sind weltweit Mörder

Beitrag von Zardoz » 30. Dez 2011 19:25

In Deutschland gibt es keine politisch relevante Kraft, die die Bibel zum Gesetzbuch erheben will. Im Iran und meiens Wissens in Saudi-Arabien hat die Scharia Gesetzeskraft.

Das Versammlungsrecht ist aus Sicht des GG Bürgerrecht. Ausländer haben es im Rahmen des allgemeinen Freiheitsrechtes.
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Beitrag von Akayi » 30. Dez 2011 19:34

Ich meine die Schria sei in mehreren Ländern Gesetzesgrundlage, diese Feststellung deckt aber deine obige Behauptung nicht. Deshalb habe ich nachgehakt.

Ja, gut man kann das Versammlungsrecht aus dem Freiheitsrecht ableiten. Worauf es mir ankommt, ist dass dort wieder eine Unterscheidung aufgemacht wird.
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kiara
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Beitrag von kiara » 3. Jan 2012 13:27

Zardoz hat geschrieben:Nein, darauf beruhen Rechte von Menschen NICHT!!! Das ist epochaler Unsinn.
Auf welche Aussage von mir genau beziehst du dich? Und was meinst du mit "epochaler Unsinn"?
Zardoz hat geschrieben:Kinder und Geisteskranke oder Behinderte sind Teil der Gesellschaft, weil sie Menschen, Deutscher, Münchener etc. sind. Ihnen stehen daher dieselben Rechte zu. In der Wahrnehmung der Rechte werden sie vertreten, bei Kindern z. B. zeitweise bis sie volljährig werden.
Das ist der Status quo, aber kannst du begründen, warum Kinder und Geisteskranke Rechte haben sollen?
Zardoz hat geschrieben:Tiere stehen ausserhalb dieses Kreises weil sie schon theoretisch nicht in der Lage sind Rechte zu respektieren.
Das sind Menschen mit bestimmten geistigen Behinderungen auch nicht. Dennoch gesteht man ihnen die vollen Menschenrechte ein, und zwar auf der Basis, dass sie Leid erfahren können. Insofern ist dieses Argument Unsinn.
Zardoz hat geschrieben:Kinder mit Tieren zu vergleichen, finde ich im übrigen äußerst perfide und geradezu anstößig.
Kannst du das begründen?
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 3. Jan 2012 13:49

[Knochen ohne Kochen]
Zuletzt geändert von Curumo am 26. Aug 2016 14:40, insgesamt 1-mal geändert.

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kiara
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Beitrag von kiara » 3. Jan 2012 18:57

HomoGermanicus hat geschrieben:
dass sie Leid erfahren können
Das ist wohl eher der Unsinn. Diese Begründung hat Singer vorgeschlagen,
um seine Ausführungen überhaupt möglich zu machen.
stimmt, aber bei weitem nicht nur Singer
HomoGermanicus hat geschrieben:Und das bricht ganz klar mit den Bewertungen des Humanismus.
Inwiefern?

HomoGermanicus hat geschrieben: Schutzgesetze, die die Leidensfähigkeit von Tieren sehr wohl respektieren,
gibt es bereits!
Dass diese Schutzgesetze einzig und allein wirtschaftsfreundlich sind und nie und nimmer ausreichen, ist uns allerdings glaub ich schon klar.
HomoGermanicus hat geschrieben: Aber Menschenrechte gibt's ganz simpel und ganz exklusiv für's Mensch-Sein;
sofern sie einem auch eingeräumt werden.
(Rechtsstaat)
Wobei du hier - wieder - den Status Quo nennst, und nicht eine Begründung. Aber jedenfalls: falls ich dich so verstehe, dass du meinst, dass Menschenrechte nicht 1:1 auf andere Spezies kopiert werden sollten, geb ich dir Recht. Ich bin jedoch der Meinung, dass die gleiche moralische Begründung, die für Menschen und deren Rechte gilt, auch für Tierspezies gelten muss soweit Menschen mit ihnen interagieren.
HomoGermanicus hat geschrieben: Und nochmal der entscheidende Unterschied: Ein behinderter Mensch ist in der Wahrnehmung seiner Rechte nur eingeschränkt, ein Tier ist nichtmal theoretisch in der Lage Rechte überhaupt zu verstehen.
Es gibt nicht "den" behinderten Menschen. Es gibt behinderte Menschen die ihre Rechte im Vergleich mit der Durchschnittsbevölkerung noch "normal" wahrnehmen können, es gibt andere, die dazu komplett *nicht* in der Lage sind, weder theoretisch noch sonstwie. Dein Vergleich kommt also nicht hin.
Schimpansen haben recht komplexe Gesellschaftsstrukturen; so etwas wie Recht oder Unrecht können sie theoretisch und praktisch begreifen, wenn auch in wesentlich weniger komplexer Form.
HomoGermanicus hat geschrieben: Also kann man es auch gleich beim klassischen
Umwelt und Tier/Artenschutz belassen. Der respektiert der Tiere auch als
empfindsame Wesen
lange nicht so gelacht. real life?
HomoGermanicus hat geschrieben: versucht nicht die ganze Zeit Behinderte zu instrumentalisieren
Es geht nicht darum, Behinderte zu instrumentalisieren, sondern die Basis von moralischen Regeln in unserer Gesellschaft zu erklären und zu erforschen. Da Behinderte einen Sonderfall in der menschlichen Wahrnehmung und Daseinsform darstellen, wird der moralische Umgang mit ihnen oft als Vergleich bzw zum Hinterfragen genutzt, das ist aber nicht um deren Rechte zu reduzieren, sondern umfangreichere Tierrechte zu fordern.
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 3. Jan 2012 19:57

[Humus-nismus]

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