Tiertötung geplant, trotz angebotenem Platz in Schutzhof

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wally

Tiertötung geplant, trotz angebotenem Platz in Schutzhof

Beitrag von wally » 27. Okt 2012 22:17

Dringende Petition, Links sind unten:

Ein College im US Bundesstaat Vermont insistiert auf die Tötung zweier Ochsen, obwohl der Schutzhof Vine Sanctuary die Tiere bei sich aufnehmen will

Das Green Mountain College im US Bundesstaat Vermont hat in den letzten Wochen viel öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, alles infolge ihrer Entscheidung die Ochsen Bill und Lou zu töten. Die Tiere wurden nun 11 Jahre lang in dem College, das sich auf Agrarwissenschaften spezialisiert hat, zur Arbeit auf dem Feld als Zugtiere eingesetzt. Das College gab den Beiden diese Namen, erklärte sie zu ihren Maskottchen, und will nun aber an ihnen ein umstrittenes Exempel nachhaltiger Landwirtschaft statuieren. Die Tiere sollen geschlachtet und am besten auf dem College Campus verzehrt werden, obwohl der ebensfalls in Vermont liegende Gnadenhof Vine Sanctuary die Tiere unbedingt und ohne anfallende Kosten für das College aufnehmen will.

Eines der Tiere hat sich bei den Arbeiten verletzt, ihm werden aber Schmerzmittel verweigert, damit man das Fleisch des Tieres später essen könne. Die Frage wirft sich auf, warum das College hier keine perspektivische Chance sieht, das Nachhaltigkeitsdenken einer veganen Landwirtschaftsethik mit in sein Curriculum aufzunehmen. Tausende Proteste gegen die anstehende Tötung gehen bis dato kontinuierlich bei den Entscheidungsträgern in Green Mountain ein, aber die resistente Haltung, selbst seitens der Studierenden, wächst, so wie das Unverständnis der Außenstehenden.

Das Green Mountain College ist ein ehemaliges Junioren-College, das für einige Zeit unter chronischem Geldmangel litt, so schreibt der Tierrechtsaktivist Mark Williams auf der Seite des amerikanischen Geschichtsprofessors James McWilliams (http://james-mcwilliams.com/) von der Texas State University, dessen Seite zu einem Zentrum des Protests im Fall Bill und Lou geworden ist. James McWilliams selbst ist vegan und schreibt auf seinem Blog über Tierrechte.

In den späten 1990ern erklärte das College, dass es das Fach „environmental liberal arts“ – „Umweltstudien“ in seinen Lehrplan aufnehmen will. Über die letzten zehn Jahre hat es sich ein Schulungsprogramm zusammengestellt, das sich besonders auf die Zucht und die Haltung von Farmtieren spezialisiert hat. Damit hat sich das College versucht im Zuge des Trends des „Günen Campus“ bedonders hervorzutun, um neue Studenten und Förderer anzuziehen. (Und nein, ihre Auffassung von „Grün“ hat mit Studien zur Selbstversorgung mittels alternativer Energiemodelle aber auch rein gar nichts zu tun.)

Beobachter der mit Widerstand hervorgerufenen Diskussion des Colleges darüber, wie man mit den Ochsen nun weiter umgehen wolle, äußern ihr Unverständnis über schwache Argumente und einen totalen Mangel zur Bereitschaft dazu, den Umzug von Bill und Lou in das Vine Sanctuary (http://vine.bravebirds.org/ ) zu genehmigen, geschweige denn vernünftig zu diskutieren. Das Vine Santuary – eine anerkannte Einrichtung, die von der in der Tierrechtsszene bekannten Ökfeministin, Tierrechts- und LGBT Aktivisitn Pattrice Jones mitbegründet wurde – ist nahe genug gelegen, um den Transport der Tiere problemlos zu ermöglichen, wäre da nicht der Widerstand des Green Mountain College, die sich schließlich als die Besitzer der Tiere und tragischerweise auch als ihre „Schöpfer“ betrachten.

