Freiheit um jeden Preis, wie in der US Gesellschaft ???

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 23. Feb 2018 14:33

"Schummeln", nicht "einschummeln". Das sind zwei verschiedene Dinge. Du baust das diese Bedingung ein um dein Argument zu stärken. Da das aber gar keine Bedingung ist, bleibt es geschummelt.
Im zweiten Abschnitt klingst du wieder menschlich. Das gefällt mir.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 23. Feb 2018 18:31

Mr. Kennedy hat geschrieben:Inzwischen langweilt mich diese ewige gleiche Debatte wirklich zu Tode. Es ist jetzt seit dutzenden Malen wirklich immer und immer wieder das Selbe.
in gewisser Weise scheinst du natürlich Recht damit zu haben:
In retrospect Sandy Hook marked the end of the US gun control debate. Once America decided killing children was bearable, it was over.


das ist aus "deutscher Sicht" meines Erachtens tatsächlich nicht nachvollziehbar. ich kann (und will?) mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß, wenn sich unter ähnlichen Rahmenbedingungen jemand bewaffnet Zugang zu einer Grundschule verschaffen und achtundzwanzig Menschen, darunter zwanzig SchülerInnen zwischen sechs und sieben Jahren mit mehren Schüssen töten (also wortwörtlich "sicher stellen", daß die Opfer nicht überleben) würde, danach alles mehr oder weniger seinen "normalen" Gang gehen würde.

(absurderweise ist es übrigens möglicherweise genau diese Entsetzlichkeit des Amoklaufs an der Sandy Hook Elementary, der dazu geführt hat, daß es vergleichsweise viele bescheuerte Verschwörungstheoretiker gibt, die bestreiten, daß dieses Verbrechen überhaupt je statt gefunden hat. weil das ja wirklich völlig jenseits des irgendwie Ertragbarem liegt. der ganze (englischsprachige) wiki Artikel dazu macht übrigens so unglaublich wütend, wie widerlich sich manche Menschen anderen gegenüber verhalten)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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somebody
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Beitrag von somebody » 23. Feb 2018 21:10

@hansel

Primäre Intention vieler Eltern in den USA, ihre Kinder mit dem Umgang mit Schusswaffen vertraut zu machen, ist ihnen die Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu vermitteln. Das ist natürlich elterliches Wunschdenken.

Heranführen von Jungen an die Jagd ist in den USA ebenfalls verbreitet, nahm jedoch an Bedeutung ab.

Bei leichtem Schusswaffenerwerb für Sportschützen in D stellen klassische gewaltbereite Rechte & sogenannte Reichsbürger IMO ein Problem dar. ZB in Bayern & Hessen soll es angeblich derartige Fälle gegeben haben. In D müssen sich IMO die Behörden die Menschen näher ansehen, denen sie den Erwerb von Schusswaffen für Sportschiessen ermöglichen, also echte Background Checks durchführen.

In den USA stellen unterlassene Background Checks ebenfalls ein Problem dar. In ca 40% der legalen Schusswaffenkäufe erfolgt angeblich nicht einmal ein formaler Background Check.


@topic

Wie auch immer, die Unmengen Schusswaffen in Privatbesitz in den USA lassen sich praktisch nicht aus der Welt schaffen.

Ich zitiere mich mal selbst:
somebody hat geschrieben: Mit erschwertem legalen Waffenerwerb für Privatpersonen alleine kann das Problem nicht gelöst werden.

Erwerb von Munition muss IMO strengstens reguliert & illegaler Besitz, Handel & Import von Munition müssen konsequent verfolgt & mit hohen, konsequent zu vollstreckenden Strafen belegt werden. Ich glaube nicht, dass diese Maßnahmen unter den derzeitigen politischen & gesellschaftlichen Verhältnissen in den USA durchsetzbar sind.
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hansel
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Beitrag von hansel » 23. Feb 2018 22:05

somebody hat geschrieben:
Mit erschwertem legalen Waffenerwerb für Privatpersonen alleine kann das Problem nicht gelöst werden.

Erwerb von Munition muss IMO strengstens reguliert & illegaler Besitz, Handel & Import von Munition müssen konsequent verfolgt & mit hohen, konsequent zu vollstreckenden Strafen belegt werden. Ich glaube nicht, dass diese Maßnahmen unter den derzeitigen politischen & gesellschaftlichen Verhältnissen in den USA durchsetzbar sind.
Imho ist der zu leichte Waffenerwerb entscheidend.
Ob daneben der Munitionserwerb reglementiert wird, finde ich eher sekundär. In D brauchen Sportschützen einen Stempel zum Munitionserwerb in der WBK, passend zur eingetragenen Waffe. Der Erwerb von Gewehrmunition für Jäger ist dagegen nicht regelementiert. Überlassen von Munition an Nicht-Berechtigte ist strafbar.
Für die Menge der zu erwerbenden Munition gibt es dagegen keine Obergrenze. Es wäre auch kaum machbar, die Menge bei Kauf, Besitz und Verbrauch zu kontrollieren.
Manche Jäger kommen wohl mit 20 Schuss im Jahr aus, eifrige Sportschützen "verballern" dagegen in dieser Zeit tausende Schuss (und lagern dementsprechend viel zu Hause).
Und dann machen auch immer mehr ihre Munition selber - z.T aus Kostengründen, z.T. weil sie damit für ihre spezielle Waffe eine bessere Präzision erzielen können.
Der wichtigste wiederverwendbare Rohstoff dafür sind die verschossenen Hülsen, so dass man auch deren Menge nicht zur Kontrolle heranziehen kann.

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somebody
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Beitrag von somebody » 23. Feb 2018 22:29

hansel, in den USA ist Erwerb großer Mengen Munition relativ leicht.

ZB Beschränkung des Munitionserwerbs auf genehmigte Waffen wäre bereits hilfreich.

Zum Wiederverwenden von Patronenhülsen werden Treibmittel & Zündhütchen benötigt. Diese sollten ebenfalls schwer zu erwerben sein. Durchschnittliche US SchusswaffenbesitzerInnen sind mit der Wiederverwendung von Patronenhülsen überfordert.
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Vlorian
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Beitrag von Vlorian » 25. Feb 2018 10:46

All the teachers at Hogwarts were armed. Just saying.
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Beitrag von hansel » 25. Feb 2018 11:13

Einige Lehrer von Hogwarts erscheinen mir bis auf wenige ihrer Spezialgebiete überaus unqualifiziert und auch charakterlich unzuverlässig:
Hagrid, Moody, Snape, Binns, Trelawney, Lockhart und Umbridge

Solchen Lehrern Waffen anzuvertrauen erscheint mir keine gute Idee.

Und überhaupt finde ich die Ausbildung dort überaus einseitig, man lernt dort nichts als Zaubern.

Platon und Aristoteles würden ob dieser "Erziehung" in ihren Gräbern rotieren,
Locke und Rousseau sich angewidert abwenden.

Quelle:
Bassham, Die Philosophie bei Harry Potter

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Beitrag von Vlorian » 25. Feb 2018 11:19

Haben die nicht alle einen Zauberstab?
Jedem Tierchen sein Pläsierchen

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Beitrag von Vlorian » 25. Feb 2018 11:40

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Jedem Tierchen sein Pläsierchen

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Beitrag von somebody » 25. Feb 2018 11:43

Das in unserer Welt irgendwelche Menschen mit Schusswaffen vor Ort mit dem Handling von Amokläufern überfordert sind, das zeigt das Beispiel des bewaffneten Polizisten vor der Schule beim jüngsten Amoklauf.

Zweckdienlicher erscheint mir angemesseneres Handling potenzieller Gefährder. Im vorliegenden Fall & in einem Teil der anderen Fälle lagen den Behörden Einschreiten rechtfertigende Anhaltspunkte wie Warnungen durch Dritte oder einschlägige Verurteilungen etc vor, die offenbar von den zuständigen Behörden ignoriert wurden.

Waffen haben IMO in den Händen von Lehrkräften am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Bewaffnete Sicherheitsdienste erscheinen jedoch zumindest für einen Teil der Schulen sinnvoll, auch wenn diese möglicherweise mit dem Handling von Amokläufern überfordert sein werden.

Im Übrigen stellt die in den USA in vielen Bundesstaaten legale & übliche Praktizierung von Prügelstrafe durch Lehrkräfte an Schulen ein Problem dar, da diese Gewaltbereitschaft, Führen von Waffen an der Schule, Racheakte, Amokläufe von SchülerInnen potenziell fördert.
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