Wahlen 2009

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 9. Okt 2009 18:48

aldo hat geschrieben:Also erstmal machen und dann schaun was daraus wird? Klingt irre - ist es auch.
steht da zwar nicht, aber klopp ruhig auf deinen strohmann ein, wenn dir sonst nix einfällt.
mein gsp-verdacht verdichtet sich.
:roll:
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
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aldo
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Beitrag von aldo » 9. Okt 2009 19:08

Nunja, mit Gegenstandpunkt hatte ich bisher recht wenig am Hut. Offenbar scheinst du ja nur diese politische Zeitschrift zu kennen... Aber wie es scheint, muss ich dir nochmals erklären, was ich überhaupt gemeint habe. Ich stimme darin mit dir überein, dass das Nichtwälen, wenn es sich als ein stiller, privater Akt geltend macht, von regressiven Momenten durchsetzt ist. Sei es eben Desinteresse oder Dummheit. Deshalb darf sich ein demokratiekritisches Engagement, sofern beim potentiellen Nichtwähler überhaupt vorhanden, nicht im Akt des Nichtwählens erschöpfen. Vielmehr ist es notwendig, gesamtgesellschaftliche Strukturen kritisch zu thematisieren. Ob dann auch wirklich die Partizipation an der Wahl verwigert wird, ist m.E. eher zweitrangig. Vor diesem Hintergrund schlägt auch die von dir herbeihalluzinierte Passivität ganz schnell in ihr Gegenteil um.
Scheinbar ist es auch hier nochmals nötig, zu erwähnen, dass ich kein Freund des Wahlboykottes bin. Die Gründe dafür habe ich bereits erläutert.

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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 9. Okt 2009 23:09

also nicht gegenstandpunkt. dann muss ich dir wohl erklären, wie ich darauf komme bzw. was ich damit meine. der gegenstandpunkt und vor ihm die marxistische gruppe haben sich stets damit zu begnügt, alles besser zu wissen. der gestus der radikalen negation und der besitz der einzige wahrheit reicht ihnen, jeglicher versuch, die gesellschaft irgendwie zu verändern scheint ihnen als verrat an der reinheit der eigenen lehre zu gelten. ihre wahlkritik ist deiner recht ähnlich, aber das ist nicht das, was mich an ihnen stört. was mich unglaublich nervt, ist dieser wahn, rumtheoretisieren alleine würde irgendwas ändern. und wenn die richtige theorie so furchtbar wichtig ist, ist es auch nicht weiter überraschend, wenn die einzig wahre linie fanatisch gegen abweichler verteidigt wird und die anhänger sektenartige strukturen bilden. finde ich nicht besonders emanzipativ.

ps: was hast du jetzt gegen wahlboykott? die begründung dafür konnte ich nicht finden.
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aldo
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Beitrag von aldo » 9. Okt 2009 23:37

Grundsätzlich ist mir Gegenstandpunkt sehr wohl bekannt. Deine eben dargelegte Auffassung teile ich jedoch nicht.

Noch kurz zur beantwortung deiner Frage:
Denn gesamtgesellschaftliche Veränderungen fanden stets in Phasen des gesellschaftlichen Aufschwungs statt, die mitunter auch durch einen Wechsel der mangelverwaltenden Instanz entstehen können.
Ist freilich nur ein abstrakter Ansatz. Vielleicht führe ich das später noch weiter aus. Problematisch für mich ist nur, dass diese ganzen Debatten,die hier gerade aufkommen, schon längst geführt wurden. Vielleicht begnüge ich mich deshalb auch damit, dir zu zeigen, wo du das nachlesen kannst. Bereits vorhandene Aspekte neu formuliert herunterzubeten ist nicht die produktivste Art seine Zeit zu verbringen. (Wobei dann auch dieses Board überflüssig wäre... :urgh:)

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Beitrag von pünktchen.av » 12. Okt 2009 15:10

aha. und inwiefern teilst du meine auffassung zur gsp-sekte nicht? na ist auch wurscht, sie dienten mir hier nur als beispiel reiner theoriearbeit bei völliger verachtung jeglicher praxis.

du kannst dein argument zu wahlen ja auch kurz andeuten und dann auf einen link verweisen. link hinwerfen ohne einen hinweis, warum man sich den jetzt antun sollte, ist aber erfahrungsgemäß meist nicht besonders produktiv.
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aldo
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Beitrag von aldo » 19. Okt 2009 21:56

Ich denke, dass eine gute Theorie immer besser ist als ein Aktionsimus, von dem keine_r weiß, was er eigentlich bewirken soll - er demnach nichts bewirken wird. Das Argument, es sei besser etwas weniger gut durchdachtes zu tun als vermeintlich gar nichts, versucht doch lediglich die Dummheit des jeweiligen Rezipienten zu kaschieren. Gute Texte zur zuletzt besprochenen Themaktik gibt es u.a. in der aktuellen Ausagabe der Phase 2.

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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 23. Okt 2009 00:00

du vergisst den ausgangspunkt unserer diskussion, dass einem die alternative jauche oder gülle eben gerade nicht egal ist. wenn man das anders sieht, ist nichtwählen nur konsequent.
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Beitrag von jinkazama » 23. Okt 2009 20:33

Aus Gründen der Solidarität unter der Bevölkerung wird es oft als staatsbürgerliche Pflicht angesehen, die demokratischen Rechte wahrzunehmen und so wählen zu gehen.
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Beitrag von Kim Sun Woo » 26. Okt 2009 12:33

aldo hat geschrieben:Die Masse geht freilich aufgrund von Faulheit, Dummheit oder Politikverdrossenheit nicht wälen.
ich zum Beispiel. fand die Entscheidung, welche Idioten in den nächsten vier Jahren über mich regieren und Entscheidungen über meinen Kopf hinweg entscheiden einfach nicht so spannend.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 26. Okt 2009 21:31

Kim Sun Woo hat geschrieben:
aldo hat geschrieben:Die Masse geht freilich aufgrund von Faulheit, Dummheit oder Politikverdrossenheit nicht wälen.
ich zum Beispiel. fand die Entscheidung, welche Idioten in den nächsten vier Jahren über mich regieren und Entscheidungen über meinen Kopf hinweg entscheiden einfach nicht so spannend.
ich glaub so ist auch bush zustande gekommen
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