Growing Up Trans - eine neue Generation

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Benutzeravatar
VegSun
möchte das nicht.
Beiträge: 10633
Registriert: 19.08.2014

Growing Up Trans - eine neue Generation

Beitrag von VegSun » 12. Apr 2016 05:48

Eine PBS-Frontline - eine 84 minütigen Doku aus den USA über eine neue Generation von Trans-Gender-Kindern.
Dort geht man nun dazu über schon im Kindesalter, wenn die Kinder merken das sie sich bereits seit mehreren Jahren als das jeweils andere Geschlecht fühlen
eine Hormonbehandlung anzufangen.

Das Problem ist halt , das man diese Hormone nun zum ersten mal bei Kindern einsetzt und bisher nicht weiß wie diese sich auf Knochenwachstum und deren Neurologische Entwicklung auswirken.

Bemerkenswert ist für mich das diese Kinder sich so früh darüber sicher sind das sie sich als das jeweils andere Geschlecht fühlen und selbstbewusst damit umgehen und diese Hormon-Behandlung möchten. Vielleicht werden sie auch offener erzogen. Sind jedenfalls schöne Entwicklungen die sich dort drüben in den USA auftun, wir sind damit in Europa noch lange nicht soweit.

Direktlink:
http://www.pbs.org/video/2365520005/

unTV-Link mit paar Infos dazu: (falls ihr öfters auch englischsprachige Dokus sucht)
https://untv-online.com/#/entry/Growing ... ist=Wissen
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

M&L
Gleichstellungsbeauftragter!
Beiträge: 1011
Registriert: 24.10.2014

Beitrag von M&L » 12. Apr 2016 09:25

Ich wollte als Kind mal Bauarbeiter werden und bin inzwischen sehr froh, dass ich nicht meine ganze Kindheit in diese Richtung gefördert wurde.
Ich könnte mir vorstellen, dass viele Kinder sich in ihrem Geschlecht unsicher fühlen, einige würden es aber sicherlich bereuen, wenn sie mit 6 Jahren entscheiden, dass sie gerne Hormone haben wollen und sich 10 Jahre später herausstellt, dass das wohl doch nur eine Phase war. Leider sind diese Therapien irreversibel.
Hinzu kommt, dass es sicherlich auch sehr viele Eltern gibt, die ihre Kinder aus Überzeugung in diese Rolle drängen, weil sie es nicht wahrhaben wollen, dass ihr Kind "nur" cis ist.
¯\_(ツ)_/¯

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30317
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 12. Apr 2016 09:34

Das ist eine sicher sehr berechtigte Annahme.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
Curumo
Vollfrosch
Beiträge: 14349
Registriert: 14.12.2011

Beitrag von Curumo » 12. Apr 2016 09:53

Ich wollte als Kind mal Bauarbeiter werden und bin inzwischen sehr froh, dass ich nicht meine ganze Kindheit in diese Richtung gefördert wurde.
Ich könnte mir vorstellen, dass viele Kinder sich in ihrem Geschlecht unsicher fühlen, einige würden es aber sicherlich bereuen, wenn sie mit 6 Jahren entscheiden, dass sie gerne Hormone haben wollen und sich 10 Jahre später herausstellt, dass das wohl doch nur eine Phase war.
Ich bin ja für gewöhnlich eher weniger der "SJW", jedoch finde selbst ich, dass Trans-Identität bzw. bereits im Kindesalter erlebte Gender-Dysphoria nicht mit einem kindlichem "Berufswunsch" vergleichbar ist.
Zuletzt geändert von Curumo am 3. Mai 2016 19:48, insgesamt 2-mal geändert.
Beneath the stars came falling on our heads
but they're just old light

Benutzeravatar
Frau_XVX
P. Lise Fuckoff
Beiträge: 7303
Registriert: 12.05.2014
Wohnort: witches' trail

Beitrag von Frau_XVX » 12. Apr 2016 10:28

Die Hormone, die ein Kind in DE bekommt, unterdrücken die Pubertät, verhindern also jeweils z. B. das Wachstum der Brüste oder den Stimmbruch. Werden diese Hormone abgesetzt, setzt die Pubertät ein - und, bei ausbleibender Einnahme von Östrogenen/Gestagenen bzw. Testosteron, der Körper entwickelt sich dem "Ursprungsgeschlecht" entsprechend. Erst mit der Pubertät (ab 16 Jahren) werden in DE weibliche bzw. männliche Sexualhormone gegeben. Und da sind Kinder in einem Alter, in dem sie definitiv wissen, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen.

Einem 6jährigen Kind wird man wohl kaum z.B. Östrogene geben, denn auch bei cis-Kindern setzt die Pubertät nicht mit 6 Jahren ein.

Den Wunsch, Bauarbeiter zu werden, mit Gender-Dysphoria zu vergleichen ist natürlich Humbug.
What is a... black sabbath?