Besorgniserregend ist auch die Reaktion der Studierenden am Green Mountain College. Nur wenige von ihnen haben sich offen gegen die Entscheidung der College-Leitung ausgesrpochen; viele Studierende haben Außenstehenden mitgeteilt, sie hätten Angst innerhalb des Colleges als Widersacher aufzufallen. Die Leitung des Colleges selbst reagiert überwiegend mit Ignoranz und gewollt erhabener Gelassenheit auf die von Außen eindringenden Protestschreiben und Anrufe, und leitet die Aufgabe der Beantwortung der Emails einfach an einige ausgewählte Studierende weiter. Einige dieser Studenten haben Seiten ins Netz gestellt und Beiträge über soziale Netwerke veröffentlicht, in denen sie sich über die geplante Tötung der beiden Tiere Bill und Lou auslassen. In ihren Äußerungen fallen einem zwei Dinge in erster Linie auf:

Pubertäre pseudo-intellektuelle Rechtfertigungen für die Entscheidung, die sich darauf berufen, wie viel besser Bill und Lou es gehabt hätten, als Tiere in Fabrikfarmen – was zwar wahr ist, aber nicht die Frage ist, um die es in dem Streitpunkt geht. Und es wird betont, welche Rolle die Gemeinschaft in ihrem College spielt, ihre Philosophie über Agrarkultur lässt keinen für sie sinnvollen Widersrpuch zu.

Andererseits betonen einige Studenten von Green Mountain auch, wie wichtig es ihnen ist, bei der Tötung von Bill und Lou dabei sein zu dürfen, und die Studenten zeigen mit besonderem Stolz Fotos auf denen man sie posierend sehen kann mit „frisch geschlachteten“ Tieren, und mit T-Shirts, die sie dabei tragen, die ihre Haltung zum durch sie erbrachten Tod dieser Tiere noch einmal bekräftigen sollen. Kurzum, in dem College existierte bereits eine Hysterie der Freude am Tiertöten, die sich nun am Öffentlichwerden des Falles von Bill und Lou vollständig entzündet hat.

Das College hat zwischenzeitlich immer mehr Tiere gezüchtet, in den Jahren, seitdem es sich als so etwas wie eine agrarwirtschaftliche Gemeinschaft auffasst, und es bringt derzeit mehr Tiere unter, die demnächst geschlachtet werden sollen, als es dort Studierende gibt, die sich eingeschrieben haben, um für ihr zukünftiges Leben etwas zu lernen. Als nächstes hat das College vor, sich zu erweitern mit dem Fach der Animal Sciences, „Tierwissenschaften“. Green Mountain freut sich über die Aufmerkasmheit, die es wegen Bill und Lou erhält. Mark Williams hat auch über die Geschichte des Colleges recherchiert, und er stellte dabei fest, dass die Einrichtung vorher noch nie so häufig in der Presse erwähnt wurde wie jetzt, man könne zynischerweise behaupten, das College habe wohl nichts besseren zu tun gehabt, als solch einen Fall in voller Absicht zu inszenieren.

Einige der Studenten und der Angestellten des Colleges würden im sterotypen Outfit traditioneller Farmer herumlaufen, mit Bärten und großen Hüten. Das College hat in den letzten Jahren mehrmals seinen Nahmen geändert. Soweit bietet es nur Bachelorabschlüsse an, ist aber in seiner Fähigkeit als Bildungsstätte so überzeugt davon, dass bei ihnen inhaltlich alles in Ordnung sei, und dass man da keine Fragen stellen darf. Der Eindruck, dass das College sich eher wie ein „Kult“ verhält, wächst (selbst einige Alumni und Studenten gebrauchen nun das Wort). „Die Fotos von Green Mountain die nun kursieren, zeigen nicht nur Belange, die aus ethischer Sicht ernst genommen und addresiert werden müssen. Auch die Äußerungen einzelner Studenten in sozialen Netzwerken rangieren von intellektuell schwach bis zu beängstigend“, so Mark Willams, „viele Kulte suchen letztendlich ihre eigene Unsterblichkeit. Machmal geschieht das in vergeistigter Form, manchmal nicht … Bill und Lou haben Green Mountain bereits unsterblich gemacht. Niemand, der von den beiden gehört hat, wird jemals dieses College vergessen können.“

