"müssen" Omnivore töten können?
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Akayi, die Fragestellung dreht sich um die Frage, ob Omnivore wirklich hinter ihrer Überzeugung stehen, oder die Tatsachen der Fleischerzeugung verdrängen und nicht ob die Fähigkeit zu töten den Fleischkonsum legitimiert. Ein Omnivor, der nicht wünscht mit Berichterstattung über Schlachtungen konfrontiert zu werden und sich auch niemals eine Schlachtung ansehen könnte, geschweige denn selbst eine durchführen, liegt auf einer anderen Metaebene "falsch", als ein Omnivor, der all dies könnte.
Der Erstgenannte zeigt in Bezug auf seine Ernährungsweise ganz klar einen Verdrändungsmechanismus. Rein intuitiv und emotional betrachtet, ordnet er das Töten anderer leidensfähigen Tiere auch ganz klar als "falsch" ein. Dies äußert sich dann in Empörung über schlagende Hundehalter oder wie bereits geschildert, Entrüstung über das Vorhaben des Radiomoderators ein Kaninchen zu töten. Konfliktfrei Fleisch essen kann er nur, weil er durch die Industrialisierung des Prozesses das Prozedere der Haltung und Schlachtung aus seinem Alltag erfolgreich ausblenden kann. Diese Person verhält sich ganz abgesehen von jeglicher Moral auch noch logisch falsch, da sie gegen ihre eigene Überzeugung und Intuition handelt. Sie partizipiert an einem Prozess, den sie eigentlich verachtenswert und falsch findet.
Ein Omnivore, der hingegen kein Problem mit der Tötung von Tieren hat, ist etwas anderes. Was entgegnest du jemandem, der sagt: "Ich finde es nicht falsch, Schweine zu schlachten und zu essen und tue es auch täglich."? Als moderner, moralischer Relativist (wozu ich dich jetzt einfach mal zähle, korrigiere mich bitte, falls es anders ist) bliebe dir im Grunde nichts anderes, als zu sagen: "Tja, ich aber eben schon." Und da wäre dann auch Ende der Fahnenstange. Einen logischen Fauxpas könntest du deinem Gegenüber nicht nachweisen, anders als dem Omnivoren aus der ersteren Kategorie.
Der Erstgenannte zeigt in Bezug auf seine Ernährungsweise ganz klar einen Verdrändungsmechanismus. Rein intuitiv und emotional betrachtet, ordnet er das Töten anderer leidensfähigen Tiere auch ganz klar als "falsch" ein. Dies äußert sich dann in Empörung über schlagende Hundehalter oder wie bereits geschildert, Entrüstung über das Vorhaben des Radiomoderators ein Kaninchen zu töten. Konfliktfrei Fleisch essen kann er nur, weil er durch die Industrialisierung des Prozesses das Prozedere der Haltung und Schlachtung aus seinem Alltag erfolgreich ausblenden kann. Diese Person verhält sich ganz abgesehen von jeglicher Moral auch noch logisch falsch, da sie gegen ihre eigene Überzeugung und Intuition handelt. Sie partizipiert an einem Prozess, den sie eigentlich verachtenswert und falsch findet.
Ein Omnivore, der hingegen kein Problem mit der Tötung von Tieren hat, ist etwas anderes. Was entgegnest du jemandem, der sagt: "Ich finde es nicht falsch, Schweine zu schlachten und zu essen und tue es auch täglich."? Als moderner, moralischer Relativist (wozu ich dich jetzt einfach mal zähle, korrigiere mich bitte, falls es anders ist) bliebe dir im Grunde nichts anderes, als zu sagen: "Tja, ich aber eben schon." Und da wäre dann auch Ende der Fahnenstange. Einen logischen Fauxpas könntest du deinem Gegenüber nicht nachweisen, anders als dem Omnivoren aus der ersteren Kategorie.
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Naja, das ist nicht wirklich ein Fehler.Akayi hat geschrieben:Oh, ich hatte doch auf S. 1 dargelegt wo der Fehler war.
Ob unsere Welt "industriell und arbeitsteilig" organisiert ist, ist nicht wirklich von Belang. Etwas, das ich verwerflich finde, von anderen machen zu lassen, anstatt es selbst zu machen (Tiere töten) ist etwas anderes, als wenn ich etwas von anderen machen lasse, das ich selbst nicht verwerflich finde (Autos herstellen).
Kenne keine Konzeption von Moral, die zwischen "Tun" und "In Auftrag geben" einen Unterschied macht was die Schuldfähigkeit angeht.
Meine Frage bezieht sich auf diese Aussage, nicht auf Seite eins. Also? Nicht verstanden wie es gemeint ist, absichtlich die Aussage verdreht (denn so wie du es darstellst war es offensichtlich nicht gemeint), oder etwas drittes was mir nicht einfällt?Akayi hat geschrieben:Ein "Veganer" der es "gerecht" empfinden kann wenn Tiere getötet werden sollte sich doch besser nicht als "Veganer" bezeichnen.Greenfinch6999 hat geschrieben: Muss ein Omni töten können?
-aus Gerechtigkeitsinn würden die meisten (zumindest Veganer/innen) diese Frage wohl mit JA beantworten.
Sehr wohl verstanden und genau das kritisiert. Das ist nämlich eine der Konsequenzen aus diesem veganen Scheinargument: dir Komplizenschaft mit Jägern und die Legitimierung von Jagd. Wenn was anderes gemeint war dann rate ich dazu es vernünftig auszudrücken.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist
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Wieso ist es ein Scheinargument? Es dient doch zuverlässig dazu, die Omivoren, die verdrängen und entgegen ihrer Moral handeln, von denen zu unterscheiden, die eine komplett andere Moral besitzen. Ich finde, die Frage hat durchaus ihre Berechtigung und ihren Nutzen.Akayi hat geschrieben:Sehr wohl verstanden und genau das kritisiert. Das ist nämlich eine der Konsequenzen aus diesem veganen Scheinargument: dir Komplizenschaft mit Jägern und die Legitimierung von Jagd. Wenn was anderes gemeint war dann rate ich dazu es vernünftig auszudrücken.
"aus Gerechtigkeitsinn würden die meisten (zumindest Veganer/innen) diese Frage wohl mit JA beantworten."
Das interpretiere ich absolut nicht so, als wäre das töten ok, wenn er es kann. Und so war es auch nicht gemeint, wie du spätestens an den Reaktionen sieht.
Du folgerst aus "ungerecht wenn nicht töten kann" ein "gerecht wenn töten kann". Im Rahmen der Logik also interpretierst du "nicht a->nicht b" als gleichbedeutend zu "a->b". Das ist in der aristotelischen Logik, die in unserer Gesellschaft verwendet wird nicht korrekt.
Das interpretiere ich absolut nicht so, als wäre das töten ok, wenn er es kann. Und so war es auch nicht gemeint, wie du spätestens an den Reaktionen sieht.
Du folgerst aus "ungerecht wenn nicht töten kann" ein "gerecht wenn töten kann". Im Rahmen der Logik also interpretierst du "nicht a->nicht b" als gleichbedeutend zu "a->b". Das ist in der aristotelischen Logik, die in unserer Gesellschaft verwendet wird nicht korrekt.