Gendern?
Gendern?
Kurz und bündig: Soll ich?
Und warum wird es gemacht, was soll es bewirken?
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Growth for the sake of growth is the ideology of the cancer cell. (Edward Abbey)
"Gibt es einen Thread zu...?"-Thread
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Ja, allein schon darum um a) alle Menschen anzusprechen und b) alle Menschen sichtbar zu machen. Man muss das übrigens nicht unbedingt mit einem Binnen-I machen. Es reicht meiner Meinung nach aus, einfach flexible sowohl männliche als auch weibliche Formen zu benutzen oder beide auf einmal.
Edit: Illith hatte mal ein recht treffendes Beispiel aus Ihrer Vereinspraxis.
Edit: Illith hatte mal ein recht treffendes Beispiel aus Ihrer Vereinspraxis.
illith hat geschrieben: du hast leicht reden, du gehörst ja auch nicht zu ausgeschlossenen partei.
gegenderte sprache hat keinen konkreten nutzen? ich geb dir ein ganz praktisches beispiel, das ich auf einem anderen forum schonmal ausführte: wie es der zufall so will bin ich in unserem kickboxverein für sämtliche design- und laxoutdinge verantwortlich. wenn auf dem flyer nun stünde "unsere kickboxer trainieren bis zu 6 stunden die woche, auch anfänger sind willkommen, komm doch einfach mal vorbei!" welches bild haben da wohl die meisten leserInnen dann im kopf? einen haufen arabischer türsteher-schränke oder tätowierte glatzen, die sich in irgendnem keller schwitzend und blutend die fresse polieren , das dürfte zumindest die grobe richtung sein. ich würde mich da als mädel dann nicht unbedingt hintrauen.
wenn da aber steht "kickboxerInnen" und "anfängerInnen" sieht das mM direkt anders aus. und es spiegelt ja auch die realität wieder, dass wir nen frauen-anteil von +/- 50% haben.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist
Okay, ich bemühe mich.^^
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"Gibt es einen Thread zu...?"-Thread
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Ich kann die Gründe zu gendern an sich total nachvollziehen und mach's auch meist selbst oder gebe mir zumindest Mühe und weiche so oft wie's geht auf neutrale Formen aus (das ist mE die eleganteste Lösung). Ich merke nur, dass ich bisweilen einfach an meine Grenzen stoße. Seinen alltäglichen Sprachgebrauch von "man" auf "mensch" umzustellen zB finde ich sehr anstrengend, obwohl man's, konsequent gesehen, ja auch machen müsste. Schließlich wurde einst der Mann zum Menschen universalisiert, was sich in der Schriftsprache mit "man" (mittelhochdeutsche Schreibweise von "Mann") niederschlug, während die Frau stets mit Hinblick auf ihr Geschlecht betrachtet wurde. Aber das an sich ist nicht mal das Schwierige, Substantive sind kein Problem, es sind eher die Pronomina.
Was mich daran hindert, wirklich immer zu gendern, ist, dass oftmals einfach die Übersicht leidet. ZB wenn ich schriftsprachlich ein Regelwerk erklären möchte. "Jede/r, der/die das machen möchte, kann, sofern er/sie nicht, ...." - in dieser Schreibweise leidet die Lesbarkeit eines längeren Absatzes einfach ganz fürchterlich. Man kann entschlacken, versuchen, zu umschreiben, in etwa "Jede teilnehmende Person, die das machen möchte, kann, sofern sie nicht, ...", aber erfahrungsgemäß verstrickt man sich da schnell in verschwurbelte Formulierungen, deren Folge ein erschwertes Verständnis des eiegntlcihen Sachverhalts ist.
Deshalb ma meine Frage vielleicht noch an die Gender-Aktivisten/-innen, wo setzt ihr persönlich die Grenze? Denn wirklich durchgehend konsequent zu gendern, finde ich letztlich doch einfach auch ziemlich schwierig.
Was mich daran hindert, wirklich immer zu gendern, ist, dass oftmals einfach die Übersicht leidet. ZB wenn ich schriftsprachlich ein Regelwerk erklären möchte. "Jede/r, der/die das machen möchte, kann, sofern er/sie nicht, ...." - in dieser Schreibweise leidet die Lesbarkeit eines längeren Absatzes einfach ganz fürchterlich. Man kann entschlacken, versuchen, zu umschreiben, in etwa "Jede teilnehmende Person, die das machen möchte, kann, sofern sie nicht, ...", aber erfahrungsgemäß verstrickt man sich da schnell in verschwurbelte Formulierungen, deren Folge ein erschwertes Verständnis des eiegntlcihen Sachverhalts ist.
Deshalb ma meine Frage vielleicht noch an die Gender-Aktivisten/-innen, wo setzt ihr persönlich die Grenze? Denn wirklich durchgehend konsequent zu gendern, finde ich letztlich doch einfach auch ziemlich schwierig.
Uns geht es richtig gut, selbst im Delirium,
ein Paradies vor unseren Augen.
Wir machen unsere Träume wahr, wir sind alle Superstars,
man muss nur jeden Tag dran glauben.
DTH Allstars
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Diese Angewohnheit "mensch" statt "man" zu schreiben kenne ich bisher nicht als Konsequenz des Genderns. Eher umgekehrt. Ich finde eigentlich dass die Lesbarkeit mancher Absätze mehr an den Inhalten und einem allgemein schlechten Schreibstil leidet als an den Bindestrichen und zusätzlichen Buchstaben. Ich konnte diese Kritik nie so ganz nachempfinden. Klar, es ist erst einmal ungewohnt. Aber mehr auch nicht, wie ich finde. "schriftsprachlich" finde ich da z.B. wesentlich "verschwurbelter" als "der/die TeilnehmerIn...".