Dies sind laufende Online-Petitionen, die Sie unterzeichnen können um Bill und Lou zu helfen:

http://www.change.org/petitions/bill-th ... -sanctuary

http://www.thepetitionsite.com/136/143/ ... slaughter/

http://www.thepetitionsite.com/843/838/ ... slaughter/

Diese Petition ist bereits geschlossen, da genügend Personen unterzeichet haben: http://www.causes.com/causes/644857-let ... ns/1692638

Es gibt im Netz noch weitere Peitionen für die beiden. Auch kann das Green Mountain College direkt angeschrieben werden:

Provost Throop throopw@greenmtn.edu

Und

Philip Ackerman-Leist
Associate Professor of Environmental Studies
Director of the Farm and Food Project
Solar Harvest Center
One Brennan Circle
Poultney, VT 05764-1199
Email Address: ackermanleistp@greenmtn.edu
802-287-2942 Fax: 802-287-8080

Quelle: http://www.niceswine.info

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Ankin Weldys
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Re: Tiertötung geplant, trotz angebotenem Platz in Schutzhof

Beitrag von Ankin Weldys » 27. Okt 2012 23:44

Mir fehlen da einfach die Worte...
<<Am Grund der Seele, in meinen Träumen,
ist Schönheit Stille, nichts als Wind in alten Bäumen.
Über den Lärm der Städte, das weite Land,
gewinnt das Lied der Blätter die Oberhand.>>

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kiara
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Re: Tiertötung geplant, trotz angebotenem Platz in Schutzhof

Beitrag von kiara » 28. Okt 2012 01:44

Tschuldigung für meine ketzerische Antwort, aber eine Landwirtschaft, in welcher Tiere wirklich so eingesetzt werden, dass Ressourcen geschont werden und die Tiere als Lebewesen wahrgenommen werden, ist doch total sinnvoll eigentlich, und ein Schritt in die richtige Richtung. Auch, dass die Tiere Namen haben, rechtfertigt nicht, dass man ausgerechnet hier so ein Protest macht. Es gibt Millionen schlechter gehaltene Tiere, wo Aufklärungsarbeit wirklich nötig wäre. Wenn sich ausgerechnet hier reingehängt wird, zementiert das nur wieder das Bild von sentimentalen und irrationalen Veganern.
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Eduw
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Beitrag von Eduw » 28. Okt 2012 09:35

wally hat geschrieben: Die Tiere sollen geschlachtet und am besten auf dem College Campus verzehrt werden, obwohl der ebenfalls in Vermont liegende Gnadenhof Vine Sanctuary die Tiere unbedingt und ohne anfallende Kosten für das College aufnehmen will.
wally hat geschrieben:Eines der Tiere hat sich bei den Arbeiten verletzt, ihm werden aber Schmerzmittel verweigert, damit man das Fleisch des Tieres später essen könne.
wally hat geschrieben:Das Vine Santuary – eine anerkannte Einrichtung, die von der in der Tierrechtsszene bekannten Ökfeministin, Tierrechts- und LGBT Aktivisitn Pattrice Jones mitbegründet wurde – ist nahe genug gelegen, um den Transport der Tiere problemlos zu ermöglichen, wäre da nicht der Widerstand des Green Mountain College, die sich schließlich als die Besitzer der Tiere und tragischerweise auch als ihre „Schöpfer“ betrachten.
wally hat geschrieben: Andererseits betonen einige Studenten von Green Mountain auch, wie wichtig es ihnen ist, bei der Tötung von Bill und Lou dabei sein zu dürfen, und die Studenten zeigen mit besonderem Stolz Fotos auf denen man sie posierend sehen kann mit „frisch geschlachteten“ Tieren, und mit T-Shirts, die sie dabei tragen, die ihre Haltung zum durch sie erbrachten Tod dieser Tiere noch einmal bekräftigen sollen. Kurzum, in dem College existierte bereits eine Hysterie der Freude am Tiertöten, die sich nun am Öffentlichwerden des Falles von Bill und Lou vollständig entzündet hat.
Kiara,
bist du bei den Zitaten noch immer der Meinung, dass diese Petition unnötig ist?
Natürlich: ich gebe zu, es gäbe Petitionen und Aktionen, die noch deutlich sinnvoller sind. Aber das heißt nicht, dass man für die beiden Ochsen gar nichts tun sollte, denn auch "kleines Gedönse" ist wichtig!

