Gemeinsam Schweine retten

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 4. Dez 2014 16:34

schließe mich an. freikaufen ist nicht sinnvoll, so bitter das auch im Einzelfall sein mag
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Anders
Mairübchen
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Beitrag von Anders » 4. Dez 2014 16:49

@Nappi:
Das Problem ist ja, dass da eben nicht "das Fleisch vom Teller gekauft" wird. Sondern, dass dann einfach jemand anders getötet und gegessen wird.
Der Teller bleibt also voll. Plus, die Züchter und Halter haben 100€ pro Schwein verdient.
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 4. Dez 2014 16:52

Volle Zustimmung!

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BodyBuilder
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Beitrag von BodyBuilder » 4. Dez 2014 18:31

Kim Sun Woo hat geschrieben:...wie oft kommt es denn in der Praxis vor, daß ein "Privatmensch" einem Bauer ein Tier abkauft um dieses vor der Tötung zu bewahren?
Jeder von uns könnte das täglich tun und den Erzeugern X Tiere abkaufen, ausreichende Finanzen vorausgesetzt.

Wäre das im veganen Sinne wirklich sinnvoll?

Die "Erzeuger" der Ferkel (Bauern oder Tierfabrikbetreiber) können sich dann über erhöhte Abnahmemengen freuen und mit breitem Grinsen im Gesicht die "Tierproduktion" ausweiten.
Da die Produktionszahl sich direkt (und auch praktisch ausschließlich) nach der verkaufbaren Anzahl richtet, wird durch solche Aktionen einfach nur die "Tier-Produktion" angetrieben. Die Anzahl der zu Fleischessern verkauften Tiere ändert sich durch solche Aktionen nicht mal um ein einziges Tier.
Wer ein Tier essen will, sorgt durch seine Nachfrage schon dafür, dass diese "Ware" auch bereit gestellt wird.
Die Mengenbegrenzung erfolgt doch nicht dadurch, dass der Engpass in der Tierproduktion herrscht.
Die Tierproduktion wird immer auf das Maß der verkaufbaren Tiere geregelt.

In Summe halte ich solche "Rettungsaktionen" einfach nur für undurchdachte Aktionen, die das Tierleid sogar noch weiter fördern, weil auch dafür immer mehr Tiere "nachproduziert" werden müssen.

Wenn jeder Veganer pro Tag 1 Ferkel (frei)kaufen würde, dann muss die Ferkelproduktion schon ein bisschen ausgeweitet werden.

Wenn jeder Veganer pro Tag 1000 Ferkel kaufen würde, dann muss die Ferkelproduktion schon deutlich ausgeweitet werden.

Wenn jeder Veganer pro Tag 10000000 Ferkel kaufen würde, dann muss die Ferkelproduktion schon auf ein vielfaches der heutigen "Tierproduktion" ausgeweitet werden.

Wenn dagegen viele Veganer zusammen nur ganz wenige Ferkel kaufen, dann muss für diese Veganer nur eine kleine Menge Ferkel "produziert" werden.

Wenn dagegen jeder Veganer überhaupt kein Ferkel kauft, dann muss für diese Veganer überhaupt keine Ferkelproduktion gefahren werden.

Letzteres wäre genau mein Vorschlag.
Es ist nämlich der einzige Weg, der eben gerade nicht dazu führt, dass die "Nutztierproduktion" ausgeweitet wird.


--------------------
edit:
Angesichts des derzeitigen durchschnittlichen Ferkel-Marktpreises von derzeit 41 Euro pro Tier und dem hier angebotenen Ferkel-Verkaufspreises von 100 Euro (also mehr als das Dopplte des mittleren "Marktwertes"), kommen mir gerade auch schon erste Zweifel daran, ob dieses Geschäft nicht vielleicht doch eher als rein kommerzielles Geschäft aufgezogen wurde: Einfach Ferkel zu deutlich überhöhten Preisen an "emotional durchgeknallte Veggies" verkaufen.
Statt pro Tier nur 2 Euro zu verdienen (Differenz zwischen Verkaufspreis am Markt minus Produktionskosten), kann man beim Verkauf an Veggies fast 60 Euro Profit machen.
Aus kommerzieller Sicht ist das hoch-attraktiv.
Welcher Erzeuger könnte sich wohl so eine tolle Gelegenheit zum richtig viel Geld pro Tier Profit machen, entgehen lassen?

