Die Hartz-IV-Diktatur - Diskussion ausgelagert

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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nop
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Beitrag von nop » 9. Jun 2016 22:02

chestnut hat geschrieben:Die Leute vom Arbeitsmarktservice achten schon ziemlich genau darauf, ob die Arbeitslosengeldbezieher das Finden einer Stelle absichtlich vereiteln.
Dann stellt sich aber die Frage der Beweisbarkeit. Solange man das „Ziel“ der Ablehnung nicht offen kundtut oder es mit seinen Schauspielkünsten zu offensichtlich übertreibt, dürfte es schwierig sein, die dahinterstehende Absicht nachzuweisen. Es wäre ja möglich, daß jemand tatsächlich eine Rächtschraipschwäche oder ein Alkoholproblem hat.

Letztendlich hängt es wahrscheinlich vom Sachbearbeiter/Arbeitsvermittler ab, wie genau jede einzelne Bewerbung „überprüft“ wird. Bei mir hat nie jemand genauer nachgefragt; selbst wenn es auf eine Bewerbung gar keine Antwort gab, wurde das so hingenommen. (Keine Ahnung, ob das Jobcenter bei den Arbeitgebern ohne weiteres nachfragen kann/darf, ob die Bewerbung dort eingegangen ist und ob es ggf. etwas „Auffälliges“ gab.)
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 25. Nov 2017 20:48

das ist (seitens der Behörde/der Sachbearbeiterin natürlich) moralisch derartig verkommen, daß es mir da regelrecht die Sprache verschlägt:


Michael Hansens Geschichte: Bettler wurde Hartz IV gekürzt - Sozialfonds springt ein
http://www.ruhrnachrichten.de/Staedte/D ... 21390.html
Immer wieder wird zur Monatsmitte das Geld knapp. Und dann setzt er sich das Schaufenster eines Modehauses, seinen kleinen Hund neben sich, und hält die Hand auf. Mitte dieses Jahres ist das Jobcenter Dortmund auf Hansen aufmerksam geworden - weil eine Mitarbeiterin ihn beim Betteln sah. Hansen sollte darlegen, wie viel er damit „verdiene“. Für das Jobcenter ist Betteln nichts anderes als ein Beruf oder eine Selbstständigkeit. Die Spenden stellen laut Behörde ein Einkommen in „einer Größenordnung dar, die leistungsrechtlich nicht unberücksichtigt bleiben darf“.

Erst wurden die Bezüge des Ehepaar Hansen um 300 Euro gekürzt. Die Grundlage: ein durchschnittlicher Tagesverdienst von 10 Euro. „Im Jobcenter ging man also davon aus, dass Hansen 30 Tage im Monat, ohne freien Tag, auch sonntags um Spenden von Fußgängern bittet“, analysiert die Süddeutsche Zeitung, die den Bericht unserer Redaktion aufgriff. Rechtsanwältin Juliane Meuter legte für Hansen beim Jobcenter Widerspruch ein und führte aus, dass der 50-Jährige maximal einen halben Monat betteln würde und im Schnitt höchstens 6 Euro pro Tag mache. Das Jobcenter berechnete daraufhin 120 Euro an Einnahmen. Abzüglich eines Spendenfreibetrags von 30 Euro wurde den Hansens der Hartz-IV-Satz um 90 Euro gekürzt - verbunden mit der Auflage, ein Einnahmenbuch detailliert zu führen.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 25. Nov 2017 21:05

Fake News? So krank und übereifrig kann man doch nicht sein?
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 27. Nov 2017 16:23

schön wärs @ fake news.
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 13. Dez 2017 15:07

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"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 11. Aug 2023 19:18

Das Bürger_innengeld soll lediglich eine gewisse Umetikettierung sein bis auf einige Veränderungen. Für nächstes Jahr sei geplant, die Eingliederungsmittel für Langzeitarbeitslose um 500 Mio Euro zu streichen , und 2025 sollen 900 Mio gestrichen werden.

Damit würde auch die strukturelle Unterfinanzierung der Jobcenter, die hier im Artikel als "die letzte Außenstelle des Sozialstaates" bezeichnet werden, vorangetrieben.

Ebenso finde eine Umschichtung statt , dh dass schon seit Jahren Eingliederungsgelder missbräuchlicherweise auch für Verwaltungskosten eingesetzt würden. (kann man in Artikeln im Netz nachlesen)
https://aktuelle-sozialpolitik.de/2023/ ... -von-oben/
Die Jobcenter und das Geld von oben: Auf dem Papier werden 500 Millionen Euro für 2024 gestrichen, 2025 sollen es sogar 900 Millionen Euro sein. Das „Bürgergeld“-System in Theorie und (monetärer) Praxis
31. Juli 2023 von Stefan Sell
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 12. Aug 2023 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 11. Aug 2023 19:59

Ich bekomme Bürgergeld.

Es suckt.
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 11. Aug 2023 20:12

Was meinst du mit "es suckt"
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 12. Aug 2023 00:18

Dass es scheiße ist
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Aug 2023 11:14

Klar. Was würdest du verändern bzw verändert sehen wollen?
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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