Landtagswahlen in Sachsen 2014, Nichtwähler, Sachsen & Sorbe

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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somebody
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Beitrag von somebody » 15. Sep 2014 20:44

FDP = Klientelpartei (anderes Wort für Interessenpartei)
https://de.wikipedia.org/wiki/Interessenpartei

amerikanischer Kulturkannibalismus = amerikanische Kultur frisst andere Kulturen
Mir hängen trashige amerikanische Kulturexporte wie die unzähligen trashigen TV-Shows, trashigen Movies und der sonstige amerikanische Medienmüll wie auch amerikanische Imbisse und vieles anderes zum Hals heraus. In meiner Aversion gegenüber amerikanischer Kultur bin ich jedoch inkonsequent, indem ich gelegentlich Cowboystiefel, Bolotie und Ray-Ban Aviator- und Wayfarer-Brillen, meist kombiniert mit verschlissenen Jeans vom Discounter und 70/80er Jahre Lederjacken und Sakkos trage, Spyderco-Messer sammle und gelegentlich Corvette fahre.
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Anders
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Beitrag von Anders » 15. Sep 2014 20:52

somebody hat geschrieben: Der Deutschland-Fetisch der Rechten und mein Bedauern des Wandels des ehemaligen Landes der Dichter und Denker zu einem dritt- oder viertklassigen Satellitenstaat des grossen freien Bruderlandes Vereinigte Staaten von Amerika und mein Bedauern der Assimilierung der deutschen Kultur durch das kulturlose Amerika sind zweierlei Dinge.
Kaum.
Es gibt mehrere Arten rechten Denken, das eine ist nen "Deutschland über alles"-Dumpfsinn, der aber wohl nurnoch seltener offen praktiziert wird.
Dagegen ist es in vielen rechten Kreisen äußerst beliebt sich als "besorgte Bürger_innen(/-vertreter_innen)" zu geben und den Verlust der "deutschen Kultur" zu beklagen, vornehmlich durch a) den "amerikanischen Kulturimperialismus" (oder bei dir eben Kulturkannibalismus ... ähm.. was auch immer das sein mag) und b) "die Multi-Kulti-Gesellschaft".
Die daraus oft resultierende Argumentation geht dann in die Richtung, dass Kultur quasi im Genom liegt, dass es für verschiedene "Völker" jeweils unterschiedliche "richtige Kulturen" gibt und dass bei der Missachtung dieses Grundsatzes eine Abnahme der Lebensqualität der Menschen, die nicht in/nach der "richtigen Kultur" leben, folgen würde. Im Endeffekt stehst du dann bei Blut-und-Boden-Theorien und Ethno-Pluralismus.

Anhang nach deinem letzten Post:
Also ist einiges der amerikanischen Kultur und was du dafür hälst in deinen Augen Mist, anderes ist geil. So oder so ähnlich sehen wohl die meisten Menschen die meisten Kulturen.
Und es ist mitnichten so, dass "die amerikanische Kultur" andere Kulturen "frisst". In nem globalen, kapitalistischen Wirtschaftssystem setzt sich oft durch, was verkaufsfähig ist. Und das ist unbenommen von Interessen einer "Kultur". (Eine Kultur ist eh kein Subjekt, dass eigenständig handeln kann.)
Wenn niemand Bock auf dieses "trashige XYZ-Gedöns" hätte, würde es sich nicht verbreiten.
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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somebody
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Beitrag von somebody » 15. Sep 2014 21:53

Rechte, so wie ich sie verstehe, sehen die eigene Kultur als gegenüber anderen Kulturen höherwertig an und maßen sich an, Angehörigen fremder Kulturen ihre eigene Kultur zu oktroyieren und gleichzeitig die fremde Kultur zu verdrängen oder zu assimilieren.
Beispiele: Die US-Unternehmen verdrängen/fressen beispielsweise die deutsche Kultur in Deutschland unter Einsatz gigantischer Werbebudgets, legaler Lobbyarbeit und Erpressung. Die Terrororganisation Islamischer Staat will gewaltsam ein Kalifat errichten.

