Kann man Anti-Asylbewerber-Demonstranten noch "retten"?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
anphie
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Beitrag von anphie » 31. Aug 2015 20:11

Bei jedem Hilfsbedürftigen Menschen ist es so, dass wenn er nicht da wäre mehr (Zeit, Geld, whatever) für die anderen da wäre. Wenn man dann aber daraus folgert, dass der Hilfsbedürftige scheiße ist, ist man aus meiner Sicht ein ziemlicher Egoist.
Rena hat es für mich sehr gut beschrieben. Klar wäre es einem lieber die Notfälle wären gesund geblieben und müssten nicht vor einem drankommen. Genauso wäre es mir lieber es gäbe keinen Krieg in Syrien und die Leute könnten zufrieden zuhause bleiben. Aber der Notfall ist nun mal ein Notfall, und deswegen sollte er vor mir drankommen. Und es ist nun mal Krieg in Syrien und deswegen sollten wir den Leuten helfen.
Und wer dann rumpöbelt, weil er anderen diese Hilfe nicht gönnt ist für mich ein sehr unsympathischer Mensch. Wenn ich jetzt eine Routineuntersuchung habe und der Mensch der gerade reinkommt hat einen Herzinfarkt dann muss ich länger warten. Klar ist das für mich erstmal unvorteilhaft. Aber wenn ich dann deswegen motzend zur Arzthelferin renne bin ich ein egoistisches Arschloch.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 31. Aug 2015 20:13

ich zb nicht
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 31. Aug 2015 20:21

Aber in die Turnhalle, oder was? :eh:
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 31. Aug 2015 20:27

Rena hat geschrieben:Ich versteh die Argumentation.
das Arztbeispiel ist gut. Idioten sind aber halt die,die zur Arzthelferin gehen und lautstark rummaulen und schimpfen,weil "Ich hatte nen Termin/warte schon viel länger..."
um mal bei der Analogie zu bleiben: und das ist (scheinbar?) besonders der Fall, wenn jemand etwas hat, was vielleicht noch nicht als "Notfall" durchgeht, aber dennoch bereits äußerst schmerzhaft und fies ist.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Rena
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Beitrag von Rena » 31. Aug 2015 20:31

Den Fall gibt es sicher aber meist sind es halt dieselben leute,die ihr Leiden als besonders schmerzhaft empfinden unabhängig davon,wie realistisch diese Einschätzung ist.
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Beitrag von slartibartfaß » 31. Aug 2015 20:54

anphie hat geschrieben:Bei jedem Hilfsbedürftigen Menschen ist es so, dass wenn er nicht da wäre mehr (Zeit, Geld, whatever) für die anderen da wäre.
Das ist sehr kurzfristig gedacht. Nicht auszumalen, wenn die italienischen und türkischen "Gastarbeiter" der 60er und 70er nicht in die deutschen Sozialkassen einbezahlt hätten. Krieg in Syrien ist tatsächlich ein Notfall. Dass aber das deutsche Asylverfahren so sehr ein Notfall ist, ist ebenso ein Armutszeugnis für Deutschland. Und auch, dass das bürgerliche Engagement mehr zu schaffen vermag als die Politik.

Ohne Zuwanderung kackt Deutschland schon in naher Zukunft ganz schön ab. Wir haben einen massiven Fachkräftemangel in vielen Branchen und verheerende Prognosen was die Bevölkerungsentwicklung anbelangt. Aus meiner Sicht ist es eigentlich ein Glücksfall, dass Menschen nach Deutschland wollen.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Beitrag von Vampy » 31. Aug 2015 21:12

aber mal ehrlich; wirklich was davon haben, wird Deutschland nicht von den Flüchtlingen. also rein wirtschaftlich gesehen. kulturelle vlt... aber die paar Fachkräfte.. geschenkt. und selbst da gibt's genug Probleme: die können kein deutsch, sind nicht vom richtigen fach, passen nicht ins unternehmen...
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Beitrag von slartibartfaß » 31. Aug 2015 21:18

"die paar Fachkräfte" - das ist ignorant, Vampy. Zufällig kenne ich einen Syrer, der innerhalb von fünf Monaten fliessend Deutsch spricht. Ausgebildet war er schon vorher. Ich persönlich bin auch vom Fachkräftemangel im Sozialbereich ordentlich betroffen und könnte durchaus Fachkräfte gebrauchen.

Glaubst Du wirklich, Deutschland würde ohne die Zuwanderung der letzten Jahrzehnte wirtschaftlich so gut da stehen?
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Beitrag von Vampy » 31. Aug 2015 21:46

ich glaube schon, dass wir Zuwanderung brauchen, aber halt "kontrollierte", und nicht so schwallmäßig, wo man die leute gar nicht richtig vermittelt kriegt. die müsste man schon noch ordentlich fördern mit deutschkurs, integrationskurs usw. also richtig, nicht so larifari-absitz-dinger. und ich glaub das ist bei den Flüchtlingen monentan halt nicht gut möglich. und dann pfercht man die auch noch in irgendwelchen massenunterkünften... da ist doch echt nix mit arbeit. die sind zu sehr mit ihrer eigenen not beschäftigt. und angesichts der Menschenmasse und Deutschlands verpenntheit wird man das auch nicht gut lösen.
und ob da wirklich viele Fachkräfte im sozialbereich sind? zumal da sprache doch echt wichtig ist.
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Beitrag von slartibartfaß » 31. Aug 2015 21:55

Du würdest das lieber "kontrollieren" und dass das nicht "schwallmäßig" kommt? Jetzt mal im Ernst - in der Konsequenz ist das ganz schön selbstherrlich. Warum "Vermittlung"? Die meisten der Leute sind doch jung und sollten erstmal ordentlich ausgebildet werden. Auf die, die es schon sind, stürzen sich die Arbeitgeber doch sowieso schon. Wenn dem nicht so ist, dann, weil - auch wieder selbstherrlich - die Verfahren verzögert sind oder keine Arbeitserlaubnis erteilt wird. Was das Problem an einem Deutschkurs ist, hab ich nicht verstanden. Natürlich sollten die Leute die Sprache lernen. Aber das kann doch kein Aufwand sein?

Ich finde unorganisierte Massenunterkünfte auch alles andere als gut. Die Notwendigkeit dieser ist ein massives Versäumnis unserer Gesellschaft.
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