Ukraine-Konflikt

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 29. Apr 2014 20:12

das ist klar, die USA interessiert Deutschland nen pups. mit der Weltmacht nr.1 verscherzt man es sich aber nicht gerne... und die Merkel-Regierung kuscht doch eh schon krass vor den USA.
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 30. Apr 2014 07:10

ich versuche noch mal ne kurze Zusammenfassung :? hoffe, ich treffe die Fakten :engel:

also:

in der Krim und der Ukraine, die von der Sowjetunion unabhängig ist und demokratisch allerdings mit mit Defiziten, außerdem Beitratskandidat für die EU (da gibt es so ein Abkommen) und die mit der EU mit der östlichen Partnerschaft verbunden ist - gibt es innerländische Umbrüche. Und die EU würde gerne den EU und Demokratie-Prozess unterstützen.

Jetzt bekam Putin Angst um die Krim, weil die Krim ein wichtiger militärischer Seestützpunkt für Russland / Putin ist. Die Krim gehörte mal zu Russland, wurde aber irgendwann an die Ukraine verschenkt. Im Rahmen der Umbrüche (EU, Demokratie, pro Westen oder nicht, pro Demokratie oder nicht usw. ) bekam Putin Angst um den Stützpunkt und: nahm sich einfach die Krim obwohl sie ihm nicht gehört. Dazu waren ihm alle Mittel recht - mit roher Panzergewalt ging er vor - er verstieß damit gegen Völkerrecht - Verhandlungen wären angebracht gewesen und die Entscheidung der Krim selbst.

Jetzt geht die Sorge um, dass er sich noch einfach irgendwas anderes nimmt - er scheint keine Skrupel zu haben, seine Ziele durchzusetzen, deshalb ist das mit Snowden zwar ok aber der Rest seiner Vorgehensweise bleibt meiner Meinung stark fragwürdig.

Mit Sanktionen (Bestrafungen im wirtschaftlichen Bereich) soll Putin zurückgedrängt werden mit seinem radikalen Vorgehen und er soll auch für den Bruch des Völkerrechts bestraft werden. USA und Europa überlegen, wie sie ihn bestraffen und ggf. zur Vernunft bringen können, bspw. Kündigung von Verträgen, Konten usw.

Das Chaos besteht also innerhalb der Ukraine und der Krim und den Machtansprüche von Russland, die sogar bis dahin gehen, den Rubel in der Krim einzuführen oder sogar die Sprache anzupassen.

Mittendrin bastelt jeder sein eigenes Kämpfergrüppchen, dass für die verfolgten Ziele eintritt.

Die Situation ist desolat, die Regierungsposten notdürftig besetzt - da ernennt sich mal kurz jemand selbst zum Bürgermeister
Bereit für einen Austausch": Der Separatistenführer und selbsternannte Bürgermeister von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, auf der Pressekonferenz am Samstag.© Vasily Maximov/AFP
usw. Ukrainie - Newsticker: http://www.stern.de/politik/ausland/-uk ... 06105.html

@ Nullpositiv:

Ich kann das nicht verstehen und halte es für Feigheit. Immerhin ist auch Deutschland ausspioniert worden und ergo haben wohl zumindest die USA nicht so Bedenken es sich mit Deutschland zu versauen.
ich könnte mir vorstellen, dass das noch was mit dem Kalten Krieg zu tun hat, der ja seit 89 beigelegt wurde, dass das auch so bleibt ..

