Die Kinderfrage & ihre Rolle als Trennungsgrund

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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emmy
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Beitrag von emmy » 23. Dez 2012 09:35

Da bin ich ausnahmsweise mal ganz Lachflashs Meinung. Vielleicht, weil ich in die Problematik reingeboren wurde und damit aufwuchs. :mg: Jedenfalls ist es für mich ganz normal, dass sich Menschen deshalb trennen. So ein Kinderwunsch ist anscheinend schon etwas sehr starkes und ich halte es auch für möglich, dass man den nicht mit rationalem Denken und Abwägen von Vor- und Nachteilen (Partnerverlust) bezwingen kann.

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Kim Sun Woo
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Re: Die tollsten, schönsten, [...] Trennungslieder

Beitrag von Kim Sun Woo » 23. Dez 2012 10:26

@Lachflash
naja, wenn einer der Beteiligten das Stadtleben haßt und unbedingt "auf dem Land" leben möchte, der andere aber in der Großstadt ist doch auch eigentlich nicht miteinander vereinbar. trotzdem gibt es wahrscheinlich vergleichsweise wenige langjährige Partnerschaften die daran scheitern. und ich glaube, daß hat tatsächlich mit der Art und Weise zu tun, wie das Thema "Kinder" diskutiert und wie damit umgegangen wird (wie emmy auch nochmal betont, ist der Partnerverlust doch höchst irrational, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit darauf, eine "Familie zu gründen" eher gesunken als gestiegen).
.... Und sonst so?

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Lachflash
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Re: Die tollsten, schönsten, [...] Trennungslieder

Beitrag von Lachflash » 23. Dez 2012 10:40

Ich finds ein wenig befremdlich, dass du (lebende) Kinder und so Fragen wie Stadt oder Land vergleichst....
Da kann man aber zum Beispiel in einen Vorort von einer großen Stadt ziehen.
Wenn ich jetzt aber zum Beispiel unbedingt in Kanada leben will, mein Partner aber auf keinen Fall kann man da auch keinen Kompromiss finden.
Ich finde die Argumentation auch etwas seltam. Wenn ich einen Partner habe, der keine Kinder will ist meine Wahrscheinlichkeit eine Familie mit Kindern zu gründen
(was ja in diesem Fall mein Ziel wäre) bei 0.
Wenn ich mich von ihm trenne habe ich die Wahrscheinlichkeit einen neuen Partner kennen zu lernen, der auch Kinder will. Damit ist die Wahrscheinlichkeit,
dass ich irgendwann eine Familie habe, so wie ich sie will, also mit Kindern eindeutig höher als 0.
Ich versteh dein Problem an der Sache ganz ehrlich nicht.
Und wie gesagt, ich habe keine Statistik vorliegen aus welchen Gründen sich langjährige Paare trennen, aber ich denke eine unterschiedliche Lebensplanung (die Kinderfrage ist auch ein Teil davon)
allgemein öfters zum Scheitern von Beziehungen führt.
Und nehm alles locker hin, ob das Glas halb leer
Oder halb voll ist, ist mir scheißegal, ist da Wodka drin?

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vegansmarties
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Re: Die Kinderfrage & ihre Rolle als Trennungsgrund

Beitrag von vegansmarties » 23. Dez 2012 13:16

ich seh das ja tendenziell wie kim. ich habe mich auch schon oft gefragt, warum so oft in allen fragen funktionierende beziehungen wegen dieser differenz kaputt gehen.
es scheint mir, als wird die frage überbewertet :|

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Lachflash
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Re: Die Kinderfrage & ihre Rolle als Trennungsgrund

Beitrag von Lachflash » 23. Dez 2012 13:28

Naja, für manche Leute ist es halt wichtig , die finden vielleicht Sachen, dir dir sehr wichtig sind auch überbewertet...
Und nehm alles locker hin, ob das Glas halb leer
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kiara
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Beitrag von kiara » 23. Dez 2012 13:56

Kim Sun Woo hat geschrieben:@kiara
ernstgemeinte Frage aus Interesse: würde denn andersherum ein Partner für dich dazugehören, um ein Kind zu bekommen?
Hmh, gute Frage. Es würden für mich definitiv andere Menschen, mit denen ich ein langjähriges "Bündnis" hab, dazugehören, ob Partner oder Freunde/Nachbarn. Ich könnte mir u.U. vorstellen, Kinder in einer Art Gemeinschaft großzuziehen, statt in dem klassischen Mann-Frau-Kleinfamilien-Modell - einzelne Mutter in Wohnung mit Kinder stell ich mir unoptimal vor und würd dem eher gar keine Kinder vorziehen. Optimal fände ich für mich einen Partner und weitere Päärchen oder Erziehende, und dass man sich so das Kinderaufziehen gemeinsam gestaltet.

Ich versteh die Ansicht nicht so ganz, dass man die Kinderfrage "überbewertet" - meiner Ansicht nach ist das u.a. die wichtigste Frage bei einem jüngeren Het-Paar. Schließlich ist der "Sinn" von Liebesbeziehungen von Natur aus zu großen Teilen Kinderkriegen bzw. Kinderaufziehen. Ob man Kinder hat oder nicht, ändert ja das Leben dauerhaft und in ganz entscheidendem Maße.
corn + floor = cloorn?

