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Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 7. Aug 2017 07:17

RoadOfBones hat geschrieben:Ich denke auch, dass eine Rechtsoffenheit hier höchstens einigen Mitgliedern vorgeworfen werden kann, aber nicht einer ganzen Partei an sich. Da könnte man genauso der CDU Rechtsoffenheit vorwerfen....
Wenn eine Partei keine Brandmauern gegen rechtes Gedankengut in Ihren Grundlagen hat und dann mit Rechten in ihren Reihen derart kritiklos umgeht, dann kann man diesen Vorwurf durchaus machen. Auch sehe ich dein Argument nicht, sowohl CDU und deutlicher der CSU kann man diesen Vorwurf machen. Was spräche denn dagegen?
RoadOfBones hat geschrieben: Allerdings sympathisiere ich da eher mit der ÖDP. Diese Partei hat einen umfassenderen Ansatz, hinter dem sie auch steht, und der den veganen Spirit auch voranbringen kann. Gerade in der Politik gilt: weniger ist mehr!
Das ist doch an sich ein Widerspruch, oder? Erst lobst Du den umfassenden Ansatz und dann betonst Du das "weniger mehr sei".
Auf mich wirkt es so, als hättest du bewusst den Begriff "veganer Spirit" gewählt, da dies ein sehr unklarer Begriff ist. Veganismus und Vegetarismus spielen bei der ÖDP programmatisch ebenso wenig eine Rolle wie Tierrechte (gleichwohl: Verpflegung ist grundsätzlich vegetarisch :up: ). Von daher erscheint es mir schwierig da sinnvolle Ansatzpunkte zu sehen. (Und ich betrachte jetzt nur diesen Aspekt, die konservativen Ansätze in anderen Bereichen blende ich in dem Zusammenhang aus).
Palmesel hat geschrieben:Mein Problem mit dem Begriff der "Rechtsoffenheit" ist folgender: es findet sich nirgendwo eine eindeutige und berufungsfähige Definition, an der man konkret prüfen kann, ob "Rechtsoffenheit" vorliegt, oder nicht. Das macht den Begriff zu einem willfährigen Propagandawort.
Das ist dahingehend interessant, da du an anderer Stelle noch nicht so recht wusstest was der Begriff überhaupt bedeutet. Aber schön, zur umfassenden Meinungsbildung beitragen zu können. Aber ich muss auch widersprechen, denn man kann den Begriff durchaus füllen und dann konkret prüfen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 7. Aug 2017 14:40

illith hat geschrieben:ich weiß nicht, ob es das ist, worauf Inscius sich bezieht, aber 3min Google bringt zB das hier hervor: (...)
Danke für die Quelle. Man möchte gar nicht glauben, dass dies die gemeinte Quelle sein könnte, denn sie enthält nicht ein Jota Herablassung gegenüber Flüchtlingen. Die Tatsache, dass Flüchtlinge Handys besitzen und der Umstand, dass die meisten Junge Männer sind, ist von und für geistig extrem beschränkte Kreise im rechten Spektrum häufig als kritikwürdig benannt worden, diese Dinge zu erwähnen allein machen aber noch kein rechtes Gedankengut. Für den Glauben an die Instrumentalisierung der Flüchtlingskrise durch politische Gruppen oder Potentaten gilt dasselbe.
Akayi hat geschrieben:Wenn eine Partei keine Brandmauern gegen rechtes Gedankengut in Ihren Grundlagen hat ...
Da wäre nun meine Frage: wie sollte die Formulierung einer solchen Brandmauer konkret aussehen? Ich glaube nämlich nicht, dass sich eine solche überhaupt trennscharf formulieren lässt. Ich habe diese Frage schon häufiger auf den Vorwurf der "mangelnden Abgrenzung gegen rechtes Gedankengut" gestellt, aber bisher noch nie eine Antwort erhalten, nur Ausweichmanöver.
Akayi hat geschrieben:Das ist dahingehend interessant, da du an anderer Stelle noch nicht so recht wusstest was der Begriff überhaupt bedeutet. Aber schön, zur umfassenden Meinungsbildung beitragen zu können. Aber ich muss auch widersprechen, denn man kann den Begriff durchaus füllen und dann konkret prüfen.
Ich weiß immer noch nicht, was der Begriff bedeutet, sondern sehe nur, wie ihn die Menschen benutzen. Ob man den Begriff füllen könnte spielt so lange hinsichtlich seiner seriösen Nutzbarkeit keine Rolle, wie es keine übereinstimmende, also allgemeingültige Definition gibt. Denn so lange kann jeder ihn passend so füllen, wie er will, um andere damit zu diffamieren, weil sie in seiner Sprechart eingeschlossen sind. Das war es, was ich mit "willfährig" meinte.

