Da würde ich dir nichtmal widersprechen. Der Punkt um den es mir eigentlich geht, ist die Anwendbarkeit dieser Erkenntnis auf die Praxis, das alltägliche Leben.illith hat geschrieben: auf einer ebene sind sie es, ja. weil sie ein bestehendes schädliches stereotyp zementieren. (disclaimer: nach meiner defintion)
Meine These ist (und hier kannst du mit gutem Recht anderer Ansicht sein), dass eine freie, demokratische und vernetzte (!) Gesellschaft wie unsere, diesen sexistischen Stereotyp immer zwangsläufig produzieren wird. So lange wie es erlaubt ist, wird es immer Frauen geben, die diesen Stereotyp bedienen, aus freien Stücken, vornehmlich aus finanziellen Gründen.
Der Grund hierfür (und hier kannst du schon mt weniger gutem Recht anderer Ansicht sein), liegt in der Biologie des Menschen. Ich weiß, schrecklich, schrecklich provokante These, die ihr hier zu hassen scheint, wie der Teufel das Weihwasser. Aber es ist Tatsache, dass der Mann den Körper der Frau sexualisiert, unabhängig vom gängigen Schönheitsideal. (Umgekehrt passiert das natürlich auch, wenn auch nicht so umfassend.) Das ist ein natürlicher, starr genetisch programmierter Prozess, der dafür sorgt dass Fortpflanzung stattfindet. Das ist die Grundlage dafür, dass "Sex sells!" überhaupt funktioniert. Ein Produkt, ein Spot oder ein sonstiger Inhalt mit sexualisierten Frauenkörpern verknüpft, sorgt dafür dass mehr Aufmerksamkeit generiert wird, das Exponat mehr im Fokus steht, auffälliger ist, etc.
Dieser Prozess schaukelt sich in unserer Gesellschaft quasi als Feedback-Loop immer weiter hoch. Zu keiner Epoche der Menschheit wurden wir derart bombardiert mit sexualisierten Inhalten, denn dank Internet, Fernsehen, etc. ist sowas unser täglicher Begleiter. Das ist nicht mehr natürlich und ich stimme zu, dass das schädliche Konsequenzen hat.
Die Frage ist allerdings: Was tun?
Ich bin der Auffassung dass sich jede von Menschen gegründete, freie Gesellschaft zwangsläufig immer in diese Richtung entwickeln wird, da das Ansprechen sexueller Urtriebe einfach zu gut funktioniert. Demzufolge bleibt die einzige Alternative ein legislativer Eingriff, quasi die Formierung einer unfreieren Gesellschaft, indem man sexualisierte, öffentliche Inhalte einfach durch die Bank verbietet. Derzeit gängig in Ländern wie beispielsweise Nordkorea, Iran oder Saudi-Arabien.
Meine Kritik ist ja nichtmal, dass "der Feminismus" hier ein Unrecht sieht, wo keines ist, sondern sehr viel eher, dass er ein Problem ohne echte Lösung thematisiert. Es wird immer objektifizierende, sexualisierende Stereotypen geben, weil der Mensch eine Spezies ist, die sich durch sexuelle Fortpflanzung vermehrt. Genauso wie es niemals andauernden Weltfrieden geben wird, weil der Mensch ein Primat mit hohem Aggressionspotential ist.
Ums in einem Satz zusammenfassen: Man könnte sich genauso gut darüber aufregen, dass der Rhein flussabwärts fließt. Oder man zieht nach Nordkorea.