bei den statistiken handelt es sich um die rohdaten des arbeitsberichtes der polizei. sie zeigen also nicht, wieviele taten von links- bzw. rechtsextremen begangen werden, sondern wie viele verfahren die polizei eingeleitet hat und als extremistisch motiviert gezählt hat. das ist nicht ganz dasselbe. weder sind da annähernd alle gewalttaten enthalten, noch muss die ursprüngliche rechtliche einordnung der polizei mit dem übereinstimmen, was das gericht nachher urteilt. und ganz entscheidend für die statistik: wann ist eine tat extremistisch motiviert? rassismus alleine scheint den meisten polizeibehörden da noch nicht auszureichen:
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... e7368.html"Und dann spielt natürlich auch eine Rolle, dass hinterher, wenn die Zahlen dann zusammengerechnet werden zu einer Statistik, oftmals auch Fälle einfach gestrichen werden, herausgestrichen werden. Da habe ich also auch beispielsweise hier von der Brandenburger Polizei durchaus zu hören bekommen: Also die Statistik, die jetzt öffentlich vorliegt, stimmt so nicht, das ist einfach so nicht richtig. Wir können da nichts machen, wir dürfen nichts sagen, das ist politisch so gewollt, damit das Land eben nicht als braune Hochburg dasteht."
das war 2000 - "aufstand der anständigen" und so. geändert hat sich daran aber nichts: Polizei hat Statistik geschönt. die drei erwähnten unerwünscht eifrigen staatsschützer sind für ihre verdienste im kampf gegen rechts mit degradierung und disziplinarverfahren belohnt worden.
solche zahlen will halt niemand sehen. dass man sich irgendwo in deutschland generell vor marodierenden linksextremen in acht nehmen müsse, hat hingegen noch niemand behauptet. daher muss die statistik auch nicht geschönt werden. mir fällt für diesen zeitraum neben den beiden letzten opfern der raf noch genau ein toter durch linke gewalt ein.
die zahlen der verfassungschutzes zu der gesamtzahl der links- und rechtsextremen (nicht -radikalen - da macht der verfassungschutz feine unterschiede) sind ebenfalls mit vorsicht zu geniessen. da taucht auf, wer gut zählbar ist - organisationen mit mitgliederkartei sind daher überproportional vertreten. wenn unsere naziburschis also meinen, es gäbe mehr ihresgleichen als linksextreme, mag das daran liegen, dass npd & dvu in den letzten jahren erfolgreicher mitglieder geworben haben als die dkp. die zählung an sich ist absurd: niemand käme auf die absurde idee, das "sozialdemokratische personenpotential" sei mit der größe der mitgliedskartei der spd (& eventuell der linkspartei) identisch. körperliche gewalt geht zudem sowieso nicht in erster linie von irgendwelchen mittelalten parteifunktionären aus sondern von unorganisierten jungen männern.