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 7. Aug 2017 14:57

Palmesel hat geschrieben: Du musst diese Ablehnung nicht teilen, wenn Du Gentechnik hipp findest. Ich tue das nicht, und ich finde es prima, dass es eine Partei gibt, die diese gefährliche und missbrauchte Wissenschaft ablehnt. Zu erklären, die Ablehnung der Gentechnik sei falsch, zeugt eigentlich nur von einem Mangel an Information über das Thema und seine Kontroversen.
Oha! Na da hast du doch sicher zahlreiche Belege oder? Und eine Hochschulausbildung in Biowissenschaften um diese dann auch kompetent bewerten zu können?
Palmesel hat geschrieben: "Alle" ist sicher falsch - der Fehler war mir gerade erst unterlaufen. Sei es drum: sagen wir, die meisten. Ok - aber nicht durch Gentechnik, sondern durch Zucht.
Und was ändert das? Fühlst du dich besser dabei die Nachfahren von Zuchtprodukten aus radioaktiver Mutagenese zu essen?

Inscius
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Beitrag von Inscius » 7. Aug 2017 17:33

Palmesel hat geschrieben: Ich weiß immer noch nicht, was der Begriff bedeutet, sondern sehe nur, wie ihn die Menschen benutzen. Ob man den Begriff füllen könnte spielt so lange hinsichtlich seiner seriösen Nutzbarkeit keine Rolle, wie es keine übereinstimmende, also allgemeingültige Definition gibt. Denn so lange kann jeder ihn passend so füllen, wie er will, um andere damit zu diffamieren, weil sie in seiner Sprechart eingeschlossen sind. Das war es, was ich mit "willfährig" meinte.
Kein Begriff ist wirklich jemals "fest" definiert. Jeder Begriff ist umkämpft und das Ergebnis bestimmter gesellschaftlicher Macht- und Kräfteverhältnisse. Rechtsoffen bedeutet für mich, sich nicht eindeutig von rechten Positionen abzugrenzen oder diese sogar teilweise zu übernehmen.

Zu Dahlke:
"Und nun stehe ich schon wieder an: in den Mainstream-Medien sehe ich ständig arme Flüchtlingsfamilien und viele leidende Kinder, die mein Herz mitleiden lassen. Komme ich aber an die Grenzen, sehe ich in Salzburg oder Passau vor allem junge, erstaunlich fitte Männer mit Smartphones. Diese Diskrepanz irritiert mein Hirn.

Mehr sage ich gar nicht, aber seit 9/11 tue ich mich schwer zu glauben, was ich glauben soll und selbst denken führt zu vermehrten Widersprüchen. Ich sehe die Not der Flüchtlinge und ich sorge mich um sie wie um uns. Sie suchen eine neue Heimat bei uns und viele Einheimische empfinden das als Heimsuchung. Aber was wird erst im Winter … ? Wie dramatisch wird die Heimsuchung im wahrsten Sinne des Wortes und in ihrer ganzen Doppelbedeutung dann erst?"
Damit bedient er ganz eindeutig ein rechtes Narrativ der gar nicht so sehr leidenden Flüchtenden und der eventuellen Überfremdung.

Weiter:
"Darf man über Flüchtlinge überhaupt noch etwas Kritisches sagen
ohne als rechtsradikal zu gelten?

Wo ist bei dieser Frage die Mitte geblieben?

Lest doch mal den Koran, und schaut Euch dann die islamische Wirklichkeit an.

Lest doch mal das Neue Testament, und schaut Euch dann die christliche Wirklichkeit an.

Nur die Christen wollen im Augenblick nicht massenweise in islamische Länder auswandern. Würden sie das wollen, müssten sie sich – meiner Meinung nach - dort den Regeln und Gesetzen anpassen. Das würden die dort heimischen Muslime mit Sicherheit und mit Recht einfordern.
Warum dürfen wir das eigentlich gar nicht? Oder warum werden wir sofort diffamiert, wenn wir das tun? Mir persönlich ist unser Grundgesetz lieber als die Scharia und ich würde gern die erreichte Gleichberechtigung beibehalten.