Im Übrigen betreibt wohl jedes Land unterstellungshalber "Sicherheits- oder Betriebsspionage" was ja mehr oder weniger bekannt sein dürfte. Evtl. könnte lediglich das Ausmaß der Spionage der USA peinlich sein :freak:
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Apr 2014 08:00

Die Ausgangssituation kommt zu kurz. Das ist meine Einschätzung:

Die schwache Ukraine liegt zwischen Russland und der EU. Die EU würde die Ukraine gerne an sich ziehen, aber sp günstig wie möglich. Dafür nimmt man gerne in Kauf, dass wirtschaftliche Verträge mit Russland geschlossen werden, die das Land attrkativer für die EU machen, ohne dass diese Zahlen muss. Leider ist die ukrainische Regierung von pro-russischen Oligarchen besetzt. Eine pro-EU Oligarchie wäre aber praktischer, schließlich hatte der Präsident zuvor einmal gewagt eine Unterschrift unter den Assoziierungsvertrag der Ukraine mit der EU zu setzen. Pro-EU Beitrittsveranstaltungen werden daher von westlichen Politikern begrüßt und unterstützt. Schnell eskaliert diese Situation unter Beteiligung nationalistischer Kräfte (linke Beteiligung wurde von Anfang an gewaltsam verhindert) die dazu führt, dass die bisherige ukrainische Regierung (pro-russische Oligarchen) durch eine neue (pro-EU Oligarchen erstezt wird).
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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untitled
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Beitrag von untitled » 30. Apr 2014 08:06

Wunderblümchen hat geschrieben:außerdem Beitratskandidat für die EU (da gibt es so ein Abkommen) und die mit der EU mit der östlichen Partnerschaft verbunden ist - gibt es innerländische Umbrüche. Und die EU würde gerne den EU und Demokratie-Prozess unterstützen.
Das ist leider nicht ganz richtig: Die Ukraine war kein offizieller Beitrittskandidat, es sollte lediglich ein Assoziierungsabkommen unterschrieben werden. Hierbei handelt es sich vor allem um ein weitreichendes Handelsabkommen, d.h. Zugang zum gemeinsamen Binnenmarkt der EU für die Ukraine sowie einen Abbau von Zöllen in der Ukraine (sowie gegenseitige Anerkennung von Handelsstandards, etc.). Der Beitritt der Ukraine war nicht Teil des Abkommens, obgleich sich das der westlich orientierte Teil der Ukraine durchaus gewünscht hat. Nun muss man fairerweise dazu sagen, dass Assoziierungsabkommen früher durchaus als eine Vorstufe des Beitritts gehandelt wurden (Serbien ist so ein Fall, die wohl 2020 beitreten werden, nachdem es seit 2008 einen entsprechenden Assoziierungsvertrag gab).Insgesamt läuft das Abkommen der EU mit der Ukraine derzeit aber unter dem Aspekt der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP), mit der die EU versucht, stabile, rechtlich ähnlich aufgestellte, freundschaftlich eingestellte Staaten um die EU herum aufzubauen und zu stärken. Dazu gehören dann u.A. Demokratisierungsprozesse, die du ansprichst, und die Durchsetzung bestimmter ökonomischer Strukturen.

Im Übrigen kann man sich bei solchen Konflikten immer mal wieder auf Egon Bahr beziehen, der kürzlich sagte:
Egon Bahr hat geschrieben:In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.
Spoiler: Life is hard. And sad.
- John Green

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Beitrag von Wunderblümchen » 30. Apr 2014 09:32

ok, danke untitled und Aayi :)

Egon Bahr hat wohl leider recht :/
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Beitrag von Akayi » 30. Apr 2014 13:19

@Wunderblumchen:
Der "kalte Krieg" also die Systemauseinandersetzung wurde nicht beigelegt. Es hat lediglich eine Seite gewonnen
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Wunderblümchen » 30. Apr 2014 14:43

gleich mal wiki konsultiert :mg:

mit "gewonnen" meinst du, dass die westliche Welt alias USA gewonnen hat, weil die Wirtschaft des Ostblocks zusammengebrochen ist?

