Überbevölkerung?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 19. Aug 2014 22:59

Davon abgesehen, dass ich den Braungart persönlich total furchtbar finde, kritisiere ich an Cradle to cradle, dass es einen massenhaften Konsum vorsieht. Es geht 0,0 sich Gedanken zu machen, ob tatsächlich der ganze Mist gebraucht wird, sondern lediglich Dinge so zu designen, dass sie recycliert werden können.
Das Problem der (geplanten*) Obsoleszenz wird auch nicht angegangen und da sehe ich ein eklatantes Versäumnis. Zur Produktion wird Energie verbraucht, Distanzen müssen überwunden werden usw. daher wären hier Einsparungen mehr als sinnvoll.

.u.
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Beitrag von .u. » 19. Aug 2014 23:04

Achso! Das hatte ich so nicht verstanden!
...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 19. Aug 2014 23:27

Ich hab auch das Video nicht angeschaut, der Typ hat an der Uni mal nen Vortrag gehalten und ich hab Ressourcenmanagement als Nebenfach, da kommt cradle to cradle (Vor-/Nachteile) immer wieder vor.

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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 20. Aug 2014 09:00

Rosiel hat geschrieben:Davon abgesehen, dass ich den Braungart persönlich total furchtbar finde, kritisiere ich an Cradle to cradle, dass es einen massenhaften Konsum vorsieht.

Ich finde ihn eigentlich recht erfrischend. Seine Vortragsweise hat was finde ich.

Ich glaube nicht, dass er einen massenhaften/maßlosen Konsum propagiert. Sondern nur, dass wir einfach vieles intelligenter anstellen können und sollten. Und wenn wir das tun, wir dann immer noch einem entsprechend guten Lebenstandard aufrechterhalten können. Das ist ja die Angst die viele haben, dass wenn wir wirklich umweltbewusst leben möchten, wir dann wieder zum teil ins "Mittelalter" zurückgeworfen werden. Er zeigt eben auf, dass das nicht zwangsläufig der Fall sein muss, sondern wir nur unsere Denkweise und Herangehensweise ändern sollten.
Was ich ein super Beispiel fand. Warum gehen wir in den Wald und machen das Holz klein und verbrennen es. Statt zuerst daraus Möbel herzustellen und es dann, wenn diese Kaputt sind verbrennen oder recyceln zu Papier oder ähnlichem. Einfach intelligentere Kreisläufe nutzen.
Auch fand ich das mit den Ameisen sehr anschaulich. Dass die Biomasse der Ameisen viel höher ist, als die der Menschen und die Ameisen leben, ohne dass sie die Umwelt belasten, in natürlichen Kreisläufen. Klar wollen wir komfortabler Leben als Ameisen, aber ich denke das ist möglich.
Die Richtung ist gut. Aber es gehört noch viel Fantasie dazu , sich alle Konsumprodukte als rundum positiv für die Umwelt vorzustellen.
Klar ist das noch nicht das Ziel, aber als ersten Schritt in die richtige Richtung find ich das schonmal gut. Jetzt müssen andere nur noch folgen und vielleicht bekommen wir das ganze dann ja doch noch in den Griff.
Rosiel hat geschrieben:Ich hab auch das Video nicht angeschaut, der Typ hat an der Uni mal nen Vortrag gehalten und ich hab Ressourcenmanagement als Nebenfach, da kommt cradle to cradle (Vor-/Nachteile) immer wieder vor.
Was sind die Nachteile von cradle to cradle?
Gibt es zu der Vorlesung evtl. ein elektronisches Skript? Daran hätte ich großes Interesse. Ich habe Umwelt- und Verfahrenstechnik studiert. Über Ressourcenmanagement kam dabei leider nicht viel vor...

Gruß
Splendidus
Ich bin kein Veganer.

.u.
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Beitrag von .u. » 28. Sep 2014 19:48

...But the stars we could reach were just starfish on the beach.

