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Verfasst: 14. Aug 2017 13:35
von .u.
Ich fand den Beitrag gut. Darum teile ich ihn hier.
http://www.fraumeike.de/2017/google-mem ... minierung/
Die Gerechtigkeitsbewegung merkt offenbar überhaupt nicht, wie sehr sie selbst die androzentrischen Weltsicht reproduziert und alles unter männlich-produktiven Gesichtspunkten betrachtet. Wenn man diesen männlichen Zivilisationsfokus der Produktion für alternativlos hält, ja, dann sind die Möglichkeiten, weibliche Eigenschaften positiv zu werten, tatsächlich sehr beschränkt und werden es immer bleiben. Wenn man sich tatenlos in das männliche Wertesystem sinken lässt und „Is‘ halt so“ seufzt, dann kann die Geschlechterforschung nur eine Bedrohung sein. Wenn man möchte, dass sich etwas an der androzentrischen Gesellschaft ändert, ohne dass sich etwas an der androzentrischen Zivilisation ändert, dann wird es die gleichberechtigte Welt, in der Männer und Frauen einander ebenbürtig sind, niemals geben.
Man könnte doch mal aufstehen und sich fragen, wie wir diesen ganzen Menschenhaufen anders denken können. Welche Werte außer Produktionsarbeit noch das Herzstück der Zivilisation bilden können. Woran wir den Wert eines Menschen noch messen können außer an seiner Produktionsfähigkeit. So und nur so kann eine Welt entstehen, in der Frauen und Männer unterschiedlich sein können, ohne dass ein Geschlecht dabei dem anderen untergeordnet wird.
Verfasst: 22. Aug 2017 18:53
von illith
Verfasst: 29. Aug 2017 10:30
von Curumo
http://www.miss.at/home/lifestyle/ernae ... oeren-kann
IST "JEDER KÖRPER IST VOLL SCHÖN" ALLES, WAS DIE EMANZIPATION HERVORGEBRACHT HAT?
Nach Jahrzehnten der hart erkämpften Emanzipation der Frau, in denen sich unsere Omas und Mütter dafür eingesetzt haben, dass man(n) in uns Frauen irgendwann mehr sieht, als ein süßes Lächeln und einen schönen, paarungswilligen Körper, scheinen wir im Zeitalter von Social Media wieder genau da angelangt zu sein, wo wir waren: In einer Gesellschaft, in der sich viel zu viele Frauen über ihre äußere Erscheinung definieren. Ashley Graham und Kim K. werden über Nacht zu regelrechten Idolen. Aber wofür eigentlich? Dafür, dass sie (an den richtigen Stellen) ein bisschen mehr auf die Waage bringen. Und das war’s auch schon. Das ist die große Revolution der Frau im 21. Jahrhundert? Dass sie sich "trotz" ihrer Figur in die Öffentlichkeit traut und sagt "Ja, richtig gehört, ich mag meinen Körper"? Da drehen sich die großen Feministinnen doch doppelt und dreifach im Grab um.
#shotsfired
Verfasst: 25. Sep 2017 17:18
von illith
Verfasst: 25. Sep 2017 18:42
von Akayi
Wer mochte nochmal TBBT?
Verfasst: 26. Sep 2017 00:52
von illith
wer war nochmal total unpredictable?
Verfasst: 26. Sep 2017 01:45
von Akayi
Ich bin und war: straight, konsequent und verlässlich
Verfasst: 26. Sep 2017 02:15
von illith
Verfasst: 27. Sep 2017 16:14
von .u.
Akayi hat geschrieben:Wer mochte nochmal TBBT?
Ich? ^^
Spoilers included vielleicht
► Text zeigen
Ich sehe solche Sachen natuerlich, insbesondere seit ich in diesem Forum hier mitlese, was mich ueberhaupt erst dazu gebracht hat, zu sehen, dass es mich selber betrifft, Misogynie, sowas. (Danke, ich habe mehr Selbstbewusstsein bekommen.)
Ich moechte aber der Darstellung widersprechen, dass die in TBBT gezeigten Respektlosigkeiten gegenueber Frauen vorbildhaft oder niedlich rueberkommen. Insbesondere Howard kommt ja hochgradig unsympathisch rueber waehrend Lennard mit Penny zusammen kommt, gerade, weil er sich ruecksichtsvoller verhaelt. Auch ist er derjenige, der als erster "ich liebe dich" sagt, was Penny ihrerseits zunaechst schwer faellt. Mit Sheldon moechte man auch nicht verglichen werden und denkt regelmaeszig: "Was fuer ein Arsch." Z.B. als er eine Assistentin\Praktikantin bekommt und diese wie eine Sklavin behandelt. Sogar Stephen Hawking ist bei seinem Auftritt in der Serie von Sheldon genervt.
Was die Bromance zwischen Howard und Rajesh betrifft, ist mein Eindruck eher, dass diese Angelegenheit oft benutzt wird, um aehnlichkeiten zwischen Maennern und Frauen offensichtlich zu machen. Sehr gut finde ich auch Bernardette, die Howard immer wieder ordentlich den Kopf waescht und viel eher Vorbildcharakter hat als irgendwer sonst, wobei Penny spaeter tatsaechlich fuer mich immer mehr auch zum Vorbild wird.
Zwischen Sheldon und Amy ist ja uebrigens Amy diejenige, die sich immer Sex wuenscht, ihn aber nicht bekommt. Sie spricht auch offen ueber ihre Koerperlichkeit als Frau. Auszerdem bewundert sie Penny fuer ihre Schoenheit und ihren Charme auf respektvolle Weise.
Eine sehr interessante Story ist die, wo Penny und Lennart Streit haben als Penny zur Abendschule geht und Lennard sie goennerhaft bevormundet, was dann auch diskutiert wird. In spaeteren Staffeln kommt es dazu, dass Penny mehr Geld verdient als Lennard, was auch zu Konflikten fuehrt, die diskutiert werden (mit Penny in der ueberzeugenden Rolle). Auch kommt, als der Einfluss der vier Wissenschaftler auf Penny immer mehr auffaellt, zur Sprache, dass Pennys Umfeld der Grund ist, dass sie nicht laenger zur Schule gegangen ist und Wissenschaft fremdartig findet. Es gibt auch eine Episode, bei der die vier Wissenschaftler einen attraktiven, aber geistig weniger herausragenden Freund von Penny wegen seiner Begriffsstutzigkeit mobben und auslachen, obwohl ihnen das selbst in der Schulzeit passiert ist. Penny macht darauf aufmerksam, dass es sorum auch nicht besser ist. Amy fuehlt sich in anderer Episode uebrigens von dem Typen koerperlich ziemlich angezogen.
Immer wieder sind auch die Eltern involviert, die sie dazu bringen, bloedes Zeug zu machen, auszer die Mutter von Sheldon, die sehr liebevoll ist. Mit Howards Mutter kommt sogar Einsamkeit im Alter zur Sprache.
Am besten und gleichzeitig schlimmsten allgemein von allen TBBT-Figuren finde ich aber Lennards Mutter, die Lennard schon seit seiner Kindheit ganz, ganz schlimm demuetigt. Nebenbei ist sie quasi das weibliche Aequivalent des sozial inkompetenten Nerds wuerde ich sagen. Ich finde diese Figur ziemlich gelungen, wie sie mit Lennard redet... Eine weibliche Variante von Freud.
Die Serie hat ihren Titel und den schoenen Vorspann nicht umsonst: Es geht ein bisschen um die Absurditaet des Daseins. Selbst wenn du das Universum erforschst, hast du zwischenmenschlich die gleichen Sorgen wie andere und alle wuenschen sich Anerkennung von den Eltern, kommen aber nicht klar und haben ganz schoen was ertragen muessen bevor sie die wurden, die sie sind. Und Liebe wollen sie auch wenn sie es nicht zugeben und so...
Insgesamt wuerde ich sagen, dass TBBT einfach viel plumper und primitiver ist als neuere Serien, die Feminismus und aehnliches mit rein bringen. Dafuer fuehrt es einem aber vor Augen, wie daemlich bestimmtes Verhalten wirklich ist.
(Fuer mich persoenlich sind andere Aspekte der Serie reizvoll, die nicht in diesen Thread gehoeren.)
Verfasst: 27. Sep 2017 18:03
von Curumo