... und weiter:
Inscius hat geschrieben:Die pauschale Ablehnung der V-Partei in Bezug auf Gentechnik ist falsch:
"Wir streben eine Landwirtschaft ohne Tierproduktion, ohne tierleidfördernde Genmanipulation, ohne genveränderte pflanzliche Lebensmittel und frei von schädlichen Stoffen an."
Du musst diese Ablehnung nicht teilen, wenn Du Gentechnik hipp findest. Ich tue das nicht, und ich finde es prima, dass es eine Partei gibt, die diese gefährliche und missbrauchte Wissenschaft ablehnt. Zu erklären, die Ablehnung der Gentechnik sei falsch, zeugt eigentlich nur von einem Mangel an Information über das Thema und seine Kontroversen.
Inscius hat geschrieben:Alle unsere heutigen Nutzpflanzen sind genetisch verändert.
"Alle" ist sicher falsch - der Fehler war mir gerade erst unterlaufen. Sei es drum: sagen wir, die meisten. Ok - aber nicht durch Gentechnik, sondern durch Zucht. Es gibt AUCH einen großen Marktanteil von genetechnisch veränderten Pflanzen. Alle Pflanzen in der Bioproduktion sind gentechnikfrei - sonst dürfen sie sich gar nicht bio nennen. Die Kritik an Gentechnik populistisch zu nennen ist tendenziös und auch schlicht und einfach irrig.
Inscius hat geschrieben:Auch seriöse Artikel können die Meinung des Autors/der Autorin zum Ausdruck bringen.
Dies ist erstens kein Widerspruch und zweitens insofern unvollständig, als dass seriöse Texte Tatsachenvorbringungen und persönliche Meinungen deutlich von einander abgrenzen, sofern die Thematik diese Abgrenzung möglich macht. Die genannten Formulierungen "rechte Umtriebe" und "esoterische Inhalte" sind außerdem keine definierten und dadurch belastbaren Klassifizierungen. Sie können also nur zur Diffamierung eingesetzt werden, zu nichts sonst. Natürlich kann man über Seriösität streiten, es ist insofern ein subjektiver Begriff. Wer sicher aber "Knowledgevault" nennt, muss schon einer hoch angelegten Messlatte genügen.
Inscius hat geschrieben:Dazu musst Du erst Mal belegen, dass diese Quelle faul ist.
Hab ich gemacht - dazu hab ich auf den Veganismus-Artikel von Psiram verwiesen. Ob ein Artikel inhaltlich etwas taugt, kann man nur beurteilen, wenn man mit der Materie etwas vertraut ist, deshalb dieser Artikel. Wir können auch den Artikel über Dahlke nehmen - schon in der Einleitung findet sich eine nachweisliche Falschaussage. Ich vermute, jeder Artikel von Psiram ist schlecht, denn jeder, den ich bisher las, war es.
Inscius hat geschrieben:Und zudem stimmt Deine Prämisse nicht: Eine faule Quelle macht keinen schlechten Artikel.
Das ist formal keine Prämisse. Aber ich begründe diese Aussage gern: Du meinst, ich könnte einen guten Artikel schreiben, dessen Fakten aus Quellen stammen, deren Faktentreue unzureichend ist. Das ist gleichbedeutend damit, zu sagen, ich könnte einen guten Artikel ohne jede Quelle schreiben. Könnte man meinen - ist aber eine Entführung der Argumentation, denn wir sprachen über Seriösität, und eine beurteilende Aussage über Personen, in diesem Sinne auch uneigentliche Personen, wie eine Partei, ist nicht seriös, wenn sie nicht belegt ist. Ein Artikel, der eine solche Aussage macht, ist also schlecht, wenn er keine Belege hat. Unbrauchbare Belege sind dabei genauso schlecht, wie gar keine Belege. Gäbe es nun mehrere Quellen, brauchbare, und unbrauchbare, dann wäre der Leser genötigt, die Quellen selbst zu prüfen. Damit wäre die brauchbare Quelle der unbrauchbaren in ihrem Nutzen gleichwertig. Daraus folgt: mixe ich brauchbare und unbrauchbare Quellen, ist es ebenso, als hätte ich gar keine Quellen genannt. Also reicht hier eine schlechte Quelle für einen schlechten Artikel. Falls irgendeiner meiner Schlüsse falsch sein sollte - her damit, ich bin gespannt.
Inscius hat geschrieben:Und sie widerlegt auch nicht andere Argumente des Artikels.
Welches Argument genau würdige ich Dir zu wenig? Sag mal konkret!
Inscius hat geschrieben:Du machst nichts anderes als das, was Du Christian vorwirfst.
Nein, ich habe keine Artikel geschrieben, in denen ich Leute schlecht gemacht habe, oder Diffamierungen Dritter verbreitet, oder mich überhaupt irgendwo medienwirksam geäußert in einem Bereich, der keine Diskussion zulässt. Ich habe nichts von dem getan, was ich Herrn Schumacher vorwerfe.
