Silvesternacht, Übergriffe: Das Ende der Willkommenskultur?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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037merlin
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Beitrag von 037merlin » 29. Jan 2016 13:36

Die ersten beiden Berichte sind wichtig und richtig.
Es ist in jeden Fall eine Straftat und gesellschaftlich inakzeptabel. Egal ob von einem deutschen Ehemann (Ehefrau) oder syrischen Flüchtling. Egal ob an einer Frau, einem Mann oder einem Kind.
Hier finde ich es wichtig sich davon zu distanzieren. Die Flüchtlinge machen auf den Generalverdacht aufmerksam, der ihnen grade nach Silvester sehr stark anhaftet. Der zweeite Artikel macht darauf aufmerksam, dass es so etwas auch in unseren Kreisen gibt. Man sollte nicht den Schuldigen in einer ethnischen Gruppe suchen. Sehr viele Opfer kämpfen für ihre Würde Tag für Tag und man sollte nicht weniger Aufmerksamkeit auch den Opfern dergleichen Straftaten anderer Täter schenken.

Der Leserbrief am Ende ist völlig daneben. Es wird ja vorher gar nicht relativiert (im Sinne von runter geredet) und dadurch legitimiert. Es wird lediglich gesagt, dass man aufpassen sollte einen Schuldigen zu deklarieren. Und das beides gleich Schlimm ist. Denn wenn einem soetwas wiederfährt, dann will man Gerechtigkeit, egal wer es an einem vollzogen hat.
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037merlin
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Beitrag von 037merlin » 29. Jan 2016 13:40

Sorry fürs Übergehen He-Man.
Ja, das ist alles sehr heikel und ziemlich schwierig zu handhaben. Grade was so Organisationen angeht, aber auch was die Öffentlichkeit und Statements angeht. Sehr heikel.
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He-Man
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Beitrag von He-Man » 29. Jan 2016 14:12

In Gesellschaften mit "betreutem Denken" ist es heikel. Da hast Du recht.

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 29. Jan 2016 14:32

037merlin hat geschrieben:Hier finde ich es wichtig sich davon zu distanzieren. Die Flüchtlinge machen auf den Generalverdacht aufmerksam, der ihnen grade nach Silvester sehr stark anhaftet. Der zweeite Artikel macht darauf aufmerksam, dass es so etwas auch in unseren Kreisen gibt. Man sollte nicht den Schuldigen in einer ethnischen Gruppe suchen.
Hier muss man meines Erachtens nach differenzieren. Man muss den Spagat hinbekommen, einerseits nicht einem Generalverdacht aufzusitzen, andererseits darf man aber auch nicht kulturulle Einflüsse im Zusammenhang mit Straftaten (egal welcher Art) per Definition leugnen. Die Geflüchteten Syrer, Iraker, Marokkaner, etc., kommen aus einem Kulturkreis in dem die Rolle der Frau nicht den westlichen Standards entspricht. In stark islamisch-arabisch geprägten Ländern ist die Frau Eigentum des Mannes und per Definition von geringerem gesellschaftlichem Wert. Der Verdacht, dass diese kulturelle Erziehung, die diese jungen Männer, die nun zu uns kommen "genossen" haben, im Zusammenhang steht mit einer im Durchschnitt erhöhten Anfälligkeit für derartige Straftaten wie sie in der Kölner Silvesternacht begangen wurden, ist kein wahnwitziger Gedanke. Diesem Sachverhalt sollte man neutral nachgehen, ihn untersuchen und am Ende ein Fazit ziehen. Und wenn dann tatsächlich rauskommen sollte, dass geflüchtete und/oder immigrierte Muslime vermehrt derartige Straftaten begehen, müssen wir uns eine Lösung überlegen. Das Thema an sich aber mit einem Tabu zu belegen ist der falsche Weg.
Wie man es nicht macht, zeigt die aktuelle Debatte, bei der sich zwei extremistische Positionen gegenüberstehen und so niemals auf einen Konsens kommen werden. Auf der einen Seite die hetztenden Rechten, die in jedem Muslim einen Vergewaltiger sehen und auf der anderen Seite die Beschwichtiger, die bereit sind auch entgegen der Sachlage weiterhin zu behaupten, dass der kulturelle Islam keinerlei Problem für unsere Gesellschaft darstellt.
Zuletzt geändert von Mr. Kennedy am 29. Jan 2016 19:12, insgesamt 2-mal geändert.

He-Man
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Beitrag von He-Man » 29. Jan 2016 14:39

Meine Meinung.

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037merlin
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Beitrag von 037merlin » 29. Jan 2016 19:49

@Mr Kennedy:
Ja, was ich meine ist das Verurteilen. Man sollte nicht vorverurteilen und generalisieren. Nicht alle Flüchtlinge sind Vergewaltiger.
Sonst schafft es zwei Fronten: Mitteleuropäer vs Asylsuchende.

Und ja man sollte natürlich auch sehen, dass es auch in der Hinsicht schwierige kulturelle Unterschiede gibt. Da muss die Integration ansetzen.
Die Integration hat die Aufgabe kulturelle Aufklärung zu betreiben. Also diese Unterschiede klar anzusprechen und Grenzen zu setzen.
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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 29. Jan 2016 19:53

He-Man hat geschrieben: "betreutem Denken"
Genau das was ich brauche. Ich denk tagsüber schon zu viel. Dann lass ich mir doch abends meine Gedanken lieber von der links-grün versifften Antifa verkauen. Happy days.
Be the nation russian propaganda says you are.

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Beitrag von Lee » 29. Jan 2016 19:55

Bei bedarf könnten wir auch eine Denk-Gemeinschaft gründen, Sobald wir 7 Leute haben muss man nur noch an einem Tag in der Woche denken :).
Muh!

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 31. Jan 2016 18:36

I dreamt I broke your heart
and the dream came true

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 31. Jan 2016 19:19

Das Schlagwort heißt Perspektive. Ich versuche, den Jugendlichen, die zu mir kommen, eine Lebensperspektive aufzuzeigen und sie zum Abitur, in Ausbildung oder ins Studium zu bringen. Aber das ist ein langer, harter Weg. Wenn sie dann direkt vor der Haustür den Dealer sehen, der mit 25 Jahren im BMW um den Block rast, mit quietschenden Reifen und einer Blondine auf dem Beifahrersitz, dann habe ich kaum eine Chance. Dann möchten die auch so sein. In deren Augen bin ich ein Versager, egal, wie viele Diplome ich an meiner Wand hängen habe.
insbesondere weil es realistischerweise nicht passieren wird, daß all diese Jugendlichen schaffen, erstgenannten Vorbild auf legalem Wege erfolgreich nachzueifern. das ist schließlich eine "Erwartungshaltung", die in der Praxis gar nicht einlösbar ist.


was ich übrigens äußerst seltsam finde, ist dieses häufig erwähnte "wir müssen darüber offen sprechen". ich habe zumindest nicht das Gefühl, daß Kriminalität seitens Migranten (jemals?) so ein Tabuthema gewesen ist, daß darüber "nicht gesprochen" wurde. :kk:
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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