anphie hat geschrieben:Ein BGE würde für alle gelten und insofern helfen Kinderarmut zu verringern.
Das ist nur ein deutlicher Hinweis darauf, dass Arbeit nicht ausreichend bezahlt wird und kein Argument für BGE.
anphie hat geschrieben:
Was die hochqualifizierten Stellen angeht: Schau dir mal die Arbeitslosenquoten bei a)Akademikern, b) Leuten mit Berufsausbildung und c) Leuten ohne Schulabschluss an. Wenn du die Stunden aller so stark reduzierst, dass alle Akademiker einen Job haben (und die sind ja auch schon keine homogene Gruppe, vergleiche Germanisten und Ingenieure) gibt es immernoch reichlich Schulabbrecher, die keinen haben. Einfache Mathematik.
Deine einfache Mathematik erschließt sich mir leider nicht, denn genauso würde man die Schulabbrecher auch in Arbeit bekommen: indem man die Arbeitsstunden in den Bereichen, wo ein Schulabschluß nicht gefordert wird, die Arbeitsstunden reduziert. Die Arbeitszeitverkürzung bezieht sich natürlich nicht nur auf Stellen für Akademiker.
anphie hat geschrieben:
Das einzige "Argument" gegen BGE was ich bisher wirklich gelesen habe war die Behauptung, es würde Menschen vom Arbeitsleben ausschließen und damit soziale Teilhabe verwehren. Da der Effekt eines BGE aber auch eine Stundenreduktion einiger Leute - v.a. im Niedriglohnbereich - sein dürfte, kommt es hier ebenfalls zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Nur eben auf freiwilliger Basis, da kein Zwang zur Arbeit besteht und mit einem stärkeren Effekt in dem Segment, wo aufgrund höherer Arbeitslosenquote mehr Arbeitsplätze gebraucht werden.
Zunächst mal wäre der Effekt eines BGE eine deutliche Erweiterung des Niedriglohnbereichs und eine Verschärfung des Problems, dass Arbeit nicht angemessen bezahlt wird. Du beschwerst Dich, dass Menschen, die viel Geld verdienen, finanziell besser dastehen würden, aber befürwortest Lohnsubventionierung durch ein BGE? Versteh ich nicht. Und wie hoch schätzt Du denn die Quote derer ein, die plötzlich dann ihren Job links liegen lassen würden und sich einen laues Leben machen würden? Ganz sicher nicht so hoch, dass damit alle Arbeitslosen, die arbeiten wollen, dann plötzlich einen Job haben, und zwar unter anderem aus dem von Dir zitierten Grund. Das ginge auch allein deswegen nicht, weil das Geld für ein BGE ja irgendwie erwirtschaftet werden müsste. Geld wächst aber nicht auf Bäumen, sondern entsteht durch Waren. Die produziert werden müssen. Etc.
anphie hat geschrieben:
In der Stundenreduktion ebenfalls benachteiligt sind übrigens Selbständige, da sie ja nicht einfach mehr verdienen.
Das ist Quatsch, siehe u.a. Lohnsubventionen. Der Profit würde sich sogar erhöhen durch niedrigere Lohnkosten. Ein BGE würde allerdings ebenfalls genau deswegen dazu führen, dass Selbstständige (zumindest prekär Selbstständige) noch viel stärker um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssten, weil sie sich preislich gegenseitig noch stärker unterbieten müssten, als sie es eh schon tun. Der Kampf mit der Selbstständigkeit würde härter werden, nicht einfacher.
anphie hat geschrieben:
Ein festes, Arbeitsplatzunabhängiges Grundeinkommen gewährt dagegen viele Freiheiten, sich mit dem zu beschäftigen was einem wichtig ist.
Womit wir wieder bei sozialer Teilhabe wären.
anphie hat geschrieben:
Ein Erwerbsunfähiger mit 0€/Woche Erwerbseinkommen bekommt 0€.
Ja, jetzt auch.
enter the void.