Steuer auf tierliche Produkte?

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Zardoz
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Re: Steuer auf tierliche Produkte?

Beitrag von Zardoz » 14. Mär 2013 12:44

Bisschen unverschämt , was? Weißt Du, was ich beruflich mache? Halt mal die Luft an!

Du solltest Dir mal Dieter Nuhr zu Herzen nehmen.

Steuern sind Abgaben, die zur Einnahmeerzielung dienen.
Beiträge sind Abgaben, die wegen der Inanspruchnahme einer Leistung des Staates erhoben werden
Gebühren sind Abgaben die den Aufwand für Leistungen des Staates abgelten sollen.

Das sind - etwas vereinfacht -die verwaltungsrechtlichen Definitionen.

PUNKT

Alles andere ist Propaganda.

In den Verbrauchsteuergesetzen ist eine Lenkungsaufgabe nicht enthalten.

Man sollte halt nicht einfach die Journaille nachbeten und zudem den Unterschied zwischen WIRTSCHAFT und FINANZVERWALTUNG kennen.
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kiara
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Beitrag von kiara » 14. Mär 2013 12:59

Zardoz hat geschrieben:Bisschen unverschämt , was?
Dann schreib halt nicht so n dummes Zeug, wenn du mit den Antworten darauf nicht umgehen kannst. Oder lass dich zumindest informieren.
Zardoz hat geschrieben: Weißt Du, was ich beruflich mache? Halt mal die Luft an!
Ich weiß nur dass du n Typ im Internet bist der dummes Zeug von sich gibt ;)
Zardoz hat geschrieben:Steuern sind Abgaben, die zur Einnahmeerzielung dienen.
Ja klar. Und unterschiedliche Steuersätze auf Produktgruppen haben natürlich den Sinn, den Konsum zu steuern. Das ist wirtschaftlich absolutes Basicwissen!
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Re: Steuer auf tierliche Produkte?

Beitrag von Zardoz » 14. Mär 2013 13:21

Auweia,

was man so alles als Basiswissen weiß .....

redest Du jetzt von Umsatzsteuer oder Verbrauchsteuern?

Selbst bei der Umsatzsteuer dient der ermäßigte Umsatzsteuersatz nicht dazu den Verbrauch zu steuern. Der dient dazu, bestimmte Lieferungen für Grundbedürfnisse zu entlasten ...

Die Verbrauchsteuern haben m. W. überhaupt keine "unterschiedlichen Steuersätz" mit Ausnahme der Energiesteuer oder wie die jetzt heißt, die die Mineralölsteuer ersetzt hat.

Aber bei all den Verbrauchsteuern wird nur gerne eine Lenkungsaufgabe postuliert, damit die Steuer akzeptiert wird. Wenn man die Ertasteuern anheben würde, würden nämlich alle schreien. So gibt es immer jemanden, der das gut findet, dass die anderen mehr Steuern zahlen müssen.

Und das ist steuerliches Basiswissen.
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Beitrag von Spreewaldgurke » 14. Mär 2013 13:49

Zardoz hat geschrieben:Auweia,

was man so alles als Basiswissen weiß .....

redest Du jetzt von Umsatzsteuer oder Verbrauchsteuern?

Selbst bei der Umsatzsteuer dient der ermäßigte Umsatzsteuersatz nicht dazu den Verbrauch zu steuern. Der dient dazu, bestimmte Lieferungen für Grundbedürfnisse zu entlasten ...

Die Verbrauchsteuern haben m. W. überhaupt keine "unterschiedlichen Steuersätz" mit Ausnahme der Energiesteuer oder wie die jetzt heißt, die die Mineralölsteuer ersetzt hat.

Aber bei all den Verbrauchsteuern wird nur gerne eine Lenkungsaufgabe postuliert, damit die Steuer akzeptiert wird. Wenn man die Ertasteuern anheben würde, würden nämlich alle schreien. So gibt es immer jemanden, der das gut findet, dass die anderen mehr Steuern zahlen müssen.