Warum war die Wirtschaft des Ostblocks zusammengebrochen?

lg

edit aus wiki:
Erst mit dem schleichenden Zusammenbruch der Wirtschaft im Ostblock und dem Führungswechsel im Kreml von 1985 eröffneten sich ernsthafte Chancen zu militärischer Abrüstung und politischer Annäherung der Blöcke. Michail Gorbatschows Verzicht auf die Breschnew-Doktrin ermöglichte ab 1989 die Selbstbestimmung der Völker Mittelosteuropas und zog den Zerfall des Ostblocks und 1991 die Auflösung der Sowjetunion nach sich. Damit endete der Kalte Krieg.

edit on topic : und außerdem besteht noch das Problem, dass die Ukraine mit ihrer Militär - Armee - Aufstellung allein schon von der Menge her keine Chance gegen Russland hat und es ist schlicht nicht ok wie sich Russland verhält weil es sich meiner Meinung nach einfach nimmt, was es glaubt zu brauchen.

War das nicht auch so ähnlich im Georgienkrieg (Kaukasuskrieg , wiki) ?
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 1. Mai 2014 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Wunderblümchen » 1. Mai 2014 08:41

ich schrieb:
Das Chaos besteht also innerhalb der Ukraine und der Krim und den Machtansprüche von Russland, die sogar bis dahin gehen, den Rubel in der Krim einzuführen oder sogar die Sprache anzupassen.
... und besteht nicht auch die weitere Problematik darin, dass sich jedes Land ihre Verbündete sucht und oder hat?

... und gerade lese ich, dass die Ukraine am 19. März aus der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) ausgetreten ist http://de.ria.ru/politics/20140319/268072514.html

und die Ukraine hofft auf die EU (und ihre Länder) ..
Zloschtschinski: Nein, das schließe ich aus. Noch einmal: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Ukrainer demokratischen Kräften ihre Stimme geben werden. Und ich hoffe darauf, dass die EU der Ukraine dabei hilft, auch mit Krediten, schnell auf den europäischen Weg zu kommen.
http://www.focus.de/politik/ausland/mai ... 53286.html

Focus - Lifeticker mit informativen Neben-Link-Themen http://www.focus.de/politik/ausland/liv ... 56044.html
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Beitrag von Akayi » 2. Mai 2014 09:00

Wunderblümchen hat geschrieben:mit "gewonnen" meinst du, dass die westliche Welt alias USA gewonnen hat, weil die Wirtschaft des Ostblocks zusammengebrochen ist?
Wenn man das Wort "beilegen" verwendet, dann klingt das so als hätten beide Seiten einvernehmlich beschlossen das ganze sein zu lassen. Das ist so oder so gar nicht möglich. Schließlich sind Kapitalismus und Sozialismus zwei entgegengesetzte Gesellschaftssysteme. Tatsächlich haben die USA die Sowjetunion zu einem Rüstungswettstreit gezwungen, und diese im Ergebnis zu Tode gerüstet. Bis man sich nur durch Aufgabe der bisherigen Systems weiter behaupten konnte. Mit den entsprechend verheerenden Folgen für die Bevölkerung. Dafür ist wie gesagt der Ausdruck "beilegen" falsch.
Wunderblümchen hat geschrieben: edit on topic : und außerdem besteht noch das Problem, dass die Ukraine mit ihrer Militär - Armee - Aufstellung allein schon von der Menge her keine Chance gegen Russland hat und es ist schlicht nicht ok wie sich Russland verhält weil es sich meiner Meinung nach einfach nimmt, was es glaubt zu brauchen.
Staaten sind immer in Konkurrenz zueinander. Die EU will sich schließlich die Ukraine auch unter den Nagel reißen. Das Problem nur daran festzumachen, dass Russland hier nur einem falschen Glauben aufgesessen sei, halte ich für verkehrt. Die haben ja durchaus Recht mit ihren Befürchtungen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Wunderblümchen » 2. Mai 2014 09:37

ok @ Begriff "beilegen"

@ Ukraine / EU unter den Nagel reißen ...

die Ukraine war doch schon unabhängig von Russland, sogar demokratisch, während Russland doch kommunistisch ist meines bescheidenen Wissens ( :?: ) nach?

Ist das nicht die Entscheidung der Ukraine, zu wem sie gehören möchte? Kann da Russland einfach dann dagegen sein?
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