Ich bin nun alles andere als eine Genderaktivist, aber so in meiner allgemeinen Sprache gendere ich fast natürlich (nur dann nicht, wenn es z.B. reale Strukturen verdecken würde). Es ist eher so, dass ich es "abschalten" muss, wenn es die Situation nicht zulässt.
Ich bin nun alles andere als eine Genderaktivist, aber so in meiner allgemeinen Sprache gendere ich fast natürlich (nur dann nicht, wenn es z.B. reale Strukturen verdecken würde). Es ist eher so, dass ich es "abschalten" muss, wenn es die Situation nicht zulässt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist
hachja, viel hat sich getan seit dem...Akayi hat geschrieben:illith hat geschrieben: du hast leicht reden, du gehörst ja auch nicht zu ausgeschlossenen partei.
gegenderte sprache hat keinen konkreten nutzen? ich geb dir ein ganz praktisches beispiel, das ich auf einem anderen forum schonmal ausführte: wie es der zufall so will bin ich in unserem kickboxverein für sämtliche design- und laxoutdinge verantwortlich. wenn auf dem flyer nun stünde "unsere kickboxer trainieren bis zu 6 stunden die woche, auch anfänger sind willkommen, komm doch einfach mal vorbei!" welches bild haben da wohl die meisten leserInnen dann im kopf? einen haufen arabischer türsteher-schränke oder tätowierte glatzen, die sich in irgendnem keller schwitzend und blutend die fresse polieren , das dürfte zumindest die grobe richtung sein. ich würde mich da als mädel dann nicht unbedingt hintrauen.
wenn da aber steht "kickboxerInnen" und "anfängerInnen" sieht das mM direkt anders aus. und es spiegelt ja auch die realität wieder, dass wir nen frauen-anteil von +/- 50% haben.
onT: ich gender hauptsächlich mit binnenmajuskel, bei bestimmten 'publikationen' in diskurfremdem kontext aber eher mit "/innen", weil es sonst teils nicht verstanden wird, bzw als spezifisches femininum gelesen wird. manchmal auch mit "... und ...innen".
wenn ich für die arbeit berichte schreib, wird es manchmal aber echt zur herausforderung, damit das bei manchen satzkonstruktionen noch lesbar bleibt.
das gendern ist mir schon so in fleisch und blut übergegangen, dass ich oft aupasen muss, dass ich nicht an 'normale' worte mit "-er" am ende ein "Innen" anhäng (realtalk)
☜★VeganTakeover.de★☞
Re: Gendern?
Ich brech jetzt mal ne Lanze für "man".
Man gehört in die Indefinitivpronomen (glaube so schreibt sich das. :-) ) Wie jemand, alle, eine, einer... etc.
Man Hiess ursprünglich FRAU! (vgl. engl. Woman) Der Mann hiess Ver oder Vir, weiss ich jetzt nicht mehr genau.
Ich such mal schnell nach quellen
E:
--> http://frauensprache.com/man.htm
Der Duden hat auch was interresantes.
Man Herkunft.
mittelhochdeutsch, althochdeutsch man (Mann), eigentlich = irgendeiner, jeder beliebige (Mensch)
Mann Herkunft
mittelhochdeutsch, althochdeutsch man, vielleicht ursprünglich = Denkender
Nichts destotroz sind texte die ohne man auskommen für mich schöner zu lesen.
Man gehört in die Indefinitivpronomen (glaube so schreibt sich das. :-) ) Wie jemand, alle, eine, einer... etc.
Man Hiess ursprünglich FRAU! (vgl. engl. Woman) Der Mann hiess Ver oder Vir, weiss ich jetzt nicht mehr genau.
Ich such mal schnell nach quellen
E:
--> http://frauensprache.com/man.htm
Der Duden hat auch was interresantes.
Man Herkunft.
mittelhochdeutsch, althochdeutsch man (Mann), eigentlich = irgendeiner, jeder beliebige (Mensch)
Mann Herkunft
mittelhochdeutsch, althochdeutsch man, vielleicht ursprünglich = Denkender
Nichts destotroz sind texte die ohne man auskommen für mich schöner zu lesen.
finde ich nicht. ich machs zwar selbst auch nur noch inkonsequent, weil es natürlich seltsam klingt, aber wenn ich sage "man macht dasunddas..." dann denke ich dabei nur an männer. das problem ist halt, dass die gesamte sprache sexistisch ist und es deswegen eigentlich unmöglich ist, daraus auszubrechen.Akayi hat geschrieben:So in etwa kannte ich das auch. Sprich: "mensch" statt "man" eher eine ulkige Marotte den Ausdruck konsequenten Genderns.
btw: mensch steht soweit ich weisz ethymologisch auch in verbindung zu mann... (aber es ist halt nicht so offentsichtlich)
was ich aber gendertechnisch noch wichtiger finde, ist die männliche und weibliche form mit einem _ zu verbinden und das nicht nur bei nomen, sondern auch bei personal- possessivpronomen usw:
beispiel: der_die briefträger_in erhält seinen_ihren lohn immer am monatsanfang.
es geht dabei darum menschen mit einzubeziehen, die sich außerhalb der zweigeschlechtlichkeit sehen, also zb. queers und intersexuelle.
ich weisz, dass das teilweise schwer zu lesen ist, aber erstmal finde ich das garnicht schlecht, da mensch(!) sich dann vielleicht fragt, was das soll und zweitens gewöhnt mensch sich mit der zeit daran.