Abtreibung?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 14. Feb 2013 15:21

Karfunkel hat geschrieben:Die willkürliche Festlegung, ab wann menschliches Leben schützenswert sei, ist schlicht eine Alters-Diskriminierung, die meines Erachtens nach genauso falsch ist wie jede andere Diskriminierung eines Menschen aufgrund spezifischer Eigenschaften, wie der Rasse, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Volkszugehörigkeit, Behinderung.
Außer es handelt sich um eine Frau, denn dann hat man natürlich das Recht die Entscheidungsfreiheit, die körperliche Unversehrtheit und die Privatsphäre zu verletzen.
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Beitrag von Mac » 14. Feb 2013 15:23

Nein, den meinte ich nicht, hab aber auch überall den beim googeln gefunden.
Die Henne ist nur die Methode, mit der ein Ei ein anderes Ei produziert.

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Beitrag von Mac » 14. Feb 2013 15:26

Akayi hat geschrieben:
Karfunkel hat geschrieben:Die willkürliche Festlegung, ab wann menschliches Leben schützenswert sei, ist schlicht eine Alters-Diskriminierung, die meines Erachtens nach genauso falsch ist wie jede andere Diskriminierung eines Menschen aufgrund spezifischer Eigenschaften, wie der Rasse, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Volkszugehörigkeit, Behinderung.
Außer es handelt sich um eine Frau, denn dann hat man natürlich das Recht die Entscheidungsfreiheit, die körperliche Unversehrtheit und die Privatsphäre zu verletzen.
Das ist genau das, was mich an der Diskussion am meisten stört. Es wird so getan, als wäre die Sachlage glasklar und da gäbe es auch nichts zu diskutieren. Dass das undifferenziert ist, ist nicht so wichtig, denn die Sachlage ist ja glasklar.
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Beitrag von Akayi » 14. Feb 2013 15:28

Nun, die juristische Lage ist glasklar. Weswegen man im Zweifel einfach gegen Windmühlen anrennt, wenn man sich für Schwangerschaftsunterbrechungen aussspricht. Ansonsten ist es wie überall eine Frage der Argumente. Deinen Vorwurf verstehe ich daher nicht. Vielleicht führst du das nochmal aus?
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Beitrag von Mac » 14. Feb 2013 15:34

Akayi hat geschrieben:Nun, die juristische Lage ist glasklar. Weswegen man im Zweifel einfach gegen Windmühlen anrennt, wenn man sich für Schwangerschaftsunterbrechungen aussspricht. Ansonsten ist es wie überall eine Frage der Argumente. Deinen Vorwurf verstehe ich daher nicht. Vielleicht führst du das nochmal aus?
Die juristische Seite spielt doch hier gerade keine Rolle, wo es abstrakt darum geht, was richtig und was falsch ist und ob es vielleicht auch mal was dazwischen geben kann.
Mein Vorwurf ist der, dass der allgemien moderne Konsens der ist, dass eine Frau immer selbstbestimmen kann, ob sie ein Kind austrägt oder nicht. Es geht also nicht darum, Abtreibung als solche zu bewerten, sondern darum, ob das per Kleiderbügel oder in einer Klinik durchgeführt wird.
Wenn dann jemand eventuelle moralische oder ethische Bedenken formuliert, ist er ein Spinner.
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Beitrag von Akayi » 14. Feb 2013 15:40

Das sehe ich anders, und die Realität sieht objektiv anders aus: Der Konsens ist, dass Frauen nicht selbst entscheiden dürfen, sondern dass der Staat und die Gesellschaft da mitentscheidet. Das ist die aktuelle Situation, ich verstehe nicht, wie du das anders sehen oder empfinden kannst.
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Beitrag von Mac » 14. Feb 2013 15:42

Akayi hat geschrieben:Das sehe ich anders, und die Realität sieht objektiv anders aus: Der Konsens ist, dass Frauen nicht selbst entscheiden dürfen, sondern dass der Staat und die Gesellschaft da mitentscheidet. Das ist die aktuelle Situation, ich verstehe nicht, wie du das anders sehen oder empfinden kannst.
Ich rede nicht vom Staat, sondern vom üblichen Umfeld eines mitteleuropäischen Politikinteressierten zwischen 14 und 40. Also von uns.

Edit redet auch nicht von der gängigen Praxis bzw. der Rechtslage, sondern von der Theorie.
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Beitrag von Akayi » 14. Feb 2013 15:46

Ich kann dir wirklich nicht folgen. Ich lebe in einer Gesellschaft in der es sicherlich hier und da mal Proteste bzw. Gegendemonstrationen gegen Gegner von Schwangerschaftsunterbrechungen gibt, aber das nicht viel an der Tatsache ändert dass Frauen nicht selbst entscheiden dürfen. Würde sich deine Darstellung irgendwie materialisieren, dann würde es doch vermutlich etwas anders aussehen?
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Re: Abtreibung?

Beitrag von Mac » 14. Feb 2013 15:49

Ich lebe in einem Umfeld, in der jeder der Meinugn ist, dass ne Frau selbst alleinig entscheiden sollte, ob sie ne Schwangerschaft abbricht oder nicht. Ich kenne absolut niemanden, der daran auch nur leiseste Zweifel zuläßt, sofern er nicht seine Vernunftbegabung in die Hände irgendeines Gottes gegeben hat.

Edit:
Nein, das würde sich nicht zwangsläufig anders darsatellen. Es gibt schließlich auch niemanden, der die kalte Progression nicht abschaffen will, trotzdem passiert das nicht.

Edit²: Die mediale Berichterstattung scheint mir auch der Ansicht zu sein, dass es da nichts mehr zu diskutieren gibt.
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Beitrag von Karfunkel » 14. Feb 2013 16:05

Ein paar Anmerkungen:

Also zum einen ist die juristische Lage alles andere als "eindeutig", denn Schwangerschaftsabbrüche sind zwar verboten, weil eben das GG den Schutz des menschlichen Leben fordert, unter gewissen Umständen aber straffrei gestellt. Ich finde nicht, dass das eine "eindeutige" Sache ist.

Dann ists mir relativ egal, wie die Rechtslage ist für die ethische Beurteilung einer Situation. Bei der Tierquälerei in der Tierhaltung ists ja so, dass die juristische Lage völlig klar ist. Das ist erlaubt. Und trotzdem ist es unethisch und verwerflich. Zocken an den Börsen mit Lebensmitteln ist auch erlaubt und gleichzeitig eine Sauerei. Und da gibts tausend Beispiele, die genau so sind.

Drittens: Die Rechte auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung sind dem Recht auf Leben nachgeordnet. Wenn ich zwischen zwei Rechten abzuwägen habe und eins davon ist das Recht auf Leben, dann hat das andere Recht "keine Chance", um das mal so zu sagen. Dass jetzt dummerweise Frauen schwanger werden und Männer nicht, das ist eine furchtbare Diskriminierung der Natur oder Gottes oder was weiss ich. So weit - so schlecht. Aber da kann weder ich was für noch der ungeborene Mensch. Manche Sachen sind halt einfach wie sie sind. Da kann ich auch nix dran ändern. Und ich kann auch nicht nur um die Frau da nicht in die Pflicht zu nehmen einfach die ethische Problematik ausklammern, dass eine Abtreibung eben eine Tötung eines Menschen ist.
Mein B klemmt. Wenn sich irgendwas seltsam anhört und ein B Abhilfe schaffen würde, einfach eins reindenken. :)

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