Altes Argument, neue Sichtweise?

Save the World?
Fortuna
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Beitrag von Fortuna » 18. Jul 2016 16:04

Ich meinte jetzt eher in absoluten Zahlen ...

anphie
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Beitrag von anphie » 18. Jul 2016 21:01

Kann ich dir nicht sagen. Aber der prozentual Wert reicht ja an sich um zu sehen dass es keineswegs ein Nebenprodukt der Ölherstellung ist. Bin aber auch aktuell nicht daheim und daher eingeschränkt was meine Recherchemöglichkeiten angeht:)

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 18. Jul 2016 23:45

Fortuna hat geschrieben:Das ist dann ja keine Verschwendung sondern sinnvolle Verwendung von Abfall.
Deine Bilanzerung mag annährend zutreffen, wenn man eine agrar-Gesellschaft hat, wo jeder selbst Nahrungsmittel erzeut und die Reste über die eigenen Nutztiere wieder verwertet. Da wurde dann ein Schwein über 1,5 Jahre gemästet, die Kuh gab so 2000 l Milch übers Jahr und die gegessen wurden die Hähne, denn die Mädels braucht man für die Eier.

Heute, wenn ein Masthähnchen in 6 Wochen und ein Mastschwein in 6 Monaten schlachtreif sein muss, sind genormte Futterqualitäten erforderlich - danach werden die Rohstoffe ausgesucht und nicht nach dem Abfallmarkt.

Der Boom der Sojabohne hängt eindeutig mit der Nachfrage nach Rohprotein für den Trog zusammen, und nicht nach einer Nachfrage nach Sojaöl. Sojaöl fällt an, ja und man sucht nach Absatzmärkten und hat auch den Biodieselmarkt entdeckt.

Dieser Link sacgt ei iges über Soja aus:

http://region-hannover.bund.net/fileadm ... OSSIER.pdf

kleine Anekdote am Ende:
"Interessanterweise exportiert Argentinien Biodiesel auch im Tauschgeschäft. So
zahlte die Regierung im Jahr 2011 Importe von Fahrzeugen der Marke Alfa Romeo
mit Biodiesel im Wert von rund 11 Millionen US-Dollar. Porsche-Autos indes
wurden mit Wein-Exporten gegenfinanziert."
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Fortuna
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Beitrag von Fortuna » 19. Jul 2016 08:49

Gerlinde hat geschrieben:
Fortuna hat geschrieben:Das ist dann ja keine Verschwendung sondern sinnvolle Verwendung von Abfall.
Deine Bilanzerung mag annährend zutreffen, wenn man eine agrar-Gesellschaft hat, wo jeder selbst Nahrungsmittel erzeut und die Reste über die eigenen Nutztiere wieder verwertet. Da wurde dann ein Schwein über 1,5 Jahre gemästet, die Kuh gab so 2000 l Milch übers Jahr und die gegessen wurden die Hähne, denn die Mädels braucht man für die Eier.

Heute, wenn ein Masthähnchen in 6 Wochen und ein Mastschwein in 6 Monaten schlachtreif sein muss, sind genormte Futterqualitäten erforderlich - danach werden die Rohstoffe ausgesucht und nicht nach dem Abfallmarkt.

Der Boom der Sojabohne hängt eindeutig mit der Nachfrage nach Rohprotein für den Trog zusammen, und nicht nach einer Nachfrage nach Sojaöl. Sojaöl fällt an, ja und man sucht nach Absatzmärkten und hat auch den Biodieselmarkt entdeckt.

Dieser Link sacgt ei iges über Soja aus:

http://region-hannover.bund.net/fileadm ... OSSIER.pdf

kleine Anekdote am Ende:
"Interessanterweise exportiert Argentinien Biodiesel auch im Tauschgeschäft. So
zahlte die Regierung im Jahr 2011 Importe von Fahrzeugen der Marke Alfa Romeo
mit Biodiesel im Wert von rund 11 Millionen US-Dollar. Porsche-Autos indes
wurden mit Wein-Exporten gegenfinanziert."
Argentienien als Staat kauft Alfa Romeo ein, kauft dann Porsche ein, kauft dann Bio-Diesel ein ud dann Wein, um zu tauschen .... und mit wem? FIAT .... VW? Das hört sich sehr merkwürdig an. Argentinien ist ja nun mal keine Plamwirtschaft ... .