Es geht darum, die Tiere nicht vernünftig zu versorgen und das wegen des Fleisches, es liegt ja anscheinend nicht einmal an den Kosten dafür! Und schon alleine die Freude über den Tod bzw. die Ermordung der Beiden würde ich den Studenten nicht gönnen... Und sie hätten doch eine Alternative: der Gnadenhof würde sie aufnehmen, es könnte problemlos ablaufen...

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kiara
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Re: Tiertötung geplant, trotz angebotenem Platz in Schutzhof

Beitrag von kiara » 28. Okt 2012 10:09

Es geht darum, dass die Universität versucht, einen nachhaltigen Umgang mit den Tieren zu propagieren und die Trennung - anonymes Fleisch im Supermarkt - zu unterbrechen. Das Fleisch, was gegessen wird, gehört wieder zu einem Wesen. Der Zusammenhang "Tier - Fleisch" existiert wieder und wird von Studenten begrüßt - das ist doch eigentlich ne tolle Sache. Es ist für mich die einzig vertretbare Art, damit umzugehen, dass man Fleisch isst: mit der Wahrnehmung, dass man ein anderes vorher lebendes Tier isst. Wenn man überhaupt Fleisch isst, dann so. Dass Studenten bei der Tötung dabei sein wollen, find ich vorbildlich und zeigt, dass wieder verstanden wird, dass Fleisch Tötung bedeutet. Was ich schlimm finde, ist das feige Einkaufen von anonymer Wurst im Supermarkt. Wo bleibt n da der Aufschrei?

Diese Neuerung und Mentalität, das Widerherstellen des Zusammenhangs "Tier - Tötung - Fleisch" wird aber als eine "Hysterie der Freude am Tiertöten" verzerrt dargestellt. Das find ich ziemlich abstrus. Ausgerechnet da, wo das Tier von der Ware zum Lebewesen wieder raufgestuft wird, kommt der Protest. Ich find das einfach ein furchtbar schlechtes Setzen von Prioritäten und das wundert mich angesichts dessen auch nicht, dass Veganer dann als weltfremd abgestempelt werden. Was ist mit den Millionen Bills und Lous bei McDo und Walmart? Wo bleibt da der Protest, angesichts einer perfekten, komplett wirtschaftsorientierten Behandlung des Tiers, der kompletten Entmenschlichung, der perfekten Herabstufung zur Ware? Statt dessen wird bei einer Uni, die sich um eine deutliche (!) Verbesserung der Beziehung Mensch-Tier bemüht, eine Aufruhr gestartet - wegen zwei Tieren. Das find ich einfach völlig irrational, sorry.
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Eduw
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Beitrag von Eduw » 28. Okt 2012 10:42

