"I don't need feminism because..."

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Ars
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Beitrag von Ars » 27. Mär 2017 09:20

Omniknight hat geschrieben:Die Rechtssprechung bei Scheidungen empfinde ich nicht wirklich als fair. Hier ist ein Beispiel: nzz-Artikel Nüchtern betrachtet heisst das, dass wenn die Mutter nicht will das der Vater das Kind sieht, er es nicht sieht. Für den Unterhalt des Kindes bezahlen darf er aber wieder ;)
Es ist immer alles relativ. Genau so gut, gibt es Ungerechtigkeiten, die die Frauen zu tragen haben. Beispielsweise gibt es eine Regelung, dass "wer mehrheitlich für den Unterhalt des erwachsenen Kindes aufkommt", den Kinderabzug bei den Steuern machen darf, der pro Kind 12'000 Franken ist. Die Steuerämter haben hierzu Beträge, bei denen sie davon ausgehen, was mehrheitlich ist. Seit letztem Jahr sind die Krankenkassenbeiträge von jungen Erwachsenen massiv angehoben worden. Ich bezahle jetzt für die 18-jährige nahezu den selben Betrag wie für mich, das dürfte ca. 3 mal soviel sein, wie noch Jahre davor das Ganze gekostet hätte. Die Ansätze für "mehrheitlich aufkommen" sind aber nicht angepasst worden durch die Steuerämter. Das führt jetzt dazu, dass mein Ex-Mann, weil er gerade diesen Mindestbetrag bezahlt auf der Liste des Steueramtes, er den Kinderabzug machen darf (welcher einige Tausender über dem liegt, was er bezahlt). Ich habe keinen Kinderabzug mehr ;). Das heisst ganz konkret: ich bezahle massiv mehr an Kosten, seit die Grosse 18 ist, während mein Ex-Mann Steuern in Höhe von CHF 2'000 spart. Das einzige was sich geändert hat, ist das Alter der Tochter. Ist das gerecht? Du wirst also immer auf beiden Seiten Ungerechtigkeiten finden.

Und zum Militär: man darf es gerne abschaffen für Männer und Frauen. Wir haben so viel andere Dinge, die wir bezahlen müssten, die so viel wichtiger wären. Da hat sich meine Meinung seit 30 Jahren nicht geändert. Sprich ich bin da eindeutig ausserhalb des von dir erwähnten Konsens.

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 27. Mär 2017 09:34

Ich würde sowieso nicht von Konsens reden bei 25% Wahl/Stimmbeteiligung...

Klingt zwar ein bisschen extrem, aber ich finde, wählen und abstimmen sollte obligatorisch werden oder zumindest belohnt werden, dann sähen die Ergebnisse ganz anders aus.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 27. Mär 2017 10:42

Omniknight hat geschrieben: Also bin ich Schuld, weil Männer vor mir ein System hervorgebracht haben? Das klingt fast schon religiös und nach Erbschuld. Mit der selben Argumentation könnte ich sagen, dass Frauen an allem schuld sind, weil Eva den Apfel gegessen hat.
Von Schuld spricht niemand. Und nein, das ist auch nicht religiös, das nennt man Geschichte (kannst Du ja nachlesen). Ein patriachales Herrschaftsystem zwingt die Schweizer Männer seit 150 Jahren also zu Wehrpflicht. Anstatt es als "Gleichberechtigung" zu verkaufen, Frauen auch noch zusätzlich in dieses Zwangsverhältnis aufzunehmen könnte man sich ja überlegen, wie man das insgesamt aus der Welt schafft. Sowohl für Männer, als auch für Frauen.
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Omniknight
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Beitrag von Omniknight » 31. Mär 2017 14:04

Ich glaube nicht an solche Strukturen in der Gegenwart in der Schweiz. Die Anzahl der moeglichen Stimmen der Frauen ist groesser als die der Maenner. Heute in der Schweiz noch mit Patriarchie zu kommen empfinde ich als seltsam.

Ich schreibe mal mehr dazu, wenn ein PC zugegen ist.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 31. Mär 2017 15:23

Das hat nur weder etwas mit deinem Glauben oder deinem Empfinden zu tun. Aber das geht auch am Punkt vorbei.
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 31. Mär 2017 16:14

Omniknight hat geschrieben:Ich schreibe mal mehr dazu, wenn ein PC zugegen ist.
Bitte nicht.
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Omniknight
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Beitrag von Omniknight » 31. Mär 2017 16:17

Ich bin im Katastrophen-Hilfe-Bereitschaftsverband. Wir helfen zum Beispiel nach einem Erdbeben oder Erdrutsch etc. Wir bergen auch Leute, welche das Militär überflüssig finden.

Wahrscheinlich ist es besser von "Gleichstellung" anstatt von "Gleichberechtigung" zu schreiben. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau steht, so weit ich weiss, schon einige Jahre in der Bundesverfassung. Zur Gleichstellung gehören in meinem Verständnis Pflichten und Rechte dazu. Man kann auch Pflichten als Rechte anderer formulieren. Meine Wehrpflicht stellt sicher, dass du im Katastrophenfall aus einem eingestürzten Haus gerettet wirst und dein Recht auf Hilfe in Not realisiert wird.

Ein Militär ohne Wehrpflicht ist unrealistisch und es wären die falschen Menschen im Militär. Eine Wehrpflicht für alle zu fordern, wäre realistisch. Nur wirst du eine solche Lösung bekämpfen und so bleibt der ungerechte status quo erhalten, obwohl alle Parteien eine nicht sexistische Lösung wollen.

Hier ist zum Beispiel mal ein zweiseitiges Interview von einer Ex-Bundesrichterin (Seite 52).Link. Wenn ich ihre Antworten so lese wundert es mich nicht, wenn sich Frauen vom Feminismus distanzieren.

Omniknight
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Beitrag von Omniknight » 31. Mär 2017 16:28

Haha, Lantha du bist witzig. Meinungen sind keine Verbrechen und wie du es auch drehst und wendest, du wirst mit deinen Ansichten bei vielen Themen immer in der Minderheit bleiben (Wie wir alle). Dich abzukapseln und andere Meinungen zu ignorieren, wird dich langfristig nicht weiterbringen.

Seis drum und äs schöns wuchäändi!

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Murphy
die männliche Manifestation des Göttlichen
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Beitrag von Murphy » 31. Mär 2017 18:28

Das war allerdings nur eine Bitte.
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anphie
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Beitrag von anphie » 1. Apr 2017 09:45

Komisch dass das mit dem Militär ohne Wehrpflicht in anderen Ländern funktioniert...

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