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 19. Jul 2016 11:40

Fortuna hat geschrieben:....Argentienien als Staat kauft Alfa Romeo ein, kauft dann Porsche ein, kauft dann Bio-Diesel ein ud dann Wein, um zu tauschen .... und mit wem? FIAT .... VW? Das hört sich sehr merkwürdig an. Argentinien ist ja nun mal keine Plamwirtschaft ... .
Fortuna, wenn Du Dich mal einlesen würdest, dann wüsstest Du, dass Argentinien keinen Biodiesel kauft, sondern Sojaöl für Biodiesel massig übrig hat, da Argentinien das entfettete Sojaschrot für den Futtermittelmarkt exportiert.

Wenn Dein Öl-Abfall-Argument zutreffend wäre, warum importiert die EU dann wesentlich mehr Soja-Futter als Sojaöl?
Ganz einfach, weil man Eiweißfutter braucht und kein Speiseöl.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Fortuna
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Beitrag von Fortuna » 19. Jul 2016 14:02

Meine Frage bezog sich auf den Vorgang an sich:

Argentinien ist keien Planwirtschaft. Der Staat dürfte also weder Biodiesel noch Wein haben um damit zu tauschen udn auch kein Interesse haben selbst PKW einzutauschen. Wenn der Vorgang sich so abgewickelt hat wie dargestellt, hat der Staat Argentinien zunächst Biodiesel ud Wein bei Produzenten im eigenen Land eingekauft ud damit dann PKW eingetauscht, die man dann im eigeen Land vertrieben hat.

Bei einer Planwirtschaft wie dem ehemaligen Ostblock vorstellbar aber in einer Marktwirtschaft? Da fördert der Staat durch Kredite oder Bürgschaften Importe und Exporte, handelt aber eigentlich nicht selbst. Möglich aber sehr ungewöhnlich.

Fortuna
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Beitrag von Fortuna » 19. Jul 2016 14:09

M. W. ist jedenfalls in D der Sojaschrot-Import von geringer Bedeutung ud nimmt ab, weil er durch Rapsabfälle ersetzt wird .. so m. W. irgendwelche Statistiken der Bauernverbände .... wie ist das damit in Übereinstimmung zu bringen. Soja scheint eher ein Multipurpose-Produkt zu sein .... Wie gesagt mich würde da mal die Wertschöpfung in absoluten Zahlen interessieren. Laut Wikipedia wird mit Sopa-Öl eine Wertschöpfung von 55 MRD $ p. a. erzielt und hält Soja 50 % des Ölsaaten-Marktes. Da fehlen mir jetzt die vergleichbaren Zahlen für die Verwendung als Tierfutter.

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Beitrag von Tortuga » 19. Jul 2016 14:24

Da die Quelle ja dankenswerterweise angegeben ist, würde ich auf eine schlampige Übersetzung bzw. einen Übersetzungsfehler tippen.
http://biodiesel.com.ar/5500/argentina- ... a-importar
"El lunes firmarán el entendimiento. La marca italiana invertirá en una planta de biodiesel y la francesa prometió aportes de capital y más exportación./Por David Cayón, redacción de El Cronista."

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Beitrag von Rosiel » 19. Jul 2016 14:26

EchtWeltschutzens Beiträge und dessen Antworten habe ich verschoben. Hier geht's jetzt weiter:
EchtWeltschutz gewidmeter Sammelthread

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 19. Jul 2016 15:24

Fortuna hat geschrieben:M. W. ist jedenfalls in D der Sojaschrot-Import von geringer Bedeutung ud nimmt ab, Laut Wikipedia wird mit Sopa-Öl eine Wertschöpfung von 55 MRD $ p. a. erzielt und hält Soja 50 % des Ölsaaten-Marktes. .

Auf nachstehendem Link ist eine Übersichtskarte über die Mengenströme, man muss aber auch den inländischen Verbrauch noch sehen (in Nord und Südamerika):
http://www.transgen.de/lebensmittel/104 ... chnik.html


Auszug:
"Jährlich werden 30 bis 35 Millionen Tonnen Sojabohnen und -schrot aus Nord- und Südamerika in die Europäische Union verschifft - rein rechnerisch 63 Kilogramm für jeden EU-Bürger. Ohne diese Importe wäre die Erzeugung tierischer Lebensmittel auf dem derzeitigen Niveau nicht möglich. Denn Europa produziert zu wenig eiweißreiche Futterpflanzen, um die großen Nutztierbestände - vor allem Schweine und Geflügel, aber auch Rinder - ernähren zu können."

grob kann man mit 400 €/t Sojaschrot rechnen (wie gesschrieben, die Mengen sind nur die Importe nach Europa),
diese durch heimische Eiweißpflanzen gänzlich zu ersetzen, geht nicht, da müssten wir grob 20 % mehr Anbauflächen haben.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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