Und das ist steuerliches Basiswissen.
Umsatzsteuer- logischerweise keine Lenkungsaufgabe da allgemein gülltig (hier passt m.E. deine Definition von Steuern zur reinen Einnahmeerziehlung)
Verbrauchssteuern (hier ist die Def. zu oberflächlich) - natürlich gibt es da einen Lenkungseffekt, da eben nur bestimmte Waren betroffen sind.

Es ist schlicht logisch, dass wenn eine Ware steuerlich verteuert wird, bei gleicher Geldmenge die Nachfrage entsprechend sinken muss.
Also gibt es immer einen Lenkungseffekt.

Welchen Umfang der hat, wie sinnvoll das ist und ob die Initiatoren evtl. noch andere Beweggründe haben (den Lenkungseffekt also nur vorschieben), tut nichts zur Sache. Da kannst du ja Deine Meinung haben. Trotzdem ist der Effekt da.

Edit: Nur am Rande:
Es gibt bei Verbrauchssteuern übrigens unterschiedliche Sätze (Tabak ist wohl nicht gleich Tabak und Bier z.T. Mengenabhängig)

Wen es interessiert:
http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuer ... _node.html
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Re: Steuer auf tierliche Produkte?

Beitrag von Zardoz » 14. Mär 2013 14:47

http://www.juraforum.de/lexikon/steuern

Da sind die genauen Definitionen der Termini enthalten. Für beiträge und Gebühren habe ich oben versucht, dass etwas verständlicher zu umschreiben.

Steuern sind Abgaben, die zur Einnahmeerzielung erhoben werden. Mehr nicht. Man kann damit versuchen Lenkungswirkungen zu erzielen. Dem widerspricht aber schon die Aufgabe der Steuer, eine Einnahmequelle für den Staat zu erzielen. Was soll eine Steuer, wenn die Quelle versiegen soll?

Politiker behaupten gerne eine Lenkungsfunktion, weil man damit eine Steuer akzeptabler machen kann. Mehr nicht ....
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Re: Steuer auf tierliche Produkte?

Beitrag von kiara » 14. Mär 2013 15:08

Zardoz, das ist eine Definition davon, was es IST, nicht eine Definition davon, was es MACHT.

Natürlich ist der primäre Sinn von Steuern generell Geldeinnahme. Die UNTERSCHIEDLICHEN Steuern auf verschiedene Produktgruppen dienen allerdings, Konsumverhalten zu steuern, sonst wären sie nicht UNTERSCHIEDLICH, sondern alle GLEICH. Irgendwie logisch, oder?
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Beitrag von Spreewaldgurke » 14. Mär 2013 15:20

Zardoz hat geschrieben:http://www.juraforum.de/lexikon/steuern

Da sind die genauen Definitionen der Termini enthalten. Für beiträge und Gebühren habe ich oben versucht, dass etwas verständlicher zu umschreiben.

Steuern sind Abgaben, die zur Einnahmeerzielung erhoben werden. Mehr nicht. Man kann damit versuchen Lenkungswirkungen zu erzielen. Dem widerspricht aber schon die Aufgabe der Steuer, eine Einnahmequelle für den Staat zu erzielen. Was soll eine Steuer, wenn die Quelle versiegen soll?

Politiker behaupten gerne eine Lenkungsfunktion, weil man damit eine Steuer akzeptabler machen kann. Mehr nicht ....
Und du behauptest das Gegenteil. Mehr nicht.
Das das in der Definition steht bzw. nicht steht kann ja sein. Der Gesetzgeber richtet sich in der Realität dann anscheinend nicht danach.
Schick den Link mal an Jürgen Tritin - vielleicht ist er ja dann gegen die Ökosteuer (ich weiß, dass die nicht als "Verbrauchssteuer" zählt - ist aber das gleiche Prinzip)...