Inscius hat geschrieben:Animal Peace ist das beste Beispiel. Sie treten nicht für Menschenrechte ein. Sonst würden sie es nicht feiern, wenn ein Rind auf einen Bauern losgeht.
Wenn Unterdrückte sich von Unterdrückern gewaltsam befreien, dann feiere ich diese Befreiung, nicht diese Gewalt. Der Umgang mit dem Bauern zeugt nicht von großer Reife, aber auch nicht von Menschenverachtung. Da werden Kategorien miteinander vermixt, die nicht zusammen gehören.
Inscius hat geschrieben:Oder die Shoah relativieren.
Macht niemand. Der Holocaustvergleich relativiert die Shoa nicht. Ich weiß: es ist ein übliches Narrativ. Das macht es aber nicht wahr.
Inscius hat geschrieben:Eben deswegen sollte die Partei sich der Kritik öffnen und nicht jede Kritik mit dem Hinweis auf Antiveganismus wegwischen.
Gibt es denn Belege dafür, dass sie das täte? Zu dem schlechten Artikel aus der Vactory gab es meines Wissens keinerlei offizielle Reaktion. Die wissen sehr genau, dass das Klientel solcher Artikel weder objektiv, noch an Tatsachen interessiert ist.
Inscius hat geschrieben:Sie verändern die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht.
Die Sklaverei in den USA wurde nicht aus der Gesellschaft heraus abgeschafft, sondern weil sich Menschen politisch formierten und schließlich einen Krieg führten. Selbstverständlich verändern idealistische Zielsetzungen die Gesellschaft, und sie ändert sich nicht ohne solche.
Inscius hat geschrieben:Menschen werden in eine Ecke gedrängt, in der sie nicht stehen. Christian ist das beste Beispiel.
Bitte mal einen Beleg dafür! Ich bin nicht die V-Partei, und ich dränge auch niemanden in eine Ecke. Ich stelle nur anhand seinen Aussagen und der Wahl seiner Quellen fest, wo er steht, und dieser Ort liegt nicht im seriösen Journalismus, sondern im propagandistischen Populismus mit der Neigung zum Rufmord. Er könnte sich auch anders positionieren, aber das wünscht er nicht.
Inscius hat geschrieben:Anstatt gemeinsam eine Lösung zu überlegen, wie man konkret Tierrechte erreichen könnte, wird ihr Weg als einzig richtiger dargestellt und Kritik gekontert mit dem Hinweis auf Antiveganismus.
Wo stellt irgendwer seinen Weg als einzig richtigen dar? Bitte belegen! Selbstverständlich steht die Partei in Kommunikation mit allen möglichen Tierschützern und Tierrechtlern, und überlegt auch gemeinsam mit anderen. Es gibt keinen Grund, der Partei ihre Identität vorzuhalten.
Inscius hat geschrieben:Genannte Leute vertreten rechte und esoterische Positionen.
Erstmal: rechte oder esoterische? In gewissen Kreisen geht das nämlich flux in einen Topf - aus gutem Grunde: Diskussion ist nicht erwünscht, und Bashing funzt nicht mehr, wenn man erst irgendwo mit dem Differenzieren anfängt. Rechte Positionen sind menschenverachtend, die lehne ich auch ab. Esoterische Positionen sind Glaubenssache - oder soll ich auch alle religiösen Gruppen anfeinden? Bleiben wir also bei rechten Positionen: wo gibts die von Barbara Rüttig, wo gibts die von Ruediger Dahlke? Würde mich über Belege freuen.
Inscius hat geschrieben:Ach, auf einmal ist Realismus also doch ganz gut?
Realismus ist gut, um Kritik auszusprechen, aber nicht, um ihn als Grenze der eigenen Ideale zu sehen, sonst wird man kleingeistig. Dies gilt insbesondere, wenn die Umsetzbarkeit der Ziele nur an Egoismus und Dummheit scheitert, die zu bekämpfen schlichter optimistischer Idealismus ist, ohne den keine Änderung je passierte.
Inscius hat geschrieben:Insofern diese Forderung den gesellschaftlichen Verhältnissen nicht entspricht: ja.
Gut, andere Meinung ist da - wo bleibt die eingeforderte Darlegung der Kausalität?
Inscius hat geschrieben:Der Vergleich ist relativierend und verkennt relevante Unterschiede.
Vergleiche beschreiben immer andere Situationen und sind daher immer nur zu Teilen in Deckung. Unterschiede werden nicht verkannt, sondern sind, soweit ich die Kritiken an dem Vergleich gelesen habe, nicht relevant. Der Vergleich ist nicht generell relativierend, das hängt von der Formulierung ab.
Inscius hat geschrieben:Es ist eine Kritik daran, wie genau die Partei es mit Fakten nimmt.
Das war jetzt populistisch - und unsachlich allemal, aber das hatten wir ja schon.