kuenstliche Intelligenz?

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mutwille
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kuenstliche Intelligenz?

Beitrag von mutwille » 3. Apr 2012 09:32

Hi,
Artikel im Spiegel Online: Neuro-Forschung: Angst vor der allmächtigen Gehirn-Kopie.

Wuerd mich mal interessieren, wie Ihr das so seht. Was haette das fuer Konsequenzen, wenn es gelaenge, ein funktionierendes Hirn zu schaffen? Wenn sich zeigen wuerde, dass Bewusstsein 'automatisch' entsteht, wenn man ein genuegend komplexes Gebilde von Neuronalen Zellen zusammenzimmert? Dürfte man so ein 'Hirn' mit Empfindungen ausstatten? Dürfte man so ein 'Hirn' der Empfindungen berauben? Darf man an einem so geschafffenen Wesen z.B. Alzheimer-Forschung betreiben? Ist es moralisch vertretbar einen manisch depressiven Roboter zu schaffen?
Es ist grotesk, wenn derselbe Versuch, der seine Begründung in der Ähnlichkeit von Tier und Mensch hat,
mit der Verschiedenheit von Tier und Mensch moralisch gerechtfertigt wird.

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illith
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Beitrag von illith » 3. Apr 2012 19:32

die fragestellung geht über meine natürlich intelligenz :drop1:
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Vampy
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Re: kuenstliche Intelligenz?

Beitrag von Vampy » 3. Apr 2012 21:45

mein Hirn ist zu schade um sich mit solchen blöden fragen zu beschäftigen :D
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Klavin
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Re: kuenstliche Intelligenz?

Beitrag von Klavin » 4. Apr 2012 15:55

Auf jeden Fall wäre ich schon interessiert daran, was die Kirche sagt :mrgreen: Ich würde sagen es kommt auf einen Versuch drauf an, warum denn auch nicht? Man kann sich das eigentlich nicht vorstellen, dass ein Roboter manisch depressiv ist oder andere Gefühle kennt. Aber wenn dann wäre ich gegen einen Einsatz in der Forschung oder doch? Mist :urgh: Ich müsste wahrscheinlich vorher mit dem Herrn Roboter sprechen, um mir eine Meinung bilden zu können.

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kiara
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Re: kuenstliche Intelligenz?

Beitrag von kiara » 4. Apr 2012 16:01

Kannst Cognitive Science studieren für sowas, das ist genau deren Gebiet ;) Das Untergebiet lautet Philosophy of Mind (Philosophie des Geistes) und ist mMn prinzipiell interessant, aber auf Dauer nur interessant, wenn man sich fundiert damit beschäftigt.

Die beiden technischen Probleme sind:
1) Wie finde ich den genauen Zustand des bestehenden neuronalen Systems heraus, ohne es zu zerstören? (geht bisher nicht)
2) Welche Materialien nehme ich, um dies zu imitieren? (gibt nix vergleichbares)

Die philosophischen Fragen sind:
1) Wenn das entstehende System so reagiert wie ein Mensch, ist es dann einer? (Ungeklärt)
2) Entstünde bei einer genauen Kopie des informationsverarbeitenden Systems (Hirn=>Computer) dann der gleiche Mensch? (Philosophy of Mind Frage, ungeklärt)

Zur Frage mit der bipolaren Störung ("manisch-depressiv"): Das ist auf dem Gebiet der AI (artificial intelligence) noch eine rein theoretische Frage, weil man nicht mal ansatzweise so weit ist, ist aber durchaus eine reelle Frage, was Kinder kriegen von Menschen mit bipolarer Störung angeht und was die Medikation von denjenigen angeht. Trotz jahrelanger Beschäftigung mit dem Thema hab ich da keine abschließende Meinung zu. Die einen sind gegen Eingreifen, mit dem Argument, dass ein lithiumbehandelter Van Gogh/Mozart/Schumann niemals seine Werke erschaffen hätte (was wahr ist), die anderen sind fürs Eingreifen, mit dem Argument, dass ein stabiles Leben wichtiger sei als das (nicht garantierte) durch die bipolare Störung mitbedingte geniale Schaffen, denn die Suizidrate von unbehandelten Menschen mit bipolarer Störung ist sehr, sehr hoch (25%).
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 5. Apr 2012 08:00

Da sind sie wieder mal: Die klassischen, Luftschloss bis Elfenbeinturmbewohner des theoretischen Philo-Sophismus und der realitätsfernen Haarspaltung.
Worst Geeks ever. Was die Menschheit für die Zukunft vor allem braucht ist Pragmatismus und Bodenhaftung, oh ja!
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kiara
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Re: kuenstliche Intelligenz?

Beitrag von kiara » 5. Apr 2012 09:37

Na man sieht ja, was ohne Nachdenken bzw mit "Pragmatismus und Bodenhaftung" für Leute bei rumkommen :D
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Die Bohne

Beitrag von Die Bohne » 11. Apr 2012 14:10

Na ja, solang die künstliche Intelligenz nicht auf die Idee kommt Krieg gegen die Menschen zu führen (siehe Terminator ;) ). Aber ich finde solche Forschungen immer schwierig. Mich würde auch mal interessieren, wie die Kirche darauf reagieren würde, aber das kann man sich ja schon irgendwie denken. Ganz davon abgesehen glaub ich eher an die Erfindung eines "Holo-Decks", als an eine exakte Kopie des menschlichen Gehirns.

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illith
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Beitrag von illith » 11. Apr 2012 15:28

wie die zukunft gezeigt hat, erwachsen daraus aber exakt die gleichen problematischen ethiksituationen! :O
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 11. Apr 2012 15:40

kiara hat geschrieben:Na man sieht ja, was ohne Nachdenken bzw mit "Pragmatismus und Bodenhaftung" für Leute bei rumkommen :D
Was für Leute denn? Und Pragmatismus und Denken schliessen sich nicht aus. Man fokussiert sich als Pragmatiker aber auf
akute Probleme und PRAKTISCHE Ansätze. Die wichtigste Frage für den Pragmatiker ist die Umsetzbarkeit.
Theorie gibt es genüge, wir brauchen die Vernuft aber auch mal endlich in der Praxis.
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