Nappi
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Beitrag von Nappi » 4. Dez 2014 19:08

Ich will gar nicht versuchen auf sachlicher Ebene dagegenzuhalten. Die "sinnvollen" Argumente mögen eher auf eurer Seite sein. Diese Aktion nimmt sogesehen auch keinen spürbaren Einfluss auf die Schlachtindustrie, denn das ist einfach eine winzige Aktion mit einer handvoll Tieren verglichen mit den täglichen Schlachtzahlen. An der Gesamtsituation wird man dadurch nichts ändern...es ist aber eben dieses eine Leben, das einen hoffnungsvoll anschaut, was man sichern kann und für das sich alles ändert. In meinem Kopf sieht das wohl einfach rosiger aus *Träumer*...und ist mehr mit dem Herzen gedacht als mit dem Verstand. Sorry...ich will jetzt hier nicht zu schnulzig werden. Bin mir sicher, ihr versteht es auf eine Art :)
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 4. Dez 2014 19:18

BodyBuilder hat geschrieben: Jeder von uns könnte das täglich tun und den Erzeugern X Tiere abkaufen, ausreichende Finanzen vorausgesetzt.
Kim Sun Woo hat geschrieben:wie oft kommt es denn in der Praxis vor, daß ein "Privatmensch" einem Bauer ein Tier abkauft um dieses vor der Tötung zu bewahren?
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Beitrag von BodyBuilder » 4. Dez 2014 19:20

Kim Sun Woo hat geschrieben:
BodyBuilder hat geschrieben: Jeder von uns könnte das täglich tun und den Erzeugern X Tiere abkaufen, ausreichende Finanzen vorausgesetzt.
Kim Sun Woo hat geschrieben:wie oft kommt es denn in der Praxis vor, daß ein "Privatmensch" einem Bauer ein Tier abkauft um dieses vor der Tötung zu bewahren?
Antwort: Je seltener, desto besser. Jedes so verkaufte Tier ist eines zu viel.

Nappi
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Beitrag von Nappi » 4. Dez 2014 19:34

@BodyBuilder
Dazu muss man sagen, dass bei dem Bauern keine Tiere mehr nachkommen. Er hat seinen Masthof mittlerweile den Rüsselheim-Schweinen überlassen bzw. ist dabei, den Hof weiter um- und auszubauen. Er versorgt auch die Schweine. Die Schweine, um die es in dieser Aktion geht, sind größstenteils aber noch sein Eigentum.
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 4. Dez 2014 19:50

Was mich echt an der Sache stört ist die Rechnung die BB aufgestellt hat. Ein Ferkel kostet normalerweise 42€ und nun werden 100€ verlangt. Für deine Eigentümer also nochmal ein richtig gutes Geschäft.
Wenn der Ex-Bauer so großherzig und nett ist, könnte er die Ferkel der Orga ja auch so überlassen.

Wie gesagt, emotional verstehe ich das ganze natürlich.

@kim: bei Pferden ist das nicht soooo unüblich, das Beistellpferde beim Schlachter ausgelöst werden.

RobinaHood
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Beitrag von RobinaHood » 4. Dez 2014 22:41

BodyBuilder hat geschrieben:
Rosiel hat geschrieben:Ähm, das ist ja ganz ehrenwert, aber 100€ Auslöse bedeutet, dass die Tiere dem derzeitigen Eigentümer abgekauft werden, oder?
So schätze ich das auch ein.
Das heißt letztlich doch nicht anderes, als dass man dadruch selbst bezahlender und antreibender Kunde der Schweine-Ferkel-Erzeugungs-Industrie wird.
An der Anzahl Schweine&Ferkel, die letzendlich in den Fleischtheken landen und gegessen werden, ändert eine solche "Rettungsaktion" ja überhaupt nichts. NULL.

Durch so eine Aktion werden nur zusätzliche Ferkel "Nachproduziert", bei den bekannten üblen Bedingungen dort.
Also das Gegenteil vom dem, was wir wollen.

Das ganze scheint mir der "veganen Idee" irgendwie zuwider zu laufen.
Sehe ich da was falsch?
:kk:

Ihr Lieben, bei diesen Schweinchen ist es aber etwas anderes...der Mastbetrieb, wo sie hinsollten, war vom Veterinäramt noch nicht freigegeben.....der Landwirt berechnet die Auslöse nach Schlachtgewicht...je größer sie werden, umso teuer wird auch die Auslöse...Die Schweinchen sind ja mittlerweile keine ganz kleinen Ferkel mehr.....Klar kann jeder zum nächsten Bauern laufen und eins abkaufen, aber nicht jeder hat einen Hof, der die nötigen Auflagen erfüllt, um Schweine zu halten....also wieso nicht wenigstens diesen Schweinen helfen? Es werden überall immer wieder neue produziert, solange die Nachfrage nach Fleisch da ist, aber man kann mit dieser Aktion ein Zeichen setzen und wenigstens diesen paar Glücksschweinen ein Leben schenken..und wie oben schon gesagt, hat der Bauer den Mastbetrieb aufgegeben <3

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