Fakt ist, wenn eine Ware verteuert wird und es die Möglichkeit gibt, dass die Kunden sie substituieren, dann wird das passieren.
Siehe aktuell Treibstoff. Rekordergebnis der DB weil die Benzinpreise so hoch sind, dass die Leute lieber mit der Bahn fahren.
Das ist ein klarer Lenkungseffekt.
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Beitrag von Spreewaldgurke » 14. Mär 2013 15:34

kiara hat geschrieben:Zardoz, das ist eine Definition davon, was es IST, nicht eine Definition davon, was es MACHT.

Natürlich ist der primäre Sinn von Steuern generell Geldeinnahme. Die UNTERSCHIEDLICHEN Steuern auf verschiedene Produktgruppen dienen allerdings, Konsumverhalten zu steuern, sonst wären sie nicht UNTERSCHIEDLICH, sondern alle GLEICH. Irgendwie logisch, oder?

Hier möchte ich nochmal einhaken.
Der primäre Sinn einer politischen Maßnahme ist m.E. den hintergründigen politische Zweck zu erfüllen.
Die Steuer ist ein Werkzeug - wofür man es einsetzt ist dem "Benutzer" überlassen, und der richtet sich i.d.R. nicht nach Definitionen.

OK, der Staat brauch Einnahmen - Steuern werden auch dazu genutzt (und sicherlich auch hauptsächlich).
Steuern können aber auch andere Zwecke verfolgen, nämlich z.B. eine ware so stark zu verteuern, dass sie nicht mehr konsumiert wird (Tabak).

Klar sind das gegenläufige Ziele aber sowas gibt es deshalb trotzdem.
Und das ist keine Lügerei der Politik oder irgend etwas total weltfremdes sondern einefach reale Praxis.
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Re: Steuer auf tierliche Produkte?

Beitrag von Zardoz » 14. Mär 2013 16:10

Stell erst mal dar, von welcher Steuer Du redest, Kiara ....

Übersicht über Verbrauchsteuern

http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrauchs ... schland%29

da sind bagatellsteuern drunter aber auch wesentliche, die erhebliche Anteile zum Bundeshaushalt dazu tun.

Klassisches Beispiel für behauptete aber nicht gewollte Lenkungsfunktion ist die Energiesteuer, die die Mineralölsteuer abgelöst hat. "Rasen für die Rente" wurde gesagt und tatsächlich fließt sie, wie alle anderen auch einfach so in die Haushalte ein. Beosnderes energieintensive Industrien sind ausgenommen.

Bierverbauch z. B. ändert sich wegen geändertem Trinkverhalten, nicht wegen der Steuer
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Re: Steuer auf tierliche Produkte?

Beitrag von kiara » 14. Mär 2013 16:27

Zardoz: Angebot und Nachfrage. So ziemlich das grundlegendste, was es in der Wirtschaft gibt.

=> Wenn etwas teurer wird, wird weniger gekauft. (Sogenannte "elastische Nachfrage" - eine Grundeigenschaft von Produkten in der sog. "freien Marktwirtschaft")
=> Steuern machen etwas teuerer.
=> Wenn etwas bestimmtes, zb. Alkohol oder Tabak, höher versteuert ist, wird es teurer.
=> Also wird davon weniger gekauft.

=> De facto beeinflusst diese Steuer also das tatsächliche Konsumverhalten. Q.E.D.

Natürlich wird das in der Politik genutzt um das Konsumverhalten zu beeinflussen. Ist ja auch teilweise sinnvoll (Tabaksteuer) auch wenn es teilweise zu Problemen führt (größerer Schwarzmarkt).

Eine Ausnahme gibt es: bei Produkten, die eine sogenannte "unelastische Nachfrage" haben. Aber eine hundertprozentige Unelastizität gibts praktisch nicht - sogar der Konsum von Produkten mit einer vergleichsweise unelastischeren Nachfrage wie Tabak oder Mineralöl lässt sich durch Steuer verändern.


Das alles ist übrigens Wirtschaft 10. Klasse Gymnasium und so ziemlich Allgemeinwissen, für alle, die sich schon mal irgendwie mit Wirtschaft beschäftigt haben.
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