Ist wirklich schon rechtsradikal oder faschistoid, wer das äußert und das Schlagen und Verstümmeln von Frauen (mittels Beschneidung) bei uns nicht nur ablehnt, sondern sogar bestrafen will und auf der anderen Seite freie Partnerwahl auch für Frauen unverzichtbar findet?

Merkt Ihr eigentlich, wie wir uns schon verändert haben und wollt Ihr wirklich weiter in diese Richtung? Statt selbst zu denken, zu diffamieren, ständig den Kopf in den Sand und wegsehen, bei allem, was nicht zur political correctness passt?

Wäre es nicht besser, das Polaritäts- und „Schattenprinzips“ anzuerkennen und beide Seiten der Medaille oder am liebsten die „Die 4 Seiten der Medaille“ zu sehen? Ich finde das ganz entschieden."

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illith
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Beitrag von illith » 7. Aug 2017 17:37

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[quote]....[/quote]
würde die Lesbarkeit übrigens deutlich erhöhen. :)
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somebody
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Beitrag von somebody » 8. Aug 2017 01:04

BTW, wer mit einem Psiram Artikel unzufrieden ist, hat im Psiram Forum die Möglichkeit zur Kritik:
https://forum.psiram.com/
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illith
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Beitrag von illith » 8. Aug 2017 01:22

wenn ich da das "Sie" schon sehe.... *cringe again*
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 8. Aug 2017 01:53

Wir hatten hier länger keinen mehr der gesiezt hätte^^
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

gemüse
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Beitrag von gemüse » 8. Aug 2017 03:08

Gute Güte, ist der Dahlke-Text abstoßend.

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 8. Aug 2017 16:23

Mr. Kennedy hat geschrieben:Oha! Na da hast du doch sicher zahlreiche Belege oder? Und eine Hochschulausbildung in Biowissenschaften um diese dann auch kompetent bewerten zu können? Und was ändert das? Fühlst du dich besser dabei die Nachfahren von Zuchtprodukten aus radioaktiver Mutagenese zu essen?
Dafür gibt`s nen eigenen Faden: Gentechnik Und damit ist auch klar, dass die Positionierung hierzu nichts kategorisch Verurteilenswertes hat.

Inscius hat geschrieben:Kein Begriff ist wirklich jemals "fest" definiert. Jeder Begriff ist umkämpft und das Ergebnis bestimmter gesellschaftlicher Macht- und Kräfteverhältnisse.
Für die deutsche Sprache gibt es ein Buch, das die allgemeingültigen Definitionen der Wortbedeutungen (so weit es keine wissenschaftliche Fachbegrifflichkeit betrifft) enthält: den Duden.
Inscius hat geschrieben:Rechtsoffen bedeutet für mich, sich nicht eindeutig von rechten Positionen abzugrenzen oder diese sogar teilweise zu übernehmen.
Das ist ein oft genannte, aber leider nicht besonders hilfreiche Definition, weil weder "eindeutige Abgrenzung" noch "rechte Positionen" scharf umrissen sind.
Inscius hat geschrieben:Zu Dahlke: (...)
Herzlichen Dank für den Link! Ohne zu detailliert zu werden, stimme ich zu, dass er tatsächlich eine Rechtslastigkeit Dahlkes bezeugt, etwa entsprechend der Position der Union. Herabwürdigung von Flüchtlingen, Menschenverachtendes oder Relativierung der Situation der Geflüchteten kann ich nicht erkennen, wohl aber eine unangemessene Würdigung von rechtsgesinnten Überfremdungsängsten.

Dass diese Position ihn zu jemanden machte, auf dessen nicht-politischen vegan adressierenden Veranstaltungen als vegane Partei für sich zu werben diskreditieren oder den Stempel "rechtsoffen" rechtfertigen würde, sehe ich allerdings nicht (nur so nebenbei).

Dazu eine weitere Frage puren Interesses: nennst Du auch die Grünen (gehen in SH gerade mit der Union in Koalition) "rechtsoffen"?

somebody hat geschrieben:BTW, wer mit einem Psiram Artikel unzufrieden ist, hat im Psiram Forum die Möglichkeit zur Kritik...
Das ist interessant - es ändert aber nix an der bestehenden Unseriösität der Artikel durch den Mangel echter Quellen, direkte Falschdarstellungen und den gezielten Einsatz diffamierender Textmittel.

illith hat geschrieben:wenn ich da das "Sie" schon sehe.... *cringe again*
Das verstehe ich nicht. Welches "Sie" meinst Du?

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