Hm, ich merk schon, wir sehen das anders.
Aber trotzdem, meine Meinung dazu:
kiara hat geschrieben: Dass Studenten bei der Tötung dabei sein wollen, find ich vorbildlich und zeigt, dass wieder verstanden wird, dass Fleisch Tötung bedeutet.
Ich finde, so wie die das machen wollen, hat das nichts damit zu tun, dass die verstanden haben, was eigentlich "töten" bedeutet. Es wird als Akt angesehen der total lustig ist und mit dem man sich total cool fühlen kann. "Ey Alter, ich hab ein Tier erlegt, man bin ich geil, hö?!" So wirkt das für mich.
Ich meine, die Kinder hier jagen auch mit ihren Plastikschwertern Tauben in der Stadt hinterher, lassen Käfer in Kleber baden, schießen mit Pfeilen auf Schnecken und verbrennen verletzte Fliegen. Das ist auch töten. Und das ist cool bei denen. Noch viel cooler ist es, ein "gescheites" Tier zu erlegen.
Ich bezweifle, dass die ernsthaft verstanden haben, was Töten bedeutet. Man nimmt jemanden das Leben, das er eigentlich verdient hat. Wenn die unbedingt die Ochsen ermorden wollen, warum dann nicht den Polizist von nebenan, der ihm letztens einen Strafzettel verpasst hat? Oder der Lehrer, der ihm eine schlechte Note gegeben hat?

Die Grenze zwischen Fliege und Rind ist groß, und die vom Rind zum Menschen auch. Und dennoch scheint das bei den Studenten da kein Hindernis zu sein sondern eher pure Freude. Finde ich nicht lobenswert, überhaupt nicht.
kiara hat geschrieben: Was ist mit den Millionen Bills und Lous bei McDo und Walmart? Wo bleibt da der Protest, angesichts einer perfekten, komplett wirtschaftsorientierten Behandlung des Tiers, der kompletten Entmenschlichung, der perfekten Herabstufung zur Ware?
Wieso? Da gibt es doch auch reichlich Protestaktionen die mindestens genauso angebracht sind. Aber das heißt nicht, dass man diese beiden Ochsen "im Stich" lassen soll, nur weil es woanders noch viel schlimmer ist.

Ich finde das nicht weltfremd sondern konsequent.
kiara hat geschrieben:Statt dessen wird bei einer Uni, die sich um eine deutliche (!) Verbesserung der Beziehung Mensch-Tier bemüht, eine Aufruhr gestartet - wegen zwei Tieren. Das find ich einfach völlig irrational, sorry.
Auch da wurden die Beiden als Nutztiere gehalten und als sich einer der Beiden verletzte, behandelte man ihn nicht mit Medis, um das Fleisch zu schonen. Das ist, finde ich, auch nicht korrekt sondern bezieht sich auf den Profit. "Tier hat Schmerzen? Na und, ich will mein Steak!"

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 28. Okt 2012 11:10

Auch da wurden die Beiden als Nutztiere gehalten und als sich einer der Beiden verletzte, behandelte man ihn nicht mit Medis, um das Fleisch zu schonen. Das ist, finde ich, auch nicht korrekt sondern bezieht sich auf den Profit. "Tier hat Schmerzen? Na und, ich will mein Steak!"
Achso, Steak = Profit? Ach, jetzt, weiß ich warum die bösen "Bonzen" immer so gerne Fleisch essen :roll:
Ich bezweifle, dass die ernsthaft verstanden haben, was Töten bedeutet
Ja, was bedeutet es denn? Also die objektive Definition von Töten ist den Tod eines Lebewesens herbeiführen bzw. dafür (mit)verantwortlich zu sein(z.B. fahrlässige Tötung).
Da Menschen besonders an ihrem Leben und an ihrer Justiz hängen gibt es dann noch die Wertung mancher Tötungen(von Menschen) als Mord, wenn sie
z.B. aus Freude am Töten oder anderen sog. "niederen Motiven" geschehen.
Wenn die unbedingt die Ochsen ermorden wollen, warum dann nicht den Polizist von nebenan, der ihm letztens einen Strafzettel verpasst hat? Oder der Lehrer, der ihm eine schlechte Note gegeben hat?
Weil die dafür in den USA auf den Stuhl oder in die Gaskammer wandern. Wenn sie den Ochsen töten, wandert eventuell noch ein Steak auf ihren Teller.