.u.
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Beitrag von .u. » 23. Dez 2012 18:04

kiara hat geschrieben:Schließlich ist der "Sinn" von Liebesbeziehungen von Natur aus zu großen Teilen Kinderkriegen bzw. Kinderaufziehen.

Mit solchen Aussagen würde ich mich zwar zurückhalten, da Natur und Sinn zusammen für mich ein Oxymoron ist, aber...
Kiara hat geschrieben:Ob man Kinder hat oder nicht, ändert ja das Leben dauerhaft und in ganz entscheidendem Maße.

...genau, find ich auch. Die Tendenz die mir hier bei Kim durchzukommen scheint, ist, Kinder als Nebensache zu sehen und das finde ich ganz schön problematisch. Kinder bedürfen Schutz und Fürsorge. ich finde, das Aufwachsen unseres Nachwuchses sollte DAS Zentrum der gesamten Politik und unseres Zusammenlebens sein.
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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Lachflash
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Beitrag von Lachflash » 23. Dez 2012 19:30

unkraut hat geschrieben:
Kiara hat geschrieben:Ob man Kinder hat oder nicht, ändert ja das Leben dauerhaft und in ganz entscheidendem Maße.

...genau, find ich auch. Die Tendenz die mir hier bei Kim durchzukommen scheint, ist, Kinder als Nebensache zu sehen und das finde ich ganz schön problematisch. Kinder bedürfen Schutz und Fürsorge. ich finde, das Aufwachsen unseres Nachwuchses sollte DAS Zentrum der gesamten Politik und unseres Zusammenlebens sein.

Danke! Ich finds nämlich auch recht befremdlich...ist ja jetzt nicht so, dass man Kinder einfach so mal wegmachen kann, wenn man dann doch keinen Bock mehr auf sie hat oder so...
(also man KANN schon...aber naja)
Wenn man Kinder hat dreht sich ja erstmal alles um die Kinder. Außer man ist das totale Egoarsch :D Aber dann sollte man einfach keine Kinder kriegen :heart:
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Re: Die Kinderfrage & ihre Rolle als Trennungsgrund

Beitrag von Vampy » 23. Dez 2012 20:12

ich finds auch seltsam, wenn sich ein partner vom anderen trennt weil der keine kinder will. Ich möchte ja, dass jmd mit mir zusammen ist weil er MICH toll findet und liebt, und nicht weil ich so ne super gebärmaschine bin. ich finde dieses "ich möchte unbedingt kinder mit meinem partner" kommt so rüber als ob einem der partner allein nicht reichen würde - nein, man braucht noch das zusätzliche entertainment-programm kind.
was ich auch nicht verstehe: wieso muss man unbedingt kinder daheim haben? wenn man kinder mag und sich mit ihnen beschäftigen will, dann kann man sich beruflich dahingehend orientieren und lehrer, psychologe, tagesmutter/vater o.ä. werden. und in der freizeit kann man sich in kinderheimen, jugendtreffs o.ä. engagieren.
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kiara
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Beitrag von kiara » 23. Dez 2012 20:18

Vampy hat geschrieben:ich finds auch seltsam, wenn sich ein partner vom anderen trennt weil der keine kinder will. Ich möchte ja, dass jmd mit mir zusammen ist weil er MICH toll findet und liebt, und nicht weil ich so ne super gebärmaschine bin.
ja aber wenn du ne heterofrau bist, dann sagst du ja auch "ich möchte einen partner der einen penis hat" (also bzw männlich ist). da könnte ein mann ja auch sagen "ich möchte dass jmd mit mir zusammen ist, weil er MICH toll findet, und nicht weil ich n penis hab". aber letztendlich ist für hetero-frauen ja primär relevant dass es ein mann ist. wenn ich ne hetero-frau bin: egal wie toll ne frau wär, das würd nicht gehen!
und für mich wär das bei der kinderfrage genauso. egal wie toll der mensch ist, wenn der keine kinder mit mir will, wär das nix.
Vampy hat geschrieben: ich finde dieses "ich möchte unbedingt kinder mit meinem partner" kommt so rüber als ob einem der partner allein nicht reichen würde - nein, man braucht noch das zusätzliche entertainment-programm kind.
n kind ist kein entertainment-programm, sondern eine LEBENSAUFGABE.
Vampy hat geschrieben: was ich auch nicht verstehe: wieso muss man unbedingt kinder daheim haben? wenn man kinder mag und sich mit ihnen beschäftigen will, dann kann man sich beruflich dahingehend orientieren und lehrer, psychologe, tagesmutter/vater o.ä. werden. und in der freizeit kann man sich in kinderheimen, jugendtreffs o.ä. engagieren.
also diese meinung könnte ich verstehen, wenn es um sowas wien gemüsegarten geht "wenn man keinen garten hat, geht man halt in der freizeit zu freunden in den garten!" aber es geht hier um KINDER, und ob kinder oder nicht macht einen unterschied im lebenskonzept von 95%. und "beruf mit kindern" ist auch nochmal was völlig anderes als "eigene kinder".
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