(Anti)Prostitution und die Alt-Feministen

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Curumo
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(Anti)Prostitution und die Alt-Feministen

Beitrag von Curumo » 3. Jan 2013 17:16

http://www.emma.de/ressorts/artikel/pro ... ne-taeter/
Prostitution ist befreite Sexualität und wer dagegen ist, ist ein puritanischer Moralist. Das hatte mit dem Erstarken der Queer-Bewegung zu tun, die Prostitution als cool und hip definiert.
Baby, it's Definitions-Machtkampf all again :roll:

Passend zu solcherlei Spaltertum ein echtes Evergreen:
I dreamt I broke your heart
and the dream came true

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kiara
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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von kiara » 3. Jan 2013 21:45

Feministen wird mit einem M geschrieben, oder war das n Wortspiel auf Emma?^^

Danke, sehr interessanter Artikel.
corn + floor = cloorn?

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 3. Jan 2013 22:31

Wortspiel auf Emma
I dreamt I broke your heart
and the dream came true

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kiara
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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von kiara » 6. Jan 2013 22:02

hat keiner lust zu dem artikel noch ne meinung abzugeben? :) ich fand den interessant
corn + floor = cloorn?

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illith
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Beitrag von illith » 6. Jan 2013 22:25

das thema ist so komplex, ich bin auch nach jahr(zehnt)elanger befassung damit noch zu keiner abschließend meinung gekommen.
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Kim Sun Woo
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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von Kim Sun Woo » 6. Jan 2013 23:02

....

(konnte meinen Beitrag nicht mehr löschen)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von .u. » 6. Jan 2013 23:22

Ich bin mit der Meinung von Frau Ekman. Prostitution ist keine Dienstleistung, sondern demütigend und unwürdig. Die so genannten "liberalen" Argumente sind für mich sehr schwer zu ertragen.

Simple und leicht einleuchtende Stelle aus dem Interview:
Also analysieren wir, was Prostitution ist: Wenn ich mal für einen Moment die Frauenhändler, Zuhälter und die hohe Vergewaltigungs- und Mordrate beiseite lasse und nur auf die zwei Menschen schaue, die sich in der Prostitution begegnen, dann will die eine Person Sex – und die andere will keinen. Ohne diese Grundvoraussetzung brauche ich keine Prostitution, denn wenn zwei Menschen beide Sex miteinander haben möchten, dann gibt es keinen Grund, dass einer dafür bezahlt. Selbst beim teuersten Escort-Service in einem Fünf-Sterne-Hotel will sie nicht Sex, sondern Geld.
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Anders
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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von Anders » 6. Jan 2013 23:42

Jap, diese Stelle fande ich auch sehr überzeugend.
Muss zugestehen, ich war bisher der Meinung, dass, wer das selbst will und mit sich vereinbaren kann, das auch machen soll. Wenn es denn eine freie Entscheidung ist (jede Form von Zwang, Menschenhandelund so weiter sei davon völlig ausgenommen). Denn ist es wirklich ein so großer Unterschied zu anderen "Dienstleistungen"?

Was mir dieser Text aber gezeigt hat, ist der Zusammenhang zu eben auch anderen Formen von (Lohn-)Arbeit: Die Entfremdung. Und die geht hierbei wahrscheinlich tiefer als in anderen Beschäftigungen, weil es sehr direkt an den eigenen Körper geht.

Trotzdem bleibt für mich der ausgangs erwähnte Punkt, über den ich mir im Moment nicht abschließend sicher bin:
Wenn es denn wirklich eine freie Entscheidung ist (so Entscheidungen, beeinflusst durch Gesellschaft, Rollenbilder, Klischees, Erwartungen usw. usf. frei sein können), warum nicht?
Ich muss damit nicht einverstanden sein, kann darin Unterdrückung und Ausbeutung sehen... aber das kann ich auch in vielen anderen Berufen, auch in genereller Lohnarbeit. Und wenn der Unterschied zu anderer, akzeptierter Lohnarbeit eben der den Körper betreffende ist, sollte die Person darüber entscheiden, der der Körper "gehört". Demnach fände ich es aus dieser Position falsch, Prostitution allein anzuklagen, ohne diese Anklage auf jede Form entfremdender Arbeit auszuweiten.
Oder übersehe ich da etwas? (Ernste Frage, bin mir da wie gesagt selbst noch nicht so 100% schlüssig.)
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von .u. » 7. Jan 2013 00:09

Bei anderen dienstleistenden Tätigkeiten (sowie jedglichen sonstigen Berufen) besteht zumindest die Möglichkeit, es gerne zu tun. Bei der Prostitution verkaufst du dich selbst, nicht einfach eine Dienstleistung. Der "Kunde" will DICH (im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen zwar, aber es geht trotzdem um die Person). Bei anderen Dienstleistungen werden z.B. Taxifahrten angeboten oder Reinigungstätigkeiten oder Körperpflege wie Haareschneiden, Kosmetik etc. Der Kunde bezahlt aber nur für den Dienst - der dienstleistende Mensch hat ihn nichts anzugehen. Ich finde das auf überhaupt keine Weise gleichstellbar.
Nicht umsonst spricht man negativ kritisierend von Prostitution, wenn z.B. eine Person des öffentlichen Lebens ihre Privatsphäre "verkauft" für irgendwelche nicht-privaten Ziele (frag jetzt nicht nach 'nem Beispiel, ich hoffe nur gerade, Du weißt, was ich meine).
Achso: Und ich würde nicht die Anbietende bestrafen, sondern denjenigen, der dafür bezahlt. Das ist ja die Straftat. Bzw. die/den Vermittler_in, bzw. Betreiber_in des Ladens.
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Re: (Anti)Prostitution und die Alt-Femministen

Beitrag von Kim Sun Woo » 7. Jan 2013 00:17

edit: argh. wieso gibt es keine Löschfunktion mehr? wtf?!
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