Ich kann auch nur bedingt verstehen, warum beide Ochsen [sic!] geschlachtet werden sollen, wenn sich nur einer verletzt hat. Wenn nun aber ein Großteil der College-Leitung und auch der Studenten
den Ochsen den Gar aus machen will, was offensichtlich der Fall ist, ist es deren Verantwortung am Tod dieser beiden Ochsen. Auflage sollte aber sein, dass z.B. die Animal Angels oder vergleichbare Organisationen dabei sein dürfen und eine
möglichst schmerzfreie und würdige Tötung garantieren.
Ich werde aber keine dieser Petitionen zeichnen. Und das hat mehrere Gründe(fehlerhafte Argumente):
[...]Die Frage wirft sich auf, warum das College hier keine perspektivische Chance sieht, das Nachhaltigkeitsdenken einer veganen Landwirtschaftsethik mit in sein Curriculum aufzunehmen. [...]
Und nein, ihre Auffassung von „Grün“ hat mit Studien zur Selbstversorgung mittels alternativer Energiemodelle aber auch rein gar nichts zu tun.[...]
die sich schließlich als die Besitzer der Tiere und tragischerweise auch als ihre „Schöpfer“ betrachten. [...]
Pubertäre pseudo-intellektuelle Rechtfertigungen für die Entscheidung, die sich darauf berufen, wie viel besser Bill und Lou es gehabt hätten, als Tiere in Fabrikfarmen – was zwar wahr ist, aber nicht die Frage ist, um die es in dem Streitpunkt geht. Und es wird betont, welche Rolle die Gemeinschaft in ihrem College spielt, ihre Philosophie über Agrarkultur lässt keinen für sie sinnvollen Widersrpuch zu. [...]
Kurzum, in dem College existierte bereits eine Hysterie der Freude am Tiertöten, die sich nun am Öffentlichwerden des Falles von Bill und Lou vollständig entzündet hat. [...]
Besorgniserregend ist auch die Reaktion der Studierenden am Green Mountain College. Nur wenige von ihnen haben sich offen gegen die Entscheidung der College-Leitung ausgesrpochen; viele Studierende haben Außenstehenden mitgeteilt, sie hätten Angst innerhalb des Colleges als Widersacher aufzufallen.
Einige der Studenten und der Angestellten des Colleges würden im sterotypen Outfit traditioneller Farmer herumlaufen, mit Bärten und großen Hüten.
[...] Der Eindruck, dass das College sich eher wie ein „Kult“ verhält [...]„viele Kulte suchen letztendlich ihre eigene Unsterblichkeit. Machmal geschieht das in vergeistigter Form, manchmal nicht … Bill und Lou haben Green Mountain bereits unsterblich gemacht. Niemand, der von den beiden gehört hat, wird jemals dieses College vergessen können.“
Das ist keine Argumentation, dass ist emotionale Schmierenposse, frei nach Bedarf mit teilweise schamlosen Ad Hominem-Spitzen gemischt. Ich habe keine Bildzeitung bestellt und will sie auch nicht haben - ab ins Altpapier damit!
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Eduw
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Beitrag von Eduw » 28. Okt 2012 11:32

HomoGermanicus hat geschrieben: Achso, Steak = Profit? Ach, jetzt, weiß ich warum die bösen "Bonzen" immer so gerne Fleisch essen :roll:
Das hab ich doch gar nicht gesagt. Gut, Profit war in diesem Fall nicht richtig, aber:
in den Großbetrieben geht es um Profit und der wird durchs Fleisch gemacht,
in diesem Fall geht's zwar nur ums Fleisch, ist aber auch nicht besser.

