Kann man Anti-Asylbewerber-Demonstranten noch "retten"?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 1. Sep 2015 09:37

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Lee
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Beitrag von Lee » 1. Sep 2015 09:49

....
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 1. Sep 2015 11:39

Das ist das nächste. Ich geh tatsächlich nicht davon aus, dass Syrien in den nächsten 20 Jahren politisch ein netter Ort zum verweilen wird. Der arabische Frühling hat ja bisher in keinem Land so 100%ig funktioniert.
Die meisten Syrer, die hier bei uns sind sehen das genauso. Also wird der Deutschkurs besucht, die Kinder in die Schule geschickt und asap gearbeitet.
Wir haben hier mehrere Akademiker die im städtischen Bauhof nachmittags unentgeltlich arbeiten, weils besser ist als in der sammelunterkunft zu hocken. Das ist in Anbetracht des hier herrschenden Ärztemangels nur bizarr.

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 1. Sep 2015 15:30

Ja, das seh ich auch so (Stichwort bizarr). Es ist ein Unding, dass Deutschland ausländische Abschlüsse nicht anerkennt. Dann muss man zur Not einen Test, ein Zusatzexamen einführen oder ähnliches. Aber die Situation derzeit ist einfach unmöglich. Ich kenn genug Leute, die in D nochmal studieren mussten oder jetzt kellnern.

gnesi
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Beitrag von gnesi » 1. Sep 2015 19:45

ich bin gerade ehrlich gesagt erstmal geschockt, auch hier solche "ich-hab-ja-nichts-gegen-ausländer---aber-kommentare" zu lesen!
keine ahnung, ich hätte sowas irgendwie nicht in nem veganen forum erwartet... ist wahrscheinlich sehr naiv von mir gewesen, ändert aber nichts an meiner enttäuschung.


ernsthaft, wenn ihr euch trotz einer ansonsten nicht rassistischen einstellung nicht an asylanten "gewöhnen" könnt, geht mal in ein flüchtlingsheim und bietet da eure hilfe an. es wird immer was gebraucht, das reicht von hausaufgabenhilfe für die kleinen über begleitung zu arzt und bürgerbüro bis zu erweiterung von willkommenskultur und integrationshilfen. ich bin mir sicher, dass ihr innerhalb weniger wochen eure ressentiments über bord werfen müsst. und keine sorge, die flüchtlinge sind viel freundlicher als wir zu ihnen!


sorry, für den wahrscheinlich sinnlosen rant, aber ich kann sowas langsam nicht mehr hören. :(


schönen tag noch ;)
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Rena
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Beitrag von Rena » 1. Sep 2015 20:39

Wer ist denn bitte "ihr" ?
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

gnesi
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Beitrag von gnesi » 1. Sep 2015 20:47

jeder der sich angesprochen fühlt ;)

nein quatsch, ich will niemandem auf die zehen steigen, aber es gab doch mindestens zwei personen in diesem thread, die offensichtlich nicht rassistisch sind, aber trotzdem eine sehr ungebildete sicht auf die lage der flüchtlinge heutzutage haben. das regt mich halt nur so auf, wenn man sich nie wirklich mit der problematik beschäftigt hat und dann "wissen" versetzt mit vorurteilen wiederkäut und denkt, man ist vorsitzender des BAMF.

übrigens weiß ich, dass ich die weisheit auch nicht gerade mit löffeln gefressen habe, aber sowas...
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 1. Sep 2015 21:09

dann benenne doch mal konkret, was deiner Meinung nach "ungebildet" ist. mit so nem allgemeinen ihr seid doch alle doof wird sich nix ändern.
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gnesi
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Beitrag von gnesi » 2. Sep 2015 17:37

nun, ich muss ehrlich sagen, dass "ungebildet" eine unpassende wortwahl für das problem war. entschuldigung.

viele argumente, die ich unterstützen würde, wurden hier bereits genannt, besonders von claire fontaine.