.u.
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Beitrag von .u. » 28. Sep 2014 22:50

Und noch ein sehr guter Artikel, der sich wiiirklich zu lesen lohnt, wie ich finde:
http://www.zeit.de/2014/07/szenario-sch ... voelkerung


Und eine Internetadresse, die den Eindruck macht, richtig informativ zu sein:
http://foundational-research.org/
The Foundational Research Institute (FRI) is a group of scholars and altruists working to explore crucial considerations for how to reduce suffering in humanity’s future. Founded in 2013, we serve as a platform to share perspectives on shaping future trajectories in positive directions, drawing from fields as diverse as mathematics, neuroscience, economics, international relations, psychology, and philosophy. In the future, we aim to hire researchers directly to explore new insights and coordinate with outside academics to leverage existing knowledge.

Wow! :eek: :heart:
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 29. Sep 2014 09:15

http://www.newgeography.com/content/002 ... few-babies

http://www.washington.edu/news/2014/09/ ... n-by-2100/
“Earlier projections were strictly based on scenarios, so there was no uncertainty,” Gerland said. “This work provides a more statistically driven assessment that allows us to quantify the predictions, and offer a confidence interval that could be useful in planning.”

World population projections are based mostly on two things: future life expectancy and fertility rates. Earlier techniques relied largely on expert opinion for how those trends were expected to change.
http://abcnews.go.com/Technology/story?id=98371
Like the weather, population is tricky to predict since it is dependent on so many independent factors, including disease, wars and social trends. Demographers in the 1930s, for example, never predicted the post-World War II baby boom that caused populations to spike in the United States. Later, they also missed that U.S. birth rates would drop significantly by the 1970s.
http://www.economist.com/news/internati ... dont-panic
It is true, as the article says, that “these projections indicate that there is little prospect of an end to world population growth this century”. But that, too, has been apparent for a while. Global population growth is slowing down, not stopping. The rise in the total from 5 billion to 6 billion took 12 years; so did the rise from 6 billion to 7 billion. But the rise from 9 billion to 10 billion looks likely to take 25 years and from 10 billion to 11 billion, roughly 45 years. That of course is not population stability, but is a move towards, rather than away from it.
http://rt.com/news/189012-world-populat ... resources/
However, such deadly diseases, including HIV, have largely been brought under control by the scientific community, and do not seem capable of offsetting high global birth rates.

So humans are left with a situation in which medical science has given them extended life spans and less likelihood of dying prematurely from deadly diseases, which, at the same time, places pressure on the planet and its finite store of resources.

How long such a contradiction can continue on an increasingly crowded planet remains the big question for scientists.
http://www.nytimes.com/2013/09/21/busin ... .html?_r=0

Die Orginal-Studie der UN:

http://www.un.org/esa/population/public ... 0final.pdf
I dreamt I broke your heart
and the dream came true

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 29. Sep 2014 09:43

Hast Du dich mit diesem Institut genauer beschäftigt, unkraut? Ich kann nicht nachvollziehen, wer dahinter steckt oder ob es sich nur um diese Website mit gesammelten Essays handelt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

.u.
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Beitrag von .u. » 29. Sep 2014 21:41

Nein, überhaupt nicht. Also da steht ne Adresse und Namen und diese Beschreibung. Aber sonst hab ichs mir nicht genauer angeguckt.

Wenn man mal die Namen googelt, scheinen sie mit der Giordano-Bruno-Stiftung verbandelt zu sein. Zumindest ist dieser Adriano Mannino, der beim FRI als Advisor steht, Co-Präsident der GBS Schweiz.
Der Adrian Hutter scheint rein und klarer Physiker zu sein, wenn man sich seine Themen anguckt: http://quantumtheory.physik.unibas.ch/people/hutter/
Der Brian Tomasik hat für Microsoft gearbeitet und ne Homepage http://www.sccs.swarthmore.edu/users/09/btomasi1/
Sie sehen für mich einfach wie übelst krasse Überflieger aus.
Aber ob sie sich wirklich nur aus Spenden finanzieren oder inwiefern überhaupt, weiß ich nicht.
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Serendipity

Beitrag von Serendipity » 1. Okt 2014 14:09

Das FRI befasst sich auch mit dem Leid von Wildtieren, deren Populationen im vergleich extrem gross sind. Ich bin in dem Zusammenhang auf diesen Vortrag gestossen: https://www.youtube.com/watch?v=4aa6g1y4l8I
Recht krasse Thematik! Bin noch immer dabei, mich vertieft darüber zu informieren…

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