HomoGermanicus hat geschrieben: Ja, was bedeutet es denn? Also die objektive Definition von Töten ist den Tod eines Lebewesens herbeiführen bzw. dafür (mit)verantwortlich zu sein(z.B. fahrlässige Tötung).
Da Menschen besonders an ihrem Leben und an ihrer Justiz hängen gibt es dann noch die Wertung mancher Tötungen(von Menschen) als Mord, wenn sie z.B. aus Freude am Töten oder anderen sog. "niederen Motiven" geschehen.
Sie wollen töten aus Spaß an der Freude und um anschließend ein Stück Fleisch zu haben.
Dass die Tiere eigentlich auch lieber leben wollen würden, juckt sie nicht. Dass der Tod ein Leben vernichtet, das eigentlich viel wert sein sollte, juckt sie ebenfalls nicht. "Es sind ja nur Tiere". Da ist der Tod was anderes.
Auf'm Stuhl wollen sie nicht landen, weil sie nicht sterben wollen. Aber dass das Rind stirbt, ist scheißegal.
Wo ist der Unterschied? "Ich bin's ja nicht" oder was?
HomoGermanicus hat geschrieben: [...]Animal Angels oder vergleichbare Organisationen dabei sein dürfen und eine
möglichst schmerzfreie und würdige Tötung garantieren.
Erinnert mich irgendwie an die Argumentationen von Biofleisch- Käufern und dergleichen. "Sie hatten ein schönes Leben, der Tod war kurz und schmerzlos, da darf ich das ruhig essen."
Klar, lieber eine "vernünftige" Tötung als eine wo auf gut Glück die Tiere mit irgendwelchen Mitteln ermordet werden.

Aber: warum überhaupt ermorden, wenn es eine so einfache Alternative gibt?
Ich dachte, wir wären hier gegen Mord? Auch gegen Tiermord?
Merk ich gerade nichts von, das finde ich komisch...

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Curumo
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Beitrag von Curumo » 28. Okt 2012 11:48

Dass der Tod ein Leben vernichtet, das eigentlich viel wert sein sollte
Und das steht bitte wo? Auch Menschenrechte gibt es nur weil die von Staaten z.B. GARANTIERT werden.
Dazu gehört z.B. das Recht auf körperliche Unversertheit bzw. das Recht zu Leben.
Der entscheidende Kritikpunkt bei der Massentierhaltung ist nicht das Töten, sondern das Leiden der Tiere.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum die Tiere partou getötet werden sollen, obwohl
der Gnadenhof so nah ist und sogar die Kosten übernehmen will. Ich finde die Entscheidung mit meinem
Wertmßstab auch nicht vereinbar. Und das der Ochse jetzt leiden muss(keine Medikamente), nur weil
er eventuell geschlachtet werden soll, ist ganz klar Misshandlung von Wirbeltieren/Tierquälerei.
Aber: warum überhaupt ermorden, wenn es eine so einfache Alternative gibt?
Du verstehst irgendwie nicht, dass diese "Alternative" für die Mehrheit der Menschheit gar keine ist.
Das ist nur für den eine Alternative der die Tiere nicht nutzen will bzw. ihnen kein Leid zufügen will(und sie deshalb auch NICHT nutzt, weil das Leiden innerhalb der
klassischen Tiernutzung immanent ist), die Mehrheit der Bevölkerung,
will Tiere aber nutzen. Und per se ist das auch nicht schlecht - ethisch falsch ist das Wohlbefinden der Tiere
komplett zu vergessen. Per se schlecht ist, dass Tiere leiden müssen, zum Beispiel für ökonomischen Gewinn oder aus Sadismus.

Aber "Biofleisch", stengr dich doch einmal an... Pfff, Brunnenvergiftung für Arme.
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kiara
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Re: Tiertötung geplant, trotz angebotenem Platz in Schutzhof

Beitrag von kiara » 28. Okt 2012 12:23

Zu dem Thema "sie wissen nicht, was töten bedeutet": ich würde eher sagen, dass manche vegane Bewegungen nicht wissen, was Töten bedeutet. Ich sehe da zwei Extreme: die Herabstufung des Tiers zur Ware, zum Objekt, und das andere Extrem: das Gleichstellen mit dem Menschen. Das Töten eines Tiers wird mit gleichen Emotionen, Bedeutungen und Begrifflichkeiten belegt wie das Töten von Menschen.
corn + floor = cloorn?

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