Benutzeravatar
Kim Sun Woo
Recherche und Archiv
Beiträge: 18792
Registriert: 09.09.2008
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag von Kim Sun Woo » 12. Apr 2016 11:11

M&L hat geschrieben:[...] einige würden es aber sicherlich bereuen, wenn sie mit 6 Jahren entscheiden, dass sie gerne Hormone haben wollen und sich 10 Jahre später herausstellt, dass das wohl doch nur eine Phase war.
andersherum wird ein Hut daraus: was ist mit den ganzen Menschen, bei denen es nicht "nur eine Phase" gewesen ist und die froh darüber gewesen wären, wenn man sie unterstützt hätte? (und meines Wissens ist es so, daß die Mehrheit aller Transsexuellen davon erzählt, es tatsächlich bereits im Kindesalter "gewußt" zu haben)

M&L hat geschrieben: Hinzu kommt, dass es sicherlich auch sehr viele Eltern gibt, die ihre Kinder aus Überzeugung in diese Rolle drängen, weil sie es nicht wahrhaben wollen, dass ihr Kind "nur" cis ist.
so wie in den letzten fünfzehn/zwanzig Jahren massenhaft Eltern ihre Kinder zur Homosexualität gedrängt haben, oder was?! das ist doch Unsinn.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30317
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 12. Apr 2016 11:20

Es hat ja auch noch keinem Kind oder Jugendlichen geschadet im wahrgenommen falschen Körper aufzuwachsen. Sowas härtet bekanntlich ab.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

GrannySmith
Gartengnom
Beiträge: 3005
Registriert: 20.09.2015

Beitrag von GrannySmith » 12. Apr 2016 11:40

Ich hab ja echt Glück, dass meine Cis-Gender-Phase so lange anhält.
Warum geht man bei Homosexualität, Transgender usw. eigentlich lieber mal von Phasen aus, als sie ernst zu nehmen?
Mir zumindest hat noch niemand gesagt oder es auch nur angedeutet, dass es ja nur eine Phase sei, dass ich mich als Mädchen oder Frau gefühlt habe. Müsste man doch im Umkehrschluss ganz genauso handhaben. Es scheint ja eines der Gefühle oder der Seinszustände zu sein, die man so phasenweise haben kann.

Nicht umsonst wird man doch psychologisch begutachtet bevor Maßnahmen ergriffen werden. Zumindest hierzulande kann man nicht einfach zum Hausarzt und der verschreibt dann wenn er lustig ist und denkt, die Pubertät könnte nun einsetzen, einfach mal Hormonblocker.

Ich denke auch nicht, dass es eine große Zahl Eltern geben wird, die jetzt dringend ein Transgenderkind haben wollen. Besonders in den USA kann man sich das ja vielleicht wünschen, aber da sollte man auch das Geld erstmal aufbringen. Ich denke, dass eher das Gegenteil ein Problem werden wird, nämlich dass Kinder, die trans sind, aus ärmeren Familien die Behandlung so nicht erhalten können.

M&L
Gleichstellungsbeauftragter!
Beiträge: 1011
Registriert: 24.10.2014

Beitrag von M&L » 12. Apr 2016 11:45

Kim Sun Woo hat geschrieben:so wie in den letzten fünfzehn/zwanzig Jahren massenhaft Eltern ihre Kinder zur Homosexualität gedrängt haben, oder was?! das ist doch Unsinn.
Ich lese gelegentlich Artikel aus der lustigen Welt des CIS-hassenden 3rd Wave Feminismus und ich kann mir bei einigen Autorinnen durchaus vorstellen, dass sie bei der Entwicklung ihrer Kinder eine eher einseitige Toleranz haben.
Frau_XVX hat geschrieben:Die Hormone, die ein Kind in DE bekommt, unterdrücken die Pubertät, verhindern also jeweils z. B. das Wachstum der Brüste oder den Stimmbruch. Werden diese Hormone abgesetzt, setzt die Pubertät ein - und, bei ausbleibender Einnahme von Östrogenen/Gestagenen bzw. Testosteron, der Körper entwickelt sich dem "Ursprungsgeschlecht" entsprechend. Erst mit der Pubertät (ab 16 Jahren) werden in DE weibliche bzw. männliche Sexualhormone gegeben. Und da sind Kinder in einem Alter, in dem sie definitiv wissen, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen.
Unter diesen Umständen ist das natürlich was anderes.
Frau_XVX hat geschrieben:Den Wunsch, Bauarbeiter zu werden, mit Gender-Dysphoria zu vergleichen ist natürlich Humbug.
Darauf wollte ich nicht hinaus. Ich dachte, dass es eine verfrühte Hormontherapie gäbe und der Wunsch eines Kleinkindes dafür sorgen würde eine Entscheidung zu treffen, die das gesamte Leben beeinflusst.

Wenn die Therapie erst in der Pupertät gestartet wird, dann ist es ja deren Bier, falls es nur eine Phase war.
¯\_(ツ)_/¯

M&L
Gleichstellungsbeauftragter!
Beiträge: 1011
Registriert: 24.10.2014

Beitrag von M&L » 12. Apr 2016 11:52

GrannySmith hat geschrieben:Warum geht man bei Homosexualität, Transgender usw. eigentlich lieber mal von Phasen aus, als sie ernst zu nehmen?
Es gibt eben verschiedene Phasen, die man durchläuft und dazu gehören eben auch Unsicherheiten, die die eigene Sexualität betreffen. Gerade unter Frauen gibt es ja genügend, die sexuell einfach mal ausprobieren wollten und dann für sich selbst entscheiden, dass sie einfach auf Männer stehen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch diverse Menschen im Laufe ihrer Entwicklung das Gefühl haben im falschen Körper zu stecken.

edit: Auf Wunsch der Moderation editiert
Zuletzt geändert von M&L am 23. Apr 2016 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
¯\_(ツ)_/¯

Antworten