Menschen, die, wie ich, ihre ursprüngliche Kultur erhalten wollen und als gleichwertig mit anderen Kulturen ansehen, sind keine Rechten.
Beispiel: Deutsche Menschen leben gleichberechtigt mit beispielsweise aus Amerika, Kurdistan, Indien, Kenia und vielen anderen Ländern eingewanderten Menschen in Deutschland bei gleichzeitiger Erhaltung und gleichzeitigem gegenseitigen Respekt der Ursprungskulturen zusammen.
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Beitrag von Anders » 15. Sep 2014 22:18

So wie du sie verstehst... ja.
Nur ist das Überordnen der eigenen Kultur, Nation o.ä. eben nichtmehr obligatorischer Teil der offen vorgetragenen Meinungen.
Sondern genau der sog. "Erhalt der eigenen Kultur" (plus deren Verteidigung gegen fremde, die eigene "bedrohende" Kulturen) sowie die Betonung, dass jede Kultur gleichermaßen wichtig für die in ihr lebenden Menschen ist. (Und die sollen entsprechend bitteschön auch in ihrem Kulturkreis bleiben, sonst würden ja erstens sie selbst nie erfüllt sein können, weil sie in der "falschen Kultur" leben und andererseits stören sie so die Kreise der Kultur, in welche sie so dreist "eindringen".)

Ich sage damit noch nicht, dass das genau das ist, was du hier schreibst, aber es weist eben diverse Ähnlichkeiten auf. Insofern ist es eben nicht verwunderlich, dass andere auf deine Äußerungen skeptisch und/oder kritisch reagieren.

Des weiteren ist eine Kultur kein starres Ding, das einmal erschaffen ist und dann gegen jedwede Veränderung verteidigt werden muss.
Kultur ist steter Wandel, verwerfen von überholten Eletemen, Aufnahme und Entwicklung von Neuem.
Dass dir davon einiges nicht gefällt, mag so sein. Aber dadurch wird eine Kultur weder "zerstört" noch "getötet" oder "gefressen" (weiß auch nicht, wie du zu solchen Vokabeln in dem Kontext kommst. Scheint mir nen ziemlich gewalttätiges und blutiges Bild zu zeichnen). Sie entwickelt sich lediglich in eine dir nicht genehme Richtung.
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Beitrag von somebody » 16. Sep 2014 00:39

Kann Deine Argumentation nachvollziehen.

Zwischen - aus meiner Sicht berechtigter - Wahrung der eigenen Kultur und Missachtung fremder Kulturen liegt fließender Übergang vor.

Ebenfalls fließender Übergang besteht zwischen ausgewogenem und zerstörerischem Wandel. Langsamer, für die einheimischen Unternehmen relativ schonender Wandel, beispielsweise die teilweise Verdrängung klassischen Schuhwerks im Alltag durch Sneaker etc war für mich vertretbar. Ruinöses Ausdünnen einheimischer Unternehmen durch den von ihnen beschäftigten Menschen niedrige Löhne zahlende und schlechte Arbeitsbedingungen bietende US-Neocon-Giganten stellt für mich hingegen zerstörerischen Wandel dar.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Sep 2014 05:58

somebody hat geschrieben:Beispiele: Die US-Unternehmen verdrängen/fressen beispielsweise die deutsche Kultur in Deutschland unter Einsatz gigantischer Werbebudgets, legaler Lobbyarbeit und Erpressung.
Den US-Unternehmen ist diese Kultur total scheißegal. Als ob es denen darum ginge irgendeine Kultur zu zerstören. Da geht es um Geld, genauso wie für deutsche Firmen. Deswegen gibt es z.B. auch lecker Rostbratwürstchen bei McDonalds usw. usf.
somebody hat geschrieben:Die Terrororganisation Islamischer Staat will gewaltsam ein Kalifat errichten.
Praktisch alle Nationalstaaten sind gewaltsam errichtet worden, dass musst Du mit deinem "ehemaligen Land der Dichter und Denker" doch bestens wissen. Wieso misst du mit zweierlei Maß?
somebody hat geschrieben: Menschen, die, wie ich, ihre ursprüngliche Kultur erhalten wollen und als gleichwertig mit anderen Kulturen ansehen, sind keine Rechten.
Wenn sie so argumentieren durchaus. Es hindert dich niemand den ganzen Tag ein Walkjanker zu tragen und Volkstänze aufzuführen. Wenn du allerdings damit ankommst andere "Kulturen" abzuqualifizieren, nur weil sie sich auf dem Markt besser durchsetzen und dazu noch merkwürdige Verschwöhrungstheorien ausbreitest, dann begiebst Du dich ins rechte Fahrwasser.
somebody hat geschrieben: Ebenfalls fließender Übergang besteht zwischen ausgewogenem und zerstörerischem Wandel. Langsamer, für die einheimischen Unternehmen relativ schonender Wandel, beispielsweise die teilweise Verdrängung klassischen Schuhwerks im Alltag durch Sneaker etc war für mich vertretbar. Ruinöses Ausdünnen einheimischer Unternehmen durch den von ihnen beschäftigten Menschen niedrige Löhne zahlende und schlechte Arbeitsbedingungen bietende US-Neocon-Giganten stellt für mich hingegen zerstörerischen Wandel dar.
Die Wirtschaft funktioniert nunmal nicht nach deinen Maßgaben. Was für dich "vertretbar" ist, und was nicht ist vollkommen irrelevant. An anderer Stelle hast Du Antimilitaristen noch vorgweworfen sie würde eine "ich mach mir die Welt" Sicht vertreten, der du ganz offensichtlich selbst anhängst.

Denkst Du ernsthaft den Beschäftigten geht es in einer kleinen deutschen Klitsche schlechter als bei den großen Multinationale Konzernen? Das ist leider komplett falsch. Deine nationalistische Sichtweise unterteilt Unternehmen in deutsch und nicht-deutsch und dann zauberst du dir Unterschiede her, die in der Realität nicht exisiteren um einen vermeintlichen Schuldigen zu haben weil dir der "Wandel" zu schnell ist. Dieses System heißt Kapitalismus, und darin setzen sich diejenigen durch die am Ende des Tages schwarze Zahlen schreiben. Das nennt man Konkurrenz und das ist eine ganz einfache Kiste. Da sitzt nicht irgendwien Bösewicht in den USA und plant wie er den armen deutschen Mittelstand vernichten kann, der nur dafür lebt seinen ArbeiterInnen einen ordentlichen Lohn zu bezahlen.

Btw. die theoretischen Grundlagen der von dir skandalisierten Vorgänge lieferten übrigens österichische Ökonomen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Sep 2014 06:21

somebody hat geschrieben: Volkspartei = Begriff aus deutscher Politologie, SPD und CDU/CSU waren Volksparteien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Volkspartei_(Parteityp)
Danke, ich weiß durchaus was eine "Volkspartei" ist. Das macht deine Assagen aber nicht richtiger.
somebody hat geschrieben:Die heutigen deutschen Blockparteien SPD, Grüne, CDU/CSU und FDP fügten mit ihrer Politik in der Zeit nach der Regierung Helmut Kohl dem deutschen Volk großen Schaden zu und verschleuderten Volksvermögen an das globale Kapital und an das globale organisierte Verbrechen, damit verrieten sie das deutsche Volk. Bei ihnen handelt es sich somit um Verräterparteien.
Das ist wie gesagt rechter Unsinn. Erst konstruierst du dir eine Volkspartei, unterstellst der dann irgendwelche Ziele und skandalisierst dann, dass diese Parteien diese Ziele die Du formuliert hast nicht verfolgt. Dann beziehst du das noch themenfremd auf das "deutsche Volk" und hast deinen Verrat. So weit, so verkehrt. Ein Staat muss in der internationalen Staatenkonkurrenz gegen andere Staaten bestehen. Dazu legen sich Staaten auf die ein- oder andere Weise Regierungen zu, die genau das tun. Die BRD macht das sogar mit großem Erfolg. Nicht nur wirtschaftlich sondern auch militärisch steht das Land sehr gut dar. Die Bürger sind für diesen Zweck freilich nur Erfüllungsgehilfen, auch wenn sich einige oder sogar viele so wie Du den Staatszweck zu eigen machen. Das nennt man Nationalismus. Trotzdem muss man um in der Konkurrenz zu bestehen nicht nur nach Außen sondern auch nach innen hart vorgehen, weswegen es in der BRD zu einer schrittweisen Aushöhlung des Sozialstaats kam und gleichzeitig nach Außen hin agressiver aufgetreten wird. Das zeigt sich in den zunehmenden Kriegseinsätzen der Bundeswehr. Wie man sieht liegt hier nun wirklich kein Verrat vor, das Regierungspersonal nimmt seine Aufgaben sehr ernst. Das eigentliche Problem sind diese Aufgaben an sich und nicht etwa wie dies Aufgaben nun im Einzelnen zu erreichen wären.

somebody hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben: Deine rechte Volksromantik ist zwar unter aller Kritik, aber da werde ich wohl morgen noch etwas zu sagen müssen.
Der Deutschland-Fetisch der Rechten und mein Bedauern des Wandels des ehemaligen Landes der Dichter und Denker zu einem dritt- oder viertklassigen Satellitenstaat des grossen freien Bruderlandes Vereinigte Staaten von Amerika und mein Bedauern der Assimilierung der deutschen Kultur durch das kulturlose Amerika sind zweierlei Dinge.
Was ist es denn sonst, wenn du das Wort noch nichtmal korrekt in den Mund nehmen kannst ohn "ehemaliges Land der Dichter und Denker" zu murmeln. Das ist nun wirklich eine Deutschland-Fetisch den du da stolz vor dir herträgst.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Vampy » 21. Sep 2014 12:41

Think, before you speak - google, before you post!

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 21. Sep 2014 12:43

Rofl :mg:
enter the void.

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