Freiheit um jeden Preis, wie in der US Gesellschaft ???

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
hansel
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Beitrag von hansel » 22. Feb 2018 23:57

In den USA gehören Waffen zu einer Art Mannbarkeitsritus. mit z.B. 14 Jahren bekommt der "junge Mann" ein KK-Gewehr, das damit oft untrennbar mit gewissen Machtgefühl einher geht.
In europäischen Ländern sind Waffen mehr Werkzeuge bzw. Sportgeräte. In der Regel durchlaufen die jungen Sportschützen im Verein eine Art Drill, der es ihnen erschwert, sich einen Menschen als Ziel vorzustellen.- So sind sog. Mannscheiben mit Körper und Kopfkonturen als Ziel verboten. Ja sogar die aufrecht-ovale Scheibe, bei der man sich nur mit sehr viel Phantasie einen Körper vorstellen konnte, sind seit Jahrzehnten als Ziele obsolet.
Jede unvorsichtige oder angeberische Handhabung der Waffe führt bei Wettkämpfen zur sofortigen Disqualifikation oder bei Übungen im Verein zu einem harten Verweis.
So sind dann die sog. Amoktäter fast nie langjährige Sportschützen, ganz einfach, weil sie die dazu nötige Disziplin nicht aufbringen.
Ich will nicht behaupten, dass Waffen auch für Sportschützen keine Faszination ausüben, aber in aller Regel werden sie mit der notwendigen Vorsicht behandelt.

Etwas OT: Leider haben unsere Biathletinnen die letzte Medaille vergeigt. Aber was sagt ihr zu der Sportart Biathlon? Immerhin handelt es sich da auch um Waffen.

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 23. Feb 2018 00:38

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Beitrag von VegSun » 23. Feb 2018 00:40

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Beitrag von Curumo » 23. Feb 2018 02:08

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somebody
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Beitrag von somebody » 23. Feb 2018 09:19

Lt diesen Nachrichten befand sich ein bewaffneter Polizist zum Zeitpunkt des Amoklaufs vor der Schule. Der Polizist griff nicht ein.
https://www.n-tv.de/politik/Polizist-st ... 03259.html
https://www.washingtonpost.com/news/pos ... ook-place/
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 23. Feb 2018 13:01

Inzwischen langweilt mich diese ewige gleiche Debatte wirklich zu Tode. Es ist jetzt seit dutzenden Malen wirklich immer und immer wieder das Selbe.
Massenschießerei -> Entsetzen und Schock -> Debatte über Waffengesetze -> Nichts passiert -> Massenschießerei -> Entsetzen und Schock -> Debatte über Waffengesetze -> Nichts passiert -> etc.

Meiner Ansicht hat sich die USA da einfach in ein Loch gegraben aus dem sie in den nächsten 200 Jahren wohl nicht rauskommen. Es sind einfach derart viele Waffen im Umlauf, dass es ein bürokratisches und logistisches Ding der Unmöglichkeit wäre, die amerikanische Öffentlichkeit kurzfrisitig wieder zu entwaffnen. Man müsste eine komplette Behörde einrichten, die Einsicht in ALLE staatlichen Datenbanken bezüglich Waffenlizenzen und Registrierungen hat, in jedem Staat hunderte Büros einrichten, diese müssten dann zur Rückgabe aller registrierter Waffen aufrufen. Dann müssten sie Hausbesuche bei allen Amerikanern machen, die diesen Aufrufen keine Folge leisten. Millionen laufende Abmahnungsverfahren wären die Folge. Und was tun, wenn einmal registrierte Waffen verloren wurden oder zerstört sind und die Lizenzinhaber nichts mehr zum Zurückgeben haben? Werden die bestraft? Wenn ja, wie hart? Und wie identifiziert man die Menschen, die vorgeben, sie hätten die Waffen verloren oder zerstört, verstecken sie aber in Wirklichkeit? Hausdurchsuchungen in allen amerikanischen Haushalten? Was ist mit illegal weiter verkauften Waffen? Etc.
Und wenn man auf aktive Entwaffnung verzichtet und einfach nur ein Gesetz verabschiedet, dass den Neuverkauf von Waffen verbietet, dann würde dies das kurzfristige Problem nicht wirklich lösen, da wie gesagt, einfach zu viele Waffen in Umlauf sind. In den Wochen bevor das Gesetz in Kraft träte, käme es zu absurden Hamsterkäufen von Waffen und Munition, wobei dafür gesorgt wäre dass die Öffentlichkeit noch mehrere Jahrzehnte bis unter die Zähne bewaffnet bliebe.
Die liberalen Waffengegner in den USA müssen sich wohl oder übel damit abfinden, dass sie in einer bis zum Kern verkorksten Gesellschaft leben, bei denen Massaker einfach zum Alltag gehören.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 23. Feb 2018 13:45

Auf die Idee Schulmassaker mit bürokratischem Aufwand aufzuwiegen muss man erst einmal kommen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 23. Feb 2018 14:11

Der Aufwand ist nicht der Punkt, sondern die Durchführbarkeit. Es ist schlicht nicht möglich, die Öffentlichkeit in den USA kurzfristig zu entwaffnen.
Aber da du meine Aussage ohnehin verstanden hast und mir nur ans Bein pinkeln willst, hätte ich mir den Post hier auch sparen können.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 23. Feb 2018 14:16

Aufwand ist dein Argument. Die Durchführbarkeit dichtest du dir dazu und schummelst dann noch etwas indem Du Kurzfristigkeit als Bedingung einführst. Man kann die USA z.B. auch gerne längerfristig entwaffnen. Das würde bereits helfen. Aber das passt natürlich nicht zur zynischen Selbstdarstellung anhand von toten High School SchülerInnen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 23. Feb 2018 14:29

Das habe ich nicht "eingeschummelt", sondern schon in meinem Originalposting genauso geschrieben, zweimal sogar, lies nochmal nach.
Und vielmehr als Zynik bleibt wohl auch kaum über, oder? Sicher, der 137igste öffentliche, für circa zwei Wochen andauernde Protest gegen die laschen Waffengesetze nach einem Schulmassaker wird jetzt bestimmt alles verändern!
Solange man öffentlichkeitswirksamen und tatsächlich lauten und lästigen Protest nicht genauso zum Alltag macht, wie die Massaker, wird sich nichts ändern. Warum wird jedesmal zugelassen, dass die Debatte wieder versandet? Warum ist das nur ein immer wiederkehrender, ermüdender Zyklus, anstatt ein dauerhafter, lauter Protest, der wehtut und den man nicht aussitzen kann?

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