mit "ungebildet" ging es mir auch eigentlich nicht darum, zu sagen, dass und welche fakten falsch sind, sondern, dass der schreibende sich offensichtlich wenig selbst mit der problematik beschäftigt hat und daraus entstehend "nur" eine abstrakte empathie für flüchtlinge empfinden kann - was nicht schlecht sein MUSS. besonders der vergleich zwischen sport und flüchtlingsnot hat mich auf die barrikaden gebracht, aber auch anderes:

wir brauchen alle arbeitskräfte, die wir kriegen können. wieso sonst würden wir jedem ausländischen studenten ein fast kostenloses studium hinterherwerfen, obwohl der erschlagende großteil dann lieber in seinem heimatland arbeitet (denn KEIN mensch zieht ein anderes land seinem leichtfertig vor, auch ein flüchtling nicht)?! um deutschlands wirtschaftlichen status aufrechtzuerhalten, brauchen wir jährlich über 400.000 zuwanderer, von wachstum gar nicht erst zu reden. und wie etliche engagierte unternehmer bewiesen haben: sie sind mehr als froh, deutschkurse zu organisieren, wenn sie dann endlich mal auszubildende haben. und die sprachbarriere schien schwarzarbeiter aus osteuropa auch nicht aus der sozialen altenpflegebranche fernzuhalten...

wie stellst du dir das vor, flüchtlingsströme zu kontrollieren? ich denke nicht, dass aussagen gegen flüchtlinge (womit ich nicht dich meine) sinnfrei sind. WIR müssen schnell die lücken in der aufnahme schließen, damit haben flüchtlinge kaum was zu tun.

und die flüchtlinge sind nicht zu sehr mit ihrer eigenen not beschäftigt, um arbeiten zu gehen, sie dürfen meist schlichtweg nicht. mit aufenthaltsgestattung die ersten 9 und mit duldung die ersten 12 monate nicht. und selbst danach werden sie die ersten 4 jahre nur eingesetzt, wenn kein deutscher oder ausländer mit bevorrechtigung die stelle will.

und der vergleich mit dem arzt war zwar logisch, in dem kontext aber auch ungewollt zynisch. denn vor jeder behandlung müssen flüchtlinge einen antrag stellen. und sie warten... und wenn dieser antrag bewilligt wird, wird ihnen eher der zahn gezogen als gebohrt und gefüllt, da billiger und so vorgeschrieben. auch brillen, orthopädische einlagen, facharztbesuche und psychotherapien (bei traumata) sind fast nie zu bekommen.


puh, das war`s. ich hoffe, hieraus entsteht jetzt kein streit. ich wollte nur mal meine sichtweise darlegen.

schönen abend :)
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 2. Sep 2015 20:08

ah, ich war also die ungebildete. wie kommst du darauf, dass ich mich wenig mit der Problematik beschäftigt habe? ich habe viele problemfelder benannt. "ungebildet" sind doch eher die leute, die alle reinwinken und denken es wäre super, wenn man bloß ein bisschen platz macht und kann denen dann gleich mal zeigen wie sie ne Herztransplantation durchführen.
um Empathie geht's nicht, sondern um rationale Argumente. und ich habe nicht mit Sport verglichen; ich habe das nur als Beispiel angeführt, dass Flüchtlinge nicht nur als positiv empfunden werden, sondern mit den flüchtingsströmen auch negative Auswirkungen verbunden sind. das kann man doch nicht von der Hand weisen.

warum wir für Ausländer keine Studiengebühren verlangen: weil das nach verboten ist: http://www.tagesspiegel.de/wissen/recht ... 31932.html

ja, wir brauchen Zuwanderung, aber nicht so viele auf einmal. natürlich kann man das nicht kontrollieren, die leute sind ja jetzt in not. aber um leute gut zu vermitteln und integrieren, wäre es eigentlich sinnvoll, die Zuwanderung zu dosieren. dass das praktisch momentan schlecht möglich ist, ist klar.

dass Flüchtlinge arbeitsmäßig benachteiligt werdne, ist quatsch. sobald die ne Arbeitserlaubnis haben, dürfen die uneingeschränkt arbeiten. es wäre rechtswidrig, wenn ein Arbeitgeber nen deutschen vorziehen müsste. diese regelung gibt es schlichtweg nicht, keine Ahnung ob du dir das ausgedacht hast oder gerüchte weitergibst.
das ding ist halt nur, dass die leute 1. meist schlecht deutsch/englisch können 2. nicht klar ist wie lang sie hierbleiben 3. es keine gute Vermittlung gibt (die werden wohl kaum in der Tageszeitung nachgucken) 4. mit "deutschen" arbeitsabläufen nicht vertraut sind. damit mein ich jetzt nicht 12uhr ist mittag, sondern so Sachen wie das deutsche gesundheitssystem, abläufe bei der pflege usw.

da könnte man noch einiges optimieren; aber das wäre halt einfacher, wenns nicht so viele wären. das ist alles